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wie erkenne ich einen guten Alu-Rahmen ?

G

Gelöschtes Mitglied 100153

Hallo, habe eine ähnliche Frage schon mal unter Kaufberatung gestellt, möchte es hier aber mal präzisieren.

Ich komme ja eigentlich aus der Klassiker-Ecke und fahre gern gute alte Stahlrahmen RH52-54. Mich würde nun aber auch einmal der Aufbau eines etwas "moderneren" Renners vielleicht als Herbst/Winterrad reizen.

Habe ich bei Stahlrahmen schon oft noch Schwierigkeiten, das Gute vom Bösen zu scheiden ( mal abgesehen von ganz offensichtlichen no-gos a'la "Pletscherplatte", Anötteilen für Dynamos etc. ) so kenne ich mich mit Alu-Rahmen so gar nicht aus !

Wie erkenne ich einen guten Alu-Rennradrahmen ?

Habe in den Kleinanzeigen einen Bikkel-Rahmen entdeckt, der lacktechnisch noch sehr gut ist, allerdings findet man über Bikkel kaum Erfahrungsberichte im Netz ( die Firma wurde in Holland erst 1994 gebaut und stellt heute vornehmlich e-bikes her ) und ich weiss daher nicht, wie man diesen Rahmen qualitativ einschätzen könnte - was meint Ihr ?

LG Micha


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Re: wie erkenne ich einen guten Alu-Rahmen ?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von cycliste17

Hilfreich
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Was bei alten Rahmen aus Alu zu bedenken gilt ist das Alu vom Material selber altert und versprödet. Was die Bruchanfälligkeit erhöht. Somit kann es dir sehr leicht passieren das du dir ein Rad aufbaust was nicht sonderlich lange hält. Denn reparieren ist da normal nicht mehr im Preisbereich der Wirtschaftlichkeit.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von cycliste17

Hilfreich
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Es gibt auch "schöne" Alurahmen, z.B. von Cannondale. Verschliffene Nähte etc. Wäre ich auf der Suche, würde ich nach konkreten Modellen Ausschau halten.

Alterndes Aluminium - das scheint mir eher ein theoretisches Thema zu sein, von zerfallenden Rahmen habe ich jedenfalls noch nicht gehört.
 
...

Alterndes Aluminium - das scheint mir eher ein theoretisches Thema zu sein, von zerfallenden Rahmen habe ich jedenfalls noch nicht gehört.

Ist es bei weiten nicht. Denn sehr gerne brechen bei älteren Alu Rahmen die Kettenstreben nähe Ausfallende einfach mal bei fahren ohne große äußere Einwirkung.
 
bei wie alt sind wir, wenn wir "älter" meinen?

und dann, ja dann... ist da noch das Problem des "weichgetreten-" Seins, d.h. die Rahmen sind irgendwie "weich"

von Brüchen habe ich tatsächlich auch noch nichts gehört, fahre viel Alu, meistens zum Trainieren oder als daily rider, d.h. für commuting (Anglizismen-Keule-Schwing*)

man weiß immer nicht, ob das alles Mythen sind, Fakt ist: die Erfahrung einzelner zählt, und ich für meinen Teil fahre seit Jahren bocksteife Alu-Rahmen, die ich z.T. schon gebraucht gekauft habe und wo - bis jetzt - nichts passiert ist; und ich fahre sie wirklich gerne, es muss nicht immer Stahl sein :)
 
Wie erkenne ich einen guten Alu-Rennradrahmen ?

Hallo Micha, :)

Der größte Feind von Alurahmen bzw. Aluminium ist Korrosion. Wenn ein Alurahmen bricht, dann idR durch diesen Umstand. Du solltest Dir den Kandidaten also bestenfalls mit der Lupe anschauen. Was jetzt kommt ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber ich finde ein Cannondale CAAD3 oder 5 im "Saeco-Style" wäre klassisch und hochwertig genug, um im Rahmen Deiner stählernen Schätzchen eine gute Figur abzugeben. ;)

Viele Grüße und gutes Gelingen wünscht Dir

Karl
 
Hier gibt es ja lustiges Zeug zu lesen. Dass die Rahmen brechen liegt vielleicht daran dass sie die Grenze der Lastenwechsel erreicht haben. Oder vielleicht ist irgendwo ein Riss, der gewandert ist. Manchmal reicht ein tieferer Kratzer aus. Mit Weichgetreten sind Ermüdung des Materials gemeint. Möglicherweise sind da kleine Risse entstanden, die wandern und zum Bruch führen. Oder weil alte Alurahmen verglichen mit modernen Rahmen sowieso nicht steif waren.
Alu rostet nicht sondern bildet eine Passivierungsschicht an der Oberfläche. Die entsteht auch in Rissen. Dort oxidiert das Alu und der Riss wandert weiter. Dann bricht es eines Tages ganz.
 
Schön dass ich zu Deiner Erheiterung beitragen konnte! Humor kommt hier oft zu kurz! :) Aber...

Alu bildet eine Passivierungsschicht an der Oberfläche.

Der einzige Satz der noch korrekt ist. Der Rest ist leider und sorry der typische Unfug. Weil das Thema komplex ist erlaube ich mir ein paar Links. Ein bisschen Lesestoff für diejenigen die es interessiert.

https://www.ingenieur-buch.de/media/blfa_files/9783662438060-Leseprobe.pdf
https://www.zedler.de/de/zedler-aktuell/publikationen/tour/news-detail/korrosion-durch-schweiss.html
http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html
https://www.highendcycling.de/titanrahmen/materialvergleich/
Zugegeben liest sich das alles viel dramatischer als es die Praxis und das Gros darstellt. Das liegt mE in der Entwicklung selbst. In den Anfängen der Massenproduktion von Alurahmen wurde naturgemäß noch reichlich Mist produziert. Gebrochene Rahmen sind damals wie heute eher auf Konstruktionsfehler und Fehler in der Prozesslinie zurückzuführen, durch Prozessautomatisierung aber seltener geworden. Ein drastisches Beispiel: :)

https://www1.fh-dortmund.de/de/fb/5...n/pdfs/Projekt_Fahrradrahmen__FEM__S.pdf?dev=
Neben dem klasse Einwurf von @feelthesteel mit Principia fällt mir neben Cannondale noch Klein ein.

Viele Grüße!

Karl
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich will mich demnächst von meinem Alurahmen verabschieden, da er mir von der Geo inzwischen zu sportlich ist und ich auch gerne ein etwas komfortableres Rad fahren möchte, aber grundsätzlich ist der CAAD10 Rahmen echt gut und sehr spritzig/steif.
Allerdings ist der CAAD10 bereits in Taiwan hergestellt, die CAADs davor waren noch handmade in USA, viele schwören darauf. Die Schweißnähte an meinem 10er sind ok, aber auch keine filigranen Kunstobjekte. Sehr leicht ist er für ein Aluteil.

Die Schweißnähte auf dem obigen Bikkel schauen zumindest deutlich grober aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt auch "schöne" Alurahmen, z.B. von Cannondale. Verschliffene Nähte etc. Wäre ich auf der Suche, würde ich nach konkreten Modellen Ausschau halten.

Alterndes Aluminium - das scheint mir eher ein theoretisches Thema zu sein, von zerfallenden Rahmen habe ich jedenfalls noch nicht gehört.

Verschliffene Nähte sind gerade kein Qualitätsmerkmal
entsetzt.gif
-hier gab es bereits etliche Themen bezüglich brechender Rose-Rahmen und verschliffener Schweißnähte. Wenn glatte Schweißnähte, dann Storcks "Smooth welded"-da wurde über die eigentliche Schweißnaht noch eine glättende drübergelegt. Die waren keine Leichtgewichte (Storck Scenario Team bei RH 55 M-O 1600 Gramm), aber dafür steif-das einzige Rad, mit dem ich im Schlußsprint die leicht ansteigende Straße vor der Haustür mal die 50km/h reißen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte hätte auch noch Storck eingeworfen. Bei Principa wäre ich vorsichtig. Wunderschöne Rahmen aber anscheinend überreizt. Ich hatte vier Principia. Die ersten beiden haben jeweils nur ca. 8tkm gehalten, der dritte hatte Mängel bei der Anodisierung, den vierten habe ich dann verkauft. Meinem Vater sind damals auch die ersten beiden weggebrochen. Allerdings bei geringerer Kilometerzahl.
 
Schön dass ich zu Deiner Erheiterung beitragen konnte! Humor kommt hier oft zu kurz! :) Aber...



Der einzige Satz der noch korrekt ist. Der Rest ist leider und sorry der typische Unfug. Weil das Thema komplex ist erlaube ich mir ein paar Links. Ein bisschen Lesestoff für diejenigen die es interessiert.

https://www.ingenieur-buch.de/media/blfa_files/9783662438060-Leseprobe.pdf
https://www.zedler.de/de/zedler-aktuell/publikationen/tour/news-detail/korrosion-durch-schweiss.html
http://www.gebla.de/Technik/Rahmenmaterialien.html
https://www.highendcycling.de/titanrahmen/materialvergleich/
Zugegeben liest sich das alles viel dramatischer als es die Praxis und das Gros darstellt. Das liegt mE in der Entwicklung selbst. In den Anfängen der Massenproduktion von Alurahmen wurde naturgemäß noch reichlich Mist produziert. Gebrochene Rahmen sind damals wie heute eher auf Konstruktionsfehler und Fehler in der Prozesslinie zurückzuführen, durch Prozessautomatisierung aber seltener geworden. Ein drastisches Beispiel: :)

https://www1.fh-dortmund.de/de/fb/5...n/pdfs/Projekt_Fahrradrahmen__FEM__S.pdf?dev=
Neben dem klasse Einwurf von @feelthesteel mit Principia fällt mir neben Cannondale noch Klein ein.

