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Streckenführung und Doping

Nicofiro

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Da man im Hauptforum immer wieder auf dieses Thema stößt und sehr schnell abdriftet eröffne ich hier diesen Fred, damit wir uns mal darüber austoben können.

Ich fange mit der Weiterführung der Diskussion ausem Zomegnan-Pestbeulen-Beitrag.



Das mag sein, aber wie ich bereits gesagt hatte: Es gibt viele Puzzle-Teile, die zu der Problematik führen. Ich rede daher auch nicht von Allheilmitteln, sondern von Mosaiksteinchen. Der Umkehrschluss gilt hier also nicht unbedingt.
Früher waren die Etappen vielleicht länger, aber härter war es zwischen 1900 und 1960 keinesfalls. Seit den 60er Jahren wurden immer mehr Rennen ausgetragen, immer mehr im TV übertragen, wodurch ein größerer Druck auf den Fahrern lastete, aus Nationalteams wurden Markenteams, die Rennen wurden härter und schneller gefahren. In den 70ern mussten die Profis bis zu 200 Tage im Jahr antreten. Kein Mensch kann diese Belastung ohne Stimulanzien bewältigen! Es gibt nunmal Grenzen, die der menschliche Körper hat.
Schau Dir doch mal an, was für miese Mittelchen die Fahrer in der sogenannten Pionierszeit des Radsports eingenommen haben, um die Strapazen zu überstehen. Koks und Rotwein... da würde doch bei dem heutigen Renngeschehen keiner einen Blumentopf gewinnen! Heute sind die Rennen sowie der Jahresumfang definitiv härter und mit den Anforderungen sind eben auch die "Werkzeuge" gewachsen.

Wie gesagt: Ich behaupte nicht, dass der Verzicht auf beispielsweise dreiwöchige Rundfahrten oder die Gestaltung humanerer Streckenverläufe plötzlich zu einem sauberen Sport führen. Ich sage nur, dass die Entwicklung, die der Giro dieses und (meiner Meinung nach) auch schon letztes Jahr Giro sowie Tour de France (ich erinnere nur mal an den Schwachsinn mit der Feldweg-Etappe; glaube 3. Etappe war das) eingeschlagen haben, nur die Fortsetzung eines Prozesses ist, der seit den 60ern anhält. Die Anforderungen sind doch "ohne" gar nicht mehr zu bewältigen. Das Ganze läuft doch darauf hinaus, das der Zuschauer nach immer mehr Spektakel lächzt und dann sind wir auch bald an dem Punkt, wo wir sagen: Ist mir scheißegal, was die sich reinpfeifen - Hauptsache, ich hab' meinen Spaß vor der Glotze! Und irgendwann sehen wir dann Mutanten, welche die Berge hochfliegen, als wäre es ein Zeitfahren und es wird egal sein, dass diese dann mit Mitte 30 sterben, denn es zählt ja nur eins: Die Show muss stimmen!


Leider muss ich auf lange Ausführungen zur Zeit verzichten wegen Zeitmangel... also in knappen Sätzen:

Im Bahnsport ist weder der Streckenverlauf, noch die Distanz "inhuman". Entwickelt hat sich da auch nicht viel. Und trotzdem wird da genauso viel gedopt. Deswegen glaube ich auch nicht, dass man über den Streckenverlauf einen quantitativen oder qualitativen Einfluß auf das Dopingverhalten der Sportler haben kann. Evtl. nur bei krassen Übertreibungen, und damit meine ich nicht eine gardechia Etappe pro 3-Wochen-Rundfahrt sondern schon etwas mehr.

Zur historischen Entwicklung: rein von den Kilometern und Höhenmetern ist der heutige Radsport wohl schon härter als die ersten Jahre. Aber das ist eine zu eingeschränkte Perspektive.

Ich fahr zumindestens lieber 3 Mal den Tourmalet heute, mit Teamfahrzeug, Verpflegung und Masseur als ein einziges mal à la Lapize:


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Die oben angesprochenen Umstände gehören auch zum Vergleich dazu. Und da kann man glaube ich nur Zugeben, was Lapize damals geleistet hat ist deutlich härter als was Contador oder Andy in ein Paar Tage bringen werden.
 
