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Tibialis posterior Sehnendysfunktion - hat das hier wer?

b_a

Hoppelhase
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Hallo

ich spame schon seit einer gefühlten Ewigkeit den MdRzA-Thread mit meinem Gejammer über die Füsse zu, aber irgendwie ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die „breitere Forumsöffentlichkeit“ dran glauben muss ;)

In der Vergangenheit hatte ich beidseits mehrfache Bänderrisse an den Sprunggelenken, rechts vor gut 20 Jahren, links vor 15, dabei war wohl jeweils auch die besagte Sehne betroffen, links mit Sicherheit, ebenso die Bänder an der Fussinnenseite… Soweit so ungut, Schmerzen und belastungsbedingte Probleme hatte ich in der Folge immer mal wieder, aber nie so dolle, dass ich das Gefühl hatte, dringend was unternehmen zu müssen; der Bewegungsdrang wurde halt einfach immer stärker aufs Rad verlagert. Seit 2 Jahren geht nun diese Strategie nicht mehr auf, selbst Alltagsbelastungen wurden zuviel für die Füsse, die Folge waren Dauerschmerzen und eine chronische Entzündung der Gelenkkapseln, im Januar dann endlich der überfällige Gang zum Orthopäden. Dieser stellte neben der im Titel genannten Sehnendysfunktion (links grad II übergang zu III, rechts I) instabile Sprunggelenke aufgrund der schlecht resp. gar nicht verheilten Bänderrisse fest. Daher wurden ende April rechts die Bänder rekonstruiert und seither bin ich ein bisschen im Elend…

Die OP ging wunderbar, Schmerzen im Gelenk seit einigen Wochen nun auch komplett verschwunden, und die Stabilität ist beeindruckend, eigentlich hätte ich Grund, richtig euphorisch zu sein. Aber die Sehne am linken Fuss begann nun völlig zu streiken. MRI Befund sind mehrere Längsrisse mit Flüssigkeitseinlagerung und beginnende seitliche Auffaserungen. Erschwerend kommt noch ein Zusatzknöchelchen (Os tibiale externum) hinzu, das den Sehnenverlauf stört. Schmerzen sind mal mehr mal weniger, der Physio tut sein bestes :) und irgendwie kann ich damit auch umgehen (tut ja schon lange weh…). Blöd ist nur, dass sich die zwei Füsse gegenseitig „aufschaukeln“: hinke ich links rum- reagiert der rechte sofort mit Überlastungsanzeichen sowohl im Sprunggelenk als auch der Sehne. Seit Wochen hoffe ich, dass sich das langsam legt, aber irgendwie ist absolut kein Fortschritt spürbar, geschweige denn, eine gewisse Belastungssteigerung möglich (wie z.B. endlich mal wieder ein paar Meter laufen oder so…)

Mein Problem und Frage nun an euch: Die Wadenmuskulatur ist stark mitbetroffen, ich habe ganz fiese Verhärtungen die trotz intensiver Physio (Triggerpunktmassagen und DryNeedling seit gut 2 Monaten sowie sehr konsequentes Dehnen meinerseits) nicht wegzubringen sind. Der Muskel schmerzt mehr oder weniger dauerhaft, gemeinerweise auch nachts. Ich bring beim stärker betroffenen linken Fuss kaum noch Kraft „auf den Boden“, Einbeinstand ist nicht möglich, und seit ich nach der OP wieder etwas intensiver Rad fahre und rechts auch etwas aufbauen konnte, merke ich, dass dies selbst auf dem Rad zunehmend problematisch wird… Hat hier irgend jemand dasselbe Problem und mag berichten, wie sich das bei ihm langfristig entwickelt hat? Da ich nicht unbedingt die typische Patientin für sowas bin (die wäre zwar auch weiblich, aber zwischen 40 und 60 und übergewichtig und an den 40 kratze ich eben erst knapp und das Gewicht ist radbedingt im Idealbereich) scheinen sich sowohl der Physio wie auch der Orthopäde etwas schwer zu tuen mit einer Prognose…
 
Nun ja ich weiß nicht ob ich dies auch habe weil ich des öfteren Probleme mit der Achillessehne habe. Allerdings geht radfahren super aber das Lauftraining ist bagger.

Deswegen habe ich mir auch die Blackrol (meine ist blau) angeschafft. Mache jetzt immer braf meine Übungen bloss mit dem dehnen bin ich vorsichtig weil das bei mir die Sache verschlimmert.

