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Wenn man sowas aber die ganze Zeit im Tempobereich oder gar nahe der Schwelle fährt, dann wird es irgendwann nur noch pure Rechnerei, und man muss es fast schon trainieren und sich zwingen, genug Gels und KH-Plörre zu trinken. ...
Also, mal abgesehen davon, daß ich bei sowas nicht mitmache (also Alpen-Marathons und so'n Zeugs), würde ich das angesprochene "trainieren" der Nahrungsaufnahme favorisieren und mich langsam an die richtige Menge herantasten. Ich bin auch ehrlich gesagt der Meinung, daß es neben dem Hungergefühl, das ja das "Aus" bedeuten soll, wenn es erst kommt, auch noch sowas wie ein "Hungergefühl 2. Art" gibt, sozusagen ein "nicht vorhandenes Völlegefühl" oder, weil man es bei derartigen Höchstleistungen ja auch nicht haben will, daß sich wirklich Völlegefühl einstellt, ein Gefühl, "ich könnte was vertragen". Für das Gefühl muß man aber wahrscheinlich erstmal "ein Gefühl entwickeln".
Und nochmal "abgesehen davon": ... daß ich solche über 8 und mehrstündigen Wettkämpfe, und das sind, sie, auch wenn jeder schwört, er macht es zum Spaß und strebt da auch keine Rekorde an, für ziemlichen Wahnsinn halte, würde ich - wir hatten ja auch dieses Thema schon - eben nicht nur von "Gels und KH-Plörre" ernähren. Nach meinen Erfahrungen, und das deckt sich mit der Praxis der Profis, die ja auch 6 - 8 Std. lange Klassiker fahren, sollte man sich ein- bis evtl. sogar zweimal mit relativ "schwerer" Kost, die die Energie langsam abgibt verpflegen. Nach allen Erfahrungen liegt die "schwer-im-Magen-Last" dabei auch nicht so hoch, daß man jetzt ungeheure Leistungseinbußen dabei zu befürchten hätte, sonst würden die Profis das ja auch nicht tun.
Wichtig ist, das es sich nicht um "schwer verdaulich", sondern um "Energie langsam abgebend" handelt, was eben wirklich ein Unterschied ist. Ich bin nun nicht gerade der Ernährungsexperte, aber ich denke, die wirklichen Experten sollten schon in der Lage sein, solche Lebensmittel ausfindig zu machen. Ich kenne das nur von der gekochten Kartoffel. Von den Profis kennt man die "Silberlinge", hauptsächlich der Brötchenteig selber und der ggfs. darauf befindliche Käse für die langsamere Energieabgabe verantwortlich sein wird. Und wenn es bei diesen Marathons schon diese Labstationen gibt und immer der Spaßcharakter hervorgehoben wird, warum haut man sich dann nicht eine 1/3 bis halbe Portion Kartoffelbrei rein? Den gibt es doch hoffentlich da, oder?
Das wäre doch überhaupt mal eine ganz neue "Erfindung": Kartoffelbei in Geltüten. Sollte ich mir patentieren lassen!