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Die grosse Rumeierei - ich will mein Laufrad selber bauen

  • Ersteller Ersteller einbeiner
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Sorry, das galt niemandem hier.
Habe gerade ein paar Juristen um mich rum, die gern damit kokettieren kein Mathe zu können (judex non calculat).
 
Hab zwar jetzt weder Jura noch Physik studiert, sondern komme aus der Elektrotechnik, aber von dieser weiß ich aus eigener Erfahrung, daß Theorie und Praxis oft meilenweit auseinanderliegen.
Mich würde jetzt interessieren, ob Laufräder, die mit solchen Speichenradsimulatoren aufgebaut wurden, anderen Laufrädern in irgendeiner Hinsicht überlegen oder haltbarer sind.
Ich halte die Kräfte, die während des Fahrbetriebes auf ein Laufrad einwirken, für viel zu komplex, um sie mal so eben berechnen zu können.
Vorspannung, Antriebskräfte, Gewichtskraft des Fahrers, Kraftveränderungen beim Überfahren von Hindernissen, Kraftveränderungen bei Schräglage in der Kurve oder beim Wiegetritt - das alles sind Faktoren, die auftreten.
Noch bunter wird es, wenn ein Laufrad dann auch noch aerodynamisch sein soll.

Und noch etwas bereitet mir Schwierigkeiten:
immer wieder werden hier ja englischsprachige Seiten genannt und verlinkt.
Mein Englisch ist nun nicht überragend und wenn es technisch wird, wird´s noch einmal holperiger.
Gerade bei Fachbegriffen empfinde ich die englischen Bezeichnungen als wenig differenziert.
 
Mich würde jetzt interessieren, ob Laufräder, die mit solchen Speichenradsimulatoren aufgebaut wurden, anderen Laufrädern in irgendeiner Hinsicht überlegen oder haltbarer sind.
Nein, ganz bestimmt nicht.
Mir fällt nicht mal ein, in welcher Kategorie mich die Simulation überhaupt beraten könnte.

Die wesentlichsten Parameter für ein hinreichend haltbares Laufrad haben mit der Kraftverteilung im Speichenrad nicht mal was zu tun: "gutes" Material der Speichen, DD oder 3D-Speichen, Abdrücken und hohe Vorspannkräfte. Selbst wenn der Laufradbauer dächte, dass die Nabe im Laufrad hinge, baute er trotzdem haltbare Laufräder.

Der Simulator berechnet nur die Kraftverteilung, ohne Anspruch auf irgendwas. Und selbst wenn die hinterlegten Formeln insgesamt in der Lage wären, die Wirklichkeit nicht nur ungefähr abzubilden, wäre es nur ein Laborwirklichtkeit, die im echten Leben nicht genauso zu finden ist, weil irgendwas ist immer.
 
Sehe ich auch so - das hilft im Wesentlichen beim Verständnis.
Was Du damit natürlich machen kannst ist ein Vergleich unterschiedlicher Felgen, Speichenmuster, etc...

Für die Haltberkeit wichtige Dinge wie passende Bohrungen, gut angelegte Speichenbögen, etc. sind gar nicht drin (und wären auch schwer abzubilden).
 
Blick durchs Ventilloch beim Hinterrad. Ich habe auch meinen Stolz. ☺️

IMG_5556.jpeg
 
So, Kinder!

Ich habe mein erstes Laufrad nach dem Einspeichen endlich zentriert.💪

Einen kleinen Höhenschlag (ca. 1 mm) hat Die Felge noch. Den bekomme ich zum Verrecken nicht entfernt. Seitenschlag ist so minimal, dass ich damit zufrieden bin.

Ich habe ja hier im Forum ja mal über die Preise fürs Einspeichen geschimpft. Ich nehme alles zurück! Vergebt mir! Das ist geduldige und filigrane Handarbeit, die auch gut bezahlt sein sollte.

Ich habe leider überhaupt keinen Plan, wie stramm die Speichen sein sollen bzw. sein dürfen. Ein Tensiometer hätte ich gerne gehabt. Ich habe die Speichen so weit angegezogen, dass das Gewinde nicht mehr sichtbar/fühlbar war. Danach habe ich die Nippel 1-mal um 360 Grad angezogen.

Gefühlt hätten die Speichen 1 - 2 mm länger sein können. Das hatte der Rechner dank eurer Hilfe auch ergeben. Aber ich hatte schon bestellt und wollte die Speichen verbauen.
 
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So, Kinder!

Ich habe mein erstes Laufrad nach dem Einspeichen endlich zentriert.💪

Einen kleinen Höhenschlag (ca. 1mm) hat Die Felge noch. Den bekomme ich zum Verrecken nicht entfernt. Seitenschlag ist so minimal, dass ich damit zufrieden bin.

Ich habe ja hier im Forum ja mal über die Preise fürs Einspeichen geschimpft. Ich nehme alles zurück! Vergebt mir! Das ist geduldige und filigrane Handarbeit, die auch gut bezahlt sein sollte.

Ich habe leider überhaupt keinen Plan, wie stramm die Speichen sein sollen bzw. sein dürfen. Ein Tensiometer hätte ich gerne gehabt. Ich habe die Speichen so weit angegezogen, dass das Gewinde nicht mehr sichtbar/fühlbar war. Danach habe ich die Nippel 1-mal um 360 Grad angezogen.

Gefühlt hätten die Speichen 1 - 2 mm länger sein können. Das hatte der Rechner dank eurer Hilfe auch ergeben. Aber ich hatte schon bestellt und wollte die Speichen verbauen.
Hast du das Laufrad abgedrückt?
 