Weiterhelfen kann ich dir leider auch nicht. :confused:
 
Btw. ich bin 54 weiblich allerdings nicht übergewichtig. Allerdings in den Wechseljahren und man sagt das dies auch dazu beiträgt wenn Frau in den Wechseljahren ist. :eek:
 
Kann nix beitragen außer gute Besserung. ;)
Wenn's hilft ist auch das herzlich willkommen :)
@Sweety2008 ne, mit der Achillessehne hat das nix zu tun, meine böse sehne verläuft auf der Innenseite des Fusses unter dem Sprunggelenk und hat wohl primär die Funktion, den Fuss zu stabilisieren... Blackroll nutzte ich auch, im Moment erreicht der Physio diesbezüglich aber wesentlich mehr und die Wechseljahre lassen hoffentlich noch ein bisschen auf sich warten...
 
Ich habe die Schmerzen auch mehr an der Innenseite vom rechten Fuß und wenn ich dann da die Schuhe ausziehe und ich komme da dran dann tut es höllisch weh.
Auch drauf drücken tut weh.
 
Hört sich ja auch nicht prickelnd an.... Hast du denn, wenn's gerade mal nicht schmerzt, Probleme, nur auf dem einen Fuss das Gleichgewicht zu halten oder auf die Zehenspitzen zu stehen?
 
Hm... Hoffentlich bloss ne Entzündung durch die Überbelastung? Das dauert ja auch ewig, bis es ausheilt, aber ich würde den Arzt bei Gelegenheit mal darauf ansprechen...
 
haste denn Einlagen bekommen?
ja hab ich, obwohl sowohl der Physio wie auch der Orthopäde nicht sonderlich begeistert sind davon. Ich mache drum auch täglich brav Kräftigungsübungen für die Füsse... im Moment rächt es sich aber schon, wenn ich nur ein paar Schritte ohne die Einlagen mache oder im Haus barfuss rumwusele (besonders hart für mich, die bis vor ein paar Jahren eine begeisterte Barfussgeherin war...). Allerdings ist es nicht möglich, mit den Einlagen denn stärker betroffenen Fuss soweit nach Aussen zu bringen, dass die Knieachse wieder stimmt und nach ein paar Minuten Gehen meldet sich die Sehne auch so.
 
OK, wenn der Muskel tibialis post. und der Muskel soleus schwach, dann ist es wahrscheinlich, dass die Wademuskeln eher .zu Überbelastungen neigen. Oder trainierst du ausschließlich die Wadenmuskeln( M. gastrocnemius ) und sie machen deshalb zu?
 
Also irgendwie finde ich die Muskeln dort unten ja ziemlich kompliziert ;) aber ich versuche es mal etwas genauer zu definieren:
"Zu" macht definitiv der tib.post. Muskel. Da ich dies mit den Übungen in kürzester Zeit provozieren kann, denke ich, dass ich den auch, soweit überhaupt möglich, trainiere. Der soleus ist zwar oft verspannt, scheint mir aber normal leistungsfähig. Die Verspannungen hier lassen sich auch durch die Massagen gut lösen. Der innere Wadenmuskel ist auf der stärker betroffenen Seite deutlich kräftiger, ermüdet aber nicht vorzeitig. Einige der schmerzhaften Verhärtungen würde ich ihm zuordnen, wenn nicht sogar die Mehrheit... Ich müsste mal genauer darauf achten, wie stark welche Muskeln beim Training tatsächlich beansprucht werden, bisher war ich eher auf die Reaktion der Sehne fixiert...
 
Der soleus ist zwar oft verspannt, scheint mir aber normal leistungsfähig. Die Verspannungen hier lassen sich auch durch die Massagen gut lösen. Der innere Wadenmuskel ist auf der stärker betroffenen Seite deutlich kräftiger, ermüdet aber nicht vorzeitig. Einige der schmerzhaften Verhärtungen würde ich ihm zuordnen, wenn nicht sogar die Mehrheit...
Vorsicht bei solchen scheinbar einfach Schlüssen!!!
Ich war jetzt auch wieder bei meinem Physio in Behandlung, weil ich beim Aufsteigen auf's Rad einen stechenden Schmerz in der linken Po-Backe hatte. Ursächliche Auslöser dafür kommen aber bei mir aus Verspannungen im Schulterbereich durch meine (sitzende) Büroarbeit.
Trotzdem musste der Physio aber erst mal die Schmerzen in den Griff kriegen, bevor er an die Verspannungen gehen konnte.
Einfaches Ursache- / Wirkung-Denken greift bei körperlichen Beschwerden oft zu kurz, speziell bei nicht lange zurück liegenden chirurgischen Eingriffen sind die Zusammenhänge komplex, oft (auch bei mir) spielt "der Kopf" eine große Rolle, weil der "aus der Erinnerung / Erfahrung heraus" Bewegungsabläufe wegen erfahrenen Schmerz blockiert. Und daraus dann Blockaden/Schmerzen an anderen Stellen resultieren.

