(...) Der Geschwindigkeitsbereich geht von 6 - 40 km/h. Also weit entfernt von den 80, wegen derer Du vorgeblich die 3-fach ablehnst.
Gut, das mit diesen Kurbeln war mir neu, die sind in den Techdocs noch nicht aufgeführt, der Punkt geht an dich - ist bislang der erste.
Ein sinnvoller Schritt, die Kettenblätter weiter zu verkleinern, bei den sehr konservativen Rennradfahrern hatte man da leider nicht den Mut dazu. Andererseits habe ich mit 40-30-22 nur wieder unnötige Überschneidungen, da ist mir das 36er KB lieber, das deckt relativ gut den Bereich der beiden ab und beim MTB ist Gegenschalten kein grosses Thema.
Ich "lehne" 3fach beim MTB mittlerweile ab, weil ich damit zuwenig Bodenfreiheit habe, das ewige Gehampel zwischen den Kettenblättern satt habe, keine Lust auf eine unpassende Standardlösung habe etc. Ich bin da sehr anspruchsvoll.
Du wirst es nicht verstehen, ich versuche es trotzdem:
Ich habe einfach gesehen, wie elegant und "sexy" sich eine angepasste 2fach Lösung fährt, dafür bin ich bereit, viel zu opfern. Das versteht nur, wer es gefahren und erfahren hat. Ist natürlich erstmal ein psychologisches Problem, weil der Mensch ungern auf etwas verzichtet, das er kennt.
Ich fahre ja schon immer 3fach am MTB und ärgere mich zunehmend über die nutzlosen 2 grössten Gänge - die habe ich selbst auf Marathons nie gebraucht. Abgesehen davon, hat der Ritzelrechner noch so einen Schieberegler:
Ritzelrechner
Es ist ja nicht so, dass man mit TF85 die Höchstgeschwindigkeit erreichen muss, sondern man darf auch durchaus mal schneller treten. Auch die erwähnte "Wohlfühlfrequenz" ist bei Vmax in der Abfahrt übrigens nur Schwachsinn. Die Profis fahren auch nicht mit 85 Umdrehungen die Pässe runter, ausser sie treten "leer", um auszuruhen und die Beine zu lockern.
Und ich weiss ja nicht, ob es bei Euch im tollen Voralpenland nur bergauf geht. Wo ich wohne, geht es auf der anderen Seite vom Berg auch wieder runter. Und wenn da halt kein Trail ist, sondern nur eine Waldautobahn, dann fahre ich auch schon mal schneller als 40 km/h. Da würde ich ungern irgendwo in den unteren 30ern aufhören mitzutreten.
Tja, runter komme ich mit der Fliehkraft. Waldautobahnen fahren nur Anfänger
und für den Trail hat es noch immer gereicht. Ich habe mit 3fach am MTB dickere Gänge als am Rennrad, also höchste Zeit, das 44er zu entsorgen. Mit 36-11 fahre ich - ohne roten Kopf, den habe ich nur im Uphill - locker 50 Sachen.
So, und jetzt hätte ich gerne mal einen Ritzelrechner-Link von dir, mit den gleichen Gangsprüngen und dem gleichen Übersetzungsbereich mit einer 2-fach. Nur so zur Übung.
Gleiche Kassette, Verzicht auf unnötig grosses Kettenblatt, gleiche Gangsprünge. Gerade beim MTB ergeben die grossen Gänge nur wenig Sinn.
(...) Was Du für sinnvoll hälst, können andere (ich zum Beispiel) für total daneben halten.
Das gilt aber auch umgekehrt. Warum versuchst du, vorzuschreiben, welche dicken Gänge man haben muss? Nur weil du nicht richtig Rad fahren kannst und bei TF 100 am Limit fährst? Inwiefern sollst du eine Referenz sein?
Abgesehen davon: Du verlangst von anderen Leuten dauernd Ritzelrechner-Links, postest aber selber keine. Also mal Butter bei die Fische. Zeig mir bitte mit zwei Links, dass es wirklich nur 2 Gänge sind, und dass die Gangsprünge und der Übersetzungsbereich annähernd gleich sind.
Beispiel
Oben ca. dreiviertel Gang, unten ein halber Gang, eineinhalb irgendwo dazwischen. Und dafür soll man ein drittes Kettenblatt mit all den damit verbundenen Nachteilen brauchen? Relativ magere Ausbeute. Bei 11fach gibt es dann z. B. 11-32, damit hat man einen Gang der 30-28 entspricht, womit die Notwendigkeit für 3fach noch geringer wird. Je mehr Ritzel, desto geringer der Vorteil des zusätzlichen, dritten Kettenblattes. Sieht man jetzt besonders beim MTB. Mit 2x10 hat man nicht viel weniger als vorher mit 3x9, dafür aber andere Vorteile. Das ist genau das, was die Leute interessiert. Darum gehen viele auf 2x10.
