lm Laufe der Jahre bin ich auf Radtouren, beim Training, auf Rennen oder bei Ausfahrten vielen Menschen begegnet, über die es sich lohnen würde zu schreiben.
Erst dieses Jahr bei der FDG. Alleine mit diesem Tag könnte man hier Seiten füllen. In dem Zusammenhang nochmal recht herzlichen Dank an
@Wirbsch, seine Familie und seine Helfer. Das war von der Organisation her erstklassig. Auch die Teilnehmer waren durchweg angenehme Zeitgenossen.
Heute schreibe ich aber nur eine kurze Geschichte über eine ebenso kurze und doch in Erinnerung bleibende Begegnung.
Es war am 24.April 2019, eine Woche nach Ostern, da war ich mit meinem Freund Klaus aus München auf dem Fünf-Flüsse-Radweg unterwegs. Getroffen hatten wir uns in Nürnberg, waren nach Amberg geradelt, wo wir die Nacht im Knast verbracht hatten. Von da aus ging es nach Kehlheim, wo wir ein weiteres Mal nächtigten, um am nächsten Vormittag mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg zu fahren.
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Nachdem die Räder vor den Mauern des Klosters in Szene gesetzt und abgelichtet waren, wurde der Biergarten genossen.
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Da wir noch einiges an Strecke durchs untere Altmühltal und dann am König-Ludwig-Kanal in Richtung Neumarkt und Nürnberg an dem Tag bewältigen mussten, brachen wir von dort zur Mittagsstunde auf.
Am Fluß entlang ging es zur nahegelegenen Fähre Weltenburg-Stausacker. Dort, auf der anderen Seite, wollten wir den zwischen Donau und Altmühl liegenden Berg auf einem kleinen Sträßchen überqueren und so nach wenigen Kilometern ins Altmühltal gelangen.
Doch, als wir den Fähranleger erreicht hatten, lag die Fähre drüben am anderen Ufer. Ein Schild verkündete, das bis 14:00 Uhr Mittagspause sei. Na Bravo!
Es war sommerlich warm und von daher kein Problem, irgendwo im Schatten die eineinhalb Stunden zu warten. Oder vielleicht zum Kloster zurück. Aber gegessen und getrunken hatten wir gerade.
Und noch ein Radler? Aber das wäre Zuviel. Außerdem würde es spät werden. Einen Umweg zur nächsten Brücke machen, doch die lag den Fluß hinauf weit ab und nicht in unserer Richtung. Also vom Kloster aus den Berg hinauf, die Straße zurück nach Kehlheim. Aber auch das würde mindestens eine Stunde Umweg bedeuten und wir würden eine Menge Körner für den noch weiten Weg verlieren.
Ein wenig ratlos standen wir da, was auf der anderen Flußseite nicht unbemerkt blieb. Es erschallte von Stausacker aus der Ruf: „Wollt ihr rüber!“
Wir riefen zurück: „Ja!“. Und schon setzte sich die Fähre in Bewegung. Als wir die Fähre betraten, begrüßte uns der Fährmann und verlangte den geradezu lächerlich erscheinenden Fahrpreis von 2,- Euro pro Nase. Wir waren die einzigen Fahrgäste. Trotzdem ging es sofort weiter, zurück zum anderen Ufer, mit einem netten Gespräch, vielen technischen Erklärungen zur Gierfähre und dem Hinweis, daß zwar Mittagspause sei, aber eine kurze Unterbrechung der Pause um uns überzuholen sei kein Problem für den Fährmann, einen der nettesten Zeitgenossen, denen ich je begegnet bin.
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(Bild von
@ta22os )
Wie ich nach nur 10 Minuten der Begegnung über einen Menschen dessen Namen ich noch nicht mal kenne so etwas behaupten kann, fragt ihr euch sicher.
Nun, in seltenen Fällen kann man das.
Vielen Dank an den Fährmann. Das war ein super toller Tag, auch Dank der 10 Minuten Fährfahrt über die Donau.