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ARD Sportschau „Geheimsache Doping“: Wirklich alles Equipment und Nahrung?

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Re: ARD Sportschau „Geheimsache Doping“: Wirklich alles Equipment und Nahrung?
Ich habe mir gerade die Reportage angesehen. Das ist 45 Minuten unseriöser Journalismus. 45 Minuten Geraune, Gerüchte, und Halbwahrheiten. Interviewpartner, die nicht erkannt werden möchten, Kontexte aus mehreren Jahren zusammengeklittert, das Ganze vorgetragen mit dem Nimbus des Wissenden. Dazu Handyprotokolle fragwürdigen Ursprungs und Sichtungen des Herrn Seppelt von ehemaligen Dopingsündern auf Sportevents. Im Trüben Fischen ist weit entfernt von Investigativen Journalismus.
Danke, dass du dich für diesen Beitrag extra angemeldet hast.
 
bei anderen Sportarten wie Fußball viel, viel schlimmer sein.
Ich frag mich ja warum das ominöse AntiCrampGetränk von Pogcar im Fussball nicht eingesetzt wird. Da gibts doch regelmäßig Krämpfe und wer in der 110min noch laufen kann wie ein junges Reh ist ja im Vorteil
 
Ich frag mich ja warum das ominöse AntiCrampGetränk von Pogcar im Fussball nicht eingesetzt wird. Da gibts doch regelmäßig Krämpfe und wer in der 110min noch laufen kann wie ein junges Reh ist ja im Vorteil
Falls es Gurkenwasser/synthetische Derivate sind: wird es schon längst, kam auch im Fußball auf - zumindest habe ich das so wahrgenommen.
 
Fahren die alle nicht eher eine Liga niedriger?
Van der Poel eine Liga niedriger als del Toro???
Ich habe mir gerade die Reportage angesehen. Das ist 45 Minuten unseriöser Journalismus. 45 Minuten Geraune, Gerüchte, und Halbwahrheiten. Interviewpartner, die nicht erkannt werden möchten, Kontexte aus mehreren Jahren zusammengeklittert, das Ganze vorgetragen mit dem Nimbus des Wissenden. Dazu Handyprotokolle fragwürdigen Ursprungs und Sichtungen des Herrn Seppelt von ehemaligen Dopingsündern auf Sportevents. Im Trüben Fischen ist weit entfernt von Investigativen Journalismus.
Ich habe nur den Podcast gehört aber sehe es genau. Die ganze Storyline basiert auf zwei Dingen:

1. Eine Person mit Verbindungen zur Operation Aderlass, welche im strafrechtlichen Prozess auf Grund von Verjährung nicht belangt wurde, welche bei Ineos angestellt ist.
2. Ein Hersteller von Medizingeräten, welche für Blutdoping genutzt werden können, verkauft ein solches Gerät.

Dazu kommt dann ganz viel Geraune und geheimnisvolle Musik. Das geht stilistisch schon in eine Richtung von "Youtube-Trust-me-Bro".

Disclaimer: Ich behaupte hiermit nicht, dass der Radsport zu 100% sauber ist und wäre auch nicht überrascht, wenn irgendwann mal wieder was tatsächlich handfestes aufgedeckt wird.
 
Ich frage mich auch, ob die Reportage von Herrn Seppelt in dieser Form noch zeitgemäß ist. Herr Seppelt dramatisiert Doping als Werteverlust und unfaires Verhalten gegenüber Wettbewerbern und Publikum.

Aber ist das so und ist es möglich die Grenzen von Doping so präzise zu definieren?

Anders gefragt:

Marathon und Langlauf werden seit Jahren von Athleten aus Kenia und Äthiopien dominiert. Ein Grund dafür ist, dass die natürliche biochemische und biomechanische Anpassung des Körpers an klimatische und geologische Gegebenheiten für diese Athleten eine perfekte Vorbereitung für den Laufsport darstellen.

