AW: wie am besten im winter trainieren??
hallo pjotr,
danke für Deinen Beitrag. Lese und schreibe ich doch auch hier, weil ich, obwohl auf hohem Niveau immer noch/wieder unsicher bin zu der Frage "wie trainiert man am besten?". Für mich natürlich sehr lange Distanzen.
Der Köper besteht nicht nur aus Muskeln und Energiespeichern. Hinsichtlich Radsport kommt Kopf, Herz, Immunsystem, Bänder und Sehen, Gelenke, Atmung, Sauerstofftransport, Energiespeicherung und Energiegewinnung Muskeln hinzu. Alleine bei den Muskeln gibt es wiederum verschiedene Sachen, die man trainieren kann. Maximalkraft, Ausdauer, ...
Zumeisst trainiert man mehrere Systeme in einem Aufwasch. Manches ist aber gegenläufig. Auch die Reaktionszeiten für Aufbau und Abbau sind sehr unterschiedlich. Um die Energiespeicher zu trainieren braucht es Arbeit (Energie mal Zeit). Fährt man schnell sind es die Kohlenhydratespeicher. Etwas langsamer gefahren sind es die Fettspeicher. Die Anreizzyklen für Stoffwechsel sind nach meiner Erfahrung so lang, das es Sinn macht jetzt den Fettstoffwechsel zu trainieren und den Trainingseffekt im Sommer noch nicht rückgebildet zu haben. Als ein Beispiel.
Kraftvolle kurzzeite Antritte hat jede Tour. Kein Losfahren an einer Ampel ist unter 400W. Bei Buckeln sind über 600W nicht ungewöhnliches. Kurzzeitig. Die Muskeln sollen natürlich nicht zurückgebildet werden. Aber ein Neuaufbau geht recht schnell. 6 Wochen nach solchem Wintertraining reichen für mich um vorne zu fahren.
Für die Praxis bedeutet das, man fängt am Anfang des Winters mit kürzeren und langsameren Einheiten an erzielt damit erste Formverbesserungen und arbeitet sich im Verlauf des Winters bzw. der Saison über immer längere und auch schnellere bzw. anspruchsvollere Einheiten an sein Ziel heran
Ich fange den Winter nicht mit kurzen Einheiten an, denn ich stehe ja vom Ende der Saison her noch unter Dampf. Ich wechsele im Winter hin zu mehr Radfahren unter geringerer Last (gut auch für Gelenke und Bänder).
Nicht gut für das Sitzfleisch.
Von dem Mitchondrienwachstum habe ich mal gehört, das das nicht unter hoher Belastung stattfindet, sondern eher unter gemäßigter aber lange andauernder Belastung. Gut für den Winter.
Progressiv: Ja, wenn man soviel Zeit hätte. Aber ich schätze, selbst bei Profis ist die Hochlaufkurve schon über Jahre so weit gelaufen, das die Frage, was man wann trainiert durch Rennen, durch Familie und Wetterbedingungen, bei mir noch Arbeit eingeengt ist.
Freue mich auf die Antwort.
mfG
Christian