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Vom Fetisch der Unbefleckten - Der Schutzblech-Sammel-Faden

Als durch die Praxis bestätigte Regel gilt, dass Du für eine gut funktionierende Schutzblechmontage mindestens 12 mm freien Raum zwischen dem Reifen und dem niedrigsten "festen Punkt" am Rad haben solltest.
Dieses Foto hier hat übrigens den Dateinamen [Datum] Peugeot GP 1986 kein Schutzblech ... ;) :

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(...)

In solchen Fällen habe ich schon die Gabeln zurechtgefeilt, bis das passte. An der Rückseite geht es ja meistens, also muss oft nur vorn in der Mitte ein bisschen was weg.

Ein Nachteil an Bluemels bei Enge:
Die sind, wie sie sind und lassen sich kaum eindellen oder biegen. Wegschneiden ist aber immer schlecht und zu vermeiden.

Blümels lassen sich eindrücken, wenn man einen Heißluftfön und ein Stück Besenstiel zur Hand hat.
Die Herausforderung dabei ist, möglichst genau das Temperaturfenster zwischen "noch elastisch" und "schon flüssig" zu treffen und dabei schnell, entschlossen und zielgenau zu handeln. Deshalb auch kein Metallteil zum Eindrücken, weil's das Plastik zu schnell abkühlt. Aber das klappt nicht immer und kann ziemlich dreckig schiefgehen.
 

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Re: Vom Fetisch der Unbefleckten - Der Schutzblech-Sammel-Faden
Ja, die guten Leichtmetallbleche aus der DDR. Die habe ich auch in Verwendung. Da gibt es einiges an interessanten Details. Die Fender aus KMS wurden vom System her von den 50ern bis Ende der 80er ja fast unverändert eingesetzt. Hatte Vor- und Nachteile.

Ich stelle später mal was zusammen, wenn Zeit ist.

Erstmal das letzte Rad, das ich bestückt habe. Ich hatte es ja erst vor kurzem gezeigt. Diamant mit den Originalen DDR Blechen in D-Form. Leicht modifiziert. Streben weg gelassen/hinzugefügt usw. das war viel Arbeit.
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... da ich sie gerade ab habe:

KOTSCHÜTZER AUS VOLKSEIGENER PRODUKTION

Es gibt sehr viel im Detail im DDD-Fahrrad-Wiki für interessierte.

https://ddr-fahrradwiki.de/Schutzbleche
Hier eine klein Übersicht zu den RR Aluminium Schutzblechen, die neben dem Dynamo/Scheinwerfer von FER zum Auslieferungsumfang bei jedem Diamant Rennrad gehört haben.

Vorn und hinten hatte jedes Schutzblech zwei Streben. Weil die nie richtig gepasst haben, immer zu lang, wurden sie von den Besitzern individuell gekürzt. Warum so, kommt noch.
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Die „D-Form“
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Die Enden. Später waren die Enden gebördelt.
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Die Aussparung für den Dynamo/Scheinwerfer.
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Befestigung der Streben war innen. Sieht nett aus, aber es Passen bei RR und Sportrad entsprechend schmalere Reifen, als wie bei der Klemmung der Strebe außen. Ursprünglich waren die inneren Klemmteile ohne Gewinde und das ganze mit Schlitzschraube und 9mm (!) Sechskantmutter, sowie U-Scheibe und Sprengring.
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Später dann mit Gewinde
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Die Streben waren entsprechend der innenliegenden Klemmung geformt.
Die Befestigung am Rahmen war Fix. Enden platt gedrückt. Loch rein fertig. So Kamm es zu den individuellen Anpassungen durch biegen. Die Streben gab es aber auch in verschiedenen Längen.
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Kein Rennrad, aber dafür umso mehr Schutzblech: mein Alltagsrad mit matt schwarz lackierten Longboards :)

Manchmal frage ich mich, ob die 35 mm-Bleche nicht doch etwas schmal für 32er Reifen sind. Aber die feine Optik entschädigt für den einen oder anderen Spritzer auf den Schuhen.
 

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Die sind definitiv zu schmal. Wenn es Spritzer gibt, erfüllen die Bleche ihren Zweck schlecht.
So eng wie die anliegen, kannst du nur auf sauberen Straßen fahren. Schon Streusand oder Parkwegstreusel werden sich dazwischen verklemmen.
 
Die sind definitiv zu schmal. Wenn es Spritzer gibt, erfüllen die Bleche ihren Zweck schlecht.
So eng wie die anliegen, kannst du nur auf sauberen Straßen fahren. Schon Streusand oder Parkwegstreusel werden sich dazwischen verklemmen.

Ach, das geht besser als man denkt :) Fahre die Bleche seit etwa 5000 km so, weil ihre Wölbung der Rundung des Reifens folgt wirkt der mangelnde Abstand extremer als er ist. Natürlich kratzt es aber manchmal hörbar.

Von der Idee eines 100%igen Schutzes durch Bleche hab ich mich aber losgesagt. An meinem Brompton sind die Bleche (und vor allem der daran hängende Lappen) deutlich breiter als die Reifen, trotzdem kommen Spritzer auf die Schuhe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst mit mehr Platz, sodass das Wasser auch ordentlich zwischen Blech und Reifen Platz hat, spritzt es vorne raus. Je länger das Blech vorn, je dünner das Wasser, je schneller du fährst und je profilloser der Reifen, umso weiter. Und umso weniger fängst du dir davon wieder ein.
Aber ganz ohne Spritzer ?!
 
Als durch die Praxis bestätigte Regel gilt, dass Du für eine gut funktionierende Schutzblechmontage mindestens 12 mm freien Raum zwischen dem Reifen und dem niedrigsten "festen Punkt" am Rad haben solltest.
Dieses Foto hier hat übrigens den Dateinamen [Datum] Peugeot GP 1986 kein Schutzblech ... ;) :

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Das "Trickige" daran ist natürlich, dass Schutzbleche ihre eigene geometrische Form haben, und daher eventuell an anderen Stellen anstoßen, als man zunächst denkt ... Dadurch kann sich dann die effektiv verfügbare Bauhöhe (leider) noch einmal deutlich reduzieren.
Natürlich kann man - gerade bei Plastikschutzblechen - fast immer alles irgendwie hinbiegen und -ziehen, aber das sieht dann im Ergebnis auch entsprechend sch...e aus, und vor allem hat man dann ggf. Engstellen, an denen größere Steinchen oder trockenes Laub hängenbleiben können, was lästig ist. Gerade bei Plastikschutzblechen kann es dann auch gefährlich werden, wenn die Gefahr besteht, dass das Schutzblech sich durch einen eingeklemmten Gegenstand zusammenfaltet und anschließend das Laufrad blockiert.

Es sieht auf Deinen Fotos so aus, als ob es von der verfügbaren Höhe her relativ knapp werden könnte, aber Fotos täuschen da meistens auch sehr.
Du kannst Dir ja mal ein entsprechendes Maß-Klötzchen (... aus Styropor, einem Schwamm, ...) basteln und das auf dem Reifen durch die potentiellen Engstellen schicken, dann wirst Du sehen, wie viel (oder wie wenig ...) Platz Dir effektiv für die Schutzblechmontage bleibt.
Dank für deine ausführliche Antwort!
Habe mal "gemessen":
HR ca. 6mm
VR ca. 8mm zur Gabel und ca. 10mm zur Bremse
Sieht erstmal nicht so gut aus...:(
 
Ein Nachteil an Bluemels bei Enge:
Die sind, wie sie sind und lassen sich kaum eindellen oder biegen. Wegschneiden ist aber immer schlecht und zu vermeiden.
Das hat dann zur Folge, dass man eine Nummer schmaler nimmt - nur wegen einer Engstelle.

Der Witz ist aber:
Wenn's in der Höhe eng wird, machen schmale Bleche es (seitlich) enger (als nötig). Unter breiteren Blechen wäre (seitlich) mehr Platz. Und die Bluemels wackeln eh mehr als "Bleche" -> es schleift immer mal wieder :-(

Drum mein Tipp, wenn's eng zugeht:
Blech! So breit, wie geht, denn das kann man an den Kettenstreben oder an der Gabel oder sonstwo eindellen und es ist dann nur an einer Stelle eng (und die wackelt auch nicht).

Du darfst trotzdem Bluemels nehmen, aber das sollte man bei der Wahl der Breite im Hinterkopf haben.

Schön wären 40er für 23-25mm Reifen ....
Ich habe mal die SKS Raceblades durch die Bremse gesteckt. Wenn ich jetzt genau so ein Ding hätte in länger und mit besserer Befestigung müsste das doch gehn?! Schutzblech mit max. 1mm nach oben zur Bremse befestigen, zur Not mit Kabelbinder. Die sind 35mm breit, außen gemessen...
Sowas aus Blech? Dann wackelt auch nix und man braucht nicht so viel Abstand oder?

Schutzbleche passen? - 3.jpeg
Schutzbleche passen? - 2.jpeg
Schutzbleche passen? - 1.jpeg


Sowas hier probieren?

https://www.sella-berolinum.de/shop...8-36mm-schutzblech-set-alu-glatt-poliert?c=63
Hmm, grad hinten probiert...das wird echt (zu) eng...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dia Compe hat Bleche in 36 mm Breite (F1 und F2, das eine ist glatt, das andere schuppig). Hab ich selber am Alltaxrad mit 28er Reifen. Stabilität sehr gut, aber die Edelstahlstreben machen das System mindestens genauso schwer wie 40er Berthouds mit (Materialmix andersrum: Edelstahlbleche mit Alustreben). Die originalen pressblechernen Schellen zur Ausfallendenmontage taugen aber nix, die sind gleich rausgefolgen und durch ordentliche aus edelstahl (Sella Berolinum) ersetzt worden. Das Ergebnis ist stabil und fest und für RR-Anwendung empfehlenswert.
Hier ein etwas älteres Bild:
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Gerade wo anders auch schon geschrieben, aber gehört auch hier hin:

Bei meinem Gent's Touring war die Soubitez Rücklicht am Schutzblech befestigt. Die Schutzbleche (Bluemell's) haben in der Mitte eine Wölbung. In diese Wölbung lag das Kabel und war mit eine dauerelastische Knetmasse gesichert. Ich habe es damals nach neu-bekabelung auch wieder so gemacht, aber die alte Knetmasse mit Pritt Multi-Fix Haftpunkte ersetzt. Einfach eine Menge zu einen langen Wurst kneten und damit das Kabel im Blech festdrücken. Hält im Schnee, Regen, Hitze, alles prima stand. Es bleibt elastisch und natürlich verdreckt sich die Aussenseite mit Sand u.Ä. aber das ist ja nicht weiterhin schlimm. Auch ohne Wölbung im Blech kann man damit sehr gut das Lichtkabel im Schutzblech verstecken und befestigen. Wollte ich noch mal als Tipp im Raum setzen

Bei Schutzblechen aus Metall gibt es natürlich die schöne Lösung – wenn de Seiten gerollt sind – das man das (einadrige) Kabel durch den gerollten Rand ziehen kann. Hat bei meine Bleche damals sehr gut funktioniert. (Nicht vergessen das Kabel an Stelle der Durchführung noch mit einen Schrumpfschlauch etwas zu verstärken. Damit es sich nicht (zu schnell) kaputt scheuert).

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Gerade wo anders auch schon geschrieben, aber gehört auch hier hin:

Bei meinem Gent's Touring war die Soubitez Rücklicht am Schutzblech befestigt. Die Schutzbleche (Bluemell's) haben in der Mitte eine Wölbung. In diese Wölbung lag das Kabel und war mit eine dauerelastische Knetmasse gesichert. Ich habe es damals nach neu-bekabelung auch wieder so gemacht, aber die alte Knetmasse mit Pritt Multi-Fix Haftpunkte ersetzt. Einfach eine Menge zu einen langen Wurst kneten und damit das Kabel im Blech festdrücken. Hält im Schnee, Regen, Hitze, alles prima stand. Es bleibt elastisch und natürlich verdreckt sich die Aussenseite mit Sand u.Ä. aber das ist ja nicht weiterhin schlimm. Auch ohne Wölbung im Blech kann man damit sehr gut das Lichtkabel im Schutzblech verstecken und befestigen. Wollte ich noch mal als Tipp im Raum setzen

Bei Schutzblechen aus Metall gibt es natürlich die schöne Lösung – wenn de Seiten gerollt sind – das man das (einadrige) Kabel durch den gerollten Rand ziehen kann. Hat bei meine Bleche damals sehr gut funktioniert. (Nicht vergessen das Kabel an Stelle der Durchführung noch mit einen Schrumpfschlauch etwas zu verstärken. Damit es sich nicht (zu schnell) kaputt scheuert).

