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Fühle mich auf Gravelbike zu sehr gestreckt. Falsche Größe? Anderer Vorbau?

Nickmann

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Hallo liebe Community,

ich habe mich als passionierter Mountainbiker und Rennrad-Neuling Ende letzten Jahres für ein Gravelbike entschieden, ein Canyon Grail 7 mit Aluminium-Rahmen. Dabei habe ich mich bei einer Körpergröße von 184m, einer Schrittlänge von 86-87cm und einer Armlänge von ca. 66cm für die Rahmengröße M entschieden, obwohl ich laut Canyon-Größenkonfigurator zwischen den Größen M und L lag, da ich es aber gerne wendig mag und viel in der Stadt unterwegs bin. Aber natürlich fahre ich auch mal längere Touren auf gerader Strecke damit.

Der Rahmen in M hat dabei eine Oberrohrlänge von 577mm und eine Steuerrohrhöhe von 143mm sowie eine Vorbaulänge von 80mm bei minus 6°, siehe auch das Geometrie-Chart auf der Canyon Website (Link).

Folgendes "Problem" habe ich nun: Ich fühle mich auf dem Bike, gerade im Untergriff, aber auch bei allen anderen Griffarten (außer wenn ich den Griff so halte wie bei einem Mountainbike) zu sehr gestreckt und muss auch den Kopf ordentlich in den Nacken legen. Da dies aber mein erstes Bike dieser Art ist, weiß ich auch nicht genau, ob dies womöglich normal und so gewollt ist. Gefühlt würde ich aber gerne zu einem minimal kürzeren Vorbau greifen wollen (70 statt 80mm). Jedoch habe ich auch das Problem, dass meine Knie beim Lenken dem Untergriff teilweise gefährlich nahe kommen - auch hier weiß ich nicht, ob das nicht einfach normal und der Rennrad-Geometrie geschuldet ist. Bin das einfach anders von den MTBs gewohnt.

Kann mir jemand helfen? Sollte ich den Vorbau ändern? Und falls ja, inwiefern? Kürzer, womöglich sogar länger (Knie) oder einen kürzeren mit positivem Winkel kaufen? Habe auch schon dran gedacht, den jetzigen Vorbau umzudrehen und dadurch aus -6° dann +6° zu machen, aber Vorbauten mit positivem Winkel gilt es im Rennradsport doch zu vermeiden, oder ist das Blödsinn? Was kann bzw. sollte ich nun tun?

Ach und ja, alle Spacer sind natürlich bereits unterhalb des Vorbaus verbaut.

Besten Dank und viele Grüße,
Nico
 

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Re: Fühle mich auf Gravelbike zu sehr gestreckt. Falsche Größe? Anderer Vorbau?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dilettant

Hilfreich
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Den Vorbau drehen sieht halt schlechter aus, aber aus technischer Sicht spricht nichts dagegen. Das Drehen ist doch schnell gemacht, also probiere es doch aus. Ein neuer Vorbau kostet auch keine 20€ um mal was zu testen. Die Einstellung der STI´s könnte auch dazu führen, das du dich zu gestreckt fühlst.

Wie lange fährst du schon so ein "sportliches" Rad? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Sache der Gewöhnung. Generell die falsche Größe scheint dein Rad aber nicht zu haben.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dilettant

Hilfreich
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Bei 143 mm Steuerrohr wäre ich auch für das Umdrehen des Vorbaus. Das ist für jemanden mit 1,84 schon sehr aggressiv. In L wäre das Rad aber erst recht zu lang. Wo steht denn der Sattel ? Passt das Knielot, als erster Anhaltspunkt ?
 
Danke schon mal vorab für die schnellen Antworten. Also das Knielot habe ich zugegebenermaßen nicht allzu exakt gemessen, aber derzeit steht der Sattel schon auf der Schiene komplett vorne, sprich Richtung Lenker. Tendenziell müsste dieser vermutlich sogar eher zurück.

Aber es beruhigt mich schon mal, anhand der Geo-Daten nicht zur falschen Rahmengröße gegriffen zu haben. Nur ist halt die Sattelüberhöhung gefühlt etwas krass. Ich denke ich werde einfach mal den Vorbau umdrehen, an die Optik muss man sich halt gewöhnen.

Ein neuer Vorbau kostet auch keine 20€ um mal was zu testen.

Das wäre dann die nächste Anlaufstelle. Verstehe ich es dann schon richtig, dass dann ein kürzerer Vorbau, eventuell sogar ohne Negativneigung (sprich 0°) Sinn macht? Würde das aber nicht die Lenkung zu nervös machen? Hab zwischenzeitlich gelesen, dass die 80mm des aktuellen Vorbaus beim RR/Gravel allgemein schon als sehr kurz gelten.
 
