Yellowhorse
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Ah! O.K.Nein, spinnst du? Doch nicht vollgas
Intervalle ist doch relativ. Du assoziierst es gleich mit Vo2Max Intervallen o.ä., dabei gibt es diverse Formen und Spielarten.
Ich orientiere mich an meinem Lauftraining von früher, beim Rad wird es sicher auch ähnliche Einheiten geben, ist schließlich beides Ausdauersport.
Vo2Max Intervalle vertrage ich nicht, die hatte ich beim Laufen auch irgendwann komplett gestrichen und war das beste was mir passieren konnte.
Das Radtraining jetzt lehne ich auch an mein Lauftraining an, da ich da weiß, was bei mir sehr gut funktioniert um auf langen Distanzen (also Marathon) besser zu werden. Ich hab beim Laufen schon nach Belastungsgefühl trainiert, das kann man ganz gut übertragen, wenn man beachtet, dass Laufen eine Ganzkörpersportart ist und Rad fahren eher nicht, d.h. auf dem Rad sind die Beine (bei mir) schneller platt als das Herzkreislaufsystem.
Beim Laufen waren meine Qualitätseinheiten sowas wie:
5 x (3' schnell + 2' etwas langsamer) über die Wochen gesteigert bis 8 x (4' schnell + 1' etwas langsamer), das ganze nach Gefühl. Ziel der Einheit war immer am Ende 2/3 von Wettkampfbelastung zu erreichen. Falls früher, dann abbrechen statt überziehen. "schneller" muss man dann halt entsprechend auswählen und etwas langsamer bedeutet in dem Fall keinesfalls langsam sonder nur langsamer als der flotte Part. Umgesetzt war der flotte Part meist etwas flotter als Stundentempo/Belastung, also sowas wie FTP und langsamer dann leicht drunter. Halt Intervalle an der Schwelle. Das bin ich zum reinschnuppern letzte Woche auf dem Rad gefahren, waren jedoch nur 4 Wiederholungen.
Eine weiter Einheit, die ich mag, sind diese längeren Intervalle, angefangen jetzt mit 3 x (7' schnell + 3' langsam) und über Wochen zu 5 x (8' schnell + 2' steady), Auch hier ist Vorgabe am Ende nur bei 2/3 von WK Belastung zu landen. Schnell ist hier langsamer als bei der ersten Variante, da längere Intervalle. Das ist dann bei mir meist eine Belastung um die 2h Tempo (war beim Laufen Halbmarathonbelastung) Pausen dürfen anfangs etwas erholsamer sein, später jedoch durchaus in einem flotteren Tempo als Grundlage.
Meine dritte Einheit, hab ich auf dem Rad noch nicht probiert, sind Steigerungen von 10' - 10' - 5' - 5' im schneller werdend. Über Wochen dann zu 30' - 15' - 10' - 5' erhöhen. Tempo fing meist mit steady an, also lockeres flott, bei der zweiten war ich meist bei 4h Tempo, also bei mir Marathonbelastung, die dritte 2h und letzte 1h (also ftp)
Das was du beschreibst kenne ich als Billat Intervalle, mach ich dann als zweite Einheit, sofern ich erholt genug bin. Hab ich jetzt auf dem Rad jedoch noch nicht gemacht. Wird aber sicher nicht so oft vorkommen, da es ja auch noch hüglige Fahrten gibt, die auch Körner kosten.
Eigentlich gehört da noch eine vierte Einheit mit Vo2Max Intervalle zu, die hatte ich, wie erwähnt, beim Laufen komplett gestrichen, da das für mich eher Gift ist. Über 12 Wochen dann wöchentlich eine der genannten Einheiten abwechselnd, also je Woche nur eine. Nach den 12 Wochen wurde dann für 8 Wochen Marathontempo einstudiert, das werde ich bei Radfahren wohl nicht brauchen. Was ich dann mache, überlege ich mir noch bzw. werde die Einheiten wohl etwas anders als gewohnt ausdehnen.
Ist jetzt aber eher alles zwanglos und schauen, wie sich sowas auf dem Rad umsetzen lässt und was es mir in ein paar Wochen bringt. Ist ja auch eine schöne Abwechslung, zu mal ich hier auch Strecken habe die sich zum Zeitfahren eignen, da kann man auch solche Einheiten fahren.
Achso dazu gehörten dann noch Strides (wobei andere Läufer da auch etwas anderes drunter verstehen als ich) , also 5 x 30" im Vo2Max Bereich mit 1' langsam am Tag vor der Tempoeinheit und vor dem Langen.
Edit: ich muss jedoch noch ergänzen, dass es hier bei um die "low hanging fruits" geht. Ich fahre zwar mit einer hohen Trittfrequenz, fühle mich also bei 85-90 wohl, gammele aber auch viel im Freilauf rum, wodurch es dann insgesamt auf unter 70 fällt. Wenn ich drauf achte, konstant zu treten, dann kommt auch ein entsprechend flotteres Tempo bei raus. Kann ich zwar auch mal für eine Stunde machen (wie in den letzten beiden Wochen mal) braucht aber viel Konzentration und ist natürlich für den Körper ungewohnt (=anstrengend). Hier geht es erst mal drum, ein Anpassung zu erzielen, das sollte zu einem flotteren Grundtempo führen und dann sehen wir weiter.

Das ist dann natürlich was ganz anderes als das Intervalltraining, das ich meine.
Bei meiner Variante mit den kurzen Intervallen geht es ja mehr darum, eine gewisse Laktattoleranz zu bekommen, d.h. die Intervalle sind über der anaeroben Schwelle zu fahren, die Phasen dazwischen
ein wenig unterhalb.
Deswegen war ich ziemlich erschrocken, weil 7 Minuten über der anaeroben Schwelle...
Naja. Da würde ich wahrscheinlich völlig explodieren.

Du fährst also, wenn ich es richtig verstanden habe in etwa bis zum Schwellenwert, aber eben nicht darüber hinaus. So was ähnliches habe ich neulich probiert, als ich wissen wollte, ob ich schon reif fürs E-Bike bin oder ob es noch so geht. Ein E-Bike Akku dürfte etwa 100 km halten und mehr als 25 km/h dürfen die ja nicht. Also war die Frage, ob ich noch auf 100 km Strecke über 25 km/h schaffe, also unter vier Stunden bleiben kann. Meistens bin ich in den letzten Jahren ja langsamer unterwegs gewesen.
