@Walterso
irgendwie bitter, dass dieser Faden wieder ausgegraben wird, erhole ich mich doch gerade von der 5. Operation seit dem letzten Beitrag
Kurzfassung dürfte schwierig werden:
1. nach dem letzten Post 2016 gings rapide abwärts, Dauerentzündung an der Sehne mit massiven Schmerzen Nachts, so dass im April 17 das Fersenbein durchtrennt und der Fuss in eine orthopädisch günstigere Stellung gebracht wurde. Die Sehne wurde zudem vom Zusatzknöchelchen gelöst damit dieses entfernt werden konnte. Der Heilungsprozess verlief eigentlich rasch unproblematisch, doch im Verlauf des Winters 17/18 traten erneut massive Probleme an dem Fuss auf mit diversen Überlastungssymptomen worauf dann
2. im Sommer 18 eine Revisions-OP anstand, bei dem das Spring-ligament gerafft, die Sehne nochmals abgelöst, gespleist und neu vernäht sowie am Syndesmoseband Vernarbungen entfernt wurden. Nach dieser OP war der Fuss wieder einigermassen belastbar, allerdings blieben die Probleme an der Wadenmuskulatur und ein chronischer Schmerz im Sprunggelenk (Sinus Tarsi -Syndrom: eine Nervenkompression im Sprunggelenk, welche wahrscheinlich durch Schwellungen aufgrund der Fehlbelastung ausgelöst wird). Die Verspannungen in der Wade gehe ich seither mit Medikamenten an (Sirdalud), was mir immerhin Nachts eine gewisse Ruhe verschafft.
3. Als kleines Intermezzo stellte der Frauenarzt Anfang 2019 eine grosse Geschwulst im Unterleib fest, das war dann OP Nr. 4... Die Füsse blieben dabei Dauerbaustelle, mittlerweile war ich bei Orthopäde Nr. 3 gelandet, welcher eine aufwändige Ganganalyse mit Muskelmessung durchführte: Fazit: sehr eigenartige und nicht wirklich nachvollziehbare Gangstörung an beiden (!) Füssen, welche zu einer massiven Überbelastung des Tibialis-Posterior Muskels führt. Seither latsch ich in überknöchelhohen Stabilschuhen rum...
4. so richtig in die Gänge kam ich nach der Unterleibs-OP nicht mehr: ein Vitamin-B12 Mangel wurde mit Spritzen und später Tabletten behandelt, brachte nicht wirklich viel, zudem fällt der Spiegel immer wieder, Schlaf- und Allgemeinbefinden waren mittlerweile auf einem Tiefpunkt, seit 2018 hatte ich auch zunehmend Schmerzen in der Leiste, führte diese aber auf muskuläre Verspannungen zurück
5. 2020 die Leistenschmerzen wurden immer übler und äusserten sich zunehmend mit Gefühlsstörungen bei Belastung im linken Bein - die Leistungsfähigkeit war nun auch deutlich eingeschränkt, dazu immer noch die alten Probleme mit den Füssen und Wadenmuskulatur. Im Sommer dann neurologische Untersuchungen und das ganze Programm an bildgebender Diagnostik, welche zwar diverse Auffälligkeiten zu Tage brachten, aber keine schlaue Diagnose. Sportliches Radfahren war nun kaum mehr möglich, für den Arbeitsweg baute ich mir einen kleinen Nabenmotor am Pendelrad ein...
6. Standortbestimmung beim Orthopäden, das rechte Sprunggelenk war dank zweier heftiger "Verstauchungen" nun auch wieder instabil - im März diesen Jahres wurde daher nochmals eine Bandplastik durchgeführt, die Fäden der ersten waren tatsächlich ausgerissen, dazu kam eine Einklemmsymptomatik eines Zusatzbandes im Sprunggelenk und diverse knöcherne Veränderungen. Die OP verlief super - bis jetzt sieht das richtig gut aus

7. Blöderweise lösten sich die Leistenschmerzen aber nicht in Luft auf - nach massivem Druck beim Hausarzt (versuchen sie es doch mal mit Qi-Gong oder Yoga...) dann doch nochmals eine Überweisung an einen Facharzt, diesmal Viszeralchirurg. Diagnose: Leistenbruch und Narbenbruch (von der OP 2019), welcher wohl auf den Femoralis (Oberschenkel) -Nerv drückt. Tja, das war dann OP Nr. 6, am Dienstag vor einer Woche durchgeführt und nun harre ich der Dinge, die da noch kommen
Fazit1: Mangelerscheinungen spielten wohl tatsächlich in den Krankheitsverlauf mit rein, Vitamin D war im letzten Oktober trotz Substitution gerade mal auf 20! Und trotz Spritzen und Tabletten krieg ich auch das B12 nicht richtig hoch..
Seit ca. 3 Monaten nehme ich hochdosiert Q10, da sich nun auch noch Muskelschmerzen einstellten; seither sind die Entzündungen in den Füssen komplett weg.
Dank der ganzen OP's wurde zudem noch eine genetische Veranlagung festgestellt, welche einen Einfluss auf die Funktion gewisser Leberenzyme hat. Diese führt erstens zu sehr umfangreichen Medikamenten-Unverträglichkeiten und zweitens hat sie einen Einfluss auf gewisse Hormone welche insbesondere den Dopamin/ Serotoninspiegel und Fettstoffwechsel steuern (was ev. die mangelnde Vitamin-Aufnahme erklärt...)
Fazit 2: Ich hab die letzten Jahre sehr viel über mich und meinen Körper gelernt

Die ganzen Begleiterscheinungen wie Verspannungen etc. kann ich mittlerweile mit manuellen Therapien (insbesondere Rolfing) und sehr konsequentem Dehnen gut beeinflussen. Allerdings bin ich mir nun auch bewusst geworden, dass dies wohl eine Dauerbaustelle bleiben wird