Ich habe nach einer Bandscheiben-OP jahrelang mit Phantom-Schmerzen etc. rum gemacht, bevor ich endlich eine sachkundige physiotherapeutische Praxis gefunden habe. Probleme habe ich zwischendurch immer noch, aber ich kann jetzt damit leben.
Nach meinen Erfahrungen: Operationsgeile Orthopäden gibts wie Sand am Meer, gute erfahrene Physiotherapeuten sind selten wie echte Perlen.
 
Vorsicht bei solchen scheinbar einfach Schlüssen!!!
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Einfaches Ursache- / Wirkung-Denken greift bei körperlichen Beschwerden oft zu kurz, speziell bei nicht lange zurück liegenden chirurgischen Eingriffen sind die Zusammenhänge komplex, oft (auch bei mir) spielt "der Kopf" eine große Rolle, weil der "aus der Erinnerung / Erfahrung heraus" Bewegungsabläufe wegen erfahrenen Schmerz blockiert. Und daraus dann Blockaden/Schmerzen an anderen Stellen resultieren.
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Operationsgeile Orthopäden gibts wie Sand am Meer, gute erfahrene Physiotherapeuten sind selten wie echte Perlen.

Da hast du mich wohl falsch verstanden: ich meinte nicht, dass die Verhärtungen in dem Muskel die Schmerzursache sind, sondern, dass sie wohl in dieser Muskelgruppe liegen. Ansonsten gebe ich dir grundsätzlich recht, allerdings scheint gerade bei diesem Problem Ursache und Wirkung doch recht eindeutig: die Sehne ist geschädigt und gelängt, zudem sind die Ansatzpunkte durch den Zusatzknochen biomechanisch ungünstig, so kann die Sehne die vom Muskel ausgeübte Kraft nicht richtig einleiten - der Muskel gibt immer mehr, was die Sehne zusätzlich stresst... Dass sich die Muskelverspannungen auch auf den übrigen Körper auswirken, kann ich natürlich bestätigen, diese "Zipperlein" lassen sich aber gut in den Griff kriegen :) Auch der Hinweis auf die Operation ist richtig, allerdings waren die Probleme ja schon vor dem Eingriff vorhanden, wurden nun durch die Zusatzbelastung einfach stark gefördert...
Zuletzt muss ich noch eine Lanze für den Orthopäden brechen: operationsgeil ist der eher nicht - genau darum habe ich auch den Thread hier gestartet, weil ich gerne gewusst hätte, wie sich so etwas ohne korrigierenden Eingriff entwickeln könnte...
 
Ja das deine Problematik ist leider wie so oft, sehr komplex und läßt sich so online eh nicht genauer erörtern.
Frag aber mal deine/n Physio, ob er/sie auch nach dem Fasziendistorsionsmodell ( FDM ) behandeln kann?
 
Frag aber mal deine/n Physio, ob er/sie auch nach dem Fasziendistorsionsmodell ( FDM ) behandeln kann?
Danke für den Hinweis, hab nämlich ab morgen eine neue; da kann ich das bei Gelegenheit ansprechen. Andererseits hab ich nicht das Gefühl, dass die bisherige Behandlung nicht optimal gewesen wäre: die Kombination von Triggerpunktbehandlung, Mobilisierung und Schmerzlinderung an der Sehne selber scheint mir richtig, um die Schmerzen in den Griff zu kriegen, ich stelle einfach keine Verbesserung bezüglich Funktion und Leistungsfähigkeit fest...
 
ja so eine Dysfunktion ist halt eine verflixte Sache.
Obgleich die FDM noch schmerzhafter ist, als die Triggerpunktbehandlung, bewirkt sie aber gerade in puncto Schmerzlinderung und Bewegungsereiterung manchmal kleine Wunder.
Hier mal alles wissenswertes in Sachen Tibialis post. Dysfunktion
 
danke für den Link... den Artikel kenne ich (leider) - mein Doc machte den Facharzt in Liestal :D
 
Ich lese hier ganz interessiert mit, da tib. post. nicht ganz unbeschadet - aber vollkommen harmlos zum beschriebenen Leidensweg von b_a.
Ich habe meine Beschwerden primär vom Laufen, wobei zu kurze Rekom-Phasen, nicht stimmige Beinachsen und falsche (weil zu weiche, zu hohe) Laufschuhe involviert sind. Also nur Fußtraining langt da bei mir nicht.
Daher meine Frage an b_a: was machen Deine Beinachsen und... was macht die Ernährung? Letzteres hat sich bei mir als überraschend wichtig erwiesen.
Zusätzlich würde ich nach dem beschriebenen"Bewegungsdrang" fragen - im Sinne von Belastungs- / Entlastungsphasen. Vielleicht magst Du ja was dazu sagen.
Gute Besserung!
 
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