AW: Gemeinsame Touren im Raum München
Reife Leistung und bis ganz rauf bist du auch gefahren

Aber wo ist der ausführliche Leidensbericht ?
Danke.
Einen ausführlichen Leidensbericht will ich euch ersparen. Aber zu einem Kurzbericht mit Bildern konnte ich mich durchringen. Da du den Aufstieg kennst, kannst du mich gerne korrigieren falls ich irgendwas durcheinander gebracht haben sollte.
Meine beiden Arbeitskollegen und ich sind mit der Bahn bis Oberaudorf gefahren und dort gegen 10 Uhr gestartet. Am Anfang war es noch so frisch, dass Armlingen und Regenjacke bzw. Windweste getragen werden mussten. Nachdem sich einige Kilometer weiter die Sonne endlich durch die Wolken gekämpft hatte und die ersten kleinen Anstiege kamen, konnte aber wieder abgelegt werden.
Kurz nach 12 waren wir in Kitzbühel und begannen mit dem Aufstieg. Da Ende August dort ein Berglauf stattfindet, zeigten diese kleinen Schildchen ab und zu mit wieviel Prozent Steigung man es an der Stelle zu tun hatte. Etwas anders wurde es mir, als relativ weit unten ein Schild mit 14% kam, die Skala darunter aber zeigte dass da noch viel mehr auf uns wartete. Zum Glück ging es aber die meisten Abschnitte der ersten 6 von 8km hoch zu Alpenhaus "relativ flach" mit 11-13% hoch. Übel wurde es ca. 1.5-2km vorm Alpenhaus, als die Steigung an der Stelle an der man unter der Seilbahn durchfahrt doch merklich anwuchs. Dieses Schild kam glaube ich kurz danach.
Auch hier sorgte die Skala wieder für Stirnrunzeln (und nein - die Skala zeigt nicht die verbleibende Streckenlänge; es steht eindeutig 'drauf "Steigung - min-max"; kann man bei Vergrößern des Fotos auf über
100% auch erkennen)
Einige hundert Meter weiter kam dann diese Stelle. 22.3% Steigung
Das schießen des Fotos führte fast zum Sturz, da es an der Stelle dann wirklich zu steil wurde um einhändig und im sitzen zu fahren - das Vorderrad verlor langsam die Bodenhaftung. Also ging es im Wiegetritt und schwer keuchend über diese zum Glück nicht allzu lange Rampe. Mit einigen Prozenten weniger ging es kurz danach aus dem Wald und auf diese letzten Kehren vorm Alpenhaus.
Hier spürte ich dann aber dass die Anstrengungen nicht spurlos an mir vorrübergegangen waren und die Muskeln in meinem linken Oberschenkel sich Gehör verschafften. Ich hatte wahrscheinlich während des gesamten Aufstieges auch zu wenig getrunken, da ich als unangenehm empfand dadurch meinen Atemrhythmus zu unterbrechen und der Puls hierbei immer kurz in die Höhe schoss. Also ging es den Rest des Anstieges mehr mit dem rechten Beim arbeitend bis zum Alpenhaus. Dort angekommen wurden erstmal Armlinge und Windweste angelegt, etwas Essen und Trinken zu sich genommen, ein paar Fotos gemacht und die Muskeln wieder gelockert.
Danach ging es an der Schranke vorbei durch das Drehkreuz auf die letzten 2km hoch zu der Funkstation auf dem Gipfel.
Allein das losfahren nach der Schranke war Aufgrund der hohen Steigung dieser ersten Rampe gar nicht so leicht. Insgesamt gab es auf diesem Anstieg nur wenige Stellen an denen man im Sitzen fahren konnte. Oft ging es bei geschätzten >20% nur im Wiegetritt. Das hier "offiziell" eine Durchschnittssteigung von 17-18% anliegt scheint wirklich zu stimmen. Zum Glück hielt mein Oberschenkel durch...
Nach ziemlich harter Arbeit und diesen nochmal zwei besonders steilen Rampen ganz am Ende hatten wir es aber dann geschafft und waren ganz oben an der Funkstation. Jetzt ging es nur noch über ein paar Treppen und etwas Geröll weiter hoch auf den Gipfel. Die respektvollen Blicke der Wanderer, der grandiose Ausblick (siehe Fotos im Album) und das phantastische Gefühl hier hoch gefahren zu sein entschädigten sofort für die Strapazen.
Nach ausgiebigem Genuss der Zeit da oben ging es dann wieder hinab nach Kitzbühel. Von dort aus wurde auf einem anderen Weg wieder der Weg nach Oberaudorf eingeschlagen - zum Glück ging es hier mehr bergab als bergauf. Der teilweise starke Wind sorgte aber trotzdem dafür dass wir diszipliniert Windschatten fahren und im flachen gut 'reintreten mussten. Trotzdem kamen wir schneller als gedacht wieder in Oberaudorf an und erwischten sogar einen Zug früher als ursprünglich geplant. Alles in allem also eine sehr schöne, aber auch teilweise sehr harte Tour. So wie es sich gehört... :dope: