Mir fehlt hier ein Thread, der qualitativ hochwertige, französische Manufakturräder abseits des Mainstream von Peugeot, Motobecane und Gitane abbildet. Sollte ich aber einen ähnlichen Thread übersehen haben, dann bitte einen Hinweis, dann will ich nicht noch ein Faß aufmachen. Dann sollte der Admin das Ganze verschieben.
Ich möchte heute mit einem Bernard Carré aus Monteuil beginnen.
Ich habe den patinierten Rahmen hier im Forum (an dieser Stelle danke nach Frankfurt) erwerben können. Ob es an der Patina lag – aber Crosserrahmen werden selten für den Weg zur Eisdiele benutzt, oder am Umstand, dass die beiliegende Gabel nicht mehr die Originale war – jedenfalls hatte ich eine beachtliche Zeit zum Überlegen, bevor ich den Kauf klar gemacht habe. Normalerweise sind interessante Angebote im Forum in gefühlten Mikrosekunden vergriffen, aber hier war das nicht so und mein Zögern war nicht zu meinem Schaden.
Es stellte sich noch vor dem Versand heraus, dass die beiliegende Chromgabel beschädigt war, darum kroch ich in der Folge auf allen Börsen, die ich besuchte in den Gabelkisten herum, ohne je etwas Passendes zu finden. Kurzzeitig dachte ich mich am Ziel, als eine neuere Gazelle Gabel mit Cantilever Sockeln in meinen Besitz kam, von der ich die Baguetteträger -Anlöter entfernen ließ, als der Rahmen beim Richten war. „Selten mal so einen krummen Hund gehabt“ maulte mich der Rahmenbauer an, als ich das Teil wieder abholte. Klar, dass der “krumme Hund“ extra Geld fürs Gerade machen verschlang.
Dann stand die Sache erst mal wieder. Weil andere Projekte dazwischen kamen, aber auch weil die vorgesehene Gabel mit ihrer modernen Schrägschulter einfach nicht zum Rahmen passen wollte. Bis ich dankenswerterweise eine ältere Gazelle Gabel geschenkt bekam. Ich ließ mir Canti- Halter anlöten und versuchte dann einen zum Rahmen halbwegs passenden Grünton im Autozubehör zu finden. Aussichtslos. Weil das Ganze mit der Chromgabel ganz gut ausgesehen hatte, versuchte ich es dann erst mal mit einer silbernen Lackierung. Sah bescheiden aus. Wenn also Ton in Ton oder klassisches Silber nicht ging – ich wollte den Rahmen keinesfalls neu lackieren- warum dann nicht aus dem krummen einen bunten Hund machen? Ich suchte mir ein schönes Gelb, ich meine es war RAL cadmiumgelb und das Ergebnis seht ihr im Folgenden.
Der Purist mag einwenden, dass dieses Rad ein schlechtes Intro für diesen Thread ist, da es mit der holländischen Gabel nicht original ist und das Farbschema ( Rahmen und Gabel nicht gleichfarbig ) eher 10 Jahre nach der vermuteteten Rahmenentstehung gängig war. Das ist natürlich richtig, andererseits sind Rahmen von Carré hoch angesehen und seine Crosser recht selten - ich habe noch keinen sonst gesehen und deshalb auch vorzeigewürdig. Und es zeigt, mit welchen Schwierigkeiten wir mitunter zu kämpfen haben, wenn ein Fragment unter Respektierung des Originalzustands wieder fahrtauglich gemacht werden soll.
Diesen Samstag wurde es erstmalig bestimmungsgemäß eingesetzt und kam dann auch mal so richtig mit Dreck in Kontakt. Der Rahmenbauer hat seine Sache gut gemacht. Auch als ich wegen einer völlig beschlagenen Brille mehr oder weniger blind flog, hat es seinen Weg von ganz alleine gefunden und lief geradeaus wie auf Schienen. Hinterher wieder zuhause und den eingesauten Zustand betrachtend, kamen mir dann Zweifel, ob es solch materialmordenden Einsatzbedingungen weiter ausgesetzt werden sollte, oder ob nicht doch besser das einzige Alu-Rad im Stall, ein Hardtail MTB künftig die Dreckarbeit machen muss.
