whitewater
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Im Prinzip sehe ich das persönlich so wie a.j.h.
Da aldersbach als TE von einem Reifenplatzer berichtet, ja, der wird immer gern als Argument gegen Felgenbremsen bei Rennrädern angeführt.
Es geht also um den bremsenbedingten Totalausfall des Fahrrads insgesamt. Damit vergleichbar (Vergleich siehe unten
) ist extremes Fading bei der Scheibe oder Bremskraftverlust aufgrund kochenden Bremsmediums (bei hydraulischer Scheibe), richtigerweise bei beiden Scheiben gleichzeitig. Für ein hitzebedingtes Fading von Felgenbremsbelägen nehme ich mal an, daß vorher der Reifen brennt.
Nur dazu my2cent: Beide Systeme, Scheibe oder Felge haben Grenzen was die Ableitung der Bremsenergie über die Zeit angeht. Bei beiden Systemen ist das von der individuellen Konfiguration, den Umgebungsbedingungen und dem "Bremsprofil", also wie dauerschleifend oder intervallartig wird gebremst.
Eine 30mm oder mehr Hochprofilfelge, am besten in schwarz bei Nieselregen an einem kühlen Morgen wird erheblich mehr Reserven haben, als eine silberne Sub 20mm bei 35 Grad.
Das gleiche Problem stellt sich bei Scheibenbremsen nur anders dar. Auch hier ist eine filigrane Leichtbauscheibe halt nix für "Downhill" bzw. entsprechend das abfeiern mehrerer hundert Höhenmeter in einem Rutsch bei über 15% Gefälle (willkürlich synonym für "verdammt viel") mit dem Renner. Wer da mehr Sicherheit will, als mit der Felgenbremse, braucht halt maximale Masse und Kühlfläche.
Wo liegen die Unterschiede?
Ohne es nachgerechnet zu haben, scheint mir die Scheibe wetterunabhängiger, einfach, weil die Arbeitstemperatur und auch die kritische Temperatur deutlich höher als bei der Felge ist, damit ist die Temperaturdifferenz, die für die Kühlung verfügbar ist grösser gegen anzunehmende Unterschiede bzgl. der Umgebungstemperatur.
Die Scheibe "warnt" in der Regel vor, allerdings auch nicht verlässlich. Eine heiße Scheibe neigt zum Klingeln, heiße Beläge fangen an zu stinken. Nicht wirklich eine brauchbare Anzeige des kritischen Bereichs, vor allem, weil ja auch die Toleranz des Fahrers mit dem Vertrauen ins System wächst.
Die Scheibe fällt alleine aus, nicht gleich das Rad. Ob einem das was bringt, wenn man mit von 70 auf 45 runtergebremst auf einer weiter steilen Abfahrt unterwegs ist, hängt im wesentlichen vom weiteren Streckenverlauf ab. Mit viel Glück schafft man es sogar, mit der zweiten Bremse noch zum Stehen zu kommen, ohne, daß auch die vorher kocht.
Vergleichbares Glück kann man aber auch mit der Felgenbremse haben, sonst hätte aldersbach den Platzer wohl anders formuliert
Dafür gibts keinerlei Warnhinweis vor dem Platzen, ausser der Erinnerung, was man gerade gefahren ist.
Auch das nur nach Herleitung, ohne nachzurechnen, ich vermute, die hydraulische Scheibe ist noch empfindlicher für Dauerschleifbremsen. Damit bekommt man am effektivsten grössere Wärmemengen in den Bremssattel, bei nur kurzen Kontaktintervallen zwischen Belag und Scheibe sollte das Temperaturgefälle zwischen Belagoberfläche und Bremsmedium steil sein.
Das gilt so nicht für mechanische Scheibenbremsen, da gibts kein Medium, die faden halt, wenn die Beläge zu heiß werden. Um den Alusattel zum Schmelzen zu bringen braucht man andere Mittel, als eine Abfahrt.
Was soll die Betrachtung? Ich sehe, am Rennrad und bei Trockenheit, bei Scheibenbremsen keinen absoluten Sicherheitsgewinn gegenüber Felgenbremsen. Das Verhalten im Versagensfall ist anders, und dessen sollte man sich bewusst sein. Bei beiden Systemen gibts es Grenzen, und die Dimensionierung spielt eine grosse Rolle. Diese Grenzen als Erfahrungswert zu ermitteln verbietet sich aus einleuchtenden Gründen, und ist, bzgl. des "Testszenarios" auch wenig wert.
Bei vernünftiger Felgen/Bremsgummipaarung würde ich sogar die Einschränkung "bei Trockenheit" wegnehmen, aber das ist ein anderes Thema. Daß Scheibenbremsen unempfindlich gegenüber Nässe sind, ist unstrittig, wenn man das auch auf die Strasse bekommt, ein unzweifelhafter Vorteil.
Für den Renner zieht für mich daher das Argument, "Scheiben komplizieren die Sache unnnötig". Sollte der Reisecrosser mal ersatzbeschafft werden, kann das anders aussehen, da versuchen aber auch MiniVs Reifenbreiten um die 35mm unter Kontrolle zu halten, 100g mehr an den Scheiben sind bei 15kg Gepäck zu vernachlässigen.
