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Walter Schor?

V

vent

Kann mir evtl. jemand mehr zu Walter Schor und über die von ihm hergestellten Rahmen sagen?

- Im Internet konnte ich leider nur ein paar spärliche Informationen finden. Soweit ich herausfinden konnte, soll er ein ziemlich bekannter Rahmenbauer gewesen sein.

Schon einmal vielen Dank!
 
Danke! Jepp, kannte ich schon. Ist leider auch sehr spärlich mit Info's. - Aber vielleicht gibt's auch gar nicht mehr...
 
Schor war wohl rahmenbauer bei Tigra, bevor er sich selbständig gemacht hat.

viel mehr ist bei zugzwang.ch auch nicht zu erfahren, und das will schon was heißen. der mann hat ja ein faible für wortreiche anpreisungen seiner schmuckstücke, gespickt mit allerlei historischem - von seriösen infos über hörensagen bis zur doku-fiction...o_O:D
 
Schor war wohl rahmenbauer bei Tigra, bevor er sich selbständig gemacht hat.

viel mehr ist bei zugzwang.ch auch nicht zu erfahren, und das will schon was heißen. der mann hat ja ein faible für wortreiche anpreisungen seiner schmuckstücke, gespickt mit allerlei historischem - von seriösen infos über hörensagen bis zur doku-fiction...o_O:D


Jepp, ein Tigra ist auch der Hintergrund meiner Frage: :)



Der "SW"-Gravur zufolge, die sich auch an den Tigra's bei speedcycles findet, ist dieses Exemplar auch von Walter Schorl gebaut worden.

Was mich interessieren würde sind Hintergrundinformationen, z.B. wie lange er bei Tigra gearbeitet hat, wie viele Rahmen er gebaut hat etc...

An der Zugzwang-Seite zweifele ich etwas, seitdem ich bei diesem Exemplar die Tour de France - Legende gelesen habe. Der Rahmennummer nach stammt der Rahmen aus den frühen 70ern. Es wäre somit wirklich ein kleines Wunder, wenn jemand mit dem Rad 1964 die Tour de France gefahren wäre. :rolleyes: ...Müsste er eigentlich wissen aufgrund der zahlreichen Tigras, die er bereits verkauft hat...
 
Kleiner Nachtrag: Ich hatte soeben ein tolles Gespräch mit dem sehr freundlichen Menschen, der mir am Besten Auskaunft darüber geben kann, ob der Rahmen tatsächlich von Walter Schor stammt. :)

Herr Schor hat von ca. 1958/59 bei Tigra gearbeitet, bis 1970. Ab ca. 1963 war er an der Fertigung von Rahmen beteiligt, und hat ab ca. 1964/65 eigene Rahmen hergestellt.

Der Rahmen dürfte aus ca. 1965-8 stammen, und ist entgegen des Reynolds-Aufklebers mit dem waagerechten Schriftzug komplett aus Reynolds 531 gefertigt. Lediglich der Gabelschaft stammt, wie bei allen Tigras, aus Durifort.

Eine Liste bzgl. der Rahmennummern gibt es jedoch höchstwahrscheinlich nicht mehr.

Dass der Rahmen von Herrn Schor gefertigt worden ist, belegen insbesondere die "WS"-Gravur unter dem Tretlagergehäuse...



... sowie die vierkant-förmige Sattelstrebenanlegung und der an der Oberkante sehr schön abgerundete Klemmschlitz:



Und bald wird's aufgebaut... :)
 
...und aus der Erinnerung noch ein kleiner Nachtrag:

Tigra war ein kleinerer Hersteller und hatte damals lediglich einen jährlichen Ausschuss von ca. 10.000 Rädern. Die Modellpalette umfasste dabei alle Fabrikate, wie einfache Damen- oder Herrenräder, Touren- und Rennsporträder. Rennräder selbst wurden nur relativ wenige hergestellt. Die Rahmen wurden von ca. 3-4 Rahmenbauern gelötet, während sich andere Mitarbeiter mit dem Nacharbeiten wie polieren etc. beschäftigten.

Die Rahmennummern sind nicht durchlaufend.
 
Das macht dann bei einer geringen Ausschussquote von 1% eine Million. Oder war hier der Ausstoß der Anstoß.


Gibt es das bei Fahrrädern überhaupt?

Sagen wir mal Tigra hat während seines Bestehens vielleicht insgesamt höchstens eine Halbe Million Räder hergestellt. Die 60er waren ja die Blütezeit des Unternehmens. Wenn Rennräder neben den ganzen anderen Modellen nur einen ganz geringen Anteil hatten, wären das vielleicht 5 bis 10%, wenn man auf andere nicht hauptsächlich auf Rennräder spezialisierte Hersteller wie zB Gazelle schaut wahrscheinlich jedoch deutlich weniger. Allzu viele können davon nach 40, 50 Jahren nicht überlebt haben.

Zu berücksichtigen ist natürlich, dass die Zahlen auf ca. 45 Jahre alten Erinnerungen beruhen, und nicht unbedingt sehr genau sein müssen. Was jedoch ziemlich gesichert ist, ist, dass bei Tigra auch in Spitzenzeiten nicht mehr als 3 oder 4 Mitarbeiter Rahmen gelötet haben. K.A. wieviele Rahmen das pro Tag sein werden.

Einige Produzenten hatten fortlaufende Rahmennummern. Etwa Gazelle bis 1974, oder Rabeneick (entgegen einer im Internet kursierenden Liste). Ein anderes Bsp ist Mercier; die haben zwar zumindest einmal mit der Zählung neu begonnen, aber die Nummern begannen augenscheinlich bei 00000 und waren dann durchlaufend.
 
1% Ausschuss p.a. ergäbe dann eine jährliche Produktion von 1Million.

Wenn denn tatsächlich insgesamt nur 1 Million Räder gebaut wurden,
dann wären immerhin 50000-100000 Rennräder.
 
Nein, nur ca. 10.000 Zweiräder insgesamt pro Jahr wurden hergestellt, und die 60er waren Tigra's "prime time". :) ... Für die 60er wären das dann alles in allem ca. 100.000 Räder, so dass Tigra vom Anfang bis zum Ende selbst wenn es hoch kommt nicht mehr 500.000 Räder produziert haben dürfte. Wenn davon 5-10% Rennräder waren, wären das ca. 25.000 - 50.000 Stück.

Ist zwar alles nur Spekulation, aber 5-10% sind da wahrscheinlich schon sehr hoch gegriffen. - Wie viele Räder eines Fahrradherstellers in den 60ern werden Rennräder gewesen sein? Wenn man im Vergleich auf Firmen wie Dürkopp, Gazelle, Rabeneick etc schaut, wahrscheinlich nur verschwindend wenige. Selbst Peugeot hatte in den 50ern mit dem PX10 lediglich ein einziges Rennrad im Programm, und in den 60ern dann ganze zwei Modelle (PA10 und PX10).

Wenn man zB bedenkt, dass Herr Rickert gut 50 Jahre lang nahezu ausschließlich Rennräder gebaut hat, und bei Tigra 3-4 Mann alle möglichen Radtypen zusammengelötet haben, dürften Rickerts im Vergleich zu Tigra-Rennrädern schon beinahe Massenprodukte sein.

Herr Schor erzählte mir, dass er in seinem Leben insgesamt vielleicht 6.000 Rahmen hergestellt habe.
 
Tigra ist/war in der schweiz eine keineswegs seltene marke. gib mal bei ricardo.ch den suchbegriff "tigra" ein, und es findet sich ein guter querschnitt dessen, was einem in der schweiz am fahrradständer öfters begegnet. gut, rennräder sind eher wenige darunter, aber das war wohl bei den anderen größeren schweizer herstellern wie Mondia oder Allegro auch nicht anders, daß sie ihr geschäft hauptsächlich mit alltagsrädern machten. einzig Cilo war vielleicht etwas mehr auf rennräder spezialisiert, wenn auch nicht ausschließlich.

wirkliche raritäten aus der schweiz sind wohl eher kleinere hersteller bzw. rahmenbauer wie Gerber, Magni / Italcicli, Estermann, Febru, Schor natürlich etc. etc.
 
wirkliche raritäten aus der schweiz sind wohl eher kleinere hersteller bzw. rahmenbauer wie Gerber, Magni / Italcicli, Estermann, Febru, Schor natürlich etc. etc.

Och, ein echtes Schor ist es ja, auch wenn "Tigra" draufsteht... Rickert hat ja auch "fremdgelabelt". :) - Von daher finde ich den Rahmen einfach perfekt: Der äußerst schön gearbeitete Rahmen ist ja Schor's Werk, wogegen die knallige Lackierung dem Umstand geschuldet ist, dass er bei "Tigra" gefertigt und lackiert worden ist.:) Quasi ein "two-in-one" - Model. :D
 
ein interessanter rahmen ist es auf jeden fall!

mit was für teilen soll es denn aufgebaut werden? Simplex oder Sachs Huret könnte ich mir gut vorstellen, nebst Weinmann mittelzüglern, stahlvorbau, kernledersattel... so was "richtig" altes, wo dann auch die trinkflaschen aus alu dazupassen.
 
mit was für teilen soll es denn aufgebaut werden? Simplex oder Sachs Huret könnte ich mir gut vorstellen, nebst Weinmann mittelzüglern, stahlvorbau, kernledersattel... so was "richtig" altes, wo dann auch die trinkflaschen aus alu dazupassen.

Brrrr...... :confused::):D

Der Rahmen hat Campa-Ausfallenden, so dass die Schaltgruppe passend zum Steuersatz ebenfalls wieder Campagnolo wird, vermutlich Nuovo Record. Laufräder mit Campa Record-Naben stehen auch schon bereit. Die Sattelstütze wird wahrscheinlich ebenfalls Campa, aber die muss ich erst noch auftreiben. Als Vorbau/Lenkerkombi gibt's dazu eine Maes-Kint/Titan. Kurbel wird nicht Campa, sondern eine zeittypische Stronglight - entweder Stahl mit Keilen, oder 49D. Momentan neige ich aufgrund des 65'er Tigras bei speedcycles zur Stahlkurbel.

Bei den Bremsen bin ich mir noch nicht ganz sicher; Mittelzügler auf jeden Fall, entweder Weinmann Vainqueur oder Mafac Racer als "Dural Forge". Beim Sattel bin ich mir ebenfalls noch nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich wird es ein Idéale 80 mit Duralumin-Gestell. Die Zughüllen werden blau. Dazu gibt's wahlweise noch Bluemels Olympic in lila oder Club Special in gelb, und zu den Reifen sage ich noch nix... :)
 
Spring doch mal aus der Zeit. Ich würde eine Dura-Ace dranmachen.
Shimano%2074%2004-filtered.jpg

Shimano%2074%2005-filtered.jpg
Oder noch besser eine Superbe...
T.A.
Was von der Oma...


...immer nur Campa. Boring!:D
 
Aber mitnichten. :D - Ist ja erst mein zweites Campa-Rad. Die anderen haben selbstverständlich alle Huret, Simplex und Co, wie es sich gehört. Schi-mah-NO kommt mir erstmal nicht ins Haus. :D
 
Keine Sorge! :) Geht hauptsächlich um Originalität. Wenn's original halt Campa war, dann muss es auch wieder dran. Campa-Ausfaller und Simplex-Schaltwerk passt nicht.

Falls es dich tröstet: Alle Gewinde sind französisch. Was allerdings zumindest in einer Beziehung ziemlich besch... ist:

Hat vielleicht noch jemand ein Campagnolo Innenlager in 35x1, das er (gerne) abgeben würde? ... Würde mir bei diesem Rad sehr helfen...
 
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