Ich habe leider überhaupt keinen Plan, wie stramm die Speichen sein sollen bzw. sein dürfen. Ein Tensiometer hätte ich gerne gehabt. I
Hinten rechts wrd die Nippeldreherei irgendwann schwergängig und slip-stick-mässig - dann reicht's echt.
Dann drück Mal 2 parallele Speichen hinten rechts mit der Hand zusammen -das geht schwer, tut weh.
Hinten links geht das leichter.
Vorne sollte sich das etwa zwischen diesen beiden Extremen bewegen.

Nächste Aufgabe :
Diese Parallele-Drücken hinten rechts ringsum. Irgendein Abweichler darunter?
 
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Ich habe leider überhaupt keinen Plan, wie stramm die Speichen sein sollen bzw. sein dürfen. Ein Tensiometer hätte ich gerne gehabt.
Einfach einen vergleichbaren, vernünftig gebauten Laufradsatz zur Hand nehmen, Speichen anzupfen und Tonhöhe vergleichen. Es geht nicht darum, eine exakte Geichstimmung zu erreichen (wie bei einem Saiteninstrument), sondern nur darum, einen groben Anhaltspunkt dafür zu haben, dass man in der richtigen Spannungsregion angekommen ist.

Ansonsten ist es, wie schon gesagt, wichtig, dass Nachbarspeichen eine ähnliche Spannung haben. Auch das lässt sich ohne Tensiometer ganz gut akustisch überprüfen.
 
Ich habe die Speichen so weit angegezogen, dass das Gewinde nicht mehr sichtbar/fühlbar war. Danach habe ich die Nippel 1-mal um 360 Grad angezogen.
Das war meine Grund-Spannung. Das empfiehlt auch SMOLIK so.

Erst danach ging es in den Zentrierständer.

360°-Schritte sind nur am Anfang praktikabel, später solltes du nur noch 1/4-Drehungen machen. Damit kommt das Rad gleichmäßiger unter Spannung.

Im Zentrierständer habe ich anfangs durchaus mit 1/2-Drehungen gearbeitet, später im Feintuning mit 1/4-Drehungen. Das ging recht gut.

Allerdings habe ich mich gefragt, ob man nach der Grund-Spannung eher mit Lockerung der Nippel (Entspannung) oder mit Festziehen der Nippel (Spannung) das Rad ins Lot bringt.

Mein Verdacht: Da die Speichen bei mir evtl. eine Nummer zu kurz waren, war die Grund-Spannung schon so hoch, sodass beim Zentrieren die Spannung grenzwertig stieg. Die Speichen ächzten schon ziemlich. Ich habe allerdings kein Leinöl verwendet. Wie dem auch sei: Gefühlt im Vergleich zu anderen Laufrädern passt die Spannung jetzt.

Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. 😊
 
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Das war meine Grund-Spannung. Das empfiehlt auch SMOLIK so.

Erst danach ging es in den Zentrierständer.



Im Zentrierständer habe ich anfangs durchaus mit 1/2-Drehungen gearbeitet, später im Feintuning mit 1/4-Drehungen. Das ging recht gut.

Allerdings habe ich mich gefragt, ob man nach der Grund-Spannung eher mit Lösung der Nippel (Entspannung) oder mit Festziehen der Nippel (Spannung) das Rad ins Lot bringt.

Mein Verdacht: Da die Speichen bei mir evtl. eine Nummer zu kurz waren, war die Grund-Spannung schon so hoch, sodass beim Zentrieren die Spannung grenzwertig stieg. Die Speichen ächzten schon ziemlich. Ich habe allerdings kein Leinöl verwendet. Wie dem auch sei: Gefühlt im Vergleich zu anderen Laufrädern passt die Spannung jetzt.

Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. 😊

Ich für meinen Teil verstehe ganz genau, was Du meinst.

Aber eine zuverlässige Aussage treffen, ob die Speichenspannung an Deinem ersten, selbstgebauten Laufradsatz nun korrekt ist, könnte ich zum Beispiel nur, wenn ich die Speichenspannung von Hand prüfen würde (ich besitze ebenfalls kein Tensiometer, verfüge dafür aber über Erfahrung und über ein Gedächtnis). :D

P.S. Den Tipp von @Caretta mit dem Vergleichen eines anderen Laufradsatzes (von dem man weiß, dass er gut aufgebaut wurde) finde ich hervorragend. :daumen:
Ob Du dabei mehr der akustische Typ bist (und die Tonhöhe heraushören kannst) oder eher der haptische Typ (der die Spannung mit den Händen erfühlen kann), ist dabei völlig egal (Hauptsache Du kannst einen Vergleich anstellen). :)
 
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Einen kleinen Höhenschlag (ca. 1 mm) hat Die Felge noch.

Gefühlt hätten die Speichen 1 - 2 mm länger sein können. Das hatte der Rechner dank eurer Hilfe auch ergeben. Aber ich hatte schon bestellt und wollte die Speichen verbauen.

Ein bisschen Höhenschlag bleibt oft. Viele Felgen sind am Stoß nicht ganz rund und/oder verspringen die beiden Enden des Profils gegeneinander etwas. Macht nichts, sind ja auf wenigen Zentimetern Felge + und - ein halber Millimeter. Das gleichen selbst schmale Reifen problemlos aus. Etwas zu kurze Speichen macht auch nichts. Minimales Risiko bei weichen Alu-Nippeln: Einknicken Richtung Schwachstelle Schraubschlitz ohne Speiche drin. Wenn das passiert, kannst Du sie jeweils einfach durch härtere oder welche ohne Schlitz ersetzen.

Was die zusätzliche Speichenspannung beim Scheibenbremsen angeht, bleibe ich dabei: Die Druckspeichen & ihre Entlastung übernehmen sie nicht & auch der Unterschied spielt keine Rolle.
 
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