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Verhaltenskodex Rennradfahrer

Also, grundsätzlich muß man als Trekkingradfahrer zu Rennradfahrern respektvollen Abstand halten. Und wenn man von einem Rennradfahrer überholt wird, und der wird langsamer, dann muß man auch langsamer werden, denn es gilt das physikalische Gesetz: Rennräder sind immer schneller als Trekkingräder.

Seit ich erleuchteter Rennradler bin, ist das selbstverständlich klar, aber wie ich schrieb, bewegte ich mich damals noch auf den dunklen Pfaden der Unwissenden. ;)

Außerdem fahre ich auch gerne im Windschatten von Frauen. Hättest ihr einfach sagen sollen, sie dürfe das als Kompliment auffassen.

Seitdem mich mal am Berg eine (natürlich viel leichtere) Rennradlerin in ihrer weißen, verschwitzen (sprich: durchsichtigen) Short im Wiegetritt überholt hat, sehe ich das genauso. An den Komplimenten muss ich aber noch arbeiten. Da wurde das Blut gerade woanders gebraucht... in den Beinen natürlich, du Ferkel! :D
 
Als sie mich endlich alle überholt hatten, fällt ihr Tempo genau auf meines. Ich schwöre! Was soll man da tun? Langsamer werden um Abstand zu gewinnen? Sah ich in dem Moment auch nicht ein, da ich schon die ganze Zeit mit "meinem" Tempo unterwegs war.

Was für eine Frage: links raus, Maximalpuls anlegen und schon mal überlegen, wo man am geschicktesten abbiegen kann, am besten außer Sicht hinter einer Kurve ;)

Ich kenne aber ähnliches, sowohl von vorne als auch von hinten: im konstanten Abstand einer gedachten Windschattenbox hinterherfahren, weil das Wunschtempo zwar ähnlich ist, aber man gerade weder auf quatschen noch auf grimmiges anschweigen Lust hat und auf spontanes Paarzeitfahren mit wildfremden schon gleich gar nicht. (auch wenn letzteres an sich zu den besten Dingen gehört, die einem im heimischen Rennradalltag passieren können)
 
Zuletzt bearbeitet:
Selten so gelacht, weiter so:):):):)

Ich komme vom Land und grüße jeden. Das lernt man da von Kindheit an.
Das Zurückgrüßen ist von Dorf zu Dorf unterschiedlich. In manchen Ortschaften grüßen Fußgänger immer, in anderen seltener.

Bei den Radgattungen konnte ich noch keine Tendenz erkennen, ich denke aber, dass die Profis (=teures Equipment, Spiegelsonnenbrillen) seltener grüßen.
 
Wie ist das mit Cyclocross?

Bin ich als Cyclocrosser auf der Straße automatisch ein Rennradler?
Nein, mit dem Crosser bist Du höchstens automatisch Belgier. Ist ja aber an und für sich nichts Schlechtes... ausser Du bist Holländer...
Wie ist das mit Baggys? Darf man das auf dem CC tragen? Visir am Helm?

Darf man mit nem CC-Bike auch in einer Rennrad-Gruppe mitfahren?

Fragen über Fragen....
Alles mit Höchststrafe von der Stylepolizei verboten. Wennn Du so Sachen machen willst, muss also entweder schneller als die Stylepolizei sein, oder unterwegs sein, wenn sie nicht unterwegs ist. Winter und schlechtes Wetter sind insofern rechtsfreie Räume, da geht eigentlich alles.
 
Winter und schlechtes Wetter sind insofern rechtsfreie Räume, da geht eigentlich alles.
Da bin ich aber erleichtert. Für die anderen Situationen muss ich mir noch ne Spiegelsonnenbrille zulegen. Wobei... mit altem und gemufftem Stahlgeröhr radle ich eh jenseits von Gut und Böse - und darf natürlich keine Plastebomber überholen, sonst wird's eng.
 
Zeitfahrhelm aufm CC? :eek:

klar, wegen dem Sonnenschutz....

medium_ZFHv.jpg



noch besser tatsächlich mit Visier um die Sonnencreme für den Nackenbereich zu sparen. Es sei denn das wäre so beabsichtigt...
 
Bei den Radgattungen konnte ich noch keine Tendenz erkennen, ich denke aber, dass die Profis (=teures Equipment, Spiegelsonnenbrillen) seltener grüßen.