Das kardiovaskuläre System von Sherpas, die auf 4000M Höhe leben, ist perfekt an diese Gegebenheiten angepasst und befähigt zum Tragen schwerer Lasten in 8000M Höhe. Eine physische Grenzüberschreitung, die für die meisten Menschen weder vorstellbar noch erreichbar ist.

Sind diese natürlichen Anpassungen des menschlichen Körpers nun Fälle von Doping, sozusagen natürlichem Doping und gehören solche Athleten ausgeschlossen von sportlichen Wettkämpfen?

Ich möchte in meiner Argumentation folgenden Punkt machen. Jede Leistung im Spitzensport erfordert eine außerordentliche biochemische und biomechanische Anpassung, neben der mentalen Anpassung.

Wenn eine solche Anpassung über Höhentraining, Kohlenmonoxid Atmung, Sauerstoffanreicherungen im Blut erreicht wird, ist das eine Hommage an die menschliche Anpassungsfähigkeit, oder schlicht Betrug?

Apnoe Taucher und Triathleten nutzen Kohlenmonoxid Atmung in Ihren regulären Trainingsprogrammen. Das zu kriminalisieren ist zumindest fraglich.

Das gesamte Rad Magazin lebt davon, wöchentlich neue Hardwareoptimierungen zu zelebrieren. Da wird jedes Gramm gefeiert wie eine Offenbarung.

Der biochemischen Optimierung des Körpers, bzw. wertfrei ausgedrückt der biochemische Anpassungsprozess der Physis wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt und wenn unter üblichen ethischen und moralischen Vorbehalten.

Vielleicht wäre es sinnvoll ‚Doping‘ zu entkriminalisieren und so zu einer nach meinem Dafürhalten angemesseneren Diskussion des Themas zu kommen.

Ich bin mir bewusst, dass dieses kurze Statement sehr kontrovers diskutiert werden kann; aber das ist ja der Vorteil eines solchen Forums.

Beste Grüße.
 
So hat man auch schon während der Armstrong-Ära "argumentiert".
Auch, wenn es einige Jahre gedauert hat, hat man ihn letztlich überführt.
Und - salopp ausgedrückt, aber durchaus ernst gemeint:
man hat seinen Huldigern ihre Dummheit und Naivität vorgeführt.
Manche haben ja daraus gelernt.
Aber eben nicht alle.
Die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit sind weitestgehend bekannt.....
Ich sage wenn du anderer Meinung bist, dass jemand unschuldig ist , bis ihm seine Schuld bewiesen ist, haben wir keine Diskussionsbasis.

Das war bei Armstrong so, dass gilt bei mir bei jedem anderen.
 
Erfolgreich bescheißen ist auch eine Leistung. Wenn niemand wirklich weiß, wie überhaupt beschissen wird und das auch keiner wirklich nachweisen kann, dann ist das durchaus respektabel. Ich würd nur auch gerne wissen wie es geht, damit ich beim nächsten Alpenpass mal die Autos überholen kann. Ich lass auch Strava aus. Versprochen.
 
Ich frage mich auch, ob die Reportage von Herrn Seppelt in dieser Form noch zeitgemäß ist. Herr Seppelt dramatisiert Doping als Werteverlust und unfaires Verhalten gegenüber Wettbewerbern und Publikum.

Aber ist das so und ist es möglich die Grenzen von Doping so präzise zu definieren?

Anders gefragt:

Marathon und Langlauf werden seit Jahren von Athleten aus Kenia und Äthiopien dominiert. Ein Grund dafür ist, dass die natürliche biochemische und biomechanische Anpassung des Körpers an klimatische und geologische Gegebenheiten für diese Athleten eine perfekte Vorbereitung für den Laufsport darstellen.

Das kardiovaskuläre System von Sherpas, die auf 4000M Höhe leben, ist perfekt an diese Gegebenheiten angepasst und befähigt zum Tragen schwerer Lasten in 8000M Höhe. Eine physische Grenzüberschreitung, die für die meisten Menschen weder vorstellbar noch erreichbar ist.

