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Straßenrennen mittlerweile zu unsicher??

börndout

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Renner der Woche
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Wie seht ihr das? Gerade vermehrt durch die letzten Stürze werden die Streckenplanungen und deren Sicherheit oftmals, seitens der Fahrer, in Frage gestellt. Hier immer wieder T. Martin zu hören der sehr oft und das schon seit geraumer Zeit, Kritik übt.

Meine persönliche Meinung: Also wer schon öfter in Belgien (DEM Radsportland schlechthin!!) Radgefahren ist, sollte sich wo anders über Asphalt, Oberflächenbeschaffenheit etc. nicht beschweren können. Was erwarten die Fahrer, eine blitzblank polierte Straße auf 200km...ist wohl schlecht umsetzbar. Wer das erwartet, sollte nur noch auf Autorennstrecken - wäre mit Sicherheit für T. Martin der ideale Ort - fahren. Auch wird es nahezu unmöglich sein, jede ,aber auch wirklich jede Gefahrenstelle ausreichend abzusichern....ein Restrisiko wird es immer geben.
Stürze sind unschön und ich schaue sie mir (WIRKLICH!!) ungern an. Aber sie gehören nun einmal dazu und wer die Straßenbeschaffenheit falsch einschätzt, oder es bei der Abfahrt übertreibt muss halt mit den (schmerzlichen) Konsequenzen leben.

An dieser Stelle von meiner Seite aus noch mal die besten Genesungswünsche an alle gestürzten Fahrer. Aber Radrennsport ist nun mal kein Fußball ;)
 
vll. hängt es damit zusammen:
Deshalb gab es zuletzt so viele Stürze

Dass sich in der jüngsten Zeit die schweren Stürze häufen, ist laut Fritz auf mehrere Faktoren zurückzuführen. "Bedingt durch die Coronapause besitzen die Fahrer ja keinerlei Rennerfahrung mehr", sagte er: "Das hat auch damit zu tun, dass sich gerade die schweren Radrennen ballen, seit Anfang August. Die kleineren Rennen zum "Einrollen", wie bei einem normalen Saisonverlauf, gab es dieses Jahr nicht. Zudem müssen die Fahrer in Zeiten von aufgrund der Coronakrise reduzierten Budgets um ihre Plätze für nächstes Jahr kämpfen. All das spielt eine Rolle." (Zitat: SWR Radsportexperte Uli Fritz)
 
Also ich hab mir gestern Abend die Wiederholung der 2. Etappe der Wallonierundfahrt angesehen.
Da würdest du keine RTF lang führen dürfen aber ein Profirennen.

Das war wirklich übel und bekommt nun auch zu Recht ordentlich Kritik.
 
Dazu paßt:
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_121177.htm
Plugge: “Wir haben kein Vertrauen mehr in die UCI"

Unterdessen äußerte sich Jumbo-Visma-Teammanager Richard im Zusammenhang mit der jüngsten Serie an furchtbaren Stürzen ebenfalls gegenüber AD ausgesprochen kritisch über den Radsportweltverband UCI.

“Es muss sich was ändern. Unser Helm wird tausendmal getestet, aber bei der Strecke sagt die UCI schnell: ‘Ja, passt schon!‘ Das ist nicht okay”, sagte Plugge. Dabei spielte der Niederländer sowohl auf die teils dramatischen Unfälle von Remco Evenepoel bei il Lombardia, von Fabio Jakobsen bei der Polen – Rundfahrt sowie auf die bereits von vielen kritisierte Abfahrt bei der Dauphiné an, die Buchmann und Kruijswijk zum Verhängnis wurde.

“Das muss jetzt ein Ende haben. Wir haben kein Vertrauen mehr in die UCI. Die Rennen müssen für unsere Fahrer sicherer werden“, fasste er seinen Unmut zusammen. Plugge gab an, über seine Bedenken bereits mit vielen anderen Teamleitern gesprochen zu haben. Unter ihnen herrsche laut dem 50-Jährigen Konsens, dass die derzeitige Situation nicht länger hinzunehmen sei.
 
paßt auch:
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_121173.htm
"Das Fotomaterial von der Dauphine hat große Löcher im Fahrbahnbelag gezeigt. Da muss man sich die Frage stellen: 'Muss man immer auf kleinsten Bergstraßen fahren oder fährt man nur auf gut asphaltierten Straßen?' Denk betonte, dass Radrennen ausschließlich auf breiten, gut ausgebauten Straßen nicht das Ziel sein könnten: “Radrennen sind einfach auch spannender auf schmalen Straßen.“ Sein Vorschlag lautete: “Man muss eine gute Balance finden.“
 
Auf Radsport-news.de gibt es ein Video von Remcos Abgang.
Direkt vor dem Auto eines Offiziellen, der zerrt nur das Rad vorm Auto vor und weiter gehts.
Das kann doch nicht sein.... Bin sprachlos
 
einfach nur abscheulich...
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_121193.htm
"...Nachdem Evenepoel in die Tiefe gestürzt war, hielt ein direkt hinter ihm fahrendes Fahrzeug der Organisation an der Unfallstelle. Eine Person stieg aus, räumte Evenepoels Rad von der Strecke und stellte es an die Mauer, um dann wieder einzusteigen und weiterzufahren - ohne nach Evenepoel selbst zu schauen."
..
Anschließend passierten zahlreiche weitere Fahrzeuge die Unfallstelle und das herrenlose Fahrrad, ebenfalls ohne anzuhalten - wobei ihnen wohl zugute zu halten ist, dass sie bei dem nun fein säuberlich an der Mauer lehnenden Rad nicht unbedingt von einem Unfall ausgehen mussten - ganz im Gegensatz zu den Offiziellen, die die Stelle als erstes passierten."

Bin auch sprachlos! Der Offizielle hat es ja direkt gesehen, dass Remco verunfallte!
 
Da bin ich aber auch sprachlos. Den muss man wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen. Auch wenn das Auto in dieser engen Stelle schnell wieder weg musste. Der Typ ist auf der Beifahrerseite eingestiegen. Der Fahrer hätte auch alleine den Wagen weg fahren können.
 
Das sieht in der Tat erstmal scheiße aus, ABER…

Was wenn der Offizielle da stehen bleibt und von hinten krachen dann weitere Fahrer drauf?
War das evt das sinnvollste so zu agieren und via Funk einen Arzt und Rettungsteam direkt anzufordern, sodass auch alle Teams über den Funk benachrichtigt werden können, dass da eine Gefahrenstelle ist.

Insofern weiß ich nicht, ob das unzumutbar war oder doch vielleicht das Klügste in genau dieser Situation.
 
Was wenn der Offizielle da stehen bleibt und von hinten krachen dann weitere Fahrer drauf?

Es war der Beