Hier noch ein Bericht aus meinem Urlaub im September. Da mein GT Karakoram leider einen Tag vorher einen eigentlich harmlosen Defekt hatte, ich aber das passende
Werkzeug nicht mit im Urlaub hatte, lieh ich mir vor Ort ein Pedelec. Das blieb nicht ohne Folgen.
Die letzte Woche auf Fehmarn neigte sich am Donnerstag dem 15.09. so langsam dem Ende zu, aber noch hatte ich ein paar volle Urlaubstage. Morgens machte ich mich mit dem Auto auf den Weg zu Connys Radladen in Burg, um das Pedelec abzuholen. Es war ein gelbes Morrison Cree 1 Mountainbike mit Bosch Motor. Die Bedienung mit 5 Stufen war einfach und so konnte es nach kurzer Einweisung losgehen. Zur Sicherheit hatte ich mir noch das Netzteil für den Akku in den Rucksack gesteckt. Zunächst noch ohne Unterstützung fuhr ich über Neue Tiefe nach Burgtiefe.
Hier schaute ich mir nochmal ausführlich den Yachthafen und den Aussichtsturm an.
In der Nähe lag ein altes Seenotrettungsboot als Attraktion für Kinder und Erwachsene auf Land.
An der Tortenbotschaft drehte der NDR einen Bericht über eben diese. Profis bei der Arbeit, echt interessant.
Weiter ging es Richtung Südstrand. Mein Urlaub war noch gar nicht zu Ende, da hatte ich für Ende Oktober bereits den nächsten Urlaub auf Fehmarn gebucht. Mit meiner besten Freundin soll es für eine Woche im Herbst in eine Ferienwohnung am Südstrand gehen. Sie ist schon sehr oft mit ihrer Familie auf Fehmarn gewesen und hat genau wie ich das Fehmarnfieber. So schaute ich mir das Haus an, wo wir dann unterkommen würde. Die Wohnung hat Meerblick. Es sind nur wenige Meter bis zum Südstrand. Ein Traum.
Natürlich machte ich einen kurzen Abstecher zum Südstrand, bevor ich ein zweites Frühstück in der Quarkeria besorgte. Das Leben konnte so schön sein.
Nun fuhr ich über Wulfen Richtung Fehmarnsundbrücke. Es hatte ordentlich Gegenwind und so bekam der Boschmotor etwas zu tun. Trotz der Unterstützung musste ich noch ganz schön in die Pedale treten. Von alleine fährt auch ein Pedelec nicht. Mit meinem Rad hätte ich hier aber echt alt ausgesehen. Und das als ehemalige Radsportlerin. Ich bin noch bis Mitte 50 Langstrecke (ab 200 km) gefahren. Aber mit dem Pedelec machte die Tour richtig Spaß. Hätte ich auch mal eher drauf kommen können. Ich war schließlich im Urlaub.
Deshalb suchte ich mir kurz vor Fehmarnsund eine schöne Bank mit Blick auf die geliebte Brücke. Es war sonnig mit einigen Wolken, aber trocken und mit 16 Grad ganz angenehm für mich. Temperaturen über 25 Grad waren nicht so mein Ding.
Nach der Pause ging es weiter und der Weg führte mich unter der Fehmarnsundbrücke durch. Ein tolles Gefühl unter der Brücke durchzufahren. Nächstes Ziel war dann Strukkamphuk. Am Strand war schon ein bisschen was los und die ersten Surfer waren auf dem Wasser. Richtung Gold wurde der Weg dann teilweise zu einem schmalen und holprigen Pfad. Ich war froh mit einem MTB unterwegs zu sein.
In Gold war dann das absolute Surferparadies. Wahnsinn was da manche Kitesurfer so drauf hatten.
Ich bog nun ins Landesinnere ab, weg von der Küste.
In der Nähe von Gold schaute ich mir ein Hünengrab an. Dort waren nicht wirklich Hünen (Riesen) beerdigt, aber die Menschen dachten das wegen der Größe der Steingräber. Heute geht man davon aus das vor 5500 Jahren in der Jungsteinzeit dort mehrere Menschen begraben wurden und das Grab deshalb so groß war. Auf jeden Fall ein interessanter Ort. Der Weg führte mich nun nach Albertsdorf. Langsam wurde es Zeit fürs Mittagessen. Für Kuchen im Hofcafe war es noch zu früh. Also fuhr ich weiter nach Landkirchen. Dort fand ich einen Imbiss, wo ich gebratenen Fisch mit Kartoffelsalat und ein kühles Radler genoss. Nach der Stärkung ging es nach Bisdorf. Dort kam ich am nächsten Hofcafe vorbei. Aber mit vollem Magen stand mir der Sinn nicht nach Kuchen. Also ließ ich mich nicht aufhalten. Hinter Bisdorf bog ich nach Osten ab und querte die B 207. Die Ausschilderung für Radfahrer war wieder vorbildlich. Mit dem Rad fühlt man sich auf Fehmarn echt wohl.
In Bannesdorf kam ich an der St. Johanniskirche vorbei und schaute mir diese genauer an. Das ungewöhnliche an der roten Backsteinkirche war der Holzturm. Umgeben war die kleine Kirche von einem Parkähnlichem Friedhof mit teilweise alten Gräbern. Ich genoss die Stille, bevor ich mich wieder auf den Weg machte.
Über Klausdorf und Gahlendorf fuhr ich zurück nach Burg. Gegen 16 Uhr gab ich nach knapp 50 km das Pedelec mit leerem Akku zurück. Das Ladegerät hatte ich ganz knapp nicht gebraucht. Allerdings hatte ich unterwegs auch nirgendwo offizielle Ladestationen für Pedelecs gefunden. Bei uns in Westfalen, vor allem auch im Münsterland, gibt es solche Stationen an Radrouten häufiger. Bevor es zurück zum Katharinenhof ging, gönnte ich mir noch ein Softeis bei Radens. Am Katharinenhof ging es dann noch kurz an den Strand. Für die nächsten Tage war dann Dauerregen angesagt. Aber der Donnerstag war noch mal ein schöner Radtag, wo ich einiges zu sehen bekam. Wenn das Wetter mitspielt kann man mit einem Pedelec eine Menge von der Insel sehen. Nächsten Sommer auf Fehmarn lasse ich mein Rad zu Hause und leihe mir direkt ein Pedelec aus.
Das Fazit von dem Tag mit dem Pedelec: ich brauche unbedingt so ein Teil. Da ich aber weiter meine Klassiker fahren möchte, werde ich nach und nach mindestens drei meiner bereits vorhandenen Räder umbauen. Den Anfang macht mein Reiserad, das Giant Expedition aus der ersten Hälfte der 90er Jahre. Das ist am universellsten einsetzbar. Es wird einen Nabenmotor hinten mit
Shimano Freilauf für Kassette bekommen. Dann braucht an der Schaltung nichts geändert werden. Als nächstes kommt dann das blaue Rickert dran. Das bekommt einen Nabenmotor vorne, da die Hinterradmotoren für Rennräder zu breit sind. Ich möchte an dem Rad nichts aufbiegen. Auch das GT MTB bekommt einen Umbau. Gute Umbausätze kosten zwischen 800 und 1500 €. Ich hoffe das ich nächstes Jahr mit Unterstützung wieder mehr Rad fahre.