Sind diese natürlichen Anpassungen des menschlichen Körpers nun Fälle von Doping, sozusagen natürlichem Doping und gehören solche Athleten ausgeschlossen von sportlichen Wettkämpfen?

Ich möchte in meiner Argumentation folgenden Punkt machen. Jede Leistung im Spitzensport erfordert eine außerordentliche biochemische und biomechanische Anpassung, neben der mentalen Anpassung.

Wenn eine solche Anpassung über Höhentraining, Kohlenmonoxid Atmung, Sauerstoffanreicherungen im Blut erreicht wird, ist das eine Hommage an die menschliche Anpassungsfähigkeit, oder schlicht Betrug?

Apnoe Taucher und Triathleten nutzen Kohlenmonoxid Atmung in Ihren regulären Trainingsprogrammen. Das zu kriminalisieren ist zumindest fraglich.

Das gesamte Rad Magazin lebt davon, wöchentlich neue Hardwareoptimierungen zu zelebrieren. Da wird jedes Gramm gefeiert wie eine Offenbarung.

Der biochemischen Optimierung des Körpers, bzw. wertfrei ausgedrückt der biochemische Anpassungsprozess der Physis wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt und wenn unter üblichen ethischen und moralischen Vorbehalten.

Vielleicht wäre es sinnvoll ‚Doping‘ zu entkriminalisieren und so zu einer nach meinem Dafürhalten angemesseneren Diskussion des Themas zu kommen.

Ich bin mir bewusst, dass dieses kurze Statement sehr kontrovers diskutiert werden kann; aber das ist ja der Vorteil eines solchen Forums.

Beste Grüße.
Wo soll das enden? Zusätzliche Sauerstoffeinspritzung oder verdeckte Exoskelette. Der Punkt sollte da wie schon von mir beschrieben etwas praktikabler definiert werden. Ein Expertengremium definiert was dem Sinne und Geistes des Regelwerks entspricht. Kohlenmonoxid-Atmung ist es sicher nicht. Ebenso hat sich die UCI auch schon vor Jahrzehnten zwar immer wieder kontrovers diskutiert, aber im nachhinein recht pragmatisch mit einem Mindestgewicht von 6,8 kg dem von dir angesprochenen Leichtbauthema entledigt. Es geht nur über hartes durchgreifen und hier war die UCI eher etwas träge in der letzten Zeit.
 
Ich frage mich auch, ob die Reportage von Herrn Seppelt in dieser Form noch zeitgemäß ist. Herr Seppelt dramatisiert Doping als Werteverlust und unfaires Verhalten gegenüber Wettbewerbern und Publikum.

Aber ist das so und ist es möglich die Grenzen von Doping so präzise zu definieren?

Anders gefragt:

Marathon und Langlauf werden seit Jahren von Athleten aus Kenia und Äthiopien dominiert. Ein Grund dafür ist, dass die natürliche biochemische und biomechanische Anpassung des Körpers an klimatische und geologische Gegebenheiten für diese Athleten eine perfekte Vorbereitung für den Laufsport darstellen.

Das kardiovaskuläre System von Sherpas, die auf 4000M Höhe leben, ist perfekt an diese Gegebenheiten angepasst und befähigt zum Tragen schwerer Lasten in 8000M Höhe. Eine physische Grenzüberschreitung, die für die meisten Menschen weder vorstellbar noch erreichbar ist.

Sind diese natürlichen Anpassungen des menschlichen Körpers nun Fälle von Doping, sozusagen natürlichem Doping und gehören solche Athleten ausgeschlossen von sportlichen Wettkämpfen?

Ich möchte in meiner Argumentation folgenden Punkt machen. Jede Leistung im Spitzensport erfordert eine außerordentliche biochemische und biomechanische Anpassung, neben der mentalen Anpassung.

Wenn eine solche Anpassung über Höhentraining, Kohlenmonoxid Atmung, Sauerstoffanreicherungen im Blut erreicht wird, ist das eine Hommage an die menschliche Anpassungsfähigkeit, oder schlicht Betrug?

