AW: Thesen gegen einen Helm wiederlegt > PRO HELM !
Moin,
ich möchte euch diese Seite nicht vorenthalten:
http://matti.homelinux.net/prohelm/Pro-Helm.html
Diese Seite hat ein Freund erstellt um die seiner Meinung nach falschen Thesen gegen einen
Helm zu wiederlegen.
"Widerlegen"... viele Argumente lese ich da nicht, nur Meinungen
Diclaimer (was sowieso keiner liest)
Ich will niemandem das Helmtragen madig machen. Das kann jeder halten, wie er will. Ich behaupte aber, dass die Schutzwirkung des Radhelms übertrieben dargestellt wird, manchmal sogar grotesk. Wenn man eine Skala aufbaut, die von "0" wie "völlig ungeschützt" bis "100" wie "überlebt Frontakzusammenstoß mit LKW"reicht, schiebt einen ein Radhelm von 1 auf 2 oder 3. Nicht mehr, nicht weniger.
Ich wehre mich, und zwar dagegen, Radfahren ohne
Helm als etwas dummes, verantwortungsloses darzustellen. Außerdem bin ich es leid, auf RTFs angepflaumt zu werden
Radfahren ohne
Helm
Warum sollte ich beim Radfahren keinen Helm tragen?
Radfahren ist keine besonders gefährliche Tätigkeit. Radfahren ist (bezogen auf die Dauer) sogar ungefährlicher als Autofahren. Dennoch fordert niemand, beim Autofahren einen Helm zu tragen.
Matti: Nunja, die Erhebung ist von 1993 und aus einem Land, dass nicht gerade für sichere Autos bekannt ist. Zudem ist unklar, aus was sie die "Dauer" bezieht. Auf die Lebensdauer? Oder auf die Dauer der Aktivität?
Was soll sich seit 1993 so grundlegend geändert haben?
Treppensteigen oder Duschen ist viel gefährlicher als Radfahren. Tragen sie einen Duschhelm?
Nein, weil es so einen nicht gibt. Die Frage ist auch immer, für WEN Treppensteigen oder Duschen gefährlich ist. Sicherlich nicht für die Generation der Unter-Sechzigjährigen.
Und einen Radhelm tragen wir deshalb, weil es ihn gibt?
Nebenbei, dass Radfahre über 60 ebenfalls am stärksten gefährdet sind, tödlich zu verunglücken, kann man jeder Unfallstatistik entnehmen. Es trifft selten die Jungen, Fitten, sondern die Alten, die Probleme haben mit dem heutigen Verkehrsverhalten. Da sollte angestzt werden, nicht bei bunten Gadgets.
Oft bin ich als Radfahrer aber gar nicht Schuld an meinem Unfall.
Richtig, jedenfalls nicht direkt. Die schweren und tölichen Unfälle geschehen zum größten Teil unter Beteiligung von Kraftfahrzeugen, die den Radfahrer übersehen. Daher sollte man Strecken meiden, die den Radfahrer aus dem Wahrnehmungsbereich des Kraftfahrzeugverkehrs entziehen.
Nein, man sollte seine Augen offen halte und für die anderen mitdenken. Das erste Gebot in der StVo ist "gegenseitige Rücksichtnahme".
Stimmt beides. Spricht weder für noch gegen
Helm.
Von Kraftfahrern gesehen zu werden ist die beste Versicherung gegen schwere Unfälle. Oder anders formuliert: meiden sie Radwege! Radwege sind gefährliche Wege, Radfahrer verunglücken dort am häufigsten. Fahren sie nicht auf Radwegen, wenn sie nicht müssen. Leider ist es für Radfahrer vorgeschrieben, diese Sonderwege zu benutzen.
Das mag für Hobby-RadSPORTler zutreffen aber nicht für Sonntags-Radfahrer. Diese können ja kaum ordentlich geradeaus Fahren und sind ein unabschätzbares Risiko im Straßenverkehr. Das gleiche gilt für Kinder und alte Menschen. Außerderm bevorzuge ich lieber einen schönen Radweg als eine Bundesstraße mit knapp vorbeirasenden Autos und LKWs. Auch im innerstädtischen Verkehr sind mit Autofahrer nicht geheuer. Viel zu nahe vorbeifahrend, erkennen sie nicht die Gefahr. Schneller als man denkt, verreist man das Lenkrad auf Grund eines Steines. Ein Sturz direkt neben oder kurz vor einem Auto ist garantiert nicht so angenehm. Dann stürze ich doch lieber ÜBER eine Motorhaube, weil mich ein Autofahrer auf dem Radweg nicht gesehen hat.
Das ist, Verzeihung, Unfug. Das höhere Sicherheitsrisiko auf dem Radweg ist erwiesen und gilt für alle Radfahrergruppen. Dass man sich auf dem Radweg subjektiv sicherer fühlt, hat nichts damit zu tun, dass man objektiv gesehen höher gefährdet ist.
Es passieren aber trotzdem noch sehr viele Unfälle, bei denen Radfahrer von Autos angefahren und verletzt werden. Für solche Situationen ist ein Helm sicher sinnvoll.
Statt einen Helm gegen Verletzungen zu tragen, sollte man lieber versuchen, den Unfall vermeiden.
Man kann nun mal nicht jeden Unfall vermeiden. Deshalb passieren sie ja. Die Annahme, einen unvorhersehbaren Unfall vermeiden zu können ist schlichtweg naiv.
Stimmt. Aber die Frage ist, ob ein Radhelm eine geeignete Gegenmaßnahme ist, oder mehr einen Placeboeffekt erfüllt.
Einen Helm aufzusetzen verschiebt die Verantwortung vom Verursacher (=Autofahrer) auf das Opfer (=Radfahrer).
Nur weil Radfahrer einen
Helm tragen, werden Autofahrer nicht rücksichtsloser. Jeder hat im Straßenverkehr eine Verantwortung. Und für die eigene Gesundheit und Unversehrtheit ist in diesem Land jeder Erwachsene Mensch selbst verantwortlich.
Schau Dir die Berichterstattung an, unterschwellig ist der Vorwurf vom "selber schuld" schon da. Versicherungen von schuldigen Parteien versuchen bereits, unbehelmten Radfahrern eine Mitschuld anzuhängen.
Man sollte lieber sein Möglichstes tun, um nicht mehr von Autos übersehen und angefahren zu werden. Eine hervorragende Lektüre sind hierzu auch die 10 Gebote des sicheren Radfahrens.
Diese Regeln sind keine Garantie um unfallfrei durch das Radfahrer-Leben zu kommen. Sie könne allerdings sehr gut helfen, Risiken zu mindern. In den meisten Punkten stimme ich diesen Regeln deshalb auch zu. Jeder muss selbst entscheiden, welcher dieser Regeln er Beachtung schenkt.
Ich möchte zumindest mein wichtigstes Körperteil ein wenig schützen
Dazu ist ein Helm nicht besonders geeignet. Kopfverletzungen sind ohnehin vergleichsweise selten.
Selten, dafür aber um so gefährlicher.
Gilt nur bei Radfahren? gilt doch immer.
Schutzmaßnahmen sind da sinnvoll, wo besonders hohe Gefährdung vorliegt. Beim Radfahren nicht mehr der Fall als beim Spazierengehen oder Autofahren.
Ein Radfahrer fällt nicht wie ein nasser Sack zu Boden, sondern schützt sich instinktiv, indem er sich mit den Händen abfängt oder andere Schutzreflexe aktiviert. Der Mensch ist schon von Natur aus sehr gut in der Lage, den Kopf als sein wichtigstes Körperteil zu schützen (übrigens einer der wichtigsten Gründe, warum gerade Kinder keine Helme tragen sollten: ein Helm behindert die Ausbildung dieser Schutz-Reflexe).
