AW: Ötztaler Radmarathon 2011
Zu den Tipps:
Wie ich schonmal schrieb: Bergtraining am besten am Berg ^^ Wenn keiner da ist gehts auch mal im Gegenwind. Da habe ich schnell gemerkt, was bei mir auf Dauer weh tut -> die Arschmuskeln. Das hat sich dann auch beim Ötzi bestätigt. Wenn man mal wirklich 20 mins Wiegetritt im Gegenwind bei einer 60er Kadenz macht, weiß man, was dass schon für ne Belastung ist. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Insbesondere, wenn man allein unterwegs ist.
Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, dass es auf jeden Fall was ausmacht, wenn man wirklich lernt die Zähne zusammenzubeißen. Sei es in einer Gruppenfahrt, dass man etwas länger vorne im Wind bleibt, oder dass man die nächste Welle eben wirklich hochdrückt. Oder in Sprints die Schmerzen ausblenden.
Da ihr beide schon in Bimbach ward, habt ihr ja vermutlich schon in etwa eine Vorstellung was auf euch zukommt. Ich hatte keinerlei Vorbereitungsrennen dieser Art, einfach weil die Termine ungünstig fielen oder meine Frau da nicht mehr mitmachen wollte (vom finanziellen mal abgesehen; das ständige hin und her mit Kind und Kegel ist nicht gerade günstig).
In meinem Fall habe ich mir irgendwann das Ziel gesetzt bis zum Ötzi die 5000km voll zu bekommen. Und auf jeden Fall die Marathon Distanz zu knacken (war dieses Jahr das erste mal, dass ich Strecken über 200km fuhr). Also waren Ende Juni zwei Marathons bestritten. Davon der längste 7,5h. Was immernoch 3,5h weniger ist, als meine Finisher-Zeit ^^
Aber in den Marathons habe ich zumindest gemerkt, dass die Grundlage einigermaßen vorhanden ist und ich auch keinerlei Rückenschmerzen oder dergleichen befürchten muss. Das am Ende das Knie versagt hatte, lag an meiner leicht verkehrten Sitzposition, die am nächsten Tag im örtlichen Fahrradladen analysiert und aufgedeckt wurde...
Zum Thema Full-Time-Job: Ich arbeite im 6 Tage, 3 Schicht System. Allerdings arbeite ich nicht 6 Tage druch, sondern es sind 3er Blöcke mit Freischichten getrennt. Soll heißen 3 Nacht, Frei, 3 Spät, Frei, 3 Nacht... usw. Einmal im Monat kommt dann ein 6er Block Frühschicht rein, der nur vom Sonntag unterbrochen wird.
Ergo bleiben mir Training a) nach der Frühschicht, b) vor der Spätschicht, c) am Nachmittag/ Abend vor der Nachtschicht, und natürlich am WE vorwiegend Sonntag, da Sa so gut wie nie frei ist. Zusätzlich Fahrten zur Arbeit, die allerdings mit 12km eher mau ausfallen, da ich gerade mal warm bin, wenn ich die gefahren bin...
Ich habe immer versucht mindestens zwei mal die Woche aufs RR zu kommen. Also zum Beispiel 9 Uhr vor der Spätschicht die Hausrunde mit knapp 75km, dann am Tag der Freischicht meistens auch Hausrunde und am WE dann mit anderen Jungs zur Gruppenausfahrt über kanppe 90 bis 100km. Im Frühjahr warens auch schonmal nen bisschen mehr.
Ab Juni habe ich ne zweite Grundlagenphase eingebaut und bin seitdem noch ins Fitnessstudio gegangen für und Rumpf und Beintraining.
Rumpftraining: absolut Empfehlenswert! Man merkt sehr schnell, wie viel steifer man auf dem Rad sitzt wie viel wohler man sich fühlt. Die Energie wird nicht in irgendwelchen Wipp-Bewegungen verpufft.
Aber damit war auch die Fahnenstange fast schon erreicht. Ich habe jetzt zum Schluss schon gemerkt, dass psychisch auch anstrengend wird, wenn man an Schlafmangel leidet und man weiß, dass man die nächste Trainingsrunde einfach nicht auslassen darf.
Bin froh, dass es jetzt vorbei ist und ich mich auf den Spaß konzentrieren kann. Und das ich jetzt nicht mehr muss, sondern ich jetzt fahre, wie es mir passt :jumping:
So viel zu meinen Ansichten, die sich sicher nicht auf andere übertragen lassen. Zumal ich, wie gesagt, nur knappe 62-63kg wiege und damit sowieso nen ziemlich Vorteil am Berg habe. Beim mir zählte vermutlich mehr die Grundlage als die Kraftausdauer... meine Vermutung.