• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Womit fotografiert ihr so? - Der off-topic Fotofaden (Analog, Digital, Soviet, Drucktechniken, Scannen etc)

Die ober Etage ist alles Agfa Gerät. Karat 36 die Hermann Buhl am Nanga Parabat dabei hatte, die Arme Leute-Leica Ambisilette mit 35, 50, 90 und 135er Wechseloptik und der Falter mit dem großen Blitz ist eine Billi Rcord II 6x9 mit 4,5er Solinar (Tessar-Typ) und Compur.

Die Kiev stammt aus den frühen Fünfzigern uns funktioniert nach etwas CLA recht zuverlässig.

kiev_c-jpg.921956
Schöne Sammlung hast Du da. Ein Falter fehlt mir auch noch.
Was ist das für eine Kiev, bzw. welche Suchervergrößerung hat sie? So wie die Zorki 3c/3M? Leider sind die Toleranzen schon ab Werk recht groß und die Kameras brauchen zumeißt ein CLA. Dabei stellt sich manchmal raus dass die Kamera Kernschrott ist, weil mangels Wartung die Toleranzen sich weitergeschlichen haben, ansonsten würde hier sicherlich auch eine stehen bzw. ich über die Anschaffung intensiv nachdenken würde. Viel Spaß damit.
 

Anzeige

Re: Womit fotografiert ihr so? - Der off-topic Fotofaden (Analog, Digital, Soviet, Drucktechniken, Scannen etc)
"Und was unterscheidet einen optischen Filter von einem nachträglichen Weißabgleich? "

Gar nichts. Ist aber aus irgendwelchen Gründen ein Thema. Ich werf' mal Ilford Multigrade in den Ring. War auch Teufelszeug ...

Lohnt nicht der Buchstaben, heute ist nicht gestern. Früher gab es Bücher von Leuten, die waren gar keine FotografInnen, sondern FotolaborantInnen. Was die alles aus Negativen gewedelt haben!

Ahoi
 
Hm. Und was unterscheidet einen optischen Filter von einem nachträglichen Weißabgleich? Also rein aufs Ergebnis bezogen?
Nichts. Der 81er Warmfilter ist z.B. in Photoshop enthalten und in seiner Intensität sufenlos regelbar.
Dieser schwache Filter lässt sich problemlos simulieren.

Fuji Digitalkameras können per Filmsimulation auch Filter bei Schwarzweissaufnahmen nachbilden.. So lässt sich mit der Filmsimulation SW+Rotfilter der blaue Himmel dunkler gestalten was bei den analogen Landschaftsaufnahmen von Ansel Adams ein übliches vorgehen war um die Stimmung dramatischer zu gestalten. In Adobe Lightroom/Camera-Raw lassen sich Rawaufnahmen nachträglich so ausarbeiten.
 
Ich werf' mal Ilford Multigrade in den Ring. War auch Teufelszeug ...
Irgendwelche Wichtigtuer die ein paar belanglose Steine am Meer mit Grossformat fotografierten, und das dann als grosse Kunst verkauften, arbeiteten natürlich nur mit festgraduiertem Baryth. ;) Ähnlich wie die Zonensystem-Religion die sich in den Achzigern entwickelt hatte und die AA selbst nie so zelebrierte.

The truth is, in the five+ years I worked with him in the darkroom, I never saw Ansel make a straight print. An ideal Zone System negative, if there is one, might actually look boring as a straight print. But the information is there to achieve what was visualized the moment the shutter was released.
https://www.alanrossphotography.com/ansel-adams-zone-system/

AA würde mit Multigrade arbeiten, da verwette ich meine Nikon F samt 1,4/50mm Nikkor dagegen. :cool:
Sein ehemaliger Laborant hatte jedenfals keine Berührungsängste.
 
Was ist das für eine Kiev, bzw. welche Suchervergrößerung hat sie? So wie die Zorki 3c/3M? Leider sind die Toleranzen schon ab Werk recht groß und die Kameras brauchen zumeißt ein CLA.
Es ist eine Kiev IIA noch mit dem klappbaren Standfuß der Contax. Baujahr ca. 1955-58. Diese frühen Kievs haben noch das Fertigungsniveau der Contax II. In den Sechziger Jahren ging es dann mit der Entfeinerung der Kamera los. Die Suchervergrößerung kann ich dir nicht genau sagen. Im Vergleich entspricht sie etwa der 'Bergsteigerkamera' Agfa Karat 36. Der große Vorteil ist eben des Meßsucher, der gemeinsame Einblick und die große Meßbasis die die Schraub-Leica damals noch nicht hatten.

Lange und kurze Zeiten funktionieren bei meinem Exemplar tadellos. Sie war anfangs leicht verharzt, ich konnte das aber beheben. Für Schwarzweissfilm ist die Präzision jedefalls allemal ausreichend.

Die Agfa Ambi Silette, (es gab zwei Versionen) Mitte mit dem kleinen Blitz und blauem Blitzbirnchen und ganz links, Agfas Antwort auf die M3 hat im Vergleich zur Kiev einen weitaus größeren, helleren Meßsucher mit drei einschwenkbaren Leuchtrahmen und automatischem Parallaxausgleich. Die Kiev benötigte noch den Revolversucher für exakte Bildauschnittdarstellung.

Die Agfa konnte man auch für Farbdias hervorragend einsetzen. Die bereits computerberechneten Optiken sind hervorragend korrigiert, der Compurverschluss von bekannter Präzision. Die hochwertigen Linsenfassungen sind aus verchromtem Messing. Die Optiken fühlen sich äusserst wertig an. Die Kamera, naja, der Kampfpreis erforderte einige Kompromisse. Alles ist funktionell und robust, aber nicht auf dem Niveau einer Leica oder Meßsucher-Nikon.

Die Kiev repräsentiert Vorkriegsniveau und ist demensprechend etwas umständlicher und komplizierter im Umgang und mit Sorgfalt zu benutzen. Spaß machen sie jedoch alle!
 
Ja, das ist das Problem unserer Zeit. Einerseits wird die Sättigung auf Anschlag gebracht, andererseits Gilb, Vignettierung und künstliches Korn hinzugefügt. Uns ist die Normalität abhanden gekommen. Daher die Sehnsucht nach Analog, Vinyl und Retro. Es fehlt die Authentizität.
Ehm, Vignettierung Gilb und auch "Sepia" haben eigentlich weder was mit normal noch mit authentisch zu tun. Das sind Artefakte, die von technischen Schwächen kommen. Vignettierung könnte man noch mit der schwächeren Sehschärfe der Augen außerhalb des Zentrums in Verbindung bringen. Bei künstliches Korn bin ich da aber bei Dir. Das bringen wir mit alten Fotos in Verbindung, wo früher bekanntlich alles besser war. Außerdem nimmt Korn die Schärfe und reduziert so den Informationsgehalt. Ein Vorgang den das Gehirn automatisch im Vorfeld der Wahrnehmung macht, um sich vor Reizüberflutung zu schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vignettierung. Das sind Artefakte, die von technischen Schwächen kommen.
Vermutlich meint @Steff_N die durch EBV nachträglich hinzugefügte Vignettierung, und nicht der durch eine Kamera-Objektiv-Kombi entstandene Randabfall?

Ein Satz zu dem hier oft zitierten Ansel Adams. Ich halte es für zu einseitig, ihn als Technokraten unter den Fotografen darzustellen. Das wird mE seinen faszinierenden Abstraktionen und seiner Handschrift mit hohem Wiedererkennungswert in der Motivwahl nicht gerecht. Ich möchte Eurem chirurgischem Treiben aber keinen Abbruch leisten - macht ruhich weiter so! :p

Ein Satz zum Authentizismus und der EBV: ich sehe beides nicht als Widerspruch an, wenn man den Anspruch in sich trägt eine eigene Handschrift zu entwickeln. Ein Programm mit KI ist zwar ein ganz nettes Spielzeug, fördert aber nicht die eigene Handschrift, sondern die von den Entwicklern. Dessen sollte man sich stets bewusst sein!

Viele Grüße & einen schönen Sonntag wünscht

Karl
 
Vermutlich meint @Steff_N die durch EBV nachträglich hinzugefügte Vignettierung, und nicht der durch eine Kamera-Objektiv-Kombi entstandene Randabfall?
Eben, das hinzufügen von technischen Unzulänglichkeiten, die eigentlich schon ausgeräumt sind.