Jetzt ihr - ich weiß da sind noch viel tollere Räder in eurem Fundus.
Ich möchte heute mit einem Bernard Carré aus Monteuil beginnen.
Ich habe den patinierten Rahmen hier im Forum (an dieser Stelle danke nach Frankfurt) erwerben können. Ob es an der Patina lag – aber Crosserrahmen werden selten für den Weg zur Eisdiele benutzt, oder am Umstand, dass die beiliegende Gabel nicht mehr die Originale war – jedenfalls hatte ich eine beachtliche Zeit zum Überlegen, bevor ich den Kauf klar gemacht habe. Normalerweise sind interessante Angebote im Forum in gefühlten Mikrosekunden vergriffen, aber hier war das nicht so und mein Zögern war nicht zu meinem Schaden.
Es stellte sich noch vor dem Versand heraus, dass die beiliegende Chromgabel beschädigt war, darum kroch ich in der Folge auf allen Börsen, die ich besuchte in den Gabelkisten herum, ohne je etwas Passendes zu finden. Kurzzeitig dachte ich mich am Ziel, als eine neuere Gazelle Gabel mit Cantilever Sockeln in meinen Besitz kam, von der ich die Baguetteträger -Anlöter entfernen ließ, als der Rahmen beim Richten war. „Selten mal so einen krummen Hund gehabt“ maulte mich der Rahmenbauer an, als ich das Teil wieder abholte. Klar, dass der “krumme Hund“ extra Geld fürs Gerade machen verschlang.
Dann stand die Sache erst mal wieder. Weil andere Projekte dazwischen kamen, aber auch weil die vorgesehene Gabel mit ihrer modernen Schrägschulter einfach nicht zum Rahmen passen wollte. Bis ich dankenswerterweise eine ältere Gazelle Gabel geschenkt bekam. Ich ließ mir Canti- Halter anlöten und versuchte dann einen zum Rahmen halbwegs passenden Grünton im Autozubehör zu finden. Aussichtslos. Weil das Ganze mit der Chromgabel ganz gut ausgesehen hatte, versuchte ich es dann erst mal mit einer silbernen Lackierung. Sah bescheiden aus. Wenn also Ton in Ton oder klassisches Silber nicht ging – ich wollte den Rahmen keinesfalls neu lackieren- warum dann nicht aus dem krummen einen bunten Hund machen? Ich suchte mir ein schönes Gelb, ich meine es war RAL cadmiumgelb und das Ergebnis seht ihr im Folgenden.
Der Purist mag einwenden, dass dieses Rad ein schlechtes Intro für diesen Thread ist, da es mit der holländischen Gabel nicht original ist und das Farbschema ( Rahmen und Gabel nicht gleichfarbig ) eher 10 Jahre nach der vermuteteten Rahmenentstehung gängig war. Das ist natürlich richtig, andererseits sind Rahmen von Carré hoch angesehen und seine Crosser recht selten - ich habe noch keinen sonst gesehen und deshalb auch vorzeigewürdig. Und es zeigt, mit welchen Schwierigkeiten wir mitunter zu kämpfen haben, wenn ein Fragment unter Respektierung des Originalzustands wieder fahrtauglich gemacht werden soll.
Diesen Samstag wurde es erstmalig bestimmungsgemäß eingesetzt und kam dann auch mal so richtig mit Dreck in Kontakt. Der Rahmenbauer hat seine Sache gut gemacht. Auch als ich wegen einer völlig beschlagenen Brille mehr oder weniger blind flog, hat es seinen Weg von ganz alleine gefunden und lief geradeaus wie auf Schienen. Hinterher wieder zuhause und den eingesauten Zustand betrachtend, kamen mir dann Zweifel, ob es solch materialmordenden Einsatzbedingungen weiter ausgesetzt werden sollte, oder ob nicht doch besser das einzige Alu-Rad im Stall, ein Hardtail MTB künftig die Dreckarbeit machen muss.
Jetzt ihr - ich weiß da sind noch viel tollere Räder in eurem Fundus.