Hallo hier Doc,
BiiCii, und mit deiner dreifach musst du dann nicht schalten? Ich denke schon, oder? Was ich dabei nicht verstehe, Schalten ist halt normal, ob nun hinten oder Vorne. Was dir bei der dreifach dann natürlich hilft, wenn es mal richtig den Berg hinauf geht, aber dafür musst du auch aufs kleine Kettenblatt. Der mit der 2 fach ist schon drauf, da der nur 2 Kettenblätter hat. Eigentlich musst du mit der Dreifach mehr auf den Kettenblättern schalten. Zudem kommt noch das eine 3fach nie so sauber schaltet wie eine 2fach. Ich bin ein alter Sack und wohne im Bergischen Land. Fahre aber trotzdem zweifach. Habe sogar mit einer 53/39 angefangen. Aber nur aus unwissenheit. Heute mit der 50/34 sehr zufrieden.
Doc
Tut mir leid, aber die Aussage, dass eine 3-fach-Schaltung "nie so sauber wie 2-fach" schaltet stimmt einfach nicht. Ich habe aufgrund einer jährlichen Tour in die Alpen eine 3-fach Schaltung und die funktioniert tadellos. Im Urlaub fahre ich meist auf sehr guten Leihrädern mit Kompakt und kann sagen, dass es da bei 3-fach sicher keinen Nachteil gibt. Im Gegenteil, denn die etwas kleinere Differenz der Zähne bei 52 zu 39 im Vergleich zu 50 zu 34 macht das Schalten eher noch etwas geschmeidiger. Mir fällt auch kein technischer Grund ein, warum 3-fach schlechter schalten sollte als 2-fach. Hast Du da denn eigene Erfahrung? Du schreibst ja nur von einer Standardkurbel und einer Kompaktkurbel in Deinem Besitz.
Dass man mit 3-fach vielfach mit deutlich weniger Schaltvorgängen des Kettenblattes auskommt, ist schon richtig. Das hängt aber von dem Terrain ab. Sehr schön ist an der 3-fach Schaltung, dass man mit wenig Schräglauf mit dem mittleren 39er Blatt den Geschwindigkeitsbereich von 18km/h bis 35km/h abdecken kann. Bei leicht welligem Terrain schaltet man da vorne gar nicht. Mit Kompakt muss man da, spätestens wenn man runter auf 20km/h geht, schon aufs kleine Blatt wechseln. Wer also eher in dem Tempo 20 bis 35 unterwegs ist, hat schon Vorteile mit 3-fach. Wer gut trainiert ist und eher im Geschwindigkeitsbereich bis 40 fährt (geht mir im Verlauf des Sommers zunehmend so), der stößt dann aber nach oben an die Grenze des mittleren Blattes und muss schon häufiger zwischen mittlerem und großem Blatt hin- und herschalten. Da hätte dann Kompakt Vorteile.
Das hängt aber sehr vom Terrain ab. Das bergische Land kenne ich ganz gut, besonders im westlichen Bereich. Längere leichte Steigungen gibt es da ja kaum. Da ist man mit einer Kompaktkurbel sehr gut unterwegs, weil man eigentlich immer nur zwischen bergauf (kleines Blatt) und bergab (großes Blatt) unterscheiden muss. Egal welches System: Die Schaltvorgänge sind ungefähr die gleichen. Insofern passt Deine persönliche Erfahrung zu dem Terrain, in dem Du Dich bewegst.
Die "Bergfähigkeit" ist seit den
SRAM-Schaltungen mit der Möglichkeit, hinten bis zu 32 Zähne zu fahren, und seit dem Nachziehen Shimanos mit 30er Ritzeln kein durchschlagendes Argument mehr für 3-fach. Ich finde nach wie vor, dass die 3-fach Schaltung sich einfach im Bereich um die 30km/h sehr harmonisch fährt. Im Urlaub bin ich aber wie gesagt immer gerne auch mit Kompakt unterwegs. Wenn ich mir jetzt ein neues Rad zulegen würde, wäre es möglicherweise auch eine
SRAM-Kompakt mit einer großen Kassette (zum wechseln) für die Alpen und einem auf vielleicht 46 Zähne verkleinerten großen Blatt, wie es von Rex Felice immer propagiert wird. Blöd ist, dass man dafür im allgemeinen ein Rad kauft und direkt umbauen muss. Bei der normalen Kompaktkurbel mit 50/34 ist mir der Sprung zwischen dem kleinen und dem großen Blatt einfach zu groß. Man muss beim vorderen Blattwechsel hinten zu viel Gegenschalten und fährt zu oft mit zu viel Schräglauf.
Unterm Strich: Kein Thema für Glaubenskriege. Alle Systeme haben Vor- und Nachteile. Es kommt auf den Fahrer und das Terrain an und damit kann es keine Standardantwort geben. Wenn Du ins richtig Bergige willst, sieh zu, dass Deine kürzeste Übersetzung kurz genug ist. Ob das bei 3-fach das 30er Blatt mit einer 11-28 Kassette oder bei Kompakt das 34er Blatt mit einer 11-32 Kassette ist am Ende egal.