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Schmerzen trotz Bikefitting

Wenn man die zum Körper passende Geo und das passende Setting wählt, muss sich der Körper nicht oder nur wenig daran gewöhnen. Aber es ist halt in der Branche eine gern verwendete Ausrede, dass man sich zuerst daran gewöhnen muss.

Ich verstehe, was du meinst, aber das greift meiner Meinung nach etwas zu kurz – besonders wenn man sich mal ein extremes Beispiel anschaut: Stell dir vor, jemand lässt sich auf ein aggressiv gefittetes Aero-Rennrad einstellen – mit tiefer Front, langem Reach und stark gestreckter Haltung. Selbst wenn dieses Setup biomechanisch sauber auf den Körper abgestimmt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass sich der Körper sofort wohlfühlt. Die Position fordert andere Muskelgruppen, die Rumpf- und Schulterstabilität wird stärker beansprucht, und auch der Nacken muss mitmachen – das braucht Zeit zur Anpassung. Das nennt man "Gewöhnung".

Das ist kein Zeichen für ein schlechtes Fitting, sondern eine völlig normale Anpassungsreaktion. Man kann eben nicht erwarten, dass man von einer aufrechteren Komfortgeometrie direkt in eine Aero-Rennposition wechselt, ohne dass sich der Körper erst daran gewöhnen muss. Gerade im sportlichen Bereich geht es oft darum, ein Gleichgewicht zwischen maximaler Effizienz und langfristiger Belastbarkeit herzustellen – und das erfordert auch etwas Geduld.

Natürlich ist es problematisch, wenn jemand ein schlechtes Fitting damit rechtfertigt, dass „man sich nur dran gewöhnen muss“. Aber pauschal zu sagen, dass jede Eingewöhnung eine Ausrede ist, wird der Realität nicht gerecht – insbesondere dann nicht, wenn die Position leistungsorientiert und sportlich aggressiv gewählt wurde.
 

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Re: Schmerzen trotz Bikefitting
Ganz wichtig ist auch, dass man nicht mehr als 5Km fährt und auch nicht mehr als 100 Watt, wir wollen ja nicht dass der Körper sich in irgendeiner Form anpassen muss.
 
Ganz modern und zur Zeit entsteht ein Hype um das Mittelfußtreten. Lake ist auch schon aufgesprungen und stellt Schuhe her, welche die Gewinde weiter hinten haben. Dann gibt es auch Hersteller von Platten, an denen man die Cleats weiter hinten anschrauben kann. Damit hat man wieder das Problem, dass man ein paar Milimeter weiter von der Pedalachse steht.
Mir hat es viel gebracht und mein Setup ist kein Patentrezept für alle Radler da draußen, mir taugt es, also mission accomblished :daumen:
 
Ich verstehe, was du meinst, aber das greift meiner Meinung nach etwas zu kurz – besonders wenn man sich mal ein extremes Beispiel anschaut: Stell dir vor, jemand lässt sich auf ein aggressiv gefittetes Aero-Rennrad einstellen – mit tiefer Front, langem Reach und stark gestreckter Haltung. Selbst wenn dieses Setup biomechanisch sauber auf den Körper abgestimmt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass sich der Körper sofort wohlfühlt. Die Position fordert andere Muskelgruppen, die Rumpf- und Schulterstabilität wird stärker beansprucht, und auch der Nacken muss mitmachen – das braucht Zeit zur Anpassung. Das nennt man "Gewöhnung".

Das ist kein Zeichen für ein schlechtes Fitting, sondern eine völlig normale Anpassungsreaktion. Man kann eben nicht erwarten, dass man von einer aufrechteren Komfortgeometrie direkt in eine Aero-Rennposition wechselt, ohne dass sich der Körper erst daran gewöhnen muss. Gerade im sportlichen Bereich geht es oft darum, ein Gleichgewicht zwischen maximaler Effizienz und langfristiger Belastbarkeit herzustellen – und das erfordert auch etwas Geduld.

Natürlich ist es problematisch, wenn jemand ein schlechtes Fitting damit rechtfertigt, dass „man sich nur dran gewöhnen muss“. Aber pauschal zu sagen, dass jede Eingewöhnung eine Ausrede ist, wird der Realität nicht gerecht – insbesondere dann nicht, wenn die Position leistungsorientiert und sportlich aggressiv gewählt wurde.
Ich glaube aber, dass viele Bikefitter, einfach pauschal auf Standardwerte einstellen (Knielot, Kniewinkel, Oberkörperwinkel), diese aber nicht zur aktuellen Verfassung des Kunden passen. Der Kunde merkt es im ersten Moment vielleicht auch gar nicht, weil er beim Bikefitting nur kurze Zeit fährt. Die Auswirkungen der anderen Position zeigen sich dann erst später nach 2h Fahren. Wenn dann keine klare Kommunikation erfolgt, steht der Kunde im Regen...
 