Ein Programm mit KI ist zwar ein ganz nettes Spielzeug, fördert aber nicht die eigene Handschrift, sondern die von den Entwicklern.
KI bei EBV habe ich so verstanden, daß die sich dem bearbeiteten Bild anpasst, vielleicht auch der Arbeitsweise mit der Zeit. Aber an den Reglern rumfummeln macht immer noch der Anwender...
 
Und hier dasselbe Bild, mit Voreinstellung "Nevada" und einigen Korrekturen (Optik, Perspektive und einigen kleineren Manipulationen:
DSCF0602-lu.jpg
Solche Manipulationen sind ein zweigleisiges Schwert, finde ich. Erinnert mich an einen stark abgeschwächten "Art Filter Dramatic Tone" von Olympus, der nette Effekte bringt und mit dem man aus flauen Bildern noch was raus hauen kann:
M0003109.JPG
M0003114.JPG


Bei manchen Motiven wirken die Farben unstimmig, und es können durch lokale Kontrastüberhöhungen Artefakte enstehen wie hier das Halo am Fuß an meinem ersten BiF Bild (Bird in Frieden...)
P6210118.JPG

Aber auch ohne solche Fehler versuche ich, das sparsam einzusetzen, sonst wird das irgendwann langweilig oder wirkt nervig auf andere.

Von daher fand ich diesen Hinweis ganz hilfreich, wenn man an der Bearbeitung rumfummeln kann:
Fast immer ist es eine nach meiner Erfahrung eine gute Idee, den Regler einzustellen, bis es gefällt, und dann auf die Hälfte der Änderung zurückzugehen.
 
Vermutlich meint @Steff_N die durch EBV nachträglich hinzugefügte Vignettierung, und nicht der durch eine Kamera-Objektiv-Kombi entstandene Randabfall?
So ist es. Heutige Obektive vignettieren in der Regel sogar etwas mehr als die früherer Generationen, weil die Kameras das nachträglich wieder rausrechnen können. :rolleyes: Bei Sony gibt es Optiken die richtig schwarze Ecken produzieren, aber weil zum Ausgleich der Verzeichnung die Ecken nach aussen gezogen werden, sieht man das im korrigierten Bild nicht mehr. o_O Nikon hat sich bei den Optiken für ihr spiegelloses System richtig Mühe gegeben, dass diese möglichst wenig focus breathing zeigen. Die Änderung des Abbildungsmaßstabs beim fokussieren. Das ist v.a. beim Filmen wichtig. Sony hat in seiner neuesten Kamerageneration nun einen elektronischen Ausgleich dieses Bildfehlers einprogrammiert. Um hohe Auflösungen zu erreichen und die Objektive möglichs klein zu halten, werden inzwischen diverse Bildfehler nur unvollständig korrigiert, weil den Rest die Kamera erledigt. ;) Zu Analogzeiten musste ein Objektiv scharf sein bis in die Ecken, inzwischen werden die Ränder stärker nachgeschärft als der Rest des Bildes. 🙃

Und zum Schluss legen wir dann den kreativen Gilb über die Aufnahme und dunkeln die Ecken wider nach, damit es nicht so steril wirkt....🤪
 
@Steff_N ich hab mich mit den Zorkis, Kievs und FEDs nicht beschäftigt. Sind dass alles Schraubleica nachbauten oder eher wie eine M3 mit gekuppeltem Sucher? Ist das Auflagemaß bei allen Herstellern M39?
 
Kiev war Contax, FED und Zorki Schraubleica-Klone. @Steff_N kann dazu sicherlich mehr beitragen, bspw. ab wann sich die Kievs von den Contaxen unterscheidet, welche Besonderheiten es gibt, etc.
 
Kiev war Contax, FED und Zorki Schraubleica-Klone. @Steff_N kann dazu sicherlich mehr beitragen, bspw. ab wann sich die Kievs von den Contaxen unterscheidet, welche Besonderheiten es gibt, etc.
Die KIEV/Contax hat ein ganz eigenes Bajonett und mW 3 Optiken: 35 / 50 / 85 - Der Sucher ist für das 50er ausgelegt, der Revolversucher zeigt die anderen. Sehr sophisticated aber vom Auslösegfühl unerreicht.
 
