Wie schön, eine Helmdiskussion......... und wie immer artet das in einen "Glaubenskrieg" aus, denn etwas anderes ist das nicht!!
Falls es noch nicht aufgefallen ist, gibt es nicht die geringsten, wissenschaftlich untermauerten Belege für die Notwendigkeit eines Kopfschutzes. Und genauso wenig gibt es stichhaltige Argumente die belegen, dass ein solcher der Sicherheit eher abträglich ist.
Alleine deshalb muß man eben ganz feste "glauben". Und danach kommt eben, was kommen muß: Die besonders eifrigen entzünden alsbald die Scheiterhaufen für "Ketzer".
Wenn man wirkliche Sicherheitsrisiken für Radfahrer ( und es sind in erster Linie eben solche gemeint, die das Rad einfach benutzen um von A nach B zu kommen) erhebt, dann sind das in der Regel über die Jahrzehnte hinweg, durch bauliche Maßnahmen künstlich hervorgerufene Verkehrssituationen, die es ohne diese gar nicht gäbe.
Nur nebenbei: bis zu einem bestimmten Punkt war es schlicht üblich, nicht die Ursachen zu bekämpfen, sondern als Maßnahmen dem Radfahrer irgendein "Sicherheits-Dingens" aufzudrücken bis hin zur "Abstandhalterkelle die am Gepäckträger zu befestigen sei". Der
Helm ( bzw. Helmpflicht) ist da eigentlich nur die weitgehend unreflektierte Fortsetzung unnützer Vorschriften, um, wenn schon nicht effektiv echte Sicherheitsrisiken zu beseitigen, wenigstens zu tun, als hätte man etwas getan - nicht zuletzt um auf keinen Fall einem anderen Verkehrsteilnehmer auf die Füße zu treten.
Das zweite große Sicherheitsrisiko des Radfahrers ist er selbst, auch wenn es die meisten nicht hören / lesen wollen. Eigenunfälle sind die häufigsten Unfälle beim Radfahren und die gehen überwiegend auf das Verhalten des Radfahrers zurück.
Noch etwas aus der Statistik ( keine Quellenangaben schaut selbst): Die "Helmtrage-Quote" ist bei Männern höher als bei Frauen. Aber der Anteil der Kopfverletzungen ist ebenso bei Männern höher als bei Frauen, beides sogar deutlich.
Das kann man so deuten, dass das Tragen eines Helmes offenkundig das Risiko einer Kopfverletzung erhöht, viel wahrscheinlicher ist aber, dass sich Männer auf dem Rad schlicht dämlicher verhalten, als Frauen ( im Allgemeinen....... und im Einzelnen... na ja...).
Die Sicherheit für Radfahrer ist dann am größten ( und das ist kann man schlecht abstreiten), wenn der Anteil der Radfahrer am Straßenverkehr möglichst hoch ist. Schon deswegen lehne ich alles ab, was dem entgegen stehen könnte.
Ist denn Radfahren wirklich soo gefährlich? Eigentlich nicht. Auch wenn viel gemeckert wird, im großen und Ganzen geht es relativ gesittet auf den Straßen zu, auch wenn im Vergleich zu manch anderen Ländern noch "Luft nach oben ist".
Ist "Rennrad-fahren" gefährlicher als "Alltags-Rad-fahren"?? Finde ich auch nicht. Was macht man denn da? In erster Linie Trainingsrunden im normalem Straßenverkehr. Und sooo viel schneller?? Auch nicht, wenn man ehrlich ist.
Mich beschleicht der Eindruck, dass der eine oder andere Geschlechtsgenosse es gerne so sehen würde, als übe er eine "Risiko-Sportart" aus ( mui macho??), aber bei den meisten droht eher ein Herzkasper oder maximal sich wegen eines dämlichen Manövers zu maulen als den "Kampf gegen Naturgewalten" zu unterliegen.
Wo wir schon mal beim Testosteron-ausschütten sind: Wie kann so jemand bei so was gefährlichem nur seine Frau / Freundin mitnehmen...??? Tststs
Beim Downhill oder bestimmten MTB oder BMX Disziplinen gehört ein Sturz quasi faktisch zum Sport. Das ist aber etwas völlig anderes.
Ich trage meist keinen
Helm. Der Grund ist schlicht, dass es keinen gibt. Ich hatte eben noch nie das Bedürfnis einen aufzusetzen, schon weil ich noch nie das Gefühl hatte, wirklich etwas absurd gefährliches zu tun, wenn ich auf das Rad steige. Abgesehen davon mag ich es auch nicht besonders, Kopfbedeckungen zu tragen, egal welche. Aber ich bin in erster Linie Alltagsfahrer. Wer nur der Leibesertüchtigung wegen das Rad besteigt glaubt vielleicht auch etwas völlig anderes zu sehen.
Wenn ich an einer Veranstaltung teilnehme, bei der das Pflicht sein sollte, dann ist das eben so, oder ich lasse es. Auch wenn ich den BDR hinsichtlich Verkehrssicherheit von Radfahrern als alles andere, aber nicht kompetent ansehe.
Bestimmte Veranstalter meide ich aber auch, wenn deren Missionars-Eifer denen religiöser Eiferer gleicht. Auf solche Leute habe ich schlicht keinen Bock.
Mir ist es auch völlig fremd, dass man Leute, die sich nicht so kleiden, wie es einem selber behagt, in irgendeiner Weise herabwürdigt. Und solchen Sprüchen wie "du hast da wohl nichts zu schützen" löst allenfalls ein heftiges Kopfschütteln aus. Was hat so jemand nur für ein Problem?
Wenn ich mit anderen fahre, fahre ich lieber mit Leuten die weitgehend entspannt sind, und sich für alles mögliche interessieren, aber nicht dafür, was jemand am Leibe oder auf dem Kopf trägt. Und ich habe es durchaus schon erlebt, dass sich jemand echauffiert, wenn ein anderer bei einer "Rennradausfahrt" eben nicht Jersey und Bib sondern einfach leichte Sportkleidung oder noch besser, Pudelmütze und Trainingsanzug trägt.