Was du brauchst ist etwas anderes: Training der Trittfrequenz, damit verbessert sich diese und man wird variabler und man merkt die angeblich so grossen Sprünge gar nicht. Ich kenne deine Argumentation, so habe ich auch mal gedacht, aber - wie auch viele andere sagen - die feine Abstufung wird überbewertet, je mehr man fährt desto weniger braucht man diese.
Ich hab' zwar keinen Trittfrequenzmesser, aber eine Wohlfühl-Trittfrequenz. Wenn ich die, bei einem brauchbaren Übersetzungsbereich, möglichst oft treten will, brauche ich halt nunmal kleine Gangsprünge.
Guter Tip: Ohne Trittfrequenzmesser fährt man erfahrungsgemäss viel zu tieftourig. Passt ins Bild. Du brauchst Trittfrequenzvariabilität. Trittfrequenzsensor montieren und einfach mal versuchen, auf Flachstücken mit über 85 Umdrehungen zu fahren. Später dann zunehmend steigern. Gerade erst heute Abend ein schönes Flach-Stück mit 100er TF gefahren.
Weil du das nicht kannst und nie gelernt hast, suchst du eine technische Lösung indem du dickere Gänge und eine übertrieben feine Abstufung montierst. Schneller wirst du aber nur dann, wenn du schneller treten kannst und variabler wirst. Schau dir mal die Profis an, wie lange die im gleichen Gang fahren, einfach weil sie sehr trittfrequenzvariabel sind.
Wenn Dir das egal ist, ist das o.k. Aber behaupte doch bitte nicht, dass 2-fach-Schaltungen das auch könnten.
Das können sie durchaus - wenn man auf die dicken Gänge verzichtet, die man als Hobbypilot nicht braucht. Es soll mir keiner erzählen, er bräuchte 52-12 oder gar 52-11, wenn er 30-27 für die Anstiege braucht, zumal selbst die Profis früher 53-13 und 53-14 gefahren sind. Gang abgesehen davon - auch wenn du das alles wieder leugnest - 2fach fährt sich einfach deutlich angenehmer.
(...) Ich habe das aber schon mal für dich getan und den Ritzelrechner
mit deiner Lieblingskombo gefüttert. Was ich da sehe, ist eine unfahrbare Kombi mit zu großen Gangsprüngen, dem ständigen Wechsel vom kleinen aufs große Blatt bei oft und gerne gefahrenen 15 km/h und der Notwendigkeit, beim Blattwechsel vorne hinten 5 (in Worten: fünf) Ritzel schalten zu müssen. Und das jedes Mal, weil es praktisch keinerlei Überschneidung gibt. Vom exorbitanten Schräglauf gar nicht zu reden.
- Die Sprünge haben mit der Kurbel nichts zu tun, sondern mit der Kassette. Bei 3fach fährt man die gleiche Kassette, also ebenfalls "zu grosse Gangsprünge"
- Das kleine Kettenblatt ist wunderbar für die Anstiege im langsamen Bereich, den Rest fährt man auf dem grossen. Im Gegensatz zu 3fach kann man hier relativ problemlos gross-gross fahren - in der Regel sogar alle 10 Ritzel, versuch das mal mit 3fach! - und hat in der Praxis weniger Schräglauf und Verschleiss als mit 3fach
- bei der ersten ca. 60 cm hohen Stufe hat sich die Diskussion sowieso erübrigt, wenn du dir die ersten zwei Zähne des grossen Kettenblattes am Stein abgefahren hast. Da kann die Entfaltung noch so gross, die Abstufung noch so fein sein - es geht einfach nicht.
Wirklich eine hervorragende Schaltung, ich muss schon sagen... Dass man bei knapp über 30 km/h schon aufhören muss, mitzutreten, weil man sonst nen roten Kopp bekommt, lasse ich mal elegant unter den Tisch fallen.
Das ist dein Trittfrequenz-Problem, nicht das Problem des Antriebes. Ich kann mit 36-11 locker über 50 Sachen fahren, ich wüsste jetzt nicht, wann ich mit dem MTB schneller fahren muss.
Siehe weiter oben die Aussage von Sickgirl die von 3fach auf eine solche Lösung umgestiegen ist und es deutlich besser findet. Es zählt eben nicht nur der Ritzelrechner. Im Ritzelrechner sieht 3fach elegant aus, aber in der Praxis weniger.