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T-MOBILE beendet Sponsoring

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ich bin auch nach der ersten tour de france 1989 mit start und etappe in luxembourg zum radsportfan geworden. bin aber nie ein rennen zumindest keines wofür man eine lizenz braucht gefahren. ich habe durch das radfahren sehr viel wunderbare erfahrungen gemacht die ich nicht missen möchte, bin marathons und soweiter gefahren habe landschaften gesehen und entdeckt, naturerfahrungen gemacht, habe mich hunderte male überwunden, habe gekämpft, körpererfahrungen gemacht die einem vielleicht in sonst keiener anderen sportart zuteil werden und ALL DIES HAT NICHTS MIT DOPING ZU TUN. es gibt nicht nur den profisport! mein allerliebstes hobby lasse ich mir von keinem miesmachen und all diejenigen die jedes jahr tausende kilometer aus spass an der freunde fahren werden mich verstehen. und meine kinder, wenn ich denn später mal welche haben werde, denen werde ich von meinen erfahrungen erzählen und sie mitnehmen und ihnen versuchen die freude am radfahren zu vermitteln. radfahren hat nichts mit doping zu tun, mein radfahren auf jeden fall nicht und das sehr sehr vieler leute auch nicht.

Ich sage doch nicht, dass Radfahren was mit Doping zu tun hat. Nur Profisport. Aber wenn der professionelle Radsport nicht mehr existiert, wird das private Rennradfahren wohl auch zurückgehen und die Kids werden andere Sportarten ausüben. Ich werde weiterhin durch die Gegend radeln und wenn die Kids wollen, werden sie auch radeln. Keine Frage.
 
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Na das zeugt aber von ziemlicher Weltfremdheit. Es war schon vorher bekannt, dass gedopt wurde. Wer davor die Augen verschlossen hat, der ist ein wenig selber Schuld dass er nun überrascht ist.

Japp. Is aber so. Ich habs geglaubt. N paar Blöde muss es doch geben. Wär doch langweilig, wenn jeder den kompletten Durchstieg hätte.

Das gilt dann aber auch für alle anderen Sportarten. Wie wars denn mit Wettbetrügereien im Fussball. Wer waren die anderen 150 Sportler die auf der Fuentes Liste stehen. Was ist mit den Leichtathleten aus US, den Gewichthebern aus den ehemaligen Ostblockländern, den chinesischen Schwimmerinnen, den deutschen Ski-Langläufern oder den österreichischen ?
Träum weiter davon dass nur im bösen Radsport gedopt wird. Und na klar, alle sollen leiden, Mechaniker, Masseure, Fahrer die haben ja alle kräftig mitgedopt oder war. Und die sollen nun auf jeden Fall Ihren Job verlieren ??

Mag sein, is mir aber wurscht. Ich interessiere mich im Profisport nur für Radeln und Skifahren. Ja. Skifahrer dopen auch. Und der Bode Miller fährt sogar besoffen. Huiuiuiuiui!

Ja. Alle die in diesem System mitgearbeitet haben, sollen ihren Job verlieren. Oder meinst du Eule und seine Sitzpolster-Einschmier-Kumpels wissen von nix? Jetzt bist du weltfremd!

Radsport ist eine der schönsten und gesündesten Sportarten. Wenn jedoch, wie hier in DE üblich das ganze in Bausch und Bogen verdammt wird, gibt es auch keinen Amateur- und Breitensport mehr. Aber wen interessiert das schon ? Vereine bekommen keine Sponsoren für Jugendrennen mehr, Eltern schicken Ihre Kinder nicht mehr zum Training und und und :mad:

Der Radsport wird überleben, aber in Deutschland sieht es lange sehr sehr düster aus. Aber träum Du nur weiter von andern Sportarten die Spass machen und bei denen nicht gedopt wird

Radsport überlebt. Profisport hoffentlich nicht. Ja, auch die bösen Fußballer und die anderen bösen Buben. Die Kids sollen auch keine Profisportler werden, sondern mim Mountie durchn Wald düsen oder Fussi kicken oder Bälle übern Tennisplatz hauen. Dazu brauchts kein Doping, nur Spaß an der Freud'!
 
