Habe meine "kleine Runde" für heute Unfall- und Defektfrei beeendet
Um 3.45 Uhr hat der Wecker gebimmelt
mitten in der Nacht mit dem Auto losgedüst Richtung Startort....
So hatte es noch ausreichend Parkplätze in der Nähe vom Ziel...da ja beide Orte etwas auseinander
liegen und noch ein paar HM Unterschied aufzuweisen haben nicht ganz unerheblich
Im Block 3 realtiv weit vorne gestanden.....vor dem Start dachte ich noch an einen Vorteil hierdurch...
aber ich wurde eines besseren belehrt
Hab dann meine Mitfahrer so angesehen und mich gewundert, ob viele den Wetterbericht nicht gelesen hatten
Zugemummt bis zum geht nicht mehr....mit Bein- und Armlingen....Windweste und lange Jacke drüber....manche haben
es mit ihren Überschuhen (nicht die für Zeitfahrer) dann doch übertrieben
Endlich um 6.30 fiel der Startschuss....erst mal die Profis....dann die Frauen....dann die guten der letzten Jahren und
nach langer Warterei durften auch wir endlich los
Die ersten Hubbels bis Corvara liefen gut...dann kam der Passo Campolongo....
Trotz der breiten und sehr gut ausgebauten Straße....durften alle vom Starblock 3 die ersten steilen Rampen
zu Fuss gehen...als wir auf die ersten Nachzügler trafen
...Fugg Vorteil ziemlich weit vorne gestanden zu haben
war futsch
Nach ein paar Kehren !!!! konnte man dann endlich wieder fahren...wenn auch nur sehr gemächlich.
Am Passübergang dann die erste Verpflegungsstation links liegen lassen und einen Großteil der Horde überholt
Denn Passo Pordoi dann schon schneller fahren können, obwohl immer noch verdammt viel los wahr.
Ab dem Passo Sella lichtete sich dann das Feld allmächlich und ich drückte aufs Tempo.
Den Passo Gardena mit einer guten Gruppe recht flott hochgedrückt und somit die Sellaronda-Runde in 2h37min
bewältigt.....habe mich in der Zwischenzeit bis auf Rang 1946 vorgearbeit
Den zweiten Anstieg zum Passo Campognolo dann immer noch flott....aber scho anstrengender hochgefahren.
Dann das erste mal die Verpflegungsstation anvisiert (habe vorher keine benötigt) und mir die Flaschen füllen lassen.
Hunger hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen....ein Riegel und ein gutes Vesperpaket vom Hotel hatten bis dahin ausgereicht.
Dann ging es ewig lang....mit viel Gegenwind....stark zunehmenden Temperaturen...und fiesen Rampen zum Anstieg Passo Giau.
Das Ding ist genauso....ne sogar noch schlimmer zu fahren wie der Kandel. Durchschnittlich 9,1% und mit vieeelen Rampen bis
teilweise 15%...saugten die Kräfte aus dem Körper. Der Pass beginnt schon gaanz unten relativ Steil und wird auch nie richtig
Flach....was mir leider zum Verhängnis wurde
Zu beginn mit ein paar "Bekannten" ganz gut hochgeklettert.....dann gings raus in die Sonne....die nächsten Rampen und ich bekam
im rechtem Oberschenkel fiese Krämpfe
....nach 2-3min laufen konnte ich dann für ca. 10min wieder locker weiterfahren,
aber drücken ging gar nicht mehr
das wiederholte sich immer und immer wieder
Der Pass wollte absolut keine Ende nehmen (wie der Susten)....die Flaschen wurden immer
leerer und der Durst größer. Somit kam auch noch der Mann mit dem Hammer um die Ecke....aber nicht nur bei mir
Hat mich 750 !!! Plätze in der Rangliste bis zum Pass gekostet. Oben erst mal wie nen Pferd gesoffen und alle Flaschen gefüllt.
Auf der Abfahrt hats dann einen sehr böse zerlegt, er muss wohl aus der Kurve rausgetragen worden sein....in der sich nach 10m
Wiese ein riesiger Felsblock befand
Ich hoffe nur das beste für denjenigen, den es da getroffen hat, aber so wie die Ersthelfer in
da in den Krankenwagen geschoben haben....befürchte ich das allerschlimmste
Generell hat es etliche Stürze in den Abfahrten gegeben, die zugegeben manchmal dank Schlaglöcher, Risse und Wellen im Belag
sehr heikel zu fahren waren....besonderst wenn man es wie ich gerne laufen lässt. Hatte wenn die Straßen schlecht waren eher
ein wenig passiver die Abfahrt bewältigt....es gab aber auch schöne neue Asphaltbeläge...da habsch dann richtig auf die Tube gedrückt
Dann kam der letzte Anstieg zum Passo Falzarego....der sehr gut zu fahren gewesen wäre, da nie richtig steil.
Aber die Krämpfe kamen immer wieder...wenn auch nicht mehr so oft....also locker hochfahren....wenigstens der Mann mit dem
Hammer hatte ich in der vorangegangenen Abfahrt abgehängt
Aber wieder ging es knapp 250 Plätze nach hinten
Das fiese an dem Pass war, man ist oben....und doch nicht, da bis zum Passo Valparola noch ganz fiese knapp 100Hm zu bewältigen
sind.....dazu kommt...man sieht die vom vorangegangenen Pass nicht
Danach runter nach Richtung Startort und dort die Mür Dl Giat als kleinen Umweg hochgescheucht worden.
Ist so wie Alp de Fiddlebrugg.....doppelt so lang und nicht gaaaanz so steil nur knapp 20% un das bei 34° in der prallen Sonne
und mit schweren Beinen
Viele mussten dort absteigen....mit den letzten Körner hab ich mich da hochgequält....wollte da eigentlich hochsprinten aber das
ging nun wirklich nicht mehr.
Danach die letzten Wellen bis ins Ziel wieder einigermaßen hochdrücken können und dank der zwei vorangegangenen Abfahrten und "guter Beine"
noch fast 450 Plätze gutmachen können
Im Ziel dann die Medaille um den Hals bekommen...was getrunken und mich zur Cool-Down-Runde mit kapp 200HM Richtung Auto gemacht
Die taten erst weh...so in der Gluthitze bei knapp 34°....danach geduscht und für 2 Stunden die Augen zugemacht
Fazit:
Gut begonnen...stark nachgelassen...und zum Schluss nochmals Tempo gemacht.
Das Ziel die 6.30h zu erreichen doch erheblich um kann 1h15min verfehlt....aber Hauptsache Gesund angekommen
Insgesamt gab es 10.000 Finisher
....davon alleine fast 5000 auf der großen Runde...nun wundert mich das Gedränge
zu Beginn gar nicht mehr.
Und heiss war es auch...
P.S.
Bei vielen Mitfahrern werde ich das Gefühl nicht los, die holen Ihren Eisdielen-Bock nur aus der Garage um dann
vor sooo vielen Mitmenschen prahlen zu können.
Selten so viele Pannen gesehen, die durch absolute Kleinigkeiten (Schaltung schlecht eingestellt...zu wenigt Luft in den Schluffen...
oder durch sonstige Kleinigkeiten) resultierten. Und die Billigcarbonlaufräder, die bei jedem noch so kleinem Schlagloch Geräusche machten,
als würde das ganze Rad in alle Einzelteile zerfallen