AW: Streckenführung und Doping

Zugeben, was Lapize damals geleistet hat ist deutlich härter als was Contador oder Andy in ein Paar Tage bringen werden.

Ich weiss nicht warum davon ausgegangen werden soll, dass nur z.B. diese beiden Topleistungen vollbringen oder vollbracht haben.
Von den so genannten Wasserträgern, die ihre Chefs ranfahren, beschützen und aus dem Wind nehmen, bis der Herr Kaptein dann die finale Attacke in den Berg rein reiten darf, ist imho auch hier viel zu selten die Rede, und genau das und die Tatsache, dass 10te, 20ste oder andere Plätze heutzutage nichts mehr wert sind, ist ein Teilproblem der ganzen Dopingthematik.

Selbst als Sprinter im Gruppetto eine schwere Bergetappe auf im Zeitlimit ankommen zu fahren dürfte für die meisten unter uns eine unlösbare Aufgabe sein, so sieht es nun mal aus.

We are all part of the big game. :lutsch:
 
AW: Streckenführung und Doping

Das wesentliche wurde schon gesagt. Egal wie schwer oder leicht die Strecken sind, es wird immer gedopt werden. Schließlich geht es nur darum vor den anderen ins Ziel zu kommen und dafür sind Dopingmittel nunmal ein Hilfsmittel.


Fraglich ist nur, ob man zum Beispiel wirklich eine KSP Etappe bei einer Grand Tour braucht nur um den Fans ein großes Spektakel bieten zu können. F. Schleck beispielsweise legt sich schon auf Asphalt regelmäßig nieder, kein Wunder, dass er auch auf KSP zu Sturz gekommen ist.
 
AW: Streckenführung und Doping

Das Ganze läuft doch darauf hinaus, das der Zuschauer nach immer mehr Spektakel lächzt und dann sind wir auch bald an dem Punkt, wo wir sagen: Ist mir scheißegal, was die sich reinpfeifen - Hauptsache, ich hab' meinen Spaß vor der Glotze!

Dieses Argument taucht immer wieder auf und ich kann es aber einfach nicht nachvollziehen. Mehr Spektakel heisst in dieser Sicht: Mehr halsbrecherische Abfahrten, steilere Berge, längere Etappen. Aber genau diese Dinge sind doch im Fernsehen überhaupt nicht zu erkennen. Schon gar nicht als Vergleich zum Vorjahr.

Natürlich sieht man, daß die ziemlich schnell den Berg runtersemmeln, oder dass es heftig bergauf geht. Aber wenns ein paar Grad weniger oder ein paar Kilometer kürzer wäre würde das am Fernseher keiner merken.

IMO wollen die Leute gar nicht daß es immer gefährlicher, oder anstrengender wird, sondern sie wollen spannende Wettkämpfe. Sie wollen sehen, daß sich ein paar Leute tierisch anstrengen und alle ausser einem, dem Glücklicheren, dem Intelligenteren, dem Stärkeren sollen scheitern. Dazu braucht es keine immer steileren Abfahrten und auch keine 4 HC-Berge auf einer Etappe.
Da könnte schon eher ein Funkverbot helfen, oder wenn Cance es sich verkneifen würde das ganze Feld aufzuhalten, weil die ganzen Stars gestürzt waren - wie am Anfang der letzten TdF. Das wäre mal was gewesen, wenn Contador und die Schlecks das Feld von hinten hätten aufrollen müssen.
Der Giro dieses Jahr war doch total langweilig, obwohl er so schwer war. Es stand von Anfang an fest, wer gewinnen würde, alles andere ist nun mal Nebensache.

Mit der Dopingproblematik hat das aber IMO alles gar nichts zu tun. Wenn man TdF und Giro nächstes Jahr "leichter" machen würde, würde sich am Doping nichts ändern. Es würde nämlich noch immer derjenige gewinnen, der den beste Apotheker hat.
 
