In beiden Ländern geht ersatzweise auch eine Lizenz und da wird von den Veranstaltern nach meiner Erfahrung auch eine deutsche RTF-Wertungskarte akzeptiert! Eine wirksame Regulierung ist das also nicht.
Im Übrigen erscheint mir doch sehr fraglich, dass ein ärztliches Attest im Interesse der Fahrer sein soll. Weder hat es in der Zeit in der ich den Ötzi fahre (seit 2000) nach meiner Kenntnis jemals einen Fall gegeben, bei dem jemand zu Schaden gekommen wäre, weil die medizinischen Voraussetzungen für eine Teilnahme nicht gegeben waren, noch darf man davon ausgehen, dass bei solcher einer "Attestierei" alle relevanten Risikofaktoren für einen Sportler erkennt werden. Wer beim Ötzi teilnehmen will, weiß - egal ob auf 8h-Kurs oder 13h-Kurs, in der Regel ganz gut selber, was er sich zumuten darf und die Wenigen die das nicht wissen landen spätestens am Brenner im Besenwagen. Eine Pflicht zur Vorlage eines Attests hätte nur zwei Wirkungen, sie exkulpiert den Veranstalter von Haftungsansprüchen bzw. juristischen Sanktionen und spült Geld in die Kassen von Ärzten.
Das jetzige Verfahren der Startplatzvergabe beim Ötzi erscheint zwar etwas kompliziert, es sorgt aber trotzdem dafür, dass diejenigen die einen Startplatz wollen und bereit sind entsprechend Aufwand zu betreiben, zumeist auch einen bekommen. Wer bei der Verlosung leer ausgeht und sich mit Geduld umsieht und gut vernetzt wird nach meiner langjährigen Erfahrung in der Regel irgendwo einen Startplatz bekommen - und zwar ohne dafür horrende Schwarzmarktpreise zu bezahlen. Insofern ist das Vergabeverfahren effizient und ausgewogen. Effizient, weil diejenigen denen der Startplatz mehr Wert ist und die bereit sind, daher mehr Such-Aufwand zu betreiben, auch einen bekommen können. Ausgewogen, weil das Entstehen von Mondpreisen auf dem Schwarzmarkt, die den Ötzi zu einer Snob-Veranstaltung für Großverdiener machen würden, bislang weitegehend verhindert wurde.
Alle anderen hier angesprochenen Vergabeverfahren schneiden im Vergleich dazu schlechter ab. Eine Vergabe nach dem Prinzip "wer zuerst kommt malt zuerst" würde die Teilnahmemöglichkeit z.B. ggf. abhängig machen, von der Qualität der eigenen Internet-Verbindung. Das ist ganz sicher nicht im Interesse der Teilnehmer.