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Tochter (8) & Vater (alt) bauen ein Rad...

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Re: Tochter (8) & Vater (alt) bauen ein Rad...
Hast du die Gewinde sauber nachgeschnitten?
Habe da bei neuen Rahmen schon Erstaunliches erlebt und war froh, es gemacht zu haben. Der Unterschied beim Eindrehen der Lagerschalen oder Lager war ziemlich groß.

Nein, das hab ich leider nicht gemacht. Beim nächsten Rahmen weiß ichs dann hoffentlich besser! Danke!

Mfg
Conny
 
Nachdem ich jetzt mal wieder für 2 Wochen in Schweden zum Radfahren war, ging der Radbau am Wochenende weiter!
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An diesen beiden Tagen ging es um den Laufradbau - Novatec Superlight Naben, DT Swiss RR411 Felgen, Sapim Speichen & Nippel lagen schon seit längerem bereit. Die Hinterradnabe habe ich - diesmal ohne Tochter, aber mit viel Feilerei von RR 130mm auf MTB 135mm umgebaut. Die Feilerei hat dabei vor allem Unterlegscheiben auf die richtigen Durchmesser gebracht.

Laufräder hatte ich schon einmal gebaut, aber noch nie selbst zentriert. Und damals habe ich sie nur umgebaut - von Schlauchreifen auf Drahtreifenfelgen, gleiche Lochanzahl. Diesmal komplett neu, war es doch Anfangs etwas komplizierter. Begonnen haben wir mit dem Hinterrad, 24 Speichen, die erste auf Antriebsseite hinter dem Ventilloch. Meine Kleine hat wieder begeistert mitgemacht, da ichs aber selber noch nie so wirklich gemacht hatte hab ich doch viel selbst gemacht, ihr aber gezeigt und erklärt warum wir das so machen wie wirs machen. Sie hat aber die Nippel geschmiert - und das obwohl sie Fett nicht mag. ;-). Beim Hinterrad habe ich zunächst die 6 folgenden Speichen der Antriebsseite montiert, danach die 6 Führenden der Antriebsseite. Normalerweise macht man wohl erst alle Folgenden, danach alle Führenden. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so festgelegt. Nach den 2 ersten Führenden hab ich mal mit nem anderen vorhandenen Laufrad verglichen und hab festgestellt das man hinterkreuzen sollte, also die beiden nochmal neu - danach liefs aber ziemlich gut.
Bei den ersten Speichen kann man diese noch ziemlich weit durch die Löcher stecken und den Nippel mit dem Washer ziemlich leicht drauf drehen. Später ist das ein ganz schönes Gefummel und ich bin dazu übergegangen den Nippel zuerst einzuführen und dann die Speiche reinzustecken. 1...2 Nippel gingen dabei erstmal verloren und mussten wieder aus der Felge geschüttelt werden. Irgendwann wars dann aber fertig.
Die Felge ist ja asymmetrisch, und so bin ich bei ersten Einspannen des Rades in den Rahmen dann auch erstmal erschrocken wie weit links (außermittig) das Rad doch steht. Aber klar, auf er Antriebseite spannt man die Speichen wesentlich mehr als auf anderen Seite, und so wanderte die Felge dann doch sehr schnell in die Mitte.
Da ich keinen Zentrierständer habe, wollte ichs nun eigentlich auch dabei belassen und sie zum zentrieren geben. Aber irgendwie hat mich das dann doch gewurmt. Die Kabelbinder waren dann schneller an den Sitzstreben als ich kucken konnte - fast wie von Geisterhand. Naja und dann ging das zentrieren los. Der Seitenschlag viel der Zentriererei als erstes zum Opfer, danach der Höhenschlag. Ok, Rad raus, Speichen durchkneten und von beiden Seiten gut abdrücken. Rad wieder rein, Feintuning. Wieder abdrücken. Nochmal Feintuning. Jetzt liegen die Schläge bei geschätzt < 1/10mm. Allerdings hab ich noch keine Ahnung wie es um die Spannung steht. Tensiometer ist bestellt - das wird dann diese Woche noch geprüft und eventuell nachgespannt.

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Der Bau des Vorderrads ging dann am Sonntag wesentlich leichter von der Hand, habe ich am HR noch ca. 3h gesessen, hat das VR vielleicht noch 1,5h gebraucht. Diesmal die Folgenden rechts, gedreht, die Folgenden links, gedreht, die Führenden rechts und dann die Führenden links eingespeicht. Keinen Nippel mehr in der Felge verloren... man lernt dazu. Zentriert wie gehabt und dann mal ein Foto vom jetzigen Zustand des Rades gemacht.
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Gestern Abend hab ich dann noch alle fehlenden Teile bestellt. Der Zeitpunkt der Fertigstellung rückt näher...
 
Du lässt das mit dem Laufradbau so leicht klingen, da bekommt man glatt den Drang es nächstes mal selber zu probieren :D
 
Das ist im Endeffekt auch kein Hexenwerk. Ich wollte das auch nie selbst machen - einspeichen vielleicht, aber zentrieren... nie. Letztlich ist es aber so das man ganz was anderes verwenden kann als würde man von der Stange kaufen. Das waren jetzt ~280€ und es ist ein individueller, theoretisch sehr stabiler LRS, von ca. 1480g geworden.
 
... theoretisch sehr stabiler LRS ...
Wie muss ich mir Deine Tochter vorstellen!? Dein 8-jähriges Töchterchen wird so leicht sicher nichts an die Stabilitätsgrenzen bringen:)

Tolles Projekt, macht Spaß dem zu folgen. :daumen:
Am Ende aber sehr viel Arbeit und Geld, das da reingeht, vor allem wenn man bedenkt, dass sie das Rad max. 2-3 Jahre wird nutzen können. Ich hoffe, sie hat noch eine Schwester, so dass es eine Anschlussverwendung gibt.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass bei dem Projekt eher der Weg das Ziel ist und nicht das Rad! Weiterhin viel Spaß beim Basteln!!! Ich hoffe die Kleine fährt dann genauso gerne mit Dir, wie sie jetzt bastelt.
 
Wie muss ich mir Deine Tochter vorstellen!? Dein 8-jähriges Töchterchen wird so leicht sicher nichts an die Stabilitätsgrenzen bringen:)

Nee, das bezog sich eher auf die Bauart, 2-fach gekreuzt, vorn wie hinten, und beidseitig. Natürlich hätte man das für sie locker Radial einspeichen können - vorn komplett und hinten auf einer (der Antriebsseite?). Sie wiegt <30kg - DAS sollte für keinen LRS ein Problem darstellen.

Tolles Projekt, macht Spaß dem zu folgen. :daumen:

Danke!

Am Ende aber sehr viel Arbeit und Geld, das da reingeht, vor allem wenn man bedenkt, dass sie das Rad max. 2-3 Jahre wird nutzen können. Ich hoffe, sie hat noch eine Schwester, so dass es eine Anschlussverwendung gibt.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass bei dem Projekt eher der Weg das Ziel ist und nicht das Rad! Weiterhin viel Spaß beim Basteln!!! Ich hoffe die Kleine fährt dann genauso gerne mit Dir, wie sie jetzt bastelt

Ja, viel Geld, das stimmt schon. Aber 2...3 Jahre nur glaube ich kaum. Es ist ja nur ein niedriger Damenrahmen. Er ist nicht kurz, von daher gehe ich davon aus, das sie den dann nutzt bis sie eventuell was eigenes will. Und sie fährt und fuhr schon immer viel Rad. Mit dem alten 20" haben wir schon einige +50km Touren gemacht - ich hoffe mit dem neuen Rad bleibt ihr der Spaß am radeln erhalten.

Mfg
Conny
 
Gestern Abend gings endlich weiter - alle fehlenden Teile und ein wenig Werkzeug sind letzte Woche eingetroffen. Zunächst haben wir mal nach Tensiometer die Speichenspannung eingestellt. Wobei erstmal das Hinterrad dran war. Antriebsseitig sinds so ~1400Nm, auf der anderen Seite ~1000Nm. Während ich mich dann nochmal dem Feintuning der Höhen- und Seitenschläge gewidmet hab, hat die Kleine die Pedale dran geschraubt. Gut das der neue 15er ihre Lieblingsfarbe hat ;-).

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Der Lenker war ja mit 785mm durchaus etwas zu breit, den haben wir dann erstmal um jeweils 8cm erleichtert. Das spart wieder 30g, außerdem hat sie nun noch 2 Rohre zum spielen/basteln.

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Die nächste Aktion war es dann die Sunrace Kassette zu montieren. Hier war nur der Test nötig ob mit oder ohne Spacer montiert werden muss - hätte gedacht 11-fach geht ohne. Aber er wurde doch gebraucht. Hat ja auch was Gutes, sie konnte lernen die Kettenpeitsche zu schwingen, denn die Kassette musste nochmal runter, Spacer drauf, Kassette wieder drauf, fertig.

Die Bremsen - mir gefielen die schon beim Bestellen, zu Hause dann die Schachtel geöffnet, ach so schön eingepackt. Einziges Problem - erstmal dahinter zukommen, das die mit Cantisockeln vormontiert in der Schachtel liegen und man diese erstmal lösen muss. Dann die Frage - wozu? Noch nie hatte ich Bremsen mit Ersatzsockeln gekauft, noch nie hatte ich vorhandene Sockeln abgeschraubt. Dann hab ich mal mit der Gabel begonnen. Sockeln abgeschraubt - erstmal saßen sie sehr fest, dann lösten sie sich aber doch. Und siehe da - M6... mitgeliefert wurden aber M8 und M10. Aha, das kannste vergessen. Hinten ran - und ok, wenigstens das sind M8 Sockel.
Und dann wußte ich auch warum Ersatzsockel dabei liegen - die wiegen gefühlt die Hälfte! Schön, wieder was gespart, also Gewicht. Na und vorne passten die Bremsen dann wenigstens auf die Originalsockel problemlos drauf. Somit konnte ich ihr dann auch sagen - wir müssen die Bremsen nicht zurückschicken.

Der vorletzte Punkt der Tages... bzw. inzwischen Abendordnung war dann noch die Bestückung des Lenkers mit den Bremsgriffen und dem Schalthebel. Wobei die Frage ob der hintere Schalter nun innen (links vom Bremsgriff) oder außen (rechts vom Bremsgriff) montiert wird, die spannendste war. Bilder im Netz zeigten dies und jenes - am Ende half nur probieren. Und nun hängt er links - für mich fühlt sich das so richtig an.

Die Ritchey True Grip Griffe wollten trocken allerdings nicht ran an den Lenker - das bleibt dann noch für heute übrig. Wasser, Spiritus, Feuerzeugbenzin, mal liest vieles. Mal kucken mit was es am Ende gelingt.

Gestern dann haben wir noch den hinteren Reifen aufgezogen, vorher natürlich Felgenband reingelegt.

Bleibt nun noch das Vorderrad, die Züge und die Kette - ach ja und ganz wichtig ihr erstes Rad mit Fahrradcomputer. Ich kann mich noch gut erinnern, die Freude als ich damals endlich einen (analogen) Tacho & Kilometerzähler hatte!

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Das Rad ist fertig! Die Zentriererei des VRs hat mich nochmal ein paar Nerven gekostet - Seitenschlag weg, ahh, leichter Höhenschlag. Höhenschlag weg, Seitenschläge wieder da. So ging das ein paar mal hin und her, mit maximal 1/8 Drehungen der Nippel, bis dann nichts mehr übrig bleib. Die Speichenspannung vorn liegt jetzt auch so bei 1400Nm - das sollte gut sein.

1*11 fach Einstellen war leichter als gedacht, sehr schön. Die Kette habe ich nach der Regel großes Ritzel + kleines Blatt - ohne Schaltwerk + 4 Glieder abgelängt. Das scheint zu passen.

Die Jagwire Zughüllenhülsen passen irgendwie immer nicht in die vorhandenen Aufnahmen an den Bremshebeln, das war schon bei meinem Renner so, hier wieder. Ich finds nervig, da nochmal andere suchen zu müssen, bzw. zu Feilen bis es passt.

Ja, und dann die Ritchey Griffe - da kann ein Kind nicht helfen. Soweit es ging hab ich sie drauf "gedreht", immer schön nass gemacht, den Lenker und den Griff. Ab der Hälfte, also so bei cm #6 kann man ihn dann nur noch drauf "massieren". Das hatte fast was erotisches, aber nur fast ;-). Eine Kuh melken stelle ich mir ähnlich vor. Aber danach wars vollbracht. Jetzt müssen wir heute mal kucken wie es passt, und was noch geändert werden muss. Ich bin gespannt.

Hier noch ein paar abschließende Bilder:
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Danke für Lesen und für die Tipps!

Mfg
Conny
 
Das Rad ist fertig! Die Zentriererei des VRs hat mich nochmal ein paar Nerven gekostet - Seitenschlag weg, ahh, leichter Höhenschlag. Höhenschlag weg, Seitenschläge wieder da. So ging das ein paar mal hin und her, mit maximal 1/8 Drehungen der Nippel, bis dann nichts mehr übrig bleib. Die Speichenspannung vorn liegt jetzt auch so bei 1400Nm - das sollte gut sein.

1*11 fach Einstellen war leichter als gedacht, sehr schön. Die Kette habe ich nach der Regel großes Ritzel + kleines Blatt - ohne Schaltwerk + 4 Glieder abgelängt. Das scheint zu passen.

Die Jagwire Zughüllenhülsen passen irgendwie immer nicht in die vorhandenen Aufnahmen an den Bremshebeln, das war schon bei meinem Renner so, hier wieder. Ich finds nervig, da nochmal andere suchen zu müssen, bzw. zu Feilen bis es passt.

Ja, und dann die Ritchey Griffe - da kann ein Kind nicht helfen. Soweit es ging hab ich sie drauf "gedreht", immer schön nass gemacht, den Lenker und den Griff. Ab der Hälfte, also so bei cm #6 kann man ihn dann nur noch drauf "massieren". Das hatte fast was erotisches, aber nur fast ;-). Eine Kuh melken stelle ich mir ähnlich vor. Aber danach wars vollbracht. Jetzt müssen wir heute mal kucken wie es passt, und was noch geändert werden muss. Ich bin gespannt.

Hier noch ein paar abschließende Bilder:
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Danke für Lesen und für die Tipps!

Mfg
Conny

Wirklich toll geworden das Rad. :daumen:

Wünsche Deiner Tochter viel Spaß mit dem Rad. Ist für sie bestimmt ein tolles Gefühl das Rad mit aufgebaut zu haben. :)
 
Sehr schöne gemeinsame Aktion (ich hoffe bei mir und meiner Kleinen klappt das auch mal so gut) und sehr schönes Rad bei rausgekommen. Vor allem die Farbakzente machen es schön kindgerecht, aber nicht so übertrieben, wie bei Stangenware. Da kann sie stolz drauf sein.:daumen:

Gewicht ist hier zwar sekundär, würde mich aber trotzdem interessieren.
 
Schön geworden!

Den Stress mit solchen Griffen gebe ich mir nicht mehr. Aus zwei Gründen:
1. Ist halt Montagestress, der sich nicht lohnt, weil:
2. Später verrutschen sie doch wieder, auch wenn man sich das nach diesem Kraftakt schwer vorstellen kann.

Deshalb verbaue ich da nur noch schraubbares Zeug. Geht schneller, hält zuverlässiger. Und kostet nur geringfügig mehr.
Bei denen hier kannst du dir sogar zu den roten Griffen blaue Lockringe holen. Passt dann endgültig auch optisch wie Arsch auf Eimer. :)
 
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Ja, und dann die Ritchey Griffe

Was bei mir immer sehr gut geholfen hat, auch beim Motorrad: Spritze von der Apotheke inkl. langer stabiler Nadel. Darin nur Wasser. So hat sich bei mir bisher jeder Griff sowohl lösen als auch drauf schieben lassen. Das Wasser verflüchtigt sich relativ schnell und die Griffe halten fest.

Falls das nicht helfen sollte, etwas Benzin.

Btw. Sehr schönes Projekt und tolles Ergebnis
 
Wow, da habt Ihr ein tolles Rad aufgebaut.

Das Rad bekommt irgendwann die ersten Macken und wird mittelfristig zu klein sein.
Die gemeinsame Erfahrung, ein Vater/Tochter Projekt vollendet zu haben, hält ein Leben lang.

Viel Spaß mit dem Rad und bei den gemeinsamen Touren.
 
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