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Radsport überlebt. Profisport hoffentlich nicht. Ja, auch die bösen Fußballer und die anderen bösen Buben. Die Kids sollen auch keine Profisportler werden, sondern mim Mountie durchn Wald düsen oder Fussi kicken oder Bälle übern Tennisplatz hauen. Dazu brauchts kein Doping, nur Spaß an der Freud'!

Ohne Profisport keine Berichterstattung, ohne Berichterstattung Interesse , ohne Interesse keine Vereine, ohne Vereine kein Breitensport.

Im Radsport in Deutschland heist dies: Die Vereine haben kein Geld mehr Rennen auszurichten. Eltern melden Ihre Kinder nicht mehr an, da der Radsport ja so böse ist. Dadurch gehen den Vereinen die Mitglieder flöten. Schon gibts auch keine RTFs mehr, schon interessieren sich noch wenige für Radsport usw.

In Deutschland interessiert man sich doch eh nur für Sportarten in denen auch deutsche Sportler international erfolgreich sind. Wie steht es denn um den deutschen Tennis Nachwuchs ?

Dieses deutsche Gründlichkeit, wenn die Journalisten es nur lange genug in die Köpfe der Bürger prügelt kotzt mich ziemlich an und lässt mir die Galle überlaufen.

Sorry das Du jetzt derjenige bist, der es abbekommt. Es geht nicht nur um Deinen Beitrag sondern um alle diese Beiträge, die vor Selbstgerechtigkeit nur so triefen.
 
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Ohne Profisport keine Berichterstattung, ohne Berichterstattung Interesse , ohne Interesse keine Vereine, ohne Vereine kein Breitensport.

Doch, es wird Breitensport geben. Aber ohne Carbonräder. Einfach nur Spaß an Bewegung und am Sich Austoben. Kennt das noch einer oder muss es der exakte Trainingsplan und das professionelle Training sein?

(...)

Sorry das Du jetzt derjenige bist, der es abbekommt. Es geht nicht nur um Deinen Beitrag sondern um alle diese Beiträge, die vor Selbstgerechtigkeit nur so triefen.

Keine Angst, ich nehme das durchaus persönlich.
 
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Freut mich, dass es Leute wie JoeVo und DerPiet gibt, die sich differenziert mit der Thematik auseinandersetzen können.
 
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Ohne Profisport keine Berichterstattung, ohne Berichterstattung Interesse , ohne Interesse keine Vereine, ohne Vereine kein Breitensport.

Im Radsport in Deutschland heist dies: Die Vereine haben kein Geld mehr Rennen auszurichten. Eltern melden Ihre Kinder nicht mehr an, da der Radsport ja so böse ist. Dadurch gehen den Vereinen die Mitglieder flöten. Schon gibts auch keine RTFs mehr, schon interessieren sich noch wenige für Radsport usw.

In Deutschland interessiert man sich doch eh nur für Sportarten in denen auch deutsche Sportler international erfolgreich sind. Wie steht es denn um den deutschen Tennis Nachwuchs ?

Dieses deutsche Gründlichkeit, wenn die Journalisten es nur lange genug in die Köpfe der Bürger prügelt kotzt mich ziemlich an und lässt mir die Galle überlaufen.

Sorry das Du jetzt derjenige bist, der es abbekommt. Es geht nicht nur um Deinen Beitrag sondern um alle diese Beiträge, die vor Selbstgerechtigkeit nur so triefen.

Ich kann bei diesem Beitrag nur in jedem einzelnen Wort zustimmen, auch mich nervt diese typisch deutsche Einstellung, das nur Sportarten beliebt sind in denen es besondere deutsche "Vorbilder" gibt, die erfolgreich sind.

Klasse Beitrag! :daumen:

Gruß
Chris
 
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"Berichterstattung Interesse , ohne Interesse keine Vereine, ohne Vereine kein Breitensport."

Entschuldigung, diese Argumentation ist totaler Quatsch. Es liegt doch wohl an jedem selber Sport zu treiben, da braucht es keine Berichterstattung, Vereine etc. Es ist nicht nötig, für alles gleich einen Verein zu gründen. Insbesondere nicht, wenn ich Rennrad fahren will.
Aber in Deutschland gilt halt doch, wenn sich zwei mit dem gleichen Interesse zusammenfinden, wird erstmal ein Verein gegründet.
Also bitte, setze Vereinssport nicht mit Breitensport gleich!
 
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...Es ist nicht nötig, für alles gleich einen Verein zu gründen. Insbesondere nicht, wenn ich Rennrad fahren will...

