Wir hatten doch schon einen Thread mit der vollen Übersetzungsdiskussion. Ich mag die 3-fach, die an zwei meiner Räder schon beim (Gebraucht-)Kauf dran waren. 42 für jede Situation, Bergab 52er, steil und länger bergauf das 30er. Bei meiner Passpremiere in den Alpen habe ich auch mal 30-27 gekettet, im Normalbetrieb spielt das 30er eigentlich nie mit dem 24 und 27er.
Bei den Fahrten ins nahe Bergische von Köln aus wird normalerweise nur mal 30-21 aufgelegt, das entspricht "eurem" 39-28, würde also für die meisten Situationen doch reichen. Ausnahme ist der neue gefundene Schrafrichter mit 70hm @500m, da kann ich 30-27 noch gerade im Sitzen treten, im Stehen dann 30-24. Gerade mal im Ritzelrechner nachgeguckt, steil bleibt steil, egal welche Übersetzung. 30-27 im Sitzen und unter <10km/h sind immer noch 70rpm, das würde ich aber keine weiteren 500m bei der Steigung mitmachen (wollen). Aber solche Straßen gibt es ja eigentlich auch nur selten.
Neu, bzw. wenn ich die Wahl habe, würde ich der Kompaktkurbel den Vorzug geben. Aber ich kurbel im Flachen auch >90rpm, Anstiege bei denen man nur um 10km/h drauf hat wären mit 39-28 bei ~60rpm für mich nicht lange fahrbar. Wenn es lange und halbwegs steil bergauf geht, fährt man ja nicht unbedingt einen kleinen Gang, weil man für den Moment nicht auch dicker ketten könnte, sondern weil das noch eine Weile so weitergehen soll. Wenn dann bergauf die TF um 30 Umdrehungen abfällt - gute Nacht!
Um Kompakt als hochfrequenter Kurbler an älteren Rädern sinnvoll nutzen zu können muss man sich aber von dem Gedanken verabschieden, damit 3-fach als guten Allrounder ersetzen zu können. Was geht ist die komplette Übersetzungsbandbreite nach unten zu verschieben (ich glaube
marnerch fährt sowas), man kommt gut Steigungen hoch, dafür "fehlen" dann oben die Gänge.
Ich zumindest finde es mit 8-fach schwierig, wenn man da vom großen Blatt nicht bei jedem Knubbel auf das kleine wechseln möchte, muss man eigentlich das große Blatt <50 wählen. Oder das 19er an fünfte Stelle setzen, und absurd viele Bergritzel dahinter hängen, damit man noch ohne Antriebsqualen und starken TF-Einbruch vernünftig kleinprozentigere Anstiege hochkommt. Dann hat man aber nur 4 Ritzel für Tempo über 30 und große Frequenzsprünge bei flotter Fahrt, dafür aber einen Haufen Riesenritzel, die man ausgiebig erst im Gebirge nutzen kann. Da gibt es viiiiiel rumzuspielen, das 48er vielleicht mit 36er statt 34er kombinieren etc...
Ich würde sagen das ist super für Räder, mit denen man in erster Linie gut bergauf fahren, aber nicht effizient (=bei Wunsch-TF) Tempo machen möchte. Einen echten Ersatz für 3-fach und 2-fach bekommt man erst mit ordentlich Ritzeln im Getriebe, sonst wechselt man genau so häufig (vielleicht etwas später) zwischen großen und kleinem Blatt, wie bei der 2-fach. Vielleicht bekomme ich bald Gelegenheit 10-fach Kompakt zu fahren, das fluppt wahrscheinlich wunderbar mit kleinem Blatt für echte Steigungen und dem großen für alles andere.