AW: Autofahrer anzeigen ?
Das Problem ist meistens allerdings, dass sich so ein sesselfurzender Beamter denkt "Wo isn da die Gefahr". Von zu hause aus lässt sich sowas für Leute, die ein Rad nur vom Schaufenster her kennen, häufig schwer nachempfinden. ..... leider.
Obwohl die sich eigentlich über diese Mithilfe der Bürger freuen sollten. Tun sie leider meistens nicht, weils Arbeit bedeutet
Genau so sieht´s aus. Ich hab´ im April vergangenen Jahres einen Autofahrer angezeigt, der - aus einer Tanke kommend - den Weg (weil sich gerade auf der Straße, in die er ursprünglich einbiegen wollte, ein Stau befand) kurzerhand über den Bürgersteig abkürzte. Ich fuhr auf dem Radweg, und der Typ näherte sich also auf dem rechts liegenden Fußweg.
Was ja für mich eigentlich kein Problem gewesen wäre, wenn ich nicht ein paar Meter weiter rechts in eine Straße eingebogen wäre. Ich sah kurz nach links, um nicht klassisch von einem Rechtsabbieger umgemäht zu werden, schlug den Lenker ein, als urplötzlich ein Auto rechts vom Bürgersteig kam.
Ca. einen Meter vor mir traf er mit 20-25km/h auf die Fahrbahn und bog dann ebenfalls rechts ab. Ich merkte mir das Kennzeichen und fuhr zum Duisburger Polizeipräsidium, um den Knaller anzuzeigen. Dort ging´s schon damit los, dass sich der Beamte darüber mokierte, dass ich ihm weder das Fabrikat noch das Modell des Autos nennen konnte.
Als ich dann sagte, dass ich´s mit Autos nich´ so habe und fragte, ob denn wohl mehrere Fahrzeuge mit dem gleichen Kennzeichen unterwegs seien, war der Ofen schon so ziemlich aus. Man wollte mich ganz gezielt von meinem Vorhaben abbringen, indem man mir sagte, dass die Erfolgsaussichten nahe null seien, weil kein öffentliches Interesse bestehe.
Außerdem sei ja nichts passiert

. Weiterhin meinte der Beamte, dass man als Radfahrer mit Gefahren seitens der Autofahrer zu rechnen habe. Ich gab zu verstehen, dass ich mit einer Gefahr vom Bürgersteig wohl kaum gerechnet habe. Nun gut, der Polizist setzte sich an die Tastatur und begann, die Anzeige (im Ein-Finger-Suchsystem) aufzunehmen.
Danach reichte er mir das (mit Schreibfehlern übersäte) Schriftstück zur Kenntnisnahme und Unterschrift und sagte abschließend noch:
"Jetzt waren Sie wenigstens mal in einem Polizeipräsidium . ." Klar, in dem Ex-Gestapo-Gebäude wird immerhin "Niedrig und Kuhnt" gedreht (oder zumindest die Außenaufnahmen werden das). Der Mann dachte wohl, ich wolle vor meinen Freunden damit angeben :spinner: . . .
Wie gesagt: Das Ganze war im April ´08. Das "öffentliche Interesse" an Radfahrern scheint sich tatsächlich in überschaubaren Grenzen zu halten, denn geschehen ist bisher natürlich nix . . .
Gruß, Paule