Ok, wie wird denn gegrüßt? Hand heben, mit dem Kopf nicken, vielleicht sogar "Hallo" sagen? Leute, sind wir hier bei den Klosterschülerinnen? Die richtig harten Jungs grüßen anders. Wenn Profis mit Spiegelsonnenbrille (also so einer wie ich) einem anderen Rennradfahrer in freier Wildbahn begegnen, dann werden erstmal die Beine taxiert. Rasiert/Nicht rasiert, Wieviele Muskeln an der Wade? Und der Rivale klassifiziert: Sprinter, Bergfahrer, Rouleur oder Wasserträger. Klar, die meisten sind Wasserträger. Natürlich wird nicht direkt dahin geschaut, sondern nur aus den Augenwinkeln, durch die Spiegelsonnenbrille sieht es dann so aus, als würde man gar nicht gucken. Dann wird der Rotz in der Nase hochgezogen (hierbei können über die Dauer und Lautstärke weitere nonverbale Signale übertragen werden, die die eigene Stärke anzeigen und den Gegner einschüchtern). Dann wird der Schleim runtergeschluckt und gleich wieder mit einem weiteren Geräusch hochgeholt und ausgespuckt, natürlich in Richtung des Rivalen.
Wenn Euch das noch nicht passiert ist, sondern Ihr von den Profis mit den Spiegelsonnenbrillen einfach nur ignoriert wurdet, dann liegt es nur daran, daß Ihr nicht als Rivale aufgefasst worden seid. Ihr seid einfach zu harmlos. Nicht ernst zu nehmen. Keine Gefahr. Der Profi muß nur einmal mit den Beinen zucken und schon seid Ihr einen Kilometer abgehängt.
 
Profis, Spiegelsonnenbrillenträger, Wintermützenträger, tauschen dann nach vollzogenem und geglücktem Ritual (siehe Vorredner) vertrauensvoll aber unnauffällig ihre Trinkflaschen.

An alle anderen: Weiter grüßen!
 
Ich habe nichts gegen Unbekannte, die meinen Windschatten nutzen. Normalerweise bemerke ich sie auch schnell genug und zeige dann auch Hindernisse, aber ich hatte auch mal folgendes Erlebnis, welches auch anders hätte ausgehen können (copy/paste aus dem Konflikt Thread):

"Hab ich noch gar nicht geschrieben, aber ich hatte letzte Woche auch wieder einen Konflikt, der mir so bisher noch nicht untergekommen war. Ich fahre eine Landstraße, leicht abschüssig, alleine mit ca. 38-40 km/h im Unterlenker. Ich habe eine Mütze über den Ohren und bin daher bei der Geräuscherfassung etwas eingeschränkt. Als ich rechts in eine Staße einbiegen will nehme ich Speed raus (gut, ich habe kein Handzeichen gegeben - war aber auch noch nicht so weit) - da fährt mir ein anderer Rennradfahrer stumpf aufs Hinterrad. Nicht doll, aber so, dass ich es deutlich gemerkt habe. Der Typ hat Glück gehabt, dass er nicht daneben geraten ist und auch nicht gestürzt ist. Er muss wohl eine Weile unbemerkt im Windschatten mitgefahren sein. Hätte ich gebremst und nicht nur verzögert, wäre das anders ausgegangen. Er ist dann sofort im Affenzahn weiter gefahren. Ich habe so schnell nichtmal ein Wort rausbekommen."
 
Dann wird der Rotz in der Nase hochgezogen (hierbei können über die Dauer und Lautstärke weitere nonverbale Signale übertragen werden, die die eigene Stärke anzeigen und den Gegner einschüchtern). Dann wird der Schleim runtergeschluckt und gleich wieder mit einem weiteren Geräusch hochgeholt und ausgespuckt, natürlich in Richtung des Rivalen.

Kleine Ergänzung: Wenn der Spiegelsonnenbrillenprofi jedoch nur aus der Nase auf die Straße rotzt, kann dies als freundliches Zeichen aufgefasst werden und man kann versuchen, vorsichtig mit ihm Kontakt aufzunehmen. Am besten, indem man zunächst selbst aus der Nase rotzt.

