Hallo Triduma,
gerne berichte ich ein wenig von der Spazierfahrt und wie es so war.
Bin in Osterdorf um 20 Uhr mit dem neuen Rad gestartet, das ich eine Woche vorher bekommen habe. Das 200er und 300er Brevet bin ich ja mit den Crosser gefahren und war froh auf einem leichten Carbonflitzer fahren zu können Ich habe die Maße vom alten Rad abgenommen aber im Laufe der Woche festgestellt, dass es nicht optimal eingestellt ist und leichte Schmerzen im Knie gehabt. Folglich hatte ich den
Sattel um einen halben Zentimeter angehoben in der Hoffnung, dass sich so die Position verbessert.
Wie bei meinem Posting gestern musste ich auf den ersten 120 km teilweise ordentlich Kraft aufwenden um die Gruppe aus der ersten Startgruppe zu erreichen. Das Fahren in der 2er und 3er Gruppe bzw dann in der 15er Gruppe mit Licht war absolut kein Problem. Alle hatten wirklich gute Lichter dran, so dass die Ausleuchtung wirklich gut war und keinerlei Gefahr bestand irgendwelche Hindernisse nicht zu sehen. Meine Lampe hat z.Bsp. 90 Lux und ist wirklich super hell. Eine strassenverkehrstaugliche Straßenlampe muss mind. 10 Lux haben - so als Anhaltspunkt was 90 Lux bedeuten. Zusätzlich ist noch ein Lenkerschalter an der Lampe dran mit USB-Ladebuchse mit dem sich das Iphone und der
Garmin 800 problemlos während der Fahrt aufladen lassen.
Die Strecke habe ich noch der Beschreibung von Clara und Moeppes (Danke nochmals dafür!!) auf den
Garmin geladen. Zusätzlich zur Sicherheit auch noch auf das Iphone. Da gibt es ein App ".gpx" mit dem sich auch navigieren lässt. Eigentlich musste ich wenig selbst navigieren, nur dann wenn ich in der Gruppe vorne fuhr und dies klappte ohne Probleme, da der
Garmin die "Krümelspur" schön auf der Karte angezeigt hatte. Klasse ist auch dass man das Höhenprofil im Ausschnitt sieht und genau sieht was auf einen zukommt, bzw. wo man gerade am Berg "steckt".
Ausrüstung: Ich habe einen kleinen Rucksack mitgenommen und folgendes eingepackt: zweiten Ersatzschlauch, kurze Radhose, Beinlinge falls die lange dicke Radhose "zwickt", Ersatztrikot, Ersatzunterhemd, dünne Regenjacke, Ersatzlampe batteriebetrieben. Nichts davon habe ich gebraucht, trotzdem würde ich es wieder mitnehmen.
Verpflegung: Einen ganzen Schwung Cornflakes-Riegel von Lidl, 3 Cliff-Bars, 5 Gels, 1 Stange Vollkorn-Butterkekse und eine Handvoll Traubenzucker habe ich in den Rucksack gepackt. Habe 4 Gels, alle Traubenzucker und die halbe Stange Kekse wieder mit heimgebracht. Von den Cornflakes-Riegel waren auch ein paar übrig.
Die Kontrollstellen sind so angelegt, dass man dort immer was kaufen und erfrischen kann.
Die erste Kontrolle war im Rasthof Oberpfälzer Wald bei km 125 km. Dort wurde nur kurze Pause zum abstempeln gemacht.
Zweite Kontrolle war in der Raststätte Blech bei Mc Donalds bei 190 km. Alle der Radgruppe haben sich Zeit gelassen und wir machten insgesamt 45 min Pause. Fast alle der Gruppe haben da richtig gegessen (Burger, Pommes, Cola oder Kaffee). Da ich es vom Tria aber gewohnt bin laufend auf dem Rad mich zu verpflegen habe ich nur ein paar Butterkekse gegessen und mit dem Kopf geschüttelt wie man bei einer solchen langen Ausdauerfahrt Pommes essen kann.
Dritte Kontrolle in Hirschaid bei 261 km in der Aral Tankstelle. Dort wurde aber nur gestempelt und bis zum Café weitergefahren und auch wieder 45 min Pause zum aufwärmen gemacht (hatte unterwegs vorher leichte Minustemperaturen). Gegessen habe ich dort eine Quarkschnecke und eine Rosinenbrezel.
Vierte Kontrolle in Heßdorf bei 293 km. Nur kurze Pause, da seit der letzten Verpflegung ja erst vor eine Stunde um war.
Fünfte und letzte Kontrollstelle war bei 366 km bei in Untersteinbach. Dies war eine private Kontrollstelle und Verwandtschaft von dem Macher des Brevets in Osterdorf. Es gab vielerlei zu essen und trinken (auch mehrere Sorten Biere). Alles gegen freiwilliger Spende). Nach 20 min Pause ging es dann weiter zum Ziel.
Zum Schluss waren dann noch 2 heftige Schlussanstiege 10 km vor dem Ziel. Erster Berg mit fast 180 hm, dabei eine lange Passage mit 18% Steigung und kurz vor dem Gipfel eine Kontrollzange damit da nicht irgendwie geschummelt wird... Der zweite Berg dann 150 hm mit ca. 10% Steigung.
Kälte: War warm genug angezogen, dass es mich am Körper nicht gefroren hat. Nur an den Füßen war es phasenweise kalt trotz Winterradschuhen und Neoprenüberschuhen. Irgendwann blendet man aber den Schmerz bzw. das Gefühl aus.
Alles in allem sind die 400km nicht so schlimm wie sie sich anhören. Mich schlaucht ein Ironman mehr als so ein Brevet. Aber es kommt immer darauf an wie man an die Sache rangeht.
Heute noch ein bisschen schwere Beine. Wenn das Wetter mitspielt werde ich dann in knapp die 600 km in Angriff nehmen. Da geht es dann nach Bad Tölz und an den Chiemsee.