Duke Baccara WRX AERO 42/48 – Ausprobiert! Full Aero Gravel Laufradsatz

Duke Baccara WRX AERO 42/48 - Ausprobiert!: Carbon, Aero, Gravel – und dazu noch gemischte Felgenhöhen für optimierte Aerodynamik und Handling. Duke kombiniert bei unserem Testlaufradsatz die WRX AERO 42 (vorn) mit der WRX 48 (hinten). Ob das Konzept in der Praxis überzeugt, haben wir für unsere Artikelserie “Ausprobiert” praktisch erprobt. Dort findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben.
Titelbild

Duke Baccara WRX AERO 42 / WRX 48 kurz und knapp

Duke ist ein französischer Hersteller von Laufrädern und Felgen für MTB, Gravel und Rennrad. Die Entwicklung und Produktion erfolgen komplett in Europa, mit Fokus auf Leichtbau, Qualität und Rennsport-Performance. Die WRX AERO wurden speziell für den Einsatz auf dem Gravel-Bike entwickelt. Die Duke Felgen verfügen über 28 mm Maulweite in Kombination mit einer äußeren Felgenbreite von 43 mm bei der WRX Aero 42 und 35,5 mm bei der WRX 48. Hier die Fakten im Überblick:

  • Aero-Performance Gravel Laufradsatz
  • Optimiert zur Nutzung mit breiten Gravel Reifen
  • Mixed set-up mit Duke Baccara WRX Aero 42 am Vorderrad und die Duke Baccara WRX 48 am Hinterrad
  • Felgenmaterial Carbon
  • Felgenhöhe 42 mm vorn, 48 mm hinten
  • Maulweite & Felgenbreite vorne 28 mm , außen 43 mm
  • Maulweite & Felgenbreite hinten 28 mm, außen 35,5 mm
  • Bremsstandard: Centerlock
  • Speichen: Sapim CX-Ray (Edelstahl), schwarz
  • Speichenanzahl: 24 vorne und hinten
  • Naben: Duke Mad Max, Freilauf aus Titan, 40er Rasterung , Edelstahl Lager und Straight-Pull Speichenkonfiguration, Center Lock
  • Freilauf-Optionen: Shimano, SRAM XDR, Campagnolo
  • Gewicht Laufradsatz Herstellerangabe: 1.346 g
  • Gewicht Vorderrad gewogen: 674 g (Inklusive Felgenband, ohne Tubelessventil)
  • Gewicht Hinterrad gewogen: 748 g (Inklusive Felgenband, ohne Tubelessventil, mit Sram XDR Freilauf)
  • Gewicht Laufradsatz gewogen: 1.422 g (Inklusive Felgenband, Tubelessventilen und Sram XDR Freilauf)
  • Preis 1837,38 €
  • Info:www.duke-racingwheels.com
Duke Baccara WRX
# Duke Baccara WRX – 48mm tief
Vorne 42 mm tief
# Vorne 42 mm tief – und 43mm breit

Details Duke Baccara WRX AERO 42 / WRX 48

Aufmerksam wurde ich auf die Duke-Laufräder durch einen Kollegen, einen ausgewiesenen Aero-Optimierer. In seinem Gravel-Setup für die Saison 2025 fährt er vorn und hinten die Baccara WRX AERO 42. Zunächst wollte ich das gleiche Setup testen. Nach Rücksprache mit Duke wurde mir jedoch die Kombination aus WRX AERO 42 vorne und WRX 48 hinten empfohlen: maximale Aero-Performance vorn, mehr Nachgiebigkeit und Komfort hinten. Ein Konzept, das an den Specialized Roval Rapide CLX III Laufradsatz erinnert.

Der Duke Baccara WRX AERO 42 / WRX 48 Laufradsatz richtet sich an sportlich orientierte Gravel-Fahrer, die Wert auf aerodynamische Effizienz und gute Fahreigenschaften auf wechselndem Untergrund legen. Entwickelt wurde das System mit Input aus dem Rennsportumfeld und speziell für den Einsatz bei schnellen Gravel-Rennen. Die Felgen bestehen aus UD-Carbon und werden im firmeneigenen SLR2-Verfahren gefertigt. Dieses Verfahren soll gleichmäßige Wandstärken und eine saubere Oberflächenstruktur ermöglichen – das Finish ist roh belassen (ohne Lack), um Gewicht zu sparen. Beide Felgenvarianten – 42 mm und 48 mm hoch – sind asymmetrisch aufgebaut, um die Speichenspannung besser zu verteilen. Sie sind Tubeless-Ready und nutzen ein klassisches Hooked-Profil.