AW: Streckenführung und Doping

Ich denke auch, dass die Streckenführung keinen Einfluss auf das Doping hat.
Höchstens auf die Auswahl der zur Zielsetzung geeignetesten Mittelchen, soll heissen, dass Rennfahrer mit Ambitionen für schwere Berge sich andere Stärkungen geben als Spezialisten für die Klassiker.
Aber es ist auch richtig, dass der Druck auf die Fahrer und Organisatoren immer mehr zunimmt, weil jeder Dummdieter am liebsten nur ex Sofa im TV eine Passbesteigung nach der anderen sehen möchte und der allgemeine Tenor dahin geht, dass die TdF schon langweilig wird, weil dort zuviele Flachetappen integriert sind, was meines Erachtens nach völliger Unsinn ist. Eine der grossen 3 Wochen Rundfahrten würde für den Zuschauer viel interessanter werden, wenn man mal komplett auf die Monsterberge verzichten würde und z.B. mal eine TdF organisieren würde bei der nur Berge bis zur Kategorie 2 zu erklimmen wären.
Da hätten auch die Poster in den Giro - Vuelta TdF - Freds die sich seit Jahren mit Ihren " Contador ist gut - Schleck ist doof - Nibali war aber nicht so gut - Basso geht mehr auf die Vuelta " Posts unermüdlich im Kreise drehen neues Futter.
 
AW: Streckenführung und Doping

Ich weiß ja nicht, wie oft ich mich noch wiederholen darf, bis man meine Post genau liest, aber ich versuche es noch ein letztes Mal (Zitat des im ersten Posts zitierten Beitrags meinerseits): "Ich behaupte nicht, dass der Verzicht auf beispielsweise dreiwöchige Rundfahrten oder die Gestaltung humanerer Streckenverläufe plötzlich zu einem sauberen Sport führen."
Die Kernaussage, die ich getätigt habe, ist vielmehr: Die härtere Wettkampfgestaltung seit den 60er Jahren hat die Entwicklung der D-Problematik begünstigt! Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich bleibt es ein Wettbewerb, aber darauf würde ich die Begründung auch nicht reduzieren. Vielmehr ist es der Wettbewerb gepaart mit öffentlichem Interesse, dadurch resultierender Gelder, Druck, Wettkampfhäufigkeit, charakterlicher Schwäche und einer guten Portion fehlender Wertschätzung der eigenen Gesundheit.
Es gehört also schon mehr dazu, als die Rennen zu entschärfen und den Rennkalender humaner zu gestalten. Es würde jedoch meiner Meinung nach eine Voraussetzung dafür sein, dass die Beseitigung der anderen genannten Punkte greifen könnte. Was nutzt es mir denn, wenn alle Fahrer sauber fahren wollten, es aber nicht schaffen, da ihre körperliche Leistungs- und Leidensgrenze permanent überschritten wird?!
 
AW: Streckenführung und Doping

@ Feardorcha

Die härtere Wettkampfgestaltung seit den 60er Jahren hat die Entwicklung der Doping Problematik nicht begünstigt. Auch wenn die Rennen nicht so hart / lang / bergig geworden wären würde das zur verfügung stehende Dopingpotenzial totsicher voll ausgeschöpft werden, da das einfach zur menschlichen Natur gehört. Niemals, auch wenn die Strecke noch so " leicht " wäre, würde auf Möglichkeiten zur weiteren Leistungsverbesserung durch Doping verzichtet werden, wenn sich diese noch bieten würden.
 
Der Schlüssel zum Verständnis liegt noch weiter zurück: Die TdF wurde von Journalisten erfunden, zum Stopfen des Sommerlochs. Der ganze Profiradsport war schon immer zuallererst Spektakel, ein Spektakel, das sich sein Publikum schafft, bei dem es Bedürfnisse erzeugt und (teilweise) befriedigt. Ein Spektakel, das seine Akteure so konditioniert, dass sie das Rad am Laufen halten.

Und so sind die immer krasseren Etappen und die immer raffinierteren Betrugsmethoden zwei Seiten derselben Medaille.

Gruß, svenski.
 
AW: Streckenführung und Doping

Vielmehr ist es der Wettbewerb gepaart mit öffentlichem Interesse, dadurch resultierender Gelder, Druck, Wettkampfhäufigkeit, ...

Wenn das die Gründe für Doping wären, gäbe es kein Doping bei Amateurwettbewerben.