Sehe ich anders. Dieses vereinslose Rumgeradel ist doch gar kein richtiger Sport, allenfalls Bewegung. Ohne Verein und ohne Rennen verpasst man doch alles wesentliche am Radsport, wie Fußball ohne Ball. Sicher könnten Vereine und Rennen auch ohne Profisport existieren, theoretisch, in der Praxis wird es aber wohl tatsächlich schwieriger werden mit der Mitglieder- und Sponsorengewinnung.
 
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Zum Thema Vereinssport, oder nur Breitensport:

Die Menschheit hat sich doch schon immer gegenseitig gemessen.
Ob es nun Keulenweitwurf war oder heute die Kiddis per Lanparty auf ihren PC zocken.

Dieser Wettkampf kann aber nur entstehen, wenn man auch gezielt das Ganze angeht. ALso muss man sich organisieren und das funktioniert nun einmal im Verein am besten.
Sicher kann man auch ne RTF fahren und zum nächsten Ortseingangsschild sprinten und sich hinterher beim Bier noch mal drüber unterhalten, aber ich glaube das ersetzt nicht den richtigen Wettkampf.

Und Fakt ist: Ohne die Profibereiche im Sport und dortige Stars kommt es im Vereinsleben zum Zusammenbruch.
Und da gibt es keine Grauzone, da gibt es nur Sandale oder Lackschuh.
Der Nachwuchs braucht Idole

Beispiele gefällig?

1985 Boris Becker gewinnt Wimbledon
---alle Kids wollen Tennis spielen

1986 Steffi Graf machts ihm nach
---- jetzt wollen auch die Mädels Tennis spielen

Michael Schumacher wird zum ersten mal WM (wars 1995?)
---- an jeder Ecke entsteht eine Cartbahn

Dirk Nowitzki wird zum Topspieler in der NBA
---- Die Basketballabteilungen platzen aus allen Nähten

2007 Deutschland wird Handballweltmeister
----Jetzt hat Kleinkleckersdorf auf einmal 2 E Jugendteams

Selbst seitdem die Biathleten von Sieg zu Sieg rennen können die sich kaum vor Nachwuchs retten
und die haben nur ein kleines Einzugsgebiet im Süden Deutschlands

Also erzähl mir keiner es würde auch ohne Profisport und seine Stars gehen.

Ich würde mich freuen wenn mehr junge Leute Radfahren würden, aber leider sehe ich auf der Straße und vor allem bei RTF meist nur Rentner.
Nichts dagegen, dass Rentner Radfahren (also keine Schimpfe) aber leider ist der Nachwuchs doch recht dünn gesät.

Gruß Joe
 
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Entschuldigung, diese Argumentation ist totaler Quatsch. Es liegt doch wohl an jedem selber Sport zu treiben, da braucht es keine Berichterstattung, Vereine etc. Es ist nicht nötig, für alles gleich einen Verein zu gründen. Insbesondere nicht, wenn ich Rennrad fahren will.
Aber in Deutschland gilt halt doch, wenn sich zwei mit dem gleichen Interesse zusammenfinden, wird erstmal ein Verein gegründet.
Also bitte, setze Vereinssport nicht mit Breitensport gleich!

Ein bischen Nachdenken sollte helfen.
Natürlich kannst Du Rad fahren, ohne einem Verein anzugehören. Wenn Du jedoch an irgendeiner Radsportveranstaltung teilnehmen willst, so muss es eine solche erstmal geben und wer veranstaltet die ?

Hinter jeder RTF zu der sich viele vereinsfreie Radler hier verabreden, steht immer ein Radsportverein der die organisiert. Oder denkst Du die Ausschilderung hat sich magisch selbst an die Bäume gebunden ?

Auch hinter offenen Rennen steht immer ein Organisator. Ohne Profisport würde keins der jetzigen Jedermannrennen mehr existieren.

Aber es ist ja so einfach auf die bösen Profis und Vereinsfahrer zu schimpfen, ohne auch nur ein wenig über die Auswirkungen und Hintergründe nachzudenken :mad:
 
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Ich begreife es nun: Anstatt auf erwischte Doping-Betrüger zu schimpfen, müssen wir all diesen Helden dankbar sein, die ohne jegliches Eigeninteresse ihre Gesundheit opfern, sich mit zweifelhaften Ärzten und mafiösen Händlernetzwerken einlassen, einzig damit unsere Radsportvereine überleben können.......