Duke Mad Max Naben 24 Loch
# Duke Mad Max Naben 24 Loch
Außenliegende Nippel
# Außenliegende Nippel – Das Finish ist roh belassen

Die WRX AERO 42 kommt mit 28 mm Innenweite und 43 mm Außenbreite, die WRX 48 dagegen mit ebenfalls 28 mm Innenweite, aber einer etwas schmaleren Außenbreite von 35,5 mm. Beide Modelle sind auf breite Gravelreifen im Bereich von etwa 42–52 mm ausgelegt. Der Unterschied in der Felgenbreite beeinflusst vor allem das seitliche Luftabrissverhalten und kann je nach Reifenmodell auch die Reifenform geringfügig verändern. Duke empfiehlt den Einsatz der WRX AERO 42 am Vorderrad und der WRX 48 am Hinterrad, da sich so eine gute Balance aus Seitenwindstabilität, Lenkverhalten (42 mm vorne) und aerodynamischer Effizienz bzw. Laufruhe (48 mm hinten) ergibt.

Mächtig
# Mächtig – 28 mm Maulweite kombiniert mit 43mm Außenbreite
Die WRX Aero 42
# Die WRX Aero 42 – sieht mächtig aus.

Anti-Burp- und Anti-Pinch-Elemente an der Felgenkontur sollen Luftverlust sowie Reifenschäden durch Durchschläge minimieren.Die maximale Systemlast liegt bei rund 130 kg. Fertiggestellt wird der Laufradsatz in Europa.

Die Duke MADMAX SP Naben werden von der belgischen Firma Erase im Auftrag von Duke gefertigt. Die Vorderradnabe wiegt etwa 94 g und nutzt zwei außenliegende Industrielager. Die Hinterradnabe wiegt rund 200 g, ist mit vier Lagern ausgestattet und besitzt einen Titan-Freilauf mit 70 Zähnen (ca. 5° Eingriff). Beide Naben sind für Gravel- und MTB-Einsatz konzipiert und auf Haltbarkeit unter anspruchsvollen Bedingungen ausgelegt.

Die Duke WRX 42 Aero
# Die Duke WRX 42 Aero – Schließt fast bündig mit dem Reifen ab

Montage

Während der Testzeit wurden unterschiedliche Reifen ausprobiert. Es wurden der Schwalbe Thunder Burt in 2,1″ (53 mm), der Tufo Gravel Thundero in 44 mm und der Continental Race King in 2.2″(55 mm) montiert. Alle Reifen ließen sich ohne Probleme montieren. Bei der Duke WRX Aero 42 braucht man etwas mehr Geschick, weil die Flanken der Felgen durch die 28 mm Maulweite und der 43 mm Felgenbeite etwas breiter sind. Für die Tubeless Montage verwende ich immer einen Tire Booster. Damit klappte das setzen des Reifens ins Felgenbett ohne Probleme. Im Tubeless Setup hielt der Reifen die Luft ohne Probleme. Der Luftverlust innerhalb einer Woche war mit lediglich 0,2 bar sehr gering.

Sauber verarbeitetes UD Carbon
# Sauber verarbeitetes UD Carbon – Die Farbe der Sticker ist frei wählbar
Die Duke Mad Max Straight Pull Nabe
# Die Duke Mad Max Straight Pull Nabe – mit einer sauber gefrästen Oberfläche

Auf dem Kurs

Tritt man das erste Mal in die Pedale und rollt anschließend die ersten Meter, fällt sofort auf: Der Freilauf gibt ein angenehm sattes, aber nicht aufdringliches Geräusch von sich – irgendwo zwischen fein klickender Präzision und dem vertrauten Surren einer gut gefetteten DT Swiss 240 mit 36T-Ratchet. Hier sind es 40 Zähne, die für direkten Kraftschluss sorgen, ohne akustisch zu nerven.

Zahnscheibe mit 40 Zähnen
# Zahnscheibe mit 40 Zähnen – Gepaart mit großen Lagern

Eines lässt sich nach rund 500 Testkilometern auf jeden Fall sagen: Der Laufradsatz fährt sich richtig schnell! Wie groß der Aero-Vorteil im Vergleich zu einem klassischen, günstigen Alu-Laufradsatz ohne aerodynamische Felgen tatsächlich ist, lässt sich ohne Windkanal-Messung schwer quantifizieren – aber das subjektive Gefühl spricht eine klare Sprache. Gerade beim Beschleunigen profitiert man vom niedrigen Gewicht und der hohen Steifigkeit. Das Bike kommt schnell auf Tempo, und auch das Halten höherer Geschwindigkeiten – etwa im Bereich 30 bis 35 km/h – fällt spürbar leichter als im Vergleich zu einem klassischen non-aero Laufradsatz.