Apnoe Taucher und Triathleten nutzen Kohlenmonoxid Atmung in Ihren regulären Trainingsprogrammen. Das zu kriminalisieren ist zumindest fraglich.

Das gesamte Rad Magazin lebt davon, wöchentlich neue Hardwareoptimierungen zu zelebrieren. Da wird jedes Gramm gefeiert wie eine Offenbarung.

Der biochemischen Optimierung des Körpers, bzw. wertfrei ausgedrückt der biochemische Anpassungsprozess der Physis wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt und wenn unter üblichen ethischen und moralischen Vorbehalten.

Vielleicht wäre es sinnvoll ‚Doping‘ zu entkriminalisieren und so zu einer nach meinem Dafürhalten angemesseneren Diskussion des Themas zu kommen.

Ich bin mir bewusst, dass dieses kurze Statement sehr kontrovers diskutiert werden kann; aber das ist ja der Vorteil eines solchen Forums.

Beste Grüße.

Das Statement ist nicht kontrovers sondern abstrus.
Anti-Doping Regeln sollen keine Chancengleichheit herstellen. Wer in der Höhe aufwächst oder auf irgendeine Art Glück mit den Genen hatte, verstößt gegen keine Regel.
Wer verbotene Substanzen nutzt schon. Das gleichzusetzen ist doch Unsinn.

Was verboten ist und was nicht, hat die WADA maximal präzise definiert.
 
Ein effekthascherisch aufgezogener Beitrag.

Darüber hinaus mag ich es nicht, wenn jemand an den Pranger gestellt wird. Genau das macht Seppelt aber mit dem Mitarbeiter von Ineos.

Gegen den Mitarbeiter mögen erdrückende Verdachtsmomente bestanden haben. Das formuliere ich bewusst so, weil ich sie Seppelt in seinem Beitrag abnehmen muss, sie in nicht einem einzigen geordneten Verfahren gegen diese Person einer Prüfung und Würdigung unterzogen wurden.

Allerdings sind sämtliche Vorgänge in denen diese Person involviert gewesen sein soll mittlerweile strafrechtlich und sportrechtlich verjährt. Das Institut der Verjährung existiert zum Zwecke des Rechtsfriedens, so ungerecht das im Einzelfall auch sein mag.

Was macht Seppelt? Der zerrt denjenigen nach vorne ins Rampenlicht, ohne ihn zu nennen, aber mit genügend Infos, um ihn im Staff von Ineos auszumachen.
 
Ein effekthascherisch aufgezogener Beitrag.

Darüber hinaus mag ich es nicht, wenn jemand an den Pranger gestellt wird. Genau das macht Seppelt aber mit dem Mitarbeiter von Ineos.

Gegen den Mitarbeiter mögen erdrückende Verdachtsmomente bestanden haben. Das formuliere ich bewusst so, weil ich sie Seppelt in seinem Beitrag abnehmen muss, sie in nicht einem einzigen geordneten Verfahren gegen diese Person einer Prüfung und Würdigung unterzogen wurden.

Allerdings sind sämtliche Vorgänge in denen diese Person involviert gewesen sein soll mittlerweile strafrechtlich und sportrechtlich verjährt. Das Institut der Verjährung existiert zum Zwecke des Rechtsfriedens, so ungerecht das im Einzelfall auch sein mag.

Was macht Seppelt? Der zerrt denjenigen nach vorne ins Rampenlicht, ohne ihn zu nennen, aber mit genügend Infos, um ihn im Staff von Ineos auszumachen.
Zudem: Selbst wenn der Mitarbeiter in Doping verwickelt gewesen wäre, würde das allein kein Nachweis für Doping derzeit bei Ineos sein oder dass der Mitarbeiter derzeit in Doping unabhängig von Ineos verwickelt ist.

Das hat was von: A und B sind befreundet. A hat mal geraucht. Für Hajo Seppelt ist das genug, um B in den Verdacht zu rücken, auch ein Raucher zu sein und dass A weiterhin raucht. Jedenfalls wird dieser Verdacht durch den Kontext der Bericherstattung hergestellt. Denn warum sonst würde er darüber Jahre später berichten wollen, dass A früher mal geraucht hat? Denn das für sich ist keinen Bericht wert.
 