Bei 143 mm Steuerrohr wäre ich auch für das Umdrehen des Vorbaus. Das ist für jemanden mit 1,84 schon sehr aggressiv. In L wäre das Rad aber erst recht zu lang. Wo steht denn der Sattel ? Passt das Knielot, als erster Anhaltspunkt ?
Er will den Vorbau doch nach oben drehen. Dadurch wird die Position doch eigentlich entschäft.

Danke schon mal vorab für die schnellen Antworten. Also das Knielot habe ich zugegebenermaßen nicht allzu exakt gemessen, aber derzeit steht der Sattel schon auf der Schiene komplett vorne, sprich Richtung Lenker. Tendenziell müsste dieser vermutlich sogar eher zurück.

Aber es beruhigt mich schon mal, anhand der Geo-Daten nicht zur falschen Rahmengröße gegriffen zu haben. Nur ist halt die Sattelüberhöhung gefühlt etwas krass. Ich denke ich werde einfach mal den Vorbau umdrehen, an die Optik muss man sich halt gewöhnen.



Das wäre dann die nächste Anlaufstelle. Verstehe ich es dann schon richtig, dass dann ein kürzerer Vorbau, eventuell sogar ohne Negativneigung (sprich 0°) Sinn macht? Würde das aber nicht die Lenkung zu nervös machen? Hab zwischenzeitlich gelesen, dass die 80mm des aktuellen Vorbaus beim RR/Gravel allgemein schon als sehr kurz gelten.
Knielot ist eh nicht so das gelbe vom Ei. Ich würde bei einen 6 oder 7° Vorbau bleiben, aber dafür statt 80mm, einen mit 70 oder 60mm nehmen.
 
Den 70mm Vorbau dann aber schon positiv verbauen, oder? Glaub sonst kommen eh in engen Kurven meine Knie den Lenkerenden entgegen.
 
Was Du noch machen kannst, ne dem Umdrehen des Vorbau ist den Lenker an sich etwas zu drehen, so dass die STI nach oben kommen und damit mehr Platz zwischen Knie und Unterrohr.
 
Knielot ist eh nicht so das gelbe vom Ei.
Meine Frage nach dem Knielot hatte 2 Hintergründe:
1. geht bei Mountainbikes der Trend zu sehr steilen Sitzrohren bei langem Reach, d.h. man sitzt mit dem Knie vor dem Tretlager. Daher ist nicht klar wo Nickmann gestartet ist.
2. kann man ja eigentlich erst anfangen, sich mit der Lenkerposition zu beschäftigen, wenn der Rest stimmt.

Nickman, deine Beinlänge passt von den Proportionen her zum Rest, daher die Frage wo der Sattel steht. Die Sattelstütze des Grail hat Setback, daher dürfte das schon hinkommen. Die nächste Frage wäre die nach der Schulterbreite - Canyon verbaut 44 cm, wenn Du deutlich drunter wärst würde das auch bewirken, dass Du permanent verkrampfst. Generell sitzt man halt auf einem Rennrad oder Gravelbike komplett anders als auf einem Mountainbike.
Wenn Du mit einem heftigen Akzent klarkommst, schau Dir mal das Video an:

 
Was Du noch machen kannst, ne dem Umdrehen des Vorbau ist den Lenker an sich etwas zu drehen, so dass die STI nach oben kommen und damit mehr Platz zwischen Knie und Unterrohr.
Danke, jedoch hatte ich das gleich zu Anfangs probiert mit dem Ergebnis, dass ich im Untergriff kaum noch vernünftig bremsen und schalten konnte. Da sehe ich leider keine Chance auf Optimierung.
 
Nickman, deine Beinlänge passt von den Proportionen her zum Rest, daher die Frage wo der Sattel steht. Die Sattelstütze des Grail hat Setback, daher dürfte das schon hinkommen. Die nächste Frage wäre die nach der Schulterbreite - Canyon verbaut 44 cm, wenn Du deutlich drunter wärst würde das auch bewirken, dass Du permanent verkrampfst. Generell sitzt man halt auf einem Rennrad oder Gravelbike komplett anders als auf einem Mountainbike.
Meine Schulterbreite liegt ganz grob gemessen bei 40 cm - ist jetzt die Frage, ob das schon als deutlich drunter gilt :D

Vermutlich ist schon auch etwas dran, dass ich mich einfach an die Position gewöhnen muss. Saß auch lange nicht mehr auf dem Rad, nach einem MTB-Diebstahl bin ich jetzt wieder öfters damit unterwegs, weshalb es mir aufgefallen ist.

Brain storming: Sattelstütze mit weniger/ohne Versatz nach hinten, falls vorne der Platz reicht.
Auch eine Idee, jedoch leider ne etwas teurere, da ich dann schon gerne wieder eine Carbon-Stütze hätte.

