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Vorgehen nach unverschuldetem Unfall

G

Gelöschtes Mitglied 63827

Hallo allerseits,

letzten Samstag hat es auch mich mal erwischt und ich würde gerne mal eure Meinungen hören, wie man in so einem Fall genauer vorgeht, da ich einerseits nicht über- aber auch nicht untertreiben möchte.

Aber zuerst mal zum Ablauf:

Ich bin am Samstag Morgen losgefahren und bereits nach etwas mehr als einem Kilometer hat es geknallt. Ich bin auf dem Radweg vorbei an einer Bäckerei gefahren. Um auf die Parkplätze zu fahren, muss man diesen Radweg überfahren.
Eine junge Frau ist dann rechts auf den Parkplatz abgebogen und hat mich erwischt. Sie hat mich nicht angefahren, sondern ich bin Ihr ins Auto, da ich nicht mehr ausweichen konnte. Ihre Aussage war dann auch direkt, dass Sie mich übersehen hat.

Wir haben direkt die Kontaktdaten ausgetauscht und ich habe die sicherheitshalber die Polizei gerufen, auch wenn (vorerst) kein Personenschaden entstandt und das Fahrrad bis auf einen verbogenen Lenker auch in Ordnung schien.

Als die Polizei den Unfall aufgenommen hatte und weg war, wollte ich mich auf den Heimweg machen - doch ich konnte zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf meinen rechten Fuß stehen, da dieser doch ziemlich schmerzte.

Ich habe mich dann von Angehörigen in das Krankenhaus fahren lassen, um den Fuß sicherheitshalber röntgen zu lassen. Die Ärztin meinte, es sei nichts gebrochen, sondern an den Bändern - ich solle doch diese Woche zu einem Orthopäden fahren, der sich das anschaut.

Ich bin dann heimgefahren (Ich bin morgens extra 100km mit dem Auto in die alte Heimat gefahren, um mal dort wieder fahren zu können...). In der alten Heimat bin ich dann noch kurz ins einkaufen gefahren und als ich daheim war, wurde das dann mit den Schmerzen aber immer schlimmer. Nach einer überraschend ruhigen Nacht bin ich am Sonntag wieder aufgestanden und habe mir nichts weiter gedacht.

Um 11:00 Uhr ruft die Ärztin vom Vortag an und meinte, dass Sie bei der morgendlichen Besprechung die Röntgenbilder dem Oberarzt gezeigt hätte und dieser einen Bruch doch nicht ausschließen könne und sich den Fuß gern selbst anschauen würde.

Also abholen lassen und wieder ins Krankenhaus - ein CT wurde vom Oberarzt angeordnet und dabei kam heraus, dass ich eine knöcherne Absprengung habe. Ich bin zwei Wochen krank geschrieben und habe so einen blöden Stiefel bekommen.

Meiner Krankenkasse habe ich es bereits gemeldet. Das Rad wurde zur Inspektion gebracht und er meinte, der Lenker und der Rahmen sei verbogen, ein Kostenvoranschlag macht er bis Montag.
Ich habe das dann gestern der Unfallverursacherin mitgeteilt, sodass die das Ihrer Versicherung mitteilen kann. Sie meinte dann, es sei wohl viel Wind um nichts und hat das bisher Ihrer Versicherung nicht mitgeteilt.

Und nun meine Frage: Wie gehe ich da genau vor? Mache ich da wirklich viel Wind um nichts, wird sowas allgemein nicht gemeldet? Ich bin bei meinem Job noch in der Probezeit und bin ja nun zwei Wochen krankgeschrieben, was ich nicht gerade berauschend finde. Der Schaden am Fahrrad muss ja ersetzt werden, auch wenns nur 50€ sind, bezahle ich die sicherlich nicht, da es wirklich zu hundert Prozent Ihre Schuld war, was Sie ja sogar auch so der Polizei gesagt.

An Leute, die einen ähnlichen Fall hatten...wie seid ihr vorgegangen?

P.S. Draußen hat es 20 Grad und ich humpel hier an Krücken rum wie Quasimodos Schwager :(

Grüße,
Sascha
 
Dann stellt sich mir gleich die nächste Frage: Lohnt sich das? Ich habe keine Rechtschutzversicherung und müsste den Anwalt selbst bezahlen.
 
Okay, danke für die Antworten. Ich gehe davon aus, das läuft unter Verkehrsrecht?
 
da bleibt nur ein Rat: die Angelegenheit einem Anwalt übergeben!

+1

Dann stellt sich mir gleich die nächste Frage: Lohnt sich das? Ich habe keine Rechtschutzversicherung und müsste den Anwalt selbst bezahlen.

Den Anwalt zahlt der Unfallgegner bzw. dessen Versicherung.
Dass die gute Frau den Unfall nicht an ihre Versicherung melden wollte, liegt an der folgenden Hochstufung in der SF-Klasse. Es ist günstiger, kleine Schäden selbst zu bezahlen.
Aber nachdem sowieso ein Gesundheitsschaden eingetreten ist, wird es sowieso teuer. Die Krankenkasse holt sich i.d.R. die Behandlungskosten vom Verursacher zurück. Wenn die gute Frau aber jetzt anfängt, Sperenzchen zu machen, gehe lieber gleich zu einem Anwalt. Der weiß auch, wie das mit Schmerzensgeld und Verdienstausfall etc. aussieht.
 
Von meiner Krankenkasse kam schon Post, den Zettel fülle ich nämlich gerade aus. Ist ja dann aber doch eindeutig, gibt hier in der Gegend auch eine Anwältin, die sich auf Verkehsrecht speziaslisiert hat, die werde ich mal kontaktieren.
 
..und noch so als Tipp:
-Du brauchst keinen Gutachter der Versicherung akzeptieren (wenn der Schaden am Rad nicht so hoch ist, wird eh keiner kommen, da reicht der Kostenvoranschlag des Händler).
- üblicherweise erhältst Du eine Aufwandspauschale von ca. 25 €, die aber u. U. nicht "reicht". Gegen Nachweis (Belege/Rechnungen) werden Dir auch höhere Auslagen erstattet, also z. B. wenn Du mit dem Taxi in die Klinik musstest, Medikamentenzuzahlungen, Fahrtkosten zum Doc/RA...(Zettel/Stift ins Auto--> Fahrt /Anlass notieren)
 
Sage deinem Arbeitgeber Bescheid. Der kann dein Gehalt m.W. auch vom Verursacher zurückverlangen.
Und das Allerwichtigste: Gute Besserung!
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Wenn die Polizei da war und einen Unfallbericht dazu geschrieben hat, wird dieser eh den jeweilig Versicherungen mitgeteilt. Auf kurz oder lang bekommt die Versicherung der Autofahrerin eh Wind davon.

Man kann die ganze Sache halt deutlich verkürzen, wenn beide Seite den Schaden selbst melden.

So wurde es uns zumindest seitens der Polizei gesagt, als das Auto meiner Lebensgefährtin beschädigt wurde.
 
Wenn die Polizei da war und einen Unfallbericht dazu geschrieben hat, wird dieser eh den jeweilig Versicherungen mitgeteilt. Auf kurz oder lang bekommt die Versicherung der Autofahrerin eh Wind davon.

Man kann die ganze Sache halt deutlich verkürzen, wenn beide Seite den Schaden selbst melden.

So wurde es uns zumindest seitens der Polizei gesagt, als das Auto meiner Lebensgefährtin beschädigt wurde.

Aus diesem Grund habe ich die Frau gestern Abend noch informiert, sodass die Versicherung nicht über Umwege davon erfährt. Mir ist das prinzipiell egal, aber ich gehe mal stark davon aus, dass Sie mich nicht absichtlich umgenietet hat. Mit Ihr schreiben/telefonieren werden ich jetzt aber nicht mehr.

Und ob das die Polizei gemeldet hat, weiß ich nicht, da direkt vor Ort quasi kein Schaden festzustellen war. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Probleme mit dem Fuß (Adrenalin...) und das Fahrrad war oben am Lenker verbogen, aber das kriegt man vlt. einfach durch neu einstellen wieder hin. Aber da muss ich wie gesagt abwarten, bis der Kostenvoranschlag gemacht ist. Und wenn der Händler bereits meinte, der Rahmen hat was abbekommen, werde ich natürlich einen Teufel tun und sagen, das glaube ich nicht...
 
Das die Polizei irgemdwas der Versicherung meldet, wuerde mich wundern. Davon ab verlangen die Versicherungen, das Schaeden unverzueglich gemeldet werden. Es nicht zu melden ist sowieso daemlich, weil einem die Versicherung gerne vor Reguliereung eines Schadens ausrechnet, bis zu welcher Summe sich das Selbstzahlen, gerechnet auf ein paar Jahre Erhoehung, lohnt. Man kann auch nach der Meldung eines Schadens immer noch selbst zahlen.
 
Das die Polizei irgemdwas der Versicherung meldet, wuerde mich wundern.

Wie gesagt, dass wurde uns vor ein paar Wochen von den Polizisten mitgeteilt, die den Unfall aufgenommen haben.

Sie würden Kopien ihres Berichts an die jeweiligen Versicherungen schicken.
Um die Abwicklung zu beschleunigen, könnten wir es selbst auch melden.

Aber eine Diskussion darüber, wie viel Wahrheitsgehalt in der Aussage der Polizisten im Endeffekt wirklich steckt, wäre glaub ich zu sehr Offtopic.
 
von der Autofahrerin.
Oder?

Ist genau meine Meinung. Melde ich mich bei der Versicherung und der Schaden ist gering, ist alles okay. Ist der Schaden groß und ich melde es, übernimmt diese den Schaden. Und Kosten sind ohnehin schon entstanden, ich glaube kaum, dass das jemand privat finanzieren möchte. Ich will nicht wissen, was alleine das Röntgen, CT + Durchleuchten gekostet hat. Dazu die Medikamente und dieser blöde Stiefel da. Das ist sicher schonmal ein vierstelliger Betrag.
 
Wie gesagt, dass wurde uns vor ein paar Wochen von den Polizisten mitgeteilt, die den Unfall aufgenommen haben.
Nur damit es keine Missverstaendnisse gibt: Ich weiss es nicht. Es wuerde mich halt nur wundern. Man wird aber in jedem Versicherungsvertrag einen Absatz finden. der das sofortige Melden eines Schadens fordert.
 
Ich will nicht wissen, was alleine das Röntgen, CT + Durchleuchten gekostet hat. Dazu die Medikamente und dieser blöde Stiefel da. Das ist sicher schonmal ein vierstelliger Betrag.

Du würdest dich wahrscheinlich wundern, wie billig das im deutschen Gesundheitssystem durchgeführt werden muss. Vierstellig ist das vermutlich noch nicht, aber du bist ja auch noch nicht wieder gesund. ;)
 
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