@GHiAccount Natürlich braucht es für Erfolg im Sport besonderes Glück in der Genlotterie. Ob das individuell ist wie bei einem Ulle oder einem Pogacar oder ob ganze ethnische Gruppen einen historisch-umweltlich bedingten Genvorteil besitzen, ist ja zweitrangig. Die Leute müssen also erstmal genetisch da sein. Solange es kein Gendoping gibt, muss das erstmal die Natur richten.

Diese Leute zu finden ist der zweite Schritt, hier braucht es Breitensport und Talentsuche und -förderung. Und natürlich methodische Professionalität, um möglichst effizient zu sichten und schnell richtig zu bewerten ob Talent oder nicht. Dass z.B. Belgien relativ zur Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg gesehen die stärkste Radsportnation ist, liegt an diesen Faktoren.

Dritter Schritt ist das Training, das das entscheidende Potenzial maximal ausprägt und weitere, sekundäre Fähigkeiten ausbaut. Hier kann man dann auch Dinge wie Ernährung dazuzählen oder Technik sei es in Bewegungsabläufen oder Geräten.

Und dann erst kommt das Doping im Sinne von verbotenen Mitteln, in der Regel gesundheitsschädlichen, leistungssteigernden.

Spannend wird die Frage, was welchen Anteil hat. Leider ist es so, dass keiner die Daten hat, um das ausreichend beurteilen zu können. Daher kann jeder sich sein Wunschszenario zusammenrätseln. Alle sind sauber, die allgemeine Leistungssteigerung ist Training, Ernährung und Technik zuzuschreiben, "Außerirdische" sind bloße Gewinner der Genlotterie. Oder: Der Doper wird unter sonst Gleichen der bessere sein, also sind alle sauber, nur "Außerirdische" Doper. Es können auch alle gedopt sein und die besseren Gene der "Aliens" machen dann doch wieder den Unterschied (wobei unter Dopern andere Gene entscheidend sein können, nämlich durch die das Doping besonders gut anschlägt). Der Alien kann auch ein neues Wundermittel haben, das ihn und den Normaldopern zum Star macht. Etc.

Allerdings steigt mit zunehmender Leistung der Beteiligten die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Komponente Doping eine Rolle spielt, insbesondere wenn der Umfang der Leistungssteigerung in einen Bereich kommt, wo die Marginal Gains (Aero, mehr Essen, besser Trainieren, besser Erholen) als alleinige Ursache unglaubwürdig werden. Aber wie soll man das feststellen ohne entsprechende Studien, für die natürlich auch wieder die Datenbasis fehlt? Es bleibt also Gerätsel.

Vor allem aber die Weiterbeschäftigung von Leuten aus bekannten ehemaligen Dopingkontexten ist ein Verdachtsmoment, bei dem man sich fragt, warum sich die Teams sich das antun. Offenbar gibt es sportliche Vorteile, die die Beschäftigung dieser Leute trotz der negativen Publicity sinnvoll macht. Sollte es mittlerweile nicht mehr als genug "biographisch sauberen" Nachwuchs bei Trainern und Sportmedizinern geben?

Stattdessen treiben sich diese Leute weiter bei den WT-Teams herum und sind auch - lt. ARD-Doku - in entsprechende Aktivitäten involviert, wie potenzielles CO-Doping.

Insofern befeuert der Sport derartige Dokus ja selbst. Und wenn dann noch Leute wie Dege und Martin sagen: es gibt keinen völlig sauberen Radsport, heißt das ja nichts anderes, dass er in gewissem, genauer aber unbekanntem Umfang unsauber ist. Daher ist es auch absurd als Fan das Gegenteil zu behaupten, der Sport sei heute komplett sauber und die Leistungssteigerungen nur eine Summe der legalen Marginal Gains.

Persönlich finde ich es sehr schade, dass der Sport so agiert, dass derartige Dokus heute noch gemacht werden können. Sie mögen reißerisch sein, aber ich würde mich nicht wundern, wenn da mehr dahinter ist, als uns als Fans lieb sein kann. Es läge zuerst am Sport, hier mehr zu tun.



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@GHiAccount Natürlich braucht es für Erfolg im Sport besonderes Glück in der Genlotterie. Ob das individuell ist wie bei einem Ulle oder einem Pogacar oder ob ganze ethnische Gruppen einen historisch-umweltlich bedingten Genvorteil besitzen, ist ja zweitrangig. Die Leute müssen also erstmal genetisch da sein. Solange es kein Gendoping gibt, muss das erstmal die Natur richten.

Diese Leute zu finden ist der zweite Schritt, hier braucht es Breitensport und Talentsuche und -förderung. Und natürlich methodische Professionalität, um möglichst effizient zu sichten und schnell richtig zu bewerten ob Talent oder nicht. Dass z.B. Belgien relativ zur Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg gesehen die stärkste Radsportnation ist, liegt an diesen Faktoren.

Dritter Schritt ist das Training, das das entscheidende Potenzial maximal ausprägt und weitere, sekundäre Fähigkeiten ausbaut. Hier kann man dann auch Dinge wie Ernährung dazuzählen oder Technik sei es in Bewegungsabläufen oder Geräten.

Und dann erst kommt das Doping im Sinne von verbotenen Mitteln, in der Regel gesundheitsschädlichen, leistungssteigernden.

Spannend wird die Frage, was welchen Anteil hat. Leider ist es so, dass keiner die Daten hat, um das ausreichend beurteilen zu können. Daher kann jeder sich sein Wunschszenario zusammenrätseln. Alle sind sauber, die allgemeine Leistungssteigerung ist Training, Ernährung und Technik zuzuschreiben, "Außerirdische" sind bloße Gewinner der Genlotterie. Oder: Der Doper wird unter sonst Gleichen der bessere sein, also sind alle sauber, nur "Außerirdische" Doper. Es können auch alle gedopt sein und die besseren Gene der "Aliens" machen dann doch wieder den Unterschied (wobei unter Dopern andere Gene entscheidend sein können, nämlich durch die das Doping besonders gut anschlägt). Der Alien kann auch ein neues Wundermittel haben, das ihn und den Normaldopern zum Star macht.

Allerdings steigt mit zunehmender Leistung der Beteiligten die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Komponente Doping eine Rolle spielt, insbesondere wenn der Umfang der Leistungssteigerungso in einen Bereich kommt, wo die Marginal Gains (Aero, mehr Essen, besser Trainieren, besser Erholen) als alleinige Ursache unglaubwürdig werden. Aber wie soll man das feststellen ohne entsprechende Studien, für die natürlich auch wieder die Datenbasis fehlt.

Vor allem die Weiterbeschäftigung von Leuten aus bekannten ehemaligen Dopingkontexten ist ein Verdachtsmoment, bei dem man sich fragt, warum sich die Teams sich das antun. Offenbar gibt es sportliche Vorteile, die die Beschäftigung dieser Leute trotz der negativen Publicity sinnvoll macht. Sollte es mittlerweile nicht mehr als genug "biographisch sauberen" Nachwuchs bei Trainern und Sportmedizinern geben?

Stattdessen treiben sich diese Leute weiter bei den WT-Teams herum und sind auch - lt. ARD-Doku - in entsprechende Aktivitäten involviert, wie potenzielles CO-Doping.

Insofern befeuert der Sport derartige Dokus ja selbst. Und wenn dann noch Leute wie Dege und Martin sagen: es gibt keinen völlig sauberen Radsport, heißt das ja nichts anderes, dass er in gewissem, genauer aber unbekanntem Umfang unsauber ist. Daher ist es auch absurd als Fan das Gegenteil zu behaupten, der Sport sei heute komplett sauber und die Leistungssteigerungen nur eine Summe der legalen Marginal Gains.