Reflexe werden nicht erlernt. Sie sind ein Automatismus, den man nicht beeinflussen kann. Genauso wie das Zucken des Beins, wenn der Arzt gegen das Knie hämmert. Reflex ist Reflex. Dieser Absatz widerspricht sich. Entweder der Mensch schützt den Kopf von Natur aus ODER er muss es lernen.
Mit dem Argument habe ich auch so meine Probleme, allerdings sind Fallreflexe durchaus trainierbar. Ein geübter Kampfsportler fällt mit Sicherheit geschmeidiger als ein Couch Potato.
Deutlich sinnvoller wären beispielsweise Handschuhe mit Polster an den Handflächen, um sich im Falle eines Sturzes beherzt mit den Händen abfangen zu können.
Handschuhe schützen vor Schürfwunden in den Handflächen - die übrigens sehr langsam und schwer verheilen. Ein eingearbeitetes Polster kann nur bei niedrigen Geschwindigkeiten und Fallhöhe die auftretende Energie abfangen. Handschuhe mit abriebfester Innenfläche (z.B. Leber) reicht völlig.
Ein bisschen Schutz ist besser als gar nichts.
Schauen sie sich einen typischen
Helm einmal genau an und überprüfen sie, welche Teile ihres Kopfes abgedeckt werden. Der
Helm bedeckt nur die Stellen des Kopfes, die bei Unfällen ohnehin am seltensten verletzt werden. Die häufigsten Kopfverletzungs-Stellen (Nase, Kinn, Wangen, Nacken) bleiben ungeschützt.
Diese Kopfbereiche verheilen viel schneller als Schädelknochen-Verletzungen. Zumal ein Nasen- oder Kinnbruch nicht zum Tode führen kann. Wie bei einem Sturz der Nacken verletzt wird ist mir Rätselhaft. Ich kann mir maximal Halswirbelverletzungen vorstellen.
Keine Verletzung ist so dumm, dass man sie sich nicht holen kann. Auch hier gilt allerdings, dass Schutzmaßnahmen da angebracht sind, wo besondere Gefährdung vorliegt. Außerdem wieder die Frage, wie gut ein Radhelm *tatsächlich* vor einer schweren Schädelverletzung schützen kann. Selbst behelmte Motorradfahrer holen sich die, und die tragen einen deutlich schwereren Integralhelm, der von der Schutzwirkung her einem 200g Styroporteller haushoch überlegen ist.
Ich hatte vor einiger Zeit mal einen schweren Sturz und fahre daher seitdem nur noch mit Helm.
Leider vergessen viele Menschen dabei, etwas gegen die Ursache des Unfalls zu tun. Oft ist das Tragen eines Helmes die einzige Verhaltens-Änderung nach einem Unfall. Damit geraten wirkungsvolle Maßnahmen zur Unfallverhütung ins Hintertreffen. Denken sie vielleicht auch einmal über ihren Fahrstil nach. Suchen sie nach dem Grund, der ursächlich war für ihren Unfall und versuchen sie, diesen in Zukunft zu vermeiden.
Aus eigener Erfahrung: Ich stürzte mal schwer, weil ich geträumt hatte und unachtsam wurde. (Lese die ganze Geschichte hier). Mein Fazit: Gefahr erkannt, Gefahr geband. Trotzdem trage ich weiterhin einen
Helm, weil ich mir den Folgen eines Sturzes bewusst geworden bin.
Mein Helm hat mir mal das Leben gerettet, denn nach dem Sturz war er zerbrochen.
Dass der Helm zerbrochen ist deutet zuerst einmal darauf hin, dass ein Helm nicht besonders viel aushält. Versuchen sie mal, ein Stück Verpackungs-Styropor zu zerbrechen. Das gehr erstaunlich leicht. Das Zusammendrücken von Styropor ist hingegen viel schwerer. Solange das Styropor ihres Helms also nicht zusammengedrückt bzw. eingedellt wurde, ist das ein Zeichen, dass ihr Helm kaum Energie absorbiert hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ihr Sturz ohne Helm ebenso harmlos ausgegangen wie mit Helm.