... charakterlicher Schwäche und einer guten Portion fehlender Wertschätzung der eigenen Gesundheit.

Das triffts schon eher.

Aber will man einem Sportler verübeln, daß er den unbedingten Willen zum Sieg hat? Wohl kaum. Diese Leute sind von Kindheit an so konditioniert, daß nur der Sieg überhaupt etwas zählt, die haben auf etliches verzichtet in ihrem Leben,sich geschunden und gequält. Und wenn sie dann an die Spitze ihres Sportes vorgestoßen sind, wenn es beginnt sich zu rentieren, sollen sie auf einmal "vernünftig" werden und lieber hinterherfahren, als zu dopen? Das ist arg viel verlangt.
 
AW: Streckenführung und Doping

" Und freier Waffengebrauch im Strassenverkehr ! "
Das Ding haust du doch auch immer mal gerne raus.
:)
Ich kenne da tatsächlich jemand, der ernsthaft die vollständige Legalisierung von Doping propagiert und das tatsächlich für eine gute, einfache Lösung hält :)
Ich versuche halt, die Denkstrukturen von Diskussionspartnern nachzuvollziehen, auch wenn das manchmal wehtut.
 
AW: Streckenführung und Doping

Ich weiß ja nicht, wie oft ich mich noch wiederholen darf, bis man meine Post genau liest, aber ich versuche es noch ein letztes Mal (Zitat des im ersten Posts zitierten Beitrags meinerseits): "Ich behaupte nicht, dass der Verzicht auf beispielsweise dreiwöchige Rundfahrten oder die Gestaltung humanerer Streckenverläufe plötzlich zu einem sauberen Sport führen."
Die Kernaussage, die ich getätigt habe, ist vielmehr: Die härtere Wettkampfgestaltung seit den 60er Jahren hat die Entwicklung der D-Problematik begünstigt! Nicht mehr und nicht weniger.
Natürlich bleibt es ein Wettbewerb, aber darauf würde ich die Begründung auch nicht reduzieren. Vielmehr ist es der Wettbewerb gepaart mit öffentlichem Interesse, dadurch resultierender Gelder, Druck, Wettkampfhäufigkeit, charakterlicher Schwäche und einer guten Portion fehlender Wertschätzung der eigenen Gesundheit.
Es gehört also schon mehr dazu, als die Rennen zu entschärfen und den Rennkalender humaner zu gestalten. Es würde jedoch meiner Meinung nach eine Voraussetzung dafür sein, dass die Beseitigung der anderen genannten Punkte greifen könnte. Was nutzt es mir denn, wenn alle Fahrer sauber fahren wollten, es aber nicht schaffen, da ihre körperliche Leistungs- und Leidensgrenze permanent überschritten wird?!


genau damit bin ich nicht einverstanden, zum einen weil ich glaube dass die Pioniere des Radsports deutlich härteres erleben mussten als heute, auch weil es im Bahnsport diese (vermeintliche) Entwicklung zur Inhumanität nicht gab und Doping trotzdem enorm angestiegen ist. Und auch weil sich das Dopen in ALLEN Sportarten seit den 60er-70er etabliert hat. Aus einem einfachem grund: in der Zeit hatt man angefangen das ganze Systematisch zu erforschen, Methoden zu verbessern. Der Dopingboom kam nicht durch die Entwicklung in den Streckenverläufen, sonder dadurch, dass es technisch überhaupt möglich wurde systematisch zu dopen! Doping wird immer dann zum Faktor wenn es darum geht besser zu werden als ein gegner. Bei den Unsummen die im Profisport auf dem Spiel sind sowieso. Das ist der Hauptfaktor des Dopingproblems! Ich glaube nicht das irgendjemand dopt um die Tour zu Ende zu fahren, es wird gedopt um zu gewinnen, um aufs Podium zu kommen, um sich einen besseren Vertrag zu erkämpfen. Wären die Streckenverläufe einfacher, würde man deswegen trotzdem weitermachen.