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Ich habe sowas schon mal mit Heißkleber gemacht, funktioniert auch gut.
 
Ich habe sowas schon mal mit Heißkleber gemacht, funktioniert auch gut.
Ich habe Kabel im hinteren Schutzblech auch schon mit relativ dünnen federnden Edelstahl-Blechstreifen fixiert, die seitlich in die offenen Randwülste geklemmt sind (das gab es in den 1950er Jahren an einigen deutschen Touren- und Sporträdern in dieser Form, z. B. bei NSU - das Lichtkabel war dann meistens in einer gewickelten Aluminiumblechspirale geführt, also ziemlich eigensteif) - an "Geländerädern" würde ich das nicht machen, aber im normalen Straßenbetrieb funktioniert es problemlos.
 
Ich habe Kabel im hinteren Schutzblech auch schon mit relativ dünnen federnden Edelstahl-Blechstreifen fixiert, die seitlich in die offenen Randwülste geklemmt sind (das gab es in den 1950er Jahren an einigen deutschen Touren- und Sporträdern in dieser Form, z. B. bei NSU - das Lichtkabel war dann meistens in einer gewickelten Aluminiumblechspirale geführt, also ziemlich eigensteif) - an "Geländerädern" würde ich das nicht machen, aber im normalen Straßenbetrieb funktioniert es problemlos.
Hast Du da mal ein Bild bzw. Beispiel?
 
Hast Du da mal ein Bild bzw. Beispiel?
Meinst Du jetzt die Lichtkabel-Führung z. B. bei NSU oder Victoria, oder meine entsprechende Bastelei ? Leider in beiden Fällen nicht - letzteres könnte ich aber nachreichen.

Beim ersten Punkt bleibt das Internet leider stumm, obwohl eigentlich genug NSU-Räder aus den 1950er Jahren angeboten werden, die eindeutig damit ausgestattet sind - immer zu erkennen an der gleichzeitigen Rahmen-Innenführung des Lichtkabels mit Schraubkontakten an der unteren Steuerkopfmuffe und der Unterseite der Kettenstrebe.
Es gilt jedenfalls die Grundregel: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts ;) - zumindest ab dem Rahmen-Anschlusspunkt an der Steuersatzmuffe - hier mal ein geliehenes Bild aus einem aktuellen Angebot:

2021-01-28 NSU-Sportrad ebay.jpg


Das Kabel taucht im späteren Verlauf - wie erwähnt - nur hinten an der Unterseite der Nicht-Kettenstrebe an der Kontaktverschraubung auf, um dann gleich wieder im Schutzblech in besagter gewickelter Aluminium-Hülle zu verschwinden, bis kurz vor einer Bohrung im Schutzblech, um von dort mit dem seinerzeit üblichen Befestigungshaken an der Klemmschraube des Rücklichts befestigt zu werden - perfekt geschützt und im Vergleich zu den anderen zeitgenössischen Lösungen daher auch sehr betriebssicher. Nur Messinggammel an den Rahmen-Schraubpunkten und der eventuelle Verlust einer solchen Rahmen-Klemmschraube (mit irgendeinem ziemlich kleinen Gewindedurchmesser - unter M3, meine ich aus der Erinnerung) haben da manchmal zu Problemen geführt.
 
Wie war eigentlich die Diskussion um die die Streben ausgegangen?

Aluminium? Stahl? Edelstahl?

Bei meinem aktuell zu bestückenden Rad sind V + H neue Streben fällig. Vielleicht auch gleich die Befestigungsteilchen neu ... ist alles ziemlich oxidiert. Problem: es darf eigentlich nicht neu aussehen!

Grob schaut es erstmal so aus. Wie war das mit ner Befestigung an den Ausfallenden mit „Klammern“ ? Ich hab das schon mal irgendwo gesehen, finde aber spontan nix.

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