Styropor ist nicht gleich Styropor. Man soll auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Das Styropor im
Helm ist wesentlich stabiler. Das Styropor dient nur der Energieaufnahme. Die äußere Hartschale schützt das Styropor vor dem Abschürfen. Wenn ein
Helm bricht - was äußerst selten vorkommt - dann heißt es, dass er sehr viel Energie aufgenommen hat oder von minderwertiger Qualität war. Dann sollte man sich eher überlegen, wie viel Geld einem ein guter
Helm und die eigene Gesundheit Wert ist.
Helme brechen praktisch bei jedem Sturz. Wie hoch ist Deiner Meinung nach übrigens der Unterschied zwischen Styropor und Styropor?
Die Frage ist eher, wieviel tatsächlichen Schutz ein Radhelm bietet, und wie hoch der objektive, nachweisbare Sicherheitsgewinn ist.
Auch wenn ein Radhelm nur eine minimale Schutzwirkung hat, so schadet er zumindest nicht.
Das ist leider falsch. Ein Helm schadet sowohl dem einzelnen Helmträger als auch dem Radverkehr insgesamt.
Oh ja... die Helme machen sich selbstständig, reißen sich von den Köpfen los und überfallen ihre ahnungslosen Besitzer. Danach gehen sie auf Fußgänger, Motorrad-, Autofahrer und Fußgänger los. Ihre Riemen nutzen sie peitschenartig, um ihre Gefangenen zu foltern und für ihre Weltherrschaft auszunutzen. ... So ein Blösinn ...
Wenn Du weitergelesen hättest...
Es gibt Vermutungen, dass ein Helm durch seinen vergrößerten Kopfumfang die Gefahr von sog. Rotations-Traumata erhöht. Dies wird dadurch verursacht, dass sich der Helm stärker mit dem Untergrund "verhakt" als ein "nackter" Kopf mit Haaren und den Schädel dadurch ruckartig verdreht, wodurch das Gehirn schwer geschädigt werden kann.
Es bleibt bei der Vermutung. Diese alleine rechtfertigt aber nicht den Verzicht auf einen schützenden
Helm.
Dazu müßte bewiesen sein, dass ein
Helm nachweislich, meßbar schützt, beziehungsweise eine signifikante Verbesserung des Schutzes darstellen würde, wo Schutz in besonderem Maße nötig ist.
Und warum schadet es dem gesamten Radverkehr, wenn ich einen Helm trage?
a) Das Helmtragen signalisiert anderen Menschen fälschlicherweise, Radfahren sei gefährlich. Dadurch halten sie andere Menschen vom Radfahren ab. Je mehr Menschen mit dem Rad fahren, desto sicherer wird der Radverkehr.
Oh, super ...
Weniger Menschen, die vor mir rumschlängeln.
Weniger Menschen, die nicht zur Seite fahren, wenn ich
Klingel. Weniger Menschen, die fahren, als wären sie alleine auf dem Weg. Weniger Menschen, die mich ständig zum
Bremsen zwingen.
Also ... wo ist der Schaden?
Der Schaden ist objektiv nachgeiesen. In Gegenden, wo das Fahrrad besonders häufig genutzt wird, ist die Anzahl der Verunfallten pro Radfahrer geringer. Argumente statt Polemik?
Freiwilliges Helmtragen begünstigt die Einführung einer Helmpflicht, weil eine Helmpflicht erst dann eingeführt wird, wenn genügend Radfahrer von sich aus Helme tragen.
Und was wäre so schlimm an einer Helmpflicht? Oh ... ich vergas ... weniger Menschen werden durch töliche Kopfverletzungen ums Leben kommen. Das wäre eine Tragöie für die Bestattungsindustrie. Jetzt weiß ich auch, wer diesen Text vermutlich geschrieben oder in Auftrag gegeben hat. Zudem hat es keinen Sinn, eine Helmpflicht einzuführen, wenn eh schon jeder einen
Helm trägt.
Steht im nächsten Absatz?!
Ist eine Helmpflicht nicht wünschenswert?
Nein, auf keinen Fall! Eine Helmpflicht ist eine der schädlichsten Maßnahmen für den Radverkehr! Erfahrungen aus Australien und Neuseeland zeigen, dass der Radverkehr durch eine Helmpflicht um mehr als 40% abnimmt. Der Anteil der Kopfverletzungen hat trotz Erhöhung der Helmtragequote von unter 5% auf über 85% aber nicht abgenommen. Im Gegenteil, es zeigt sich, dass durch eine Helmpflicht das Unfallrisiko für Radfahrer sogar noch erhöht wird.
Traue keiner Statistik die du nicht selbst erstellt hast. Diese genannte Studie ist mittlerweile mehrere Jahre alt und wahrscheinlich längst überholt.
Wahrscheinlich kann dieser Studie genauso wissenschaftliche Mängel unterstellt werden, wie die zu Anfang erwähnte.
Dieses Churchill-Zitat kommt immer von Leuten, die keine Lust haben, selber nachzudenken.

Die zu Anfang erwähnte Quelle ist keine Statistik, sondern eine Studie. Das andere sind öffentlich gemachte Unfallstatistiken. Was an letzterer gefälscht/schlecht sein soll, kannst Du sicher aufzeigemn? Die erstgenannte Studie (Thomsn/Rivara/Thomson) weist nicht nur diverse handwerkliche Fehler auf (Ärzte und Grundrechenarten), sondern ist durch die Art der Datenerfassung in höchsten Maße zweifelhaft. ZB läßt sich anhand des Datenmaterials der Studie und den gewählten Berechnungsverfahren nachweisen, dass Durch Helmtragen auch die Wahrscheinlichkeit einer Beinverletzung signifikant vermindert wird. Das weist darauf hin, dass die Studie nicht viel taugt...
Allerdings bin ich auch gegen eine Helmpflicht. Ich vertraue da eher der Selbstverantwortung von Erwachsenen Menschen. Eine Helmpflicht für Kinder wäre jedoch sinnvoll.
Warum?
Man hört und liest sehr oft, dass ein
Helm das Risiko für Kopfverletzungen um 85% reduzieren kann.
Diese Zahl entstammt mit Sicherheit der sog. "Seattle-Studie" von Thompson, Rivara und Thompson aus dem Jahr 1989. Diese Studie ist jedoch höchst zweifelhaft und trifft viele unzulässige Schlussfolgerungen, so dass die genannte Aussage schlichtweg falsch ist. (Am Rande bemerkt: mit der Seattle-Studie lässt sich auch "beweisen", dass ein Radhelm das Risiko einer Nicht-Kopfverletzung um 72% reduziert...)
Es gibt noch andere Studien, die ebenfalls durch falsche Vorgehensweisen zu falschen Schlussfolgerungen kommen.
Richtig. Wahrscheinlich in der Studie aus Neuseeland und Australien. (Studie anschauen)
Die Untersuchung von Dr. Kelsch wäre hier zu nennen. Beispielsweise war dort schon die Anzahl der untersuchten Radfahrer viel zu klein (76 Personen), um allgemeingültige statistische Zusammenhänge formulieren zu können.
Gibt es andere Studien, die eine Schutzwirkung eines Radhelms nachweisen?
Es gibt bisher keine ernsthaften und nachvollziehbaren Studien, die eine Schutzwirkung von Radhelmen nachweisen. Es gibt aber bereits einige Studien, aus denen hervorgeht, dass ein Radhelm keine messbare Schutzwirkung hat.
Es gibt auf den Straßen zu wenig Helmträger und zu wenig Kopfverletzungen, als dass man mit einer zeitlich und regional beschränkten Studie allgemeingültige Aussagen machen könnte.
Genauso wenig gibt es Studien die beweisen, dass Helme nicht schützen.
Wie gesagt, falscher Denkansatz. Gibt es den totalen Schutz gegen alle Fährnisse des Alltags? nein. Also ist es dann sinnvoll, Schutzmaßnahmen wie einen
Helm zu ergreifen, wenn
a) Die Tätigkeit besonders hohe Gefahr für den geschützen Körperteil birgt
b) Die Schutzmaßnahme geeignet ist, den Schutz deutlich zu erhöhen.
Sonst dürfte man sich ohne Ganzkörperprotektor, nach Deiner Logik, ja gar nicht mehr aus dem Haus trauen.
Beides ist aber beimRadhelm meiner Meinung nach nicht gegeben.
Es gibt Prüfnormen, die die Schutzwirkung eines Helms sicherstellen.
Richtig, nur gehen diese Prüf-Szenarien ziemlich an der Realität vorbei. Zudem ist die geforderte Schutzwirkung für den realen Gebrauch völlig unwichtig. Eine gängige Prüfnorm (DIN EN 1078) besagt, dass ein 5kg schweres, behelmtes Objekt (offenbar ein Kopf) bei einem Aufprall mit etwa 25km/h einen bestimmten Beschleunigungs-Grenzwert nicht überschreitet, solange der Aufprall senkrecht von oben auf den Helm wirkt. Wie oft fällt der Kopf (also ohne Körper, man erinnere sich: 5kg) senkrecht von oben auf den Scheitel vom Fahrrad herunter? Oder anders ausgedrückt: ein Helm verhindert vielleicht ein paar harmlose Schrammen, bei mittleren und schweren Kopfverletzungen hat ein Helm keinerlei Schutzwirkung mehr.
Normen haben den Nachteil das die Prüfung genormt ist. Genormte Prüfverfahren müssen stets unter identischen Bedingungen durchgeführt werden. Deshalb wird die Schutzwirkung auf diese Art und Weise getestet. Andere Methoden wären wahrscheinlich nicht Normgerecht.
(nach Prüfverfahren für Helme recherchieren)
Bei dem Prüfevrfahren wirken nicht nur 5kg auf dem Helm. Durch die senkrechte Fallgeschwindigkeit wirken wesentlich höhere kräfte auf den Helm. Wer sich die Mühe macht das auszurechnen darf mir gerne eine E-Mail mit dem Ergebnis zuschicken.
In der Realität wird das Szenario wahrscheinlich anders aussehen. Der Kopf - mit Helm - wird in einem Winkel auf den Boden oder einem anderen Objekt auftreffen. Ein durschnittlicher Fahrradfaher fährt 20 bis 25km/h. Durch den Winkel wird die Energie anders abgefangen als bei einem senkrechten Aufprall.
Stimmt, und zwar ist nach den Gestzen der Physik (8.Klasse oder so) nur die senkrechte Komponente interessant. Die hängt von der Fallhöhe ab, und die ist beim Radfahrer nicht andersals beim Fußgänger. Konsequenz? Betrachten wir jetz auch zu Fuss gehen ohne Helm als verantwortungslos? Im Amiland joggen schon welche mit Zahnschutz....
Kennst Du Eurosport "Watts"? Da kann man oft Motorradrennfahrer bewundern, die bei 200km/h+ absteigen. Gewöhnlich passiert nicht viel.
Die Stabiltät eines Helmes lässt sich auch mit eigenen Mitteln testen. Stelle dich mit beiden Füßen und deinem ganzen Körpergewicht auf die Oberseite des Helms - er wird standhalten. Ich weiß nicht ob ein menschlicher Schädel das aushält.