Persönlich finde ich es sehr schade, dass der Sport so agiert, dass derartige Dokus heute noch gemacht werden können. Sie mögen reißerisch sein, aber ich würde mich nicht wundern, wenn da mehr dahinter ist, als uns als Fans lieb sein kann. Es läge zuerst am Sport, hier mehr zu tun.
Ich habe deinen Beitrag zwei mal gelesen und bin mir immer noch nicht sicher was du eigentlich sagen willst. Ich tendiere dazu das du der Meinung bist das sich der Radsport noch entschiedener gegen Doping engagieren und glaubwürdig Aufstellen muss. Das entspräche dann auch meiner Meinung, wie schon einige Posts vorher erwähnt. Ich kann dir nur dazu raten weniger subtil zu argumentieren, dann reichen dann wohl auch weniger lange Texte um deine Meinung klar zu machen.
 
Es ist halt auch nicht so ganz simpel. Grundsätzlich aber richtig verstanden. Gerne auch 3 x lesen. Zu ergänzen wäre: andere mögliche leistungsfördernde Maßnahmen wie Hebung anderer Genressourcen, durch "Sherpas/Kenianer im Radsport" oder mehr Breitensport zur Talentfindung, gibt es nicht bzw. werden von der Seite, die die Leistungsentwicklung auch als sauber möglich ansieht, nicht angeführt.
 
Hauptsache der Laden läuft - so die Konsequenz des Epilogs bezügl. der UCI , die Fahnenschüttler an der Strecke haben wen zum Beschütteln und das Material wird an die Kundschaft gebracht.
 
Vor allem aber die Weiterbeschäftigung von Leuten aus bekannten ehemaligen Dopingkontexten ist ein Verdachtsmoment, bei dem man sich fragt, warum sich die Teams sich das antun. Offenbar gibt es sportliche Vorteile, die die Beschäftigung dieser Leute trotz der negativen Publicity sinnvoll macht. Sollte es mittlerweile nicht mehr als genug "biographisch sauberen" Nachwuchs bei Trainern und Sportmedizinern geben?
Diese Leute haben, falls ihnen ein Vergehen nachgewiesen wurde, doch normalerweise dafür eine Strafe bekommen. Wenn diese verbüßt wurde und keine Verdachtsmomente vorliegen, dass so weiter gemacht wird wie zuvor, warum sollten dann diese Leute nicht weiter in diesem Bereich arbeiten?
Schließlich wurde kein Verbot des Arbeitens in diesem Bereich oder gar ein Berufsverbot verhängt.
Das was Du andeutest ist dagegen lebenslange Ächtung.
 
Diese Leute haben, falls ihnen ein Vergehen nachgewiesen wurde, doch normalerweise dafür eine Strafe bekommen. Wenn diese verbüßt wurde und keine Verdachtsmomente vorliegen, dass so weiter gemacht wird wie zuvor, warum sollten dann diese Leute nicht weiter in diesem Bereich arbeiten?
Schließlich wurde kein Verbot des Arbeitens in diesem Bereich oder gar ein Berufsverbot verhängt.
Das was Du andeutest ist dagegen lebenslange Ächtung.
Der Radsport sollte sich genau diesen Gefallen tun und genau das machen. Wie gesagt, verbrannte Erde muss auch genau das bedeuten.
 
Der Radsport sollte sich genau diesen Gefallen tun und genau das machen. Wie gesagt, verbrannte Erde muss auch genau das bedeuten.
LOL. Wir reden schon noch von einem Zeitvertreib für die Massen. Was will man da drakonischere Strafen verhängen als im Strafrecht? Komm mal zurück auf den Boden. Alle Beteiligten wissen auf was sie sich da einlassen.

Der Profisport ist seit den End-Siebzigern hoffnunglos an wirksames Doping verloren, der Ausdauersport im speziellen spätestens seit Anfang der 90er. Was wir hier sehen dürfen ist reines Kasperletheater. Tritratrulala...
 
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