Nee, in so nem Club möchte ich auch wirklich gerne Mitglied sein. :spinner:

Ringen, Asiatische Kampfsportarten, Sportschießen, Curling, Badminton - es gibt Dutzende von Sportarten, die trotz fehlender Berichterstattung und fehlender bzw rudiemntärer Profistrukturen in Deutschland ein gut gehendes Vereinsleben pflegen und ihre eigenen Meisterschaften ausrichten.
Also nix da mit barfuß oder Lackschuh.
Sieh auch
spiegelonline schrieb:
Frommert stellte zudem klar, dass die finanzielle Unterstützung des Unternehmens im Breitensport und bei der Dopingbekämpfung nicht in Frage gestellt werde: "Es dürfen ja nicht die zu Schaden kommen, die gar nichts dafür können."



Vielleicht ist es ja eine Überlegung wert, dass der Nachwuchs auch deshalb ausbleibt, weil der Radsport (durch seine lange und lange bekannte Dopingtradition) nicht so das allersauberste Image hat?
Ich würde mir als Vater jedenfalls sehr sorgfältig überlgen, ob ich mein Kind einer Sportart anvertrauen, in der Medikamentenkonsum ab dem Teenageralter zum guten Ton zu gehören scheint.

Und der Nachwuchs braucht bestimmt keine Idole, sondern - wenn überhaupt - Vorbilder. Aber definitiv keine bis unter die Augenbrauen vollgeknallten Körperarbeiter, ob sie nun Armstong, Ullrich, Mühlegg, Davids, Schwarzenegger, Sievers, Kratochvilova, Jones, White oder wie auch immer heißen.
 
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Wenn ich mir ein günstiges, qualitativ hochwertiges, Paar Radschuhe kaufe, dass mir viele Jahre gute Dienste leistet und nach Jahren herausfinde, dass diese von Kindern unter elendigen Bedingungen in der 3. Welt hergestellt wurden, dann freue ich mich doch auch nicht mehr über die vielen schönen Radtouren, die sie mir ermöglicht haben, sondern kehre der Herstellerfirma frustriert ein für allemal den Rücken.
Oh Mann, das ist ja an Blauäugigkeit kaum noch zu toppen!! Wer weiß denn heute noch wer wann wo von wem was hergestellt oder geliefert kriegt. Im Rahmen der allseits un-/beliebten Globalisierung blickt da doch kein Schwein mehr durch. Oder glaubst Du, wenn Du ein Rad von Trek kaufst, das alles ist Made in USA?
Wohl kaum, spätestens beim Bauxitabbau zum Erschmelzen des Aluminiums für den Rahmen (der wahrscheinlich auch bei Kinesis in Taiwan gefertigt wird) ist damit doch Schluss. Und wenn Du nicht gerade reich genug für eine DuraAce bist , guck mal auf die Shimanokartons, was da als Herkunftsland mittlerweile alles so draufsteht...
Wo immer es um Geld (VIEL Geld) geht, wird beschissen, gemogelt, betrogen, ausgenutzt, unterdrückt und in etlichen Fällen sogar der Tod von Menschen und Umwelt billigend in Kauf genommen.
Sich davor zu schützen ist heutzutage fast unmöglich, es sei denn einem kommt das Geld aus den Ohren und man kann sich in JEDER Hinsicht handgefertigte Massanfertigungen Made in ... leisten.
Dann stellt sich aber schon wieder die Frage, wo kommt die Knete her?
Zurück zum Thema:
Das war zu erwarten.
Mal was anderes:
Betrüge ich meinen Chef, wenn ich mich mit Kaffee und Schmerzmitteln "fit" halte um meine Arbeit zu schaffen????
 
