Da man im Hauptforum immer wieder auf dieses Thema stößt und sehr schnell abdriftet eröffne ich hier diesen Fred, damit wir uns mal darüber austoben können.
Ich fange mit der Weiterführung der Diskussion ausem Zomegnan-Pestbeulen-Beitrag.
Leider muss ich auf lange Ausführungen zur Zeit verzichten wegen Zeitmangel... also in knappen Sätzen:
Im Bahnsport ist weder der Streckenverlauf, noch die Distanz "inhuman". Entwickelt hat sich da auch nicht viel. Und trotzdem wird da genauso viel gedopt. Deswegen glaube ich auch nicht, dass man über den Streckenverlauf einen quantitativen oder qualitativen Einfluß auf das Dopingverhalten der Sportler haben kann. Evtl. nur bei krassen Übertreibungen, und damit meine ich nicht eine gardechia Etappe pro 3-Wochen-Rundfahrt sondern schon etwas mehr.
Zur historischen Entwicklung: rein von den Kilometern und Höhenmetern ist der heutige Radsport wohl schon härter als die ersten Jahre. Aber das ist eine zu eingeschränkte Perspektive.
Ich fahr zumindestens lieber 3 Mal den Tourmalet heute, mit Teamfahrzeug, Verpflegung und Masseur als ein einziges mal à la Lapize:
Die oben angesprochenen Umstände gehören auch zum Vergleich dazu. Und da kann man glaube ich nur Zugeben, was Lapize damals geleistet hat ist deutlich härter als was Contador oder Andy in ein Paar Tage bringen werden.
Ich fange mit der Weiterführung der Diskussion ausem Zomegnan-Pestbeulen-Beitrag.
Das mag sein, aber wie ich bereits gesagt hatte: Es gibt viele Puzzle-Teile, die zu der Problematik führen. Ich rede daher auch nicht von Allheilmitteln, sondern von Mosaiksteinchen. Der Umkehrschluss gilt hier also nicht unbedingt.
Früher waren die Etappen vielleicht länger, aber härter war es zwischen 1900 und 1960 keinesfalls. Seit den 60er Jahren wurden immer mehr Rennen ausgetragen, immer mehr im TV übertragen, wodurch ein größerer Druck auf den Fahrern lastete, aus Nationalteams wurden Markenteams, die Rennen wurden härter und schneller gefahren. In den 70ern mussten die Profis bis zu 200 Tage im Jahr antreten. Kein Mensch kann diese Belastung ohne Stimulanzien bewältigen! Es gibt nunmal Grenzen, die der menschliche Körper hat.
Schau Dir doch mal an, was für miese Mittelchen die Fahrer in der sogenannten Pionierszeit des Radsports eingenommen haben, um die Strapazen zu überstehen. Koks und Rotwein... da würde doch bei dem heutigen Renngeschehen keiner einen Blumentopf gewinnen! Heute sind die Rennen sowie der Jahresumfang definitiv härter und mit den Anforderungen sind eben auch die "Werkzeuge" gewachsen.
Wie gesagt: Ich behaupte nicht, dass der Verzicht auf beispielsweise dreiwöchige Rundfahrten oder die Gestaltung humanerer Streckenverläufe plötzlich zu einem sauberen Sport führen. Ich sage nur, dass die Entwicklung, die der Giro dieses und (meiner Meinung nach) auch schon letztes Jahr Giro sowie Tour de France (ich erinnere nur mal an den Schwachsinn mit der Feldweg-Etappe; glaube 3. Etappe war das) eingeschlagen haben, nur die Fortsetzung eines Prozesses ist, der seit den 60ern anhält. Die Anforderungen sind doch "ohne" gar nicht mehr zu bewältigen. Das Ganze läuft doch darauf hinaus, das der Zuschauer nach immer mehr Spektakel lächzt und dann sind wir auch bald an dem Punkt, wo wir sagen: Ist mir scheißegal, was die sich reinpfeifen - Hauptsache, ich hab' meinen Spaß vor der Glotze! Und irgendwann sehen wir dann Mutanten, welche die Berge hochfliegen, als wäre es ein Zeitfahren und es wird egal sein, dass diese dann mit Mitte 30 sterben, denn es zählt ja nur eins: Die Show muss stimmen!
Leider muss ich auf lange Ausführungen zur Zeit verzichten wegen Zeitmangel... also in knappen Sätzen:
Im Bahnsport ist weder der Streckenverlauf, noch die Distanz "inhuman". Entwickelt hat sich da auch nicht viel. Und trotzdem wird da genauso viel gedopt. Deswegen glaube ich auch nicht, dass man über den Streckenverlauf einen quantitativen oder qualitativen Einfluß auf das Dopingverhalten der Sportler haben kann. Evtl. nur bei krassen Übertreibungen, und damit meine ich nicht eine gardechia Etappe pro 3-Wochen-Rundfahrt sondern schon etwas mehr.
Zur historischen Entwicklung: rein von den Kilometern und Höhenmetern ist der heutige Radsport wohl schon härter als die ersten Jahre. Aber das ist eine zu eingeschränkte Perspektive.
Ich fahr zumindestens lieber 3 Mal den Tourmalet heute, mit Teamfahrzeug, Verpflegung und Masseur als ein einziges mal à la Lapize:
Die oben angesprochenen Umstände gehören auch zum Vergleich dazu. Und da kann man glaube ich nur Zugeben, was Lapize damals geleistet hat ist deutlich härter als was Contador oder Andy in ein Paar Tage bringen werden.