Besonders interessante Dialoge führte ich zu meiner Studienzeit in Kaiserslautern bei den seltenen Begegnungen mit einheimischen Rennradfahrern. Will sagen, selten ist es mir gelungen, ein solches Exemplar einzuholen und noch seltener, lange genug dranzubleiben, um mit verbaler Kommunikation zu beginnen. Denn das erste, was ein anderer Rennradfahrer macht, nachdem Du Dich nach gefühlt endloser Zeit Meter um Meter mit 180er Puls herangekämpft hast und Du in seinem Windschatten erstmal kurz Luft holen mußt und einen Gang runterschaltest, was er natürlich hört (wenn man wie ich Campa fährt): Er schaltet hoch, gibt Gas und versucht Dich abzuziehen.
Der Dialog ging irgendwie so:
Ich fahre neben ihn.
Ich: "Hallo, wo fährst Du denn hin?" (Meine Intention: Wenn es passt können wir ja was zusammen fahren.)
Er: "Da nunner!"
Ich: "Wohin?"
Er: "Da nunner!"
Ok, hier muß man erstmal übersetzen. Meine Deutung: Es heißt wörtlich übersetzt: "Da herunter.", man würde normalerweise sagen: "Da entlang.", wobei er mit dem Kopf nach vorne nickt. Das war es dann auch mit der Unterhaltung. (Ich möchte an der Stelle noch anmerken, daß es ja irgendwie offensichtlich war, daß er die Straße entlang fuhr.) Naja, ich bin dann noch eine Weile in seinem Windschatten gefahren und er hat noch eine Weile versucht, mich abzuhängen.
Nach "da nunner" fahren übrigens wohl alle Pfälzer hin. Als ein Kumpel und ich mal mit einer Rennradgruppe mitgefahren sind - es war Mitte März - da habe ich den "Chef" bzw. Rennradgruppenältesten auch gefragt, wo es hingeht. Er sagte ebenfalls: "Da nunner!", und zeigte die Straße entlang. Ich hätte mir damals schon irgendwie vorgestellt, daß er mal so ne ungefähre Distanz sagt oder mal den einen oder anderen größeren Ort, wo es durchgeht. Naja, das Ende vom Lied war, nach 70 km waren wir abgehängt und platt wie die Flundern und standen irgendwo in Frankreich rum. Da sind wir zum nächsten Supermarkt, haben uns irgendein Kuchenzeug gekauft und was zu trinken (mit Kreditkarte, hatte ja keiner Francs dabei) und sind heimgefahren. Zum Glück hatte ich eine Karte dabei. Am Ende hatten wir 150 km auf der Uhr (Mitte März!) und sind schon im Dunkeln, ohne Licht und alles, nach Hause gekommen. Danach habe ich sehr lange geschlafen.
Also, lange Rede, kurzer Sinn: Bei einem Verhaltenskodex gilt es, auch auf regionale Gepflogenheiten Rücksicht zu nehmen. In der Pfalz gehört es eben zum guten Ton, daß man erstmal wortlos (und mit grimmigem Gesicht) versucht, sich gegenseitig abzuhängen. Und erst, wenn dies beiden nicht gelungen ist, und beide zu platt sind, um weiter wie die blöden reinzutreten, dann kann es vielleicht zu anderen Formen der Kommunikation (z.B. Äußerung von zur Situation passenden Grunzlauten) kommen.
 
In der Pfalz gehört es eben zum guten Ton, daß man erstmal wortlos (und mit grimmigem Gesicht) versucht, sich gegenseitig abzuhängen. Und erst, wenn dies beiden nicht gelungen ist, und beide zu platt sind, um weiter wie die blöden reinzutreten, dann kann es vielleicht zu anderen Formen der Kommunikation (z.B. Äußerung von zur Situation passenden Grunzlauten) kommen.
Ich glaube, das ist keine regionale Spezialität. Ist eher radspezifisch. Mit MTBlern kommt man meistens besser in den kurzen Smalltalk. Die tränieren ja auch nicht wie blöde aufm Asphalt. Irgendwie ist die MTB-Fraktion oft insgesamt etwas spaßorientierter drauf als viele Rennradler. Ich fahre ja bloß RR, aber nicht auf Rennen, ich träniere in dem Sinne auch nicht. RRler fühlen sich oft so schnell angepisst, wenn man sie einholt oder gar überholt. Hat mich anfangs irritiert, inzwischen langweilt es mich.
 
Seit ich erleuchteter Rennradler bin, ist das selbstverständlich klar, aber wie ich schrieb, bewegte ich mich damals noch auf den dunklen Pfaden der Unwissenden. ;)



Seitdem mich mal am Berg eine (natürlich viel leichtere) Rennradlerin in ihrer weißen, verschwitzen (sprich: durchsichtigen) Short im Wiegetritt überholt hat, sehe ich das genauso. An den Komplimenten muss ich aber noch arbeiten. Da wurde das Blut gerade woanders gebraucht... in den Beinen natürlich, du Ferkel! :D
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Irgendwie ist die MTB-Fraktion oft insgesamt etwas spaßorientierter drauf als viele Rennradler. Ich fahre ja bloß RR, aber nicht auf Rennen, ich träniere in dem Sinne auch nicht. RRler fühlen sich oft so schnell angepisst, wenn man sie einholt oder gar überholt.

Kein Wunder. Wenn man regelmäßig Tour oder Roadbike liest, meint man irgendwann, ohne Trainingsplan wäre das Rennradlerleben nicht lebenswert. Stundenlang Grundlage fahren macht miesepetrig, wenn man ständig von gutgelaunten Spaßradlern überholt wird, die sich nur mal schnell ne Stunde verausgaben wollen. ;)

Ich lese keine MTB-Magazine. Ist es da anders?
 
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