@Steff_N ich hab mich mit den Zorkis, Kievs und FEDs nicht beschäftigt. Sind dass alles Schraubleica nachbauten oder eher wie eine M3 mit gekuppeltem Sucher? Ist das Auflagemaß bei allen Herstellern M39?
Die Kiev ist quasi ein gezuwungermaßen, 'legaler' Nachbau der Contax II von Zeiss. Legaler Nachbau, weil von der UDSSR als Reparationsfordeung in Kiev eine komplette Fertigungslinie mit deutschen Maschinen und deutschem Personal zur Schulung der ukrainischen Beschäftigten eingerichtet wurde.
kievcontax-jpg.921963

Konstruktionszeichnung
Es gibt einen Meßsucher, der auf Grund einer gigantischen Meßbasis von 9cm sehr präzise arbeitet und einen Verschluss der komplett anders konstruiert ist als der der Leica. Es handelt sich nicht um einen Tuchverschluss, sondern um einen verikal ablaufenden Metallamellenverschluss. Die Objektive werden mit einem eigenen Bajonett befestigt. Es gibt ein 2,8/35er, ein 2,0/50er in Sonnar-Konstruktion, ebenso ein 1,5/50er das dem Carl Zeiss Jena Sonnar entspricht. Ein sechslinsiges 1,8/53mm Objektiv, sowie ein 2,0/85er und ein 4,0/135er.

Wie das Original gab es die Kamera mit und ohne eingebauten Belichtungsmesser. Die ersten Modelle wurden in gerinen Mengen noch mit Teilen aus deutscher Fertigung hergestellt. Die Modelle der fünfziger Jahre haben ein hohes Qualitätsniveau und sind inzwischen fast so gesucht wie die Originale. Ab 1956 wurden kleine kosmetische Vereinfachungen eingeführt, aber ebenso kam ein Blitzanschluss hinzu, so dass die Kamera an Funktionalität gewann. Diese Modelle werden als Kiev IIA bzw. IIIA für die Belichtungsmesserausführung benannt. Später ging es mit den Verienfachungen weiter und die Qualität nahm ab. So wurde die Rückwand vereinfacht, was zu schlechter Filmplanlage und Schärfeproblemen führte. Es gab noch weitere Veränderungen, so wurden die Einstellräder modernisiert und der Bezug war nur noch Kunstleder.

In Dresden hingegen, war längst der zeitgemässe Nachfolger in Fertigung. Die Spiegelcontax, die Urmutter aller Spiegelreflexen mit fest installiertem Prisma.

kievcontaxd-jpg.893980
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie das Original gab es die Kamera mit und ohne eingebauten Belichtungsmesser. Die ersten Modelle wurden in gerinen Mengen noch mit Teilen aus deutscher Fertigung hergestellt. Die Modelle der fünfziger Jahre haben ein hohes Qualitätsniveau und sind inzwischen fast so gesucht wie die Originale. Ab 1956 wurden kleine kosmetische Vereinfachungen eingeführt, aber ebenso kam ein Blitzanschluss hinzu, so dass die Kamera an Funktionalität gewann. Diese Modelle werden als Kiev IIA bzw. IIIA für die Belichtungsmesserausführung benannt. Später ging es mit den Verienfachungen weiter und die Qualität nahm ab. So wurde die Rückwand vereinfacht, was zu schlechter Filmplanlage und Schärfeproblemen führte. Es gab noch weitere Veränderungen, so wurden die Einstellräder modernisiert und der Bezug war nur noch Kunstleder.
Da würde ich dann doch lieber die Nikon nehmen ... ☺️

Nikon-SP-Limited-Edition-Overview-10.jpg

https://casualphotophile.com/2018/09/07/nikon-sp-limited-edition-overview/

154521065_765985020986767_634660476847406212_n.jpg
 
Hmmm, Gehäuse und Bajonett einer Contax gepaart mit dem Verschlus einer Leica ergibt ne Nikon. 🤔

Zudem sind da funktionierende Exemplare samt hochwertiger Optiken inzwischen ziemlich teuer geworden...:(
 
Zurück