Sprints sind kein Problem
# Sprints sind kein Problem

Im direkten Vergleich zu einem ENVE SES 3.4 Laufradsatz fällt der Unterschied zwar geringer aus, was wenig überrascht: Beide sind Aero-optimiert, und auch das Gewicht unterscheidet sich nur minimal. Allerdings: Die Duke-Felgen sind auf breitere Gravelreifen optimiert – und das spürt man besonders in den Kurven. Durch die breitere Maulweite sitzt der Reifen einfach etwas satter, und mit etwas gerader verlaufenden Seitenwänden auf der Felge. Dadurch ist das Lenkverhalten etwas präziser und das sogenannte Burping bei geringem Luftdruck wird verringert.

Die Teststrecken führten über den Taunus, Spessart, Odenwald und Frankfurter Stadtwald – also eine ordentliche Mischung aus Asphalt, Schotter, Wurzeln und allem dazwischen. Trotz ein paar Durchschlägen zeigt der Laufradsatz nach dem Test keinerlei Höhen- oder Seitenschläge. Auch nach mehreren harten Offroad-Einsätzen läuft alles rund wie am ersten Tag.

Dank dem Aerodesign und dem geringen Gewicht
# Dank dem Aerodesign und dem geringen Gewicht – Lässt sich die Geschwindigkeit gut halten

Fazit – Duke Baccara WRX Aero 42 / 48 SLR2

Leicht, stabil, schnell – der Duke Baccara WRX AERO 42/48 kombinieren geringes Gewicht mit robuster Bauweise und spürbarem Aero-Plus. Die Montage verlief unkompliziert, auch tubeless funktionierte problemlos – der Luftdruck hielt über Tage konstant.
Auf dem Rad überzeugt der Laufradsatz mit direktem Fahrverhalten, gutem Vortrieb und präziser Lenkung. Die breiten Felgen stützen den Reifen optimal ab und verbessern das Kurvenverhalten. Selbst bei wenig Luftdruck oder rauem Untergrund blieb das Set unbeeindruckt – stabil, spurtreu, leise.
Mit 1.838 € bewegt sich der Laufradsatz noch auf recht fairem Niveau. Wer Aero-Vorteile auch abseits des Asphalts sucht, bekommt ein durchdachtes, vielseitiges System mit Race-Genen und Langstreckenkomfort.

Artikelbild

Duke Baccara WRX Aero 42 / 48 SLR2 – Pro / Contra

Stärken

  • Auf den Graveleinsatz aerodynamisch optimiert
  • Hohe Stabilität
  • Geringes Gesamtgewicht
  • Made in EU
  • Ride Quality

Schwächen

  • Wenig Erfahrungswerte mit der Duke Nabe
Testerprofil: Philipp Schaare
56,8 cm75,5 kg87,7 cm59 cm178 cm
Phil liebt alles, was auf zwei Rädern rollt. Seine Wurzeln liegen auf den Trails im MTB-Bereich, doch seine Leidenschaft kennt keine Grenzen. Hauptsache, vorwärts und draußen. Die meisten Kilometer spult er auf dem Gravel Bike ab, doch auch im Renntempo durchs Gelände oder über den Asphalt fühlt er sich zu Hause. Phil stand schon bei vielen Gravel- und Mountainbike-XCO/XCM-Rennen in der Amateurklasse am Start.
Fahrvorlieben
„Geschwindigkeit stabilisiert “
Bevorzugtes Terrain
wie gesagt, Leidenschaft kennt keine Grenzen
Vorlieben bei der Sitzposition
Race

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Weitere kurze Tests aus der Serie Ausprobiert findest du auf dieser Übersichtsseite. Wenn du ein Produkt für einen ersten Test vorschlagen möchtest, schreibe uns einfach hier eine Nachricht!

Zum Weiterstöbern empfehlen wir dir die fünf neuesten Beiträge in unserer Serie Ausprobiert.

Text: Philipp Schaare / Fotos: Arne Koop

65 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Er spricht von 3 mm Differenz bei Hooked Felgen und mindestens 5 mm bei Hookless.
    Das ist aber schon lange Bekannt.
    Erschließt sich auch von selbst, wenn man sich die minimale Reifenbreite zur Felgenbreite anschaut.