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Hi Balai,

Ringen, Asiatische Kampfsportarten, Sportschießen, Curling, Badminton - es gibt Dutzende von Sportarten, die trotz fehlender Berichterstattung und fehlender bzw rudiemntärer Profistrukturen in Deutschland ein gut gehendes Vereinsleben pflegen und ihre eigenen Meisterschaften ausrichten.
Also nix da mit barfuß oder Lackschuh.
Sieh auch

Im allgemeinen ist es auch für kleinere Vereine kein Problem, eine Halle zwecks Training und Wettkampf anzumieten. Anders sieht es aber aus, wenn man auf der Straße ein Radrennen veranstalten will. Da stoßen kleinere Vereine des öfteren schon an die Grenze des Machbaren. Ohne Unterstützer in den Kommunen geht im allgemeinen nicht viel, da solche Rennveranstaltungen häufig an strenge Auflagen gekoppelt sind. Man kann den Radsport daher nur schwerlich mit anderen Randsportarten vergleichen, da er eine ganz andere Infrastruktur bedarf. Selbst Radbahnen kann man nicht so ohne weiteres anmieten, mal davon abgesehen, daß es soviele in diesem Lande davon auch nicht gibt.

Vielleicht ist es ja eine Überlegung wert, dass der Nachwuchs auch deshalb ausbleibt, weil der Radsport (durch seine lange und lange bekannte Dopingtradition) nicht so das allersauberste Image hat?

Das Nachwuchsproblem ist mitunter auch ein hausgemachtes, was darin begründet liegt, daß der (Vereins)Radsport immer schon gerne als eine Art elitäre Sportart (von seinen Mitgliedern) betrachtet wurde (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel). Zumindest Querreinsteigern wurde der Einsteig nicht immer leicht gemacht, was sicherlich auch mit ein Grund sein dürfte, dass die sogenannte Jedermannszene nach dem Radsportboom Mitte der 90'ziger Jahre immer mehr an Gewicht gewonnen hat. Absurderweise wird diese Jedermannszene jetzt häufig von genau jenen Leuten kritisiert, die zuvor den Vereinsradsport zumindest in bestimmter Weise der Öffentlichkeit verwehren wollte (eben diese Elitendenke).

Bei den jungen (Kids) sieht's noch etwas anders aus. Der junge Nachwuchs kommt ja doch fast immer über das Elternhaus mit dem Verein in Kontakt. Meistens über Papa/Onkel angeworben oder zum Radsport gebracht. Daher gibt's Vereine, wo das mit der Nachwuchsarbeit relativ gut flutscht, weil einfach viele Familienvätter selbst dort eingebunden sind oder auch Vereine, wo der Verein quasi nur aus einer kleineren Truppe (mittleren Alters) besteht. Jedenfalls war der Radsport niemals eine Sportart, in die man seine Kinder mal so steckt, wie das beim Fußball/Handball, etc. der Fall ist. Ich würde behaupten, es ist doch die Ausnahme, daß ein Kind aus eigenem Ansporn heraus, seinen Vater darum gebeten hat, ihn beim hiesigen Radsport anzumelden.
Hier hat es der Radsport in Deutschland in der Tat nie richtig verstanden, sich für Andere (Außenstehende) im großen Stil zu öffnen.

Ich würde mir als Vater jedenfalls sehr sorgfältig überlgen, ob ich mein Kind einer Sportart anvertrauen, in der Medikamentenkonsum ab dem Teenageralter zum guten Ton zu gehören scheint.

Spielt sicherlich neuerdings auch in die Überlegungen mit ein, wenngleich es nicht ganz so krass ist, wie es dein letzter Satz andeuten will. Hinzu kommt, daß man (oder sagen wir besser sorgsame Mütter) anfangs auch Bedenken haben, ob man das Kind bereits in jungen Jahren mit einer mehr oder weniger riskanten Rennsportart in Kontakt bringen will. Auch hier dürften die Zweifel bei bereits in den Radsport involvierten Familien wesentlich geringer sein, was auch wieder dazu führt, daß in erster Linie Radsportfamilien ihre Sprößlinge 'weitergeben' (die Szene bleibt dann leider auch weiterhin recht überschaubar).
Auch ist es für eine Familie in der Regel bequemer, daß Kind in den örtlichen Fussball/Handballverein zu stecken. Es fallen weniger Kosten an, geregeltes Training (man weiß, wo die Kleinen sind), gute Infrastruktur (Spielbetrieb quasi direkt vor der Haustür und in den angrenzenden Gemeinden am Wochenende). Beim Radsport müssen sich Eltern dann aber oftmals richtig reinhängen, zumindest wenn die ersten Wettkämpfe anstehen, da diese häufig nicht vor der Haustür stattfinden, sondern durchaus längere Anreisefahrten hinzukommen und vieles mehr. Da kommt einiges Zusammen, was das Pro und Kontra für/gegen eine geeignete Anfangssportart ausmacht.

Und der Nachwuchs braucht bestimmt keine Idole, sondern - wenn überhaupt - Vorbilder. Aber definitiv keine bis unter die Augenbrauen vollgeknallten Körperarbeiter, ob sie nun Armstong, Ullrich, Mühlegg, Davids, Schwarzenegger, Sievers, Kratochvilova, Jones, White oder wie auch immer heißen.

Doch, braucht er leider (zumindest die Masse), was ja auch mit ein Grund sein dürfte, dass man die Helden soweit protegiert, wie irgendwie möglich und nur wenn's gar nicht mehr anders geht, zum Abschuß freigibt. Ich finde die Entwicklung auch nicht gut, aber Fakt ist nun mal, daß jeder dieser Idole auch direkten Einfluß auf die Wertigkeit seiner Sportart hatte. Ohne Ullrich hätte es den letzten Radsportboom in Deutschland sicherlich nicht gegeben, ohne Becker und Graf keinen Tennisboom, Michael Groß hat damals den Schwimmvereinen das ein oder andere neue Mitglied beschert, etc.

Oder anders gesagt (auch wenn's zugegeben ein schlechter Vergleich ist), soll man den Kids auch (Rock)musik verbieten, weil z.B. die Rolling Stones und viele andere Bands nicht immer einen gesunden Lebensstil aufgegriffen haben?

Fakt ist, der Radsport hat einige Probleme und der Wegfall von T-Mobile wird sicherlich auch Einfluß auf die weitere Entwicklung in Deutschland haben. Es ist gut möglich, daß die oben angesprochene Abschottung in den Vereinen jetzt wieder etwas zunehmen wird.

Michael
 
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Ich möchte mal in Erinnerung rufen, dass die überwiegende Mehrzahl der Sportarten keine überregionale Medienpräsenz hat - und sich trotzdem Vereine dort etablieren können - auch Wettkampfsport findet statt.

Die Argumentationskette in der Art von: keine Medien/kein Geld/keine Vorbilder/kein Nachwuchs/ kein Breitensport stimmt für die meisten Sportarten nicht!!!

Die Frage ist lediglich, ob das eine Massenbewegung wird, oder eine Randsportart bleibt....

M.E. ist der Medienhype um eine Sportart (weil z.B. ein paar Deutsche darin weltklasse sind) nicht nur förderlich....
Es fließt kurzfristig unmengen an Geld in eine Sportart, zerstört damit die bestehenden funktionierenden Amateurstrukturen, weil mehr und mehr Bereiche kommerzialisiert werden ==> wenn dann der Hype abebbt, ist vielleicht die Infrastruktur auf dem neueseten Stand, das System kann aber keiner mehr bezahlen. Auf der anderen Seite sind die Ehrenamtlichen Strukturen zerstört....

Ein Bsp im Kleinen:
Mein Verein (in einer Wassersportart, die zu Olympia kurz ins Medieninteresse rückt, sonst unbeachtet ist) hat als einer von ganz wenigen Vereinen in D vor einigen Jahren einen Hauptamtlichen Trainer eingestellt, weil plötzlich entsprechende zusätzliche Einnahmen da waren.
Die Folge: Bei einem zuvor funktionierenden Vereinsleben mit sportlichen Erfolgen auf niedrigem Niveau war plötzlich niemand mehr bereit, Aufgaben zu übernehmen, die auch nur annähernd in den sportlichen Bereich fallen ==> "wieso soll ich das machen, da bekommt doch der Geld dafür". Allein konnte der Trainer die sportliche Bilanz natürlich nicht verbessern, das Geld ist jetzt abgeebbt, der Trainer weg und das Engagement im Verein liegt brach. - das zu reaktivieren kostet vermutlich viel Zeit.

Auf der anderen Seite gibt es doch viele Kleinstädte, die einen oder wenige Sportvereine haben, die in einer Randsportart immens große Erfolge haben - auch ohne Medienhype...
Diese regionalen Vorbilder reichen aus, um in dem Umfeld eine enorme Anziehungskraft auf die Jugend zu haben.... "Mein Schulfreund macht da Sport, also mach ich das auch" , auf der anderen Seite kann eine Sportart die in einigen Städten "läuft" in vielen anderen Bereichen völlig bedeutungslos bleiben!
==> mediale Präsenz oder nicht und viel Geld oder nicht spielt in dem Bereich keine Rolle, sondern allein, ob es ein Verein schafft sein Potenzial an Engagenment abzurufen....
 