Ich glaube aber, dass viele Bikefitter, einfach pauschal auf Standardwerte einstellen (Knielot, Kniewinkel, Oberkörperwinkel), diese aber nicht zur aktuellen Verfassung des Kunden passen. Der Kunde merkt es im ersten Moment vielleicht auch gar nicht, weil er beim Bikefitting nur kurze Zeit fährt. Die Auswirkungen der anderen Position zeigen sich dann erst später nach 2h Fahren. Wenn dann keine klare Kommunikation erfolgt, steht der Kunde im Regen...
Ein schlechter Bikefitter macht das sicherlich so.
 
Ich glaube aber, dass viele Bikefitter, einfach pauschal auf Standardwerte einstellen (Knielot, Kniewinkel, Oberkörperwinkel), diese aber nicht zur aktuellen Verfassung des Kunden passen. Der Kunde merkt es im ersten Moment vielleicht auch gar nicht, weil er beim Bikefitting nur kurze Zeit fährt. Die Auswirkungen der anderen Position zeigen sich dann erst später nach 2h Fahren. Wenn dann keine klare Kommunikation erfolgt, steht der Kunde im Regen...
So machen das 80-90%.
 
Hatte ich auch schon öfter mal in der Gruppe: "ich geh nächste Woche zum Fitter". Das ich schon 2 - 3 Mal ganz nett auf Auffälligkeiten hingewiesen habe, hat dabei nie einen interessiert. Gerade bei wackelnder Hüfte oder dem "nach hinten drücken" ist es ja offensichtlich. Der Fitter hat es dann "geregelt", aber irgendwie sah das nicht so viel besser aus. Aber selbst an der Position arbeiten recht wenige Leute.
 
Ich glaube aber, dass viele Bikefitter, einfach pauschal auf Standardwerte einstellen (Knielot, Kniewinkel, Oberkörperwinkel), diese aber nicht zur aktuellen Verfassung des Kunden passen. Der Kunde merkt es im ersten Moment vielleicht auch gar nicht, weil er beim Bikefitting nur kurze Zeit fährt. Die Auswirkungen der anderen Position zeigen sich dann erst später nach 2h Fahren. Wenn dann keine klare Kommunikation erfolgt, steht der Kunde im Regen...
Für irgendwas anderes als irgendwelche Standardwerte fehlen Grundlagen. Die wissenschaftliche Evidenz wie ein guter Fit aussehen kann , wie sich Veränderungen auswirken etc. ist extrem dürftig.
Auswirkungen der Sitzhöhe sind noch einigermaßen gut untersucht, bei Nachsitz und ähnlichen Parametern gibt es dann aber kaum noch Untersuchungen. (Die ominöse Knie-Lot Regel ist in dem Kontext auch Unsinn, denn sie ignoriert, dass das Verhältnis Beinlänge zu Länge des Oberschenkels individuell variiert.)

Das Gute ist natürlich, man ist eigentlich recht frei in der Gestaltung seiner Position. Grössere Veränderungen an der Position brauchen aber Eingewöhnungszeit, und zwar vielfach mehr als 2h - je größer die Veränderung, desto mehr Zeit ist nötig. "Aggressive" Aero- und vor allem TT-Positionen erfordern sogar dauerndes Training, sonst geht die Eingewöhnung wieder verloren und die Leistung wird beeinträchtigt (wie man unschwer auch an der Trainingspraxis im Profisport erahnen kann.)
 
Für irgendwas anderes als irgendwelche Standardwerte fehlen Grundlagen. Die wissenschaftliche Evidenz wie ein guter Fit aussehen kann , wie sich Veränderungen auswirken etc. ist extrem dürftig.
Auswirkungen der Sitzhöhe sind noch einigermaßen gut untersucht, bei Nachsitz und ähnlichen Parametern gibt es dann aber kaum noch Untersuchungen. (Die ominöse Knie-Lot Regel ist in dem Kontext auch Unsinn, denn sie ignoriert, dass das Verhältnis Beinlänge zu Länge des Oberschenkels individuell variiert.)

Das Gute ist natürlich, man ist eigentlich recht frei in der Gestaltung seiner Position. Grössere Veränderungen an der Position brauchen aber Eingewöhnungszeit, und zwar vielfach mehr als 2h - je größer die Veränderung, desto mehr Zeit ist nötig. "Aggressive" Aero- und vor allem TT-Positionen erfordern sogar dauerndes Training, sonst geht die Eingewöhnung wieder verloren und die Leistung wird beeinträchtigt (wie man unschwer auch an der Trainingspraxis im Profisport erahnen kann.)

Wir dürfen auch nicht außer acht lassen, der Körper und seine Bewegung ist und bleibt Biomechanik. Jeder geht, oder Tritt oder läuft im Prinzip gleich. Wie eine Maschine.
Dann, und das kommt danach, ich sagte es ja schon, kommen die eigenen, individuellen Baustellen oder aber Bedürfnisse bzw. körperliche Voraussetzungen.
Deswegen in der Tat, folgt ein Fitting sehr gleichen Mustern, aber ein gutes Fitting geht auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein. Beinlängendifferenz z.B., oder "Anomalien" wie X oder O-Beine, Schiefstellungen etc etc etc.

Eines kommt ja mit dazu, oftmals kommen Kunden direkt mit Rädern, die gar nicht passen und die Aufgabe ist dann, dass Rad so zu verwursten, das es dann doch irgendwie passt.

Im Idealfalle geht man erst zu einem wissenden Fitter, ermittelt seinen Bedarf und Wunsch und kauft dann ein Rad, was dann eingestellt wird.

Aber ich denke, diesen Weg macht kaum jemand.
 
Da kann das Radlabor auch nichts für, dass du das so verstehst, du hast sicher mal nachgefragt, wie sie das meinen, bevor du das so in den Raum wirfst? Wieso das Zitat, wenn du dich nicht auf sie beziehst?

Ich kenne es auch nur so, dass man direkt beim Termin angeboten bekommt, nach einer Einfahrzeit wieder zu kommen. Das wird in der Regel von den Anbietern einkalkuliert. So ein Nachbessern dauert ja auch nicht lange. Dafür ist es natürlich immer besser, wenn man ganz in der Nähe wohnt. Dass das für Menschen außerhalb der Ballungsregionen schwieriger ist, würde ich nicht abstreiten wollen. Zuletzt bin ich nach zwei Monaten nochmal zum Nachstellen bei meinem bikefitter gewesen, der fand das vollkommen in Ordnung.
 
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Da kann das Radlabor auch nichts für, dass du das so verstehst, du hast sicher mal nachgefragt, wie sie das meinen, bevor du das so in den Raum wirfst? Wieso das Zitat, wenn du dich nicht auf sie beziehst?

Ich kenne es auch nur so, dass man direkt beim Termin angeboten bekommt, nach einer Einfahrzeit wieder zu kommen. Das wird in der Regel von den Anbietern einkalkuliert. So ein Nachbessern dauert ja auch nicht lange. Dafür ist es natürlich immer besser, wenn man ganz in der Nähe wohnt. Dass das für Menschen außerhalb der Ballungsregionen schwieriger ist, würde ich nicht abstreiten wollen. Zuletzt bin ich nach zwei Monaten nochmal zum Nachstellen bei meinem bikefitter gewesen, der fand das vollkommen in Ordnung.
Das wird angeboten, aber ich erwarte bei einem 2ten Fit, dass auf die "Probleme" eingangen wird und nicht nur wieder alles "auf Grün" eingestellt wird und gesagt wird "Muss sich der Körper länger dran gewöhnen". Grds will ich dort solange hinfahren, bis ich keine Probleme mehr habe, letzendlich werben die auch damit ....
 
Stell dir vor, jemand lässt sich auf ein aggressiv gefittetes Aero-Rennrad einstellen – mit tiefer Front, langem Reach und stark gestreckter Haltung. Selbst wenn dieses Setup biomechanisch sauber auf den Körper abgestimmt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass sich der Körper sofort wohlfühlt. Die Position fordert andere Muskelgruppen, die Rumpf- und Schulterstabilität wird stärker beansprucht, und auch der Nacken muss mitmachen – das braucht Zeit zur Anpassung. Das nennt man "Gewöhnung".
In dem Fall gebe ich dir recht, aber auf was ich hinaus will: Ist es im reinen Freizeitbereich überhaupt sinnvoll, sich auf eine solche Geo einzulassen an die man sich erst gewöhnen muss oder wäre es nicht viel sinnvoller, eine Geo zu wählen, für die man weder ein Fitting noch eine körperliche Anpassung benötigt?
 
Ganz wichtig ist auch, dass man nicht mehr als 5Km fährt und auch nicht mehr als 100 Watt, wir wollen ja nicht dass der Körper sich in irgendeiner Form anpassen muss.
Man kann auch 100km+ fahren, ohne dass sich der Körper an eine Rennmaschine anpassen muss, die primär für den Spitzensport entwickelt wurde.
 
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