Da aldersbach als TE von einem Reifenplatzer berichtet, ja, der wird immer gern als Argument gegen Felgenbremsen bei Rennrädern angeführt.
Es geht also um den bremsenbedingten Totalausfall des Fahrrads insgesamt. Damit vergleichbar (Vergleich siehe unten
Nur dazu my2cent: Beide Systeme, Scheibe oder Felge haben Grenzen was die Ableitung der Bremsenergie über die Zeit angeht. Bei beiden Systemen ist das von der individuellen Konfiguration, den Umgebungsbedingungen und dem "Bremsprofil", also wie dauerschleifend oder intervallartig wird gebremst.
Eine 30mm oder mehr Hochprofilfelge, am besten in schwarz bei Nieselregen an einem kühlen Morgen wird erheblich mehr Reserven haben, als eine silberne Sub 20mm bei 35 Grad.
Das gleiche Problem stellt sich bei Scheibenbremsen nur anders dar. Auch hier ist eine filigrane Leichtbauscheibe halt nix für "Downhill" bzw. entsprechend das abfeiern mehrerer hundert Höhenmeter in einem Rutsch bei über 15% Gefälle (willkürlich synonym für "verdammt viel") mit dem Renner. Wer da mehr Sicherheit will, als mit der Felgenbremse, braucht halt maximale Masse und Kühlfläche.
Wo liegen die Unterschiede?
Ohne es nachgerechnet zu haben, scheint mir die Scheibe wetterunabhängiger, einfach, weil die Arbeitstemperatur und auch die kritische Temperatur deutlich höher als bei der Felge ist, damit ist die Temperaturdifferenz, die für die Kühlung verfügbar ist grösser gegen anzunehmende Unterschiede bzgl. der Umgebungstemperatur.
Die Scheibe "warnt" in der Regel vor, allerdings auch nicht verlässlich. Eine heiße Scheibe neigt zum Klingeln, heiße Beläge fangen an zu stinken. Nicht wirklich eine brauchbare Anzeige des kritischen Bereichs, vor allem, weil ja auch die Toleranz des Fahrers mit dem Vertrauen ins System wächst.
Die Scheibe fällt alleine aus, nicht gleich das Rad. Ob einem das was bringt, wenn man mit von 70 auf 45 runtergebremst auf einer weiter steilen Abfahrt unterwegs ist, hängt im wesentlichen vom weiteren Streckenverlauf ab. Mit viel Glück schafft man es sogar, mit der zweiten Bremse noch zum Stehen zu kommen, ohne, daß auch die vorher kocht.
Vergleichbares Glück kann man aber auch mit der Felgenbremse haben, sonst hätte aldersbach den Platzer wohl anders formuliert
Auch das nur nach Herleitung, ohne nachzurechnen, ich vermute, die hydraulische Scheibe ist noch empfindlicher für Dauerschleifbremsen. Damit bekommt man am effektivsten grössere Wärmemengen in den Bremssattel, bei nur kurzen Kontaktintervallen zwischen Belag und Scheibe sollte das Temperaturgefälle zwischen Belagoberfläche und Bremsmedium steil sein.
Das gilt so nicht für mechanische Scheibenbremsen, da gibts kein Medium, die faden halt, wenn die Beläge zu heiß werden. Um den Alusattel zum Schmelzen zu bringen braucht man andere Mittel, als eine Abfahrt.
Was soll die Betrachtung? Ich sehe, am Rennrad und bei Trockenheit, bei Scheibenbremsen keinen absoluten Sicherheitsgewinn gegenüber Felgenbremsen. Das Verhalten im Versagensfall ist anders, und dessen sollte man sich bewusst sein. Bei beiden Systemen gibts es Grenzen, und die Dimensionierung spielt eine grosse Rolle. Diese Grenzen als Erfahrungswert zu ermitteln verbietet sich aus einleuchtenden Gründen, und ist, bzgl. des "Testszenarios" auch wenig wert.
Bei vernünftiger Felgen/Bremsgummipaarung würde ich sogar die Einschränkung "bei Trockenheit" wegnehmen, aber das ist ein anderes Thema. Daß Scheibenbremsen unempfindlich gegenüber Nässe sind, ist unstrittig, wenn man das auch auf die Strasse bekommt, ein unzweifelhafter Vorteil.
Für den Renner zieht für mich daher das Argument, "Scheiben komplizieren die Sache unnnötig". Sollte der Reisecrosser mal ersatzbeschafft werden, kann das anders aussehen, da versuchen aber auch MiniVs Reifenbreiten um die 35mm unter Kontrolle zu halten, 100g mehr an den Scheiben sind bei 15kg Gepäck zu vernachlässigen.
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, ....aber auch nur weil ich weiterhin Rennradreisen vorwiegend im Gebirge unternehmen möchte und Regen während diesen Fahrten nicht ausschließen kann. Ist halt ein etwas spezieller Einsatzbereich. Ansonsten nehme ich für sonstige Ausfahrten weiterhin gerne mein Rennrad mit guten Felgenbremsen.