Ich glaube auch, dass die heutigen 3-Wochen-Rundfahrte ohne Doping fahrbar sind. Vielleicht nicht in dem Tempo heute, aber auf jeden Fall fahrbar. Da ich kein Mediziner bin ist das aber eine subjektive Theorie von mir die auch nur auf ein kurzes geschpräch mit Bahamontes und die Einschätzung von einem Bekannten von mir der Sportmediziner ist (aber nicht im Radsportbereich).
 
AW: Streckenführung und Doping

Dieses Argument taucht immer wieder auf und ich kann es aber einfach nicht nachvollziehen. Mehr Spektakel heisst in dieser Sicht: Mehr halsbrecherische Abfahrten, steilere Berge, längere Etappen. Aber genau diese Dinge sind doch im Fernsehen überhaupt nicht zu erkennen. Schon gar nicht als Vergleich zum Vorjahr.

Natürlich sieht man, daß die ziemlich schnell den Berg runtersemmeln, oder dass es heftig bergauf geht. Aber wenns ein paar Grad weniger oder ein paar Kilometer kürzer wäre würde das am Fernseher keiner merken.

IMO wollen die Leute gar nicht daß es immer gefährlicher, oder anstrengender wird, sondern sie wollen spannende Wettkämpfe. Sie wollen sehen, daß sich ein paar Leute tierisch anstrengen und alle ausser einem, dem Glücklicheren, dem Intelligenteren, dem Stärkeren sollen scheitern. Dazu braucht es keine immer steileren Abfahrten und auch keine 4 HC-Berge auf einer Etappe.
Da könnte schon eher ein Funkverbot helfen, oder wenn Cance es sich verkneifen würde das ganze Feld aufzuhalten, weil die ganzen Stars gestürzt waren - wie am Anfang der letzten TdF. Das wäre mal was gewesen, wenn Contador und die Schlecks das Feld von hinten hätten aufrollen müssen.
Der Giro dieses Jahr war doch total langweilig, obwohl er so schwer war. Es stand von Anfang an fest, wer gewinnen würde, alles andere ist nun mal Nebensache.

Mit der Dopingproblematik hat das aber IMO alles gar nichts zu tun. Wenn man TdF und Giro nächstes Jahr "leichter" machen würde, würde sich am Doping nichts ändern. Es würde nämlich noch immer derjenige gewinnen, der den beste Apotheker hat.


Mir ist der heutige Rennstil leid: diese einseitige Taktik, die ewigen Sonntagsfahrten bis zu den letzten 4-5km des letzten Anstiegs, wo dann kurz hochgesprintet wird. Ich will wieder Etappen erleben in denen man auch schon am vorlezten Berg angreift, wo Taktik wieder eine wichtige Rolle spielt. Bei der heutigen Rennmentalität der Fahrer und vor allem der Sportlichen Leiter glaube ich das man an harte Streckenverläufe nicht drumm rummkommt. Und der giro hat mir da auch Recht gegeben, denn die gardechia Etappe war dem "alten" Radsport das änlichste was wir in letzter Zeit erlebt haben. Wenn für dich der giro uninteressant war, dann war dies auch nicht in erster Linie wegen der Streckenführung, sondern weil Contador so überlegen ist. Daran hätte auch nichts geändert wenn es weniger Berge gegeben hätte, oder mehr EZF... Und wenn Alberto genauso Fit zur Tour kommt, dann wird diese auch langweilig trotz Contador.

Zuletzt: um den epischen Radpsort wieder zu beleben muss man natürlich auch andere Maßnahmen ergreifen: Funkverbot, 7 Fahrer pro Team, Mentalitätswechsel... usw.
 
AW: Streckenführung und Doping

Wenn für dich der giro uninteressant war, dann war dies auch nicht in erster Linie wegen der Streckenführung, sondern weil Contador so überlegen ist.

Mein Reden. Es ist nicht die Härte der Strecke, die das Rennen interessant macht für TV-Zuschauer, sondern es ist der Kampf von Sportsleuten gegeneinander. Wenn der wegfällt isses langweilig, egal wie hart die Strecke ist.

Zuletzt: um den epischen Radpsort wieder zu beleben muss man natürlich auch andere Maßnahmen ergreifen: Funkverbot, 7 Fahrer pro Team, Mentalitätswechsel... usw.

