Nachtgedanken
Ätiologie des Oberarmblasens bei Rennradfahrenden.
Betrachtung der Genese eines Rennrad-Tics.
Heute konnte ich durch Introspektion (Selbstbeobachtung) die Faktoren, Mechanismen und Determinanten bestimmen, die aus einem Rennradfahrenden einen Oberarmblasenden werden lassen.
Die meteorologischen Umweltfaktoren sind schwülwarme Witterung und Sonnenschein.
Diese Bedingungen lassen Rennradfahrende ein Kurzarmtrikot als Oberkörpersportbekleidungsvariante wählen und die Arme durch Sonnencreme mit einem geeignetem Lichtschutzfaktor schützen.
Die personalen Faktoren sind Schweißabsonderung in Folge der sportartspezifischen Belastungssituation.
Die Interaktion des austretenden Schweißes mit der die Haut bedeckenden Sonnencreme führt zu einer klebrigen Emulsion auf der Oberarmhaut der Rennradfahrenden.
Diese Kombination situativer und personaler Faktoren trifft nun auf biologische Umweltfaktoren in Gestalt der zweiten - geflügelten - Generation der Gemeinen Schwarzen oder Grünen Blattlaus, die auf der Suche nach einem paarungsbereiten Geschlechtspartner und neuen Futterplätzen ebenso euphorisch wie epidemisch in der Luft schwirrend an schweißnassen Oberarmen der ebenso epidemisch wie euphorischen über ihre Lenker gebeugt einen Geschlechtspartner suchenden Radrennfahrenden in Gestalt einzelner glückloser Individuen haften und kleben bleibt.
Da der Rennradfahrende seine aerodynamisch günstige über den Lenker gebeugte Position nur sehr ungern aufgibt, bleiben ihm zum Entfernen der zappelnden, kitzelnden, wirr mit den Flügel schlagenden und ungerichtet mit den Beinen zuckenden Insekten als Alternativen:
- Das Inkorporieren - etwa durch Abschlecken und Verschlucken.
- Das Abstreifen - etwa durch einen absichtlichen Sturz zu Boden mit kontrolliertem über den Asphalt Schleifen der befallenen Arme.
- Der Versuch, sich der lästigen Passagiere durch ein Spitzen der Lippen und ein gezieltes Ausstoßen von Atemluft in ihre Richtung zu entledigen.
In der Mehrzahl der Fälle dürften sich Rennradfahrende für die drittgenannte, letzte Alternative entscheiden, da ihr Kosten-zu-Nutzen-Quotient den größten Betrag aufweist, und es sich zudem um eine Win-Win-Situation mit Karma-Plus und folgenden Effekten handelt:
- Die Blattlaus bleibt am Leben und kann im besten Fall ihren genetischen Auftrag erfüllen.
- Die Aerodynamik des Rennradfahrenden verbessert sich dramatisch, da die störenden Turbulenzen der Blattlausflügel, -körper und -beine entfallen.
- Das erfolgte Gewichtstuning begünstigt den Rennradfahrenden.
- Die Irritationen durch störende Hautsensationen werden minimiert, was der Aufgabe des Rennradfahrenden, sich über den Lenker gebeugt den geringsten Luftwiderstand suchend einem begattungsbereiten Geschlechtspartner zu nähern, zu Gute kommt.
- Kommt es zur Begegnung mit einem begattungsbereiten Geschlechtspartner, sind diejenigen Radrennfahrenden begünstigt, deren optische Erscheinung ihre Attraktivität erhöht, welche durch anhaftende Blattlausleichen gemindert würde.
Rennradfahrende, die es wiederholt erleben konnten wie die Summe dieser positiven Effekte ihr Ziel, über den Lenker gebeugt den geringsten Luftwiderstand suchend sich einem begattungsbereiten Geschlechtspartner zu nähern - ja man ist geradezu versucht, zu sagen - "beflügelt" hat, werden diese erfolgreiche Verhaltensstrategie auch dann aufrechterhalten und zeigen, wenn es gar keine Blattläuse an ihren Oberarmen gibt, weil die Balzzeit der Gemeinen Schwarzen oder Grünen Blattlaus entweder noch nicht begonnen hat oder bereits beendet ist.
Oberarmblasende versuchen somit, sich einen unfairen Vorteil durch positive motivationale und selektive Effekte zu verschaffen, und es ist zu prüfen, ob Oberarmblasen nicht in die Liste der verbotenen Methoden aufgenommen werden müsste.
b-r-m für rr-n.de