    Es gibt allerdings auch ein paar Hersteller mit weniger Laufrädern bzw. Felgen im Sortiment und gerne noch ein paar Größen mit reinquetschen um Kosten zu sparen. An dennen würde ich mich vielleicht nicht gerade orientieren.
  2. Es muss natürlich von beiden Seiten gesehen werden, da gebe ich dir Recht.
    Wenn ich das mit anderen hoch bauenden Laufradsätzen vergleiche, ordnet der sich im oberen Mittfelfeld ein.

    Ich meine hier das allgemeine Gewicht.
    Und ich vergleiche das mit Laufradsätzen die für das Gelände gebaut wurden.
    Und selbst wenn der MTB LRS 1250g wiegen würde, wäre er immer noch leichter und der Einsatzbereich breiter.
    Horses for Courses.

    Das sind Aero-Laufradsätze bzw. Felgen. Und zwar endlich (da rede ich mir seit 2020 fast den Mund fusselig) in hinreichender wirksamer Außenbreite für die ebenfalls gewachsenen Reifenbreiten. Und zwar nicht nur im Gravel-Bereich sondern tatsächlich auch im Allroad- und sogar Rennradbereich (da ist der Übergang sowieso fließend).

    Klar ist für ein MTB bzw. Einsatz mit 2,25" oder gar noch breiteren Reifen eine XC-Felge das praktikablere System. Sorgloser, leichter etc. pp.

    Aber auch da muss man gucken: Mein sehr schöner Newmen Carbon XC Laufradsatz wiegt gerade mal 1255 g (auch dank nur 25 mm Maulweite, die mir aber sehr entgegen kommt) und war sehr preisgünstig. Da muss sich mancher "moderner" XC-Laufradsatz, die jetzt alle mit 30 mm um die Ecke kommen, schon sehr strecken.

    Klar kann ich trotzdem mit gar nicht mal so esoterischen Tricks die 1.000 g Marke da knacken. Aber auch da bist du dann nicht mehr bei Sorglos-Laufradsätzen und auch nicht bei welchen die du so ohne weiteres zum Bikepacking hernehmen würdest.

    Und mit den gleichen, gar nicht mal so esoterischen Tricks bekommst du auch Gravel-Aero-Laufradsätze problemlos unter 1300 g. Ist nur die Frage, ob man das möchte.
  3. Das ist aber schon lange Bekannt.
    Erschließt sich auch von selbst, wenn man sich die minimale Reifenbreite zur Felgenbreite anschaut.

    Es gibt allerdings auch ein paar Hersteller mit weniger Laufrädern bzw. Felgen im Sortiment und gerne noch ein paar Größen mit reinquetschen um Kosten zu sparen. An dennen würde ich mich vielleicht nicht gerade orientieren.
    Ja - da kocht halt jeder sein eigenes (Informations-)Süppchen.
  4. da rede ich mir seit 2020 fast den Mund fusselig
    Musst du bei mir nicht, ich kenn mich damit aus.😉
    Quatschen fetzt trotzdem.🙂

    Das ist auch einer der Punkte, die MCFK jahrelang versucht hat zu vermitteln.
    Deren Felgen sind im Vergleich zu den Mitbewerben, bei selber Schulterhöhe, immer breiter geworden aber gleich leicht geblieben.

    Das hat die Mehrheit aber nie gesehen oder nicht interessiert.🤷‍♂️
    Der Teufel, liegt wie so oft im Detail begraben.
  5. Musst du bei mir nicht, ich kenn mich damit aus.😉
    Quatschen fetzt trotzdem.🙂

    Das ist auch einer der Punkte, die MCFK jahrelang versucht hat zu vermitteln.
    Deren Felgen sind im Vergleich zu den Mitbewerben, bei selber Schulterhöhe, immer breiter geworden aber gleich leicht geblieben.

    Das hat die Mehrheit aber nie gesehen oder nicht interessiert.🤷‍♂️
    Der Teufel, liegt wie so oft im Detail begraben.
    Aber Du bist im MTB Bereich unterwegs.

    Bei MCFK waren die Rennradfelgen rel. schmal mit 21 innen und 28 außen. Gravel 24 innen 31 außen. Nach aktuellen Maßstäben wäre die Gravelfelge von denen eine brauchbare Rennradfelge wenn man max 28mm Reifen fahren wollte. Hab ich übrigens beide im Einsatz. Neben den unterschiedlichen Duke und MTB Felgen. :-O
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