Ich denke ich werd's mal mit Vorbau umdrehen probieren oder mir diesen hier gönnen: Easton - 70mm - 7°

Danke allen soweit! Für weitere Vorschläge bin ich natürlich offen, aber ich denke vermutlich ist echt nur mit einem kürzeren und/oder steilerem Vorbau etwas zu holen. Hauptsache ich hab nicht die falsche Rahmengröße bestellt, das wäre in Anbetracht des Preises und der Lieferzeiten ärgerlicher...
 
@Nickmann ja das ist auf jeden Fall ein Nachteil, weil der Griff dann nicht mehr richtig passt.

Wieviele Kilometer hast Du denn inzwischen mit dem Rad gemacht?

Ich denke Du wirst aktuell noch im unteren Rücken zu aufrecht sein und deswegen kommt es Dir sehr gestreckt vor.

Das sollte mit der Zeit besser werden.
 
Meine Schulterbreite liegt ganz grob gemessen bei 40 cm - ist jetzt die Frage, ob das schon als deutlich drunter gilt :D
....
Wenn Du auf längeren Touren feststellst, dass Du die Handgelenke ständig nach innen drehst, wäre das ein Anzeichen für einen zu breiten Lenker.
Hauptsache ich hab nicht die falsche Rahmengröße bestellt, das wäre in Anbetracht des Preises und der Lieferzeiten ärgerlicher...
In L wäre der Rahmen ja noch länger, da kämst Du gar nicht mehr an den Lenker. Deswegen, vermutlich musst Du Dich erst mal langsam rantasten an die Position. Mal 2-3 Wochen mit hochgedrehtem Vorbau fahren, ein 70er sollte bei der Geometrie auch noch gut gehen, und dann schrittweise tiefer.
Es gibt auch 0° Vorbauten, falls positiv zu viel und negativ zu agressiv ist ( Ritchey Trail, Easton EA90 0° ).
 
Vermutlich ist schon auch etwas dran, dass ich mich einfach an die Position gewöhnen muss....
Yep, als Grail-Fahrer kann ich das bestätigen. Sitzposition ist schon sehr sportlich, für Anfänger nur bedingt tauglich.
Fällt mir sogar auf, wenn ich direkt vom Rennrad umsteige, vom MTB ganz zu schweigen. Wenn alles optimal eingestellt ist, hilft nur dran gewöhnen oder anderes Rad.
 
Wie ist die horizontale Satteleinstellung? Sehr weit hinten? Testweise würde ich den Sattel nach vorne schieben und die Schalthebel bzw. den ganzen Lenker etwas nach oben drehen. Das reduziert die Streckung deutlich.
Ein fehlende Gewöhnung kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.
 
Hallo, ich habe den Eindruck dass dir der Rahmen zu klein ist weil:
1. du meinst dass du mit den Knien sehr nahe an den Lenker kommst
2. du den Kopf stark in den Nacken legen musst, kann an zu tiefer Lenkerposition liegen.
Sehr hilfreich wäre ein Foto wie du in Unterlenkergriff auf dem Rad sitzt. Also lass dich fotografieren.
 
Der TE liegt zwischen zwei Größen und hat die kleinere genommen. Das spricht jetzt nicht für zu lang.

Der TE scheint keine besonders langen Beine zu haben, das spricht auch gegen "Rahmen zu lang".

Die OR-Länge würde ich nicht überbewerten, da der Rahmen ab Werk mit 80mm Vorbau ausgeliefert wird. Der ist also für kurze Vorbauten ausgelegt und dann ist natürlich das OR entsprechend länger, was aber wegen des kurzen Vorbaus gerade nicht zu einer längeren Sitzposition führt. Andere Rahmen für Menschen von 1,84 haben 110 mm Vorbauten!

Wenn der TE meint, mit den Knien an den Unterlenker zu kommen, spricht das auch nicht für einen zu langen Rahmen.

Mein Tipp ist daher: Es ist Gewöhnung.

Außerdem hat der Rahmen für ein Gravel tatsächlich eine eher sportliche STR; in Verbindung mit der Entscheidung für den kleineren Rahmen ist das Cockpit vielleicht eher zu niedrig als zu weit weg. Wegen fehlender Gewöhnung und evtl. mangelnder Beweglichkeit ist das Becken dann vielleihct zu wenig gekippt, was zu Buckel und damit einer kurzen effektiven Torsolänge führt.

Vorhandenen Vorbau umdrehen wäre sicher einen Versuch wert. Dürfte ja schon mal fast 2 cm Stack bringen. Wenn dann der Rücken nicht mehr so rund ist, fühlt es sich vielleicht auch weniger gestreckt an.

Foto wäre natürlich trotzdem gut.
 
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