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Gelöschtes Mitglied 36749
Ich geb da gern meinen Senf dazu.
Es ist dein gutes Recht, Tony Martin und andere Mahner und Warner zu kritisieren. Ich allerdings finde, dass man langsam mal auf sie hören könnte, bzw. sie nicht noch dafür kritisieren sollte, dass sie ihre Funktion als Fahrersprecher wahrnehmen.
Diese latente "das sind doch alles Weicheier-Kritik" nimmt mir die tatsächlichen Probleme, die es bei einzelnen Strecken gibt, nicht ernst genug. Ich will nicht, dass erst wieder jemand sterben muss, um aufzuzeigen, dass z. B. ein Bergabsprint völlig wahnsinniger Stuss ist, den wir Fans gar nicht mal benötigen.
Und nein, ich glaube nicht, dass die Fahrer blankpolierte Autobahnen gerne hätten. Ich glaub die wollen einfach nur Roadbooks, die zur Strecke passen und keine sinnlosen Husarenstreckenabschnitte, die zur vermeintlichen Belustigung des Publikums eingebaut wurden.
Tony Martin ist meiner Meinung nach nicht die beste Person um Strecke, Asphalt, Kurven zu beurteilen, weil ihm der Ruf vorauseilt sein Rad nicht immer unter Kontrolle haben zu können, sprich mit eher schlechter Technik unterwegs ist.
Was gab es an bösen Stürzen bisher?
Polenrundfahrt, Jacobsen. Von uns Zuschauern würde niemand über die Strecke reden, wenn nicht Groenewegen vogelwild einen brutalen Sprint gefahren wäre. Laut würde zumindest kein Profi über die Art des Sprints diskutieren, zumindest konnte man in den letzten Jahren nichts davon hören oder lesen.
Dauphiné: Roglic, Buchmann, Mühlberger, Kruijswijk. Ich weiß gar nicht, ob Roglic auch in der selben Abfahrt gestürzt ist, wie die anderen 3. Was es zu lesen gab, es liegen meines Wissens keine Livebilder vor, war die Abfahrt tatsächlich grenzwertig, schmal, eng, viele Löcher. Potentiell ist so eine Abfahrt natürlich eine Risiko, gerade für diejenigen, die um die Preise fahren.
Aber, das ist auch eine Abfahrt, die einen guten Straßenbelag aufweist, aber winklig und eng ist. Wer da um die Preise mitfahren möchte, der geht Risiken ein, der fährt auch mal jenseits von Gut und Böse und stürzt auch mal übel, wie eben Evenepoel. Die Stelle hätte besser abgesichert gehört, zumal es da auch schon De Plus und Bakelants erwischt hat.
Bei der Tour de Wallonie waren die Verhältnisse auf der zweiten Etappe wohl lächerlich, Jetse Bol meinte, ab und an hätte es Asphalt zwischen den Löchern gegeben.
Grundsätzlich braucht es m. E. alles beim Radfahren, besonders bei Rundfahrten. Anstiege, Sprints, Abfahrten, enge Straßen. Prekäre Straßenverhältnisse wie in der Wallonie und bei der Abfahrt der Dauphiné gilt es zu vermeiden, die erhöhen das Risiko enorm. Enge Abfahrten, enge, kleine Straßen, gehören dazu, unfallträchtige Stellen müssen nur viel besser gesichert werden. Irgendwie ist es doch auch das Salz in der Suppe, wenn nicht nur in Anstiegen und beim Zeitfahren Unterschiede gemacht werden, sondern auch in Abfahrten. Es gehört Risiko, aber auch Radbeherrschung dazu, und die macht einen guten Rennfahrer halt auch aus.