Man könnte auch ein bisschen mit Zeitgutschriften bei Zwischensprints spielen. Warum nicht mal eine Minute oder noch mehr gutschreiben für den Mittagssprint? Da wäre auf den Flachetappen gleich wieder mehr los und fürs Ausreissen würde man nicht nur ein paar Sekunden ins Fernsehen kommen, sondern könnte tatsächlich was für seine Platzierung tun.
 
AW: Streckenführung und Doping

Eine der grossen 3 Wochen Rundfahrten würde für den Zuschauer viel interessanter werden, wenn man mal komplett auf die Monsterberge verzichten würde und z.B. mal eine TdF organisieren würde bei der nur Berge bis zur Kategorie 2 zu erklimmen wären.


Wie bitte soll das gehen?

Dann könnten wir direkt am letzten Anstieg anfangen und die 10-15 Favoriten hochsprinten lassen, darauf würde dein Vorschlag ja hinauslaufen.


@applewoi:
Ich glaube auch nicht das 2. Plätze zu wenig wert sind. Man muss da nur sehen wie konservativ gefahren wird. Wie man oft nichts riskiert weil man schon 4. oder 5. im gk ist. Beispiel: die direkte Konkurrenz von Nibali in der Sestiere Etappe. Hätten Leute wir Rodríguez, gardret am Finestre etwas früher oder entschiedener attackiert, wäre der Sizilianer untergegangen, den er war am angeschlagensten von allen. Auch in der Königsetappe hätte man ihn vernichten können. Aber es wurde nicht ernsthaft versucht, weil man sich mit einem top-X Platz schon zufrieden gab. Soviel zur Wertung von 2. Plätzen innerhalb des Systems.

Zu der Bewertung seitens der Fans: ich rede jetzt ganz persönlich für mich. Ich werde keinen Radsportler kritisieren weil er nicht gewinnt. Ich werde ihn höchstens kritisieren wenn ich das gefühl habe er hatt nicht alles Versucht um eine bessere Platzierung zu erreichen. Oder wenn ich das gefühl habe, dass er unberechtigterweise nicht einmal Interesse daran hatt zu gewinnen (Bsp.: Schleck wenn er nicht die Tour oder Liege-Bastogne-Liege fährt). Ich werde Contador nicht kritisieren weil er "nur" zweiter geworden ist in der Spanischen Meisterschaft. Ich hab Rujano nicht kritisiert weil er am Ätna "nur" zweiter wurde. Im gegenteil: ich habe begeistert aplaudiert!
Und wenn ich mal am Straßenrand ein Rennen verfolge dann feure ich die Fahrer die sich im gruppetto hochquälen genauso wie die Kapitäne die um den Sieg fahren.
 
AW: Streckenführung und Doping

mir geht auch das Argument, dass es die (Fernseh-)zuschauer wären, die durch ihre Höchstleistungsgeilheit das Doping beförderte, zunehmend gegen den Strich. Wenn das so wäre, sollte man in zuschauerärmeren Sportarten auch weniger Doping sehen. Für das Gewichtheben beispielsweise würde ich das aber nciht unbedingt unterschreiben wollen..
Ohen den indirekten Effekt (mehr Zuschauer = höher Werbewirksamkeit = mehr Geld = Professionalisierung des Dopings) leugnen zu wollen - entscheidend ist das definitiv nicht.
Man muss vielleicht zwei Doping-Formen unterscheiden: Doping, um zu überleben - etwa um überhaupt ein 3 Wochen-GT durchzuhalten (sieh Paul Kimmage, rough ride) und Doping, um zu gewinnen (siehe Contador, Rasmussen, Lance, Winokourow, Ullrich, Basso, Valverde, Mayo und alle anderen Klassmentfahrer). Nur ersteres würde man (vielleicht) durch eine "humanere" Streckenführung verringern können.
Am andern Ende der Skala gehts aber nur darum, am pyhsiologischen Ende der Leistungsskala - wo sich die Topathleten auch immer "ähnlicher" werden -die eigenen Grenzen zu überschreiten und das entscheidende Zehntelprozent mehr rauszuholen. Das ist völlig unabhängig von irgendwelchen Streckenprofilen.
 
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