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Oh Mann, das ist ja an Blauäugigkeit kaum noch zu toppen!! Wer weiß denn heute noch wer wann wo von wem was hergestellt oder geliefert kriegt. Im Rahmen der allseits un-/beliebten Globalisierung blickt da doch kein Schwein mehr durch. Oder glaubst Du, wenn Du ein Rad von Trek kaufst, das alles ist Made in USA?
Wohl kaum, spätestens beim Bauxitabbau zum Erschmelzen des Aluminiums für den Rahmen (der wahrscheinlich auch bei Kinesis in Taiwan gefertigt wird) ist damit doch Schluss. Und wenn Du nicht gerade reich genug für eine DuraAce bist , guck mal auf die Shimanokartons, was da als Herkunftsland mittlerweile alles so draufsteht...
Wo immer es um Geld (VIEL Geld) geht, wird beschissen, gemogelt, betrogen, ausgenutzt, unterdrückt und in etlichen Fällen sogar der Tod von Menschen und Umwelt billigend in Kauf genommen.
Sich davor zu schützen ist heutzutage fast unmöglich, es sei denn einem kommt das Geld aus den Ohren und man kann sich in JEDER Hinsicht handgefertigte Massanfertigungen Made in ... leisten.
Dann stellt sich aber schon wieder die Frage, wo kommt die Knete her?

Meine Aussage ist rein metaphorisch und auf die Diskussion um die "tollen 90er" bezogen. Das hast du denke ich etwas mißverstanden. Es gibt kein Paar Schuhe.... :p

Betrüge ich meinen Chef, wenn ich mit Kaffee und Schmerzmitteln "fit" halte um meine Arbeit zu schaffen????

Bezüglich deiner Metapher: Nein, du betrügst ihn nicht. Aber was du beschreibst gehört in die Kategorie: Gel/Energieriegel, isotonisches Getränk und bei Schmerzen Spritze ins Knie.
Wenn du Drogen(z.B. Koks) nimmst um länger fit zu sein, länger und härter arbeiten zu können, um in der Firma voranzukommen, dann betrügst du deinen Kollegen, der ansonsten vielleicht anstatt deiner befördert worden wäre. Du unterstützt ein kriminelles Netzwerk mit deinem Drogengeld. Es besteht die Gefahr langfristiger negativer Folgen für deine Gesundheit, was nachteilig ist für deinen Chef und die Allgemeinheit, die etwaige Folgekosten zu tragen hat. Und wenn du für deinen Arbeitsgeber öffentlichkeitswirksam tätig bist und deine Verfehlungen werden bekannt und schaden dem Firmenimage, dann, ja dann, hast du auch deinen Chef betrogen. :cool:
 
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Sehe ich anders. Dieses vereinslose Rumgeradel ist doch gar kein richtiger Sport, allenfalls Bewegung. Ohne Verein und ohne Rennen verpasst man doch alles wesentliche am Radsport, wie Fußball ohne Ball. Sicher könnten Vereine und Rennen auch ohne Profisport existieren, theoretisch, in der Praxis wird es aber wohl tatsächlich schwieriger werden mit der Mitglieder- und Sponsorengewinnung.

Denke ich mir immer wieder, wenn mein "Trainingspartner" (er macht Wettkämpfe, ich radel nur so zum Spaß) fast jedes Wochenende absagen muss, wenn ich in die Berge gehe zum Pässe Radeln oder Bergsteigen, weil er Wettkampf hat oder gerade irgendwelchen GA1-Mist machen muss oder sonstewas. Ich kanns noch genießen, das Sporteln. Er hat nen Trainingsplan.

Ohne Verein ist wie Fußball ohne Ball? Nicht ganz, Bursche! Ich finde eher, dass ohne Verein Spaß am Sport bedeutet (z.B. mit den Jungs Kicken gehen) anstatt sich immer wieder sonntags für die Kreisklasse Ost die Haxen kaputt treten zu lassen, ne saubere Meniskus-OP zu kriegen und mit 35 Jahren gar keinen Sport mehr machen zu können.
 
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