Viele Grüße!

Karl
Alu bricht nach 1Mio Lastwechsel oder bei Überlast. Kann nach vielen Jahren bei gebrauchten Rahmen schon sein. Ach nein, habe ich mir einfach mal ausgedacht.
Und Risse wandern auch nicht :daumen:
Dass es weichgetretene Rahmen nicht gibt, habe ich von Smolik. Vielleicht auch falsch. Menschen sind fehlbar....
Dass manche Alulegierung korrosionsanfälliger ist, ist doch nix Neues. Andere kann man jahrelang in die Nordsee legen und es passiert gar nichts.
Das eine Alu gibt es nicht, genauso wie es 'das' Carbon auch nicht gibt.
"Durchgerostete" Rahmen oder von großen Löchern habe ich noch nie gehört.
Mich hat's auch erheitert.

Texte hier reinkopiert, von denen ich selbst wenig verstehe habe ich doch lieber nicht gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ermüdungstest Tour 10/97

Klein und Merlin brachen ♪ ♫
Tour schrieb:
Die Bruchbilder zeigen, daß häufig kleine Ursachen für den Bruch verantwortlich sind: Bohrungen und Kerben im hochbelasteten Unterrohr sowie in der Kettenstrebe sollten vermieden werden, auch kleine Schweißstellen für Anbauteile sind kritisch. Besonders Aluminium ist ein kerbempfindliches Material, daß solche "Vorschäden" nicht verzeiht
 
Dass manche Alulegierung korrosionsanfälliger ist, ist doch nix Neues. Andere kann man jahrelang in die Nordsee legen und es passiert gar nichts.
"Durchgerostete" Rahmen oder von großen Löchern habe ich noch nie gehört.
Mich hat's auch erheitert.

Na also es geht doch! 😜 👍 Wenn Du Dich jetzt noch von den Worten "Rost" und "Durchrostung" im gedachten Vergleich von Alulegierungen und Stahl verabschiedest, dann haste es geschafft. Es hat schon einen Grund, warum
bei Herstellern von Alurahmen die Anodisierung der Oberfläche ein wichtiger Prozessschritt ist, und diese nicht der atmosphärischen Oxidschicht allein vertrauen. Und spätestens bei Oxidschicht sollte es klingeln.

Klein und Merlin brachen

Interessant. Nur leider ist der "Test" trivial. Die richtige Tiefe hätte dieser Versuch gehabt, wenn dieser in 10facher Ausführung stattgefunden hätte. Oder reicht ein Exemplar, um ganz sicher Ursachenforschung betreiben zu können? Eher nicht, wenn man den "Test" mit den Erfahrungen vergleicht, die @Pannenkönig zum Besten gegeben hat.

Hier noch zwei wie ich finde sehr interessante Links zum Thema ohne großes Fachchinesisch: 😛

https://blog.binzel-abicor.com/de/so-schweißt-man-aluminium-richtig
https://www.zedler.de/de/zedler-akt...wahl-philosophie-oder-technische-gruende.html
Viele Grüße!

Karl
 
Nur leider ist der "Test" trivial. Die richtige Tiefe hätte dieser Versuch gehabt, wenn dieser in 10facher Ausführung stattgefunden hätte.
n=1 reicht, um Mythen zu zerstören
leider ist deine Bemerkung dazu trivial
[btw, deine Stichprobengrösse ergibt bei einem Fehler von 10% nur ein Konfidenzniveau von 80%]
 
@tifosi67 :
Irgendwie habe ich das Gefühl, Du transportierst hier nur nur Wissen ins Forum. Das ist so ähnlich wie die Quizsendungen im TV oder anderswo.
Wissen erlernt haben und Wissen verstanden haben, sind nicht das Gleiche.
Nur weil bei " Deutschlands klügste Kinder" die beteiligten Kinder auf die Fragen die richtigen Antworten wussten, sind sie noch lange keine Genies. Man kann viel auswendig lernen und oft die richtige Antwort parat haben, ohne aber den Inhalt verstanden zu haben.
 
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