Am Anfang fand ich das Thema ja noch ganz interessant, aber mit der Zeit ist es eher zu einem Lästerthread alter weißer Männer geworden.
Klar, Gore macht gute Radklamotten – keine Frage. Aber das heißt doch nicht, dass andere Marken das nicht genauso gut können, nur weil sie stärker auf Social Media unterwegs sind.
Ich selbst fahre seit 2023 zwei Rapha-Hosen im Wechsel, und die haben Modelle von Castelli und Assos locker überlebt. Auch Jacke und Weste sind nach wie vor top.
Gore war in den letzten Jahren einfach keine besonders spannende Marke im Radsport. Dafür kann weder der Käufer noch der Nichtkäufer etwas.
Mir ist wichtig, dass ich mich beim Fahren wohlfühle – und dazu gehört für mich auch eine gewisse Ästhetik. Ich will keine wilden geometrischen Muster oder grellen Warnfarben tragen, und durch meinen Körperbau brauche ich einfach eng geschnittene Kleidung (ja, es gibt auch schlanke Hobbysportler). Bei Rapha oder Isadore passt mir Größe S bis XS bei 1,80 m damit es eng genug anliegt.
Und dieses ewige Gestänkere über die „Radsportblase“ auf Instagram verstehe ich sowieso nicht. Wenn’s euch nicht interessiert, ignoriert es doch einfach. Ich kaufe mir, was mir gefällt, und nicht, was gerade Trend ist. Warum also aufregen, dass es Markenbotschafter gibt?
Ganz ehrlich: Es wundert mich nicht, dass man bei so vielen Radsportevents ältere Herren mit durchsichtigen Hosen sieht, wenn hier so viele stolz erzählen, dass sie ihre Bibs schon ewig fahren. Vielleicht hilft vor der nächsten Tour einfach mal ein kurzer Blick in den Spiegel – damit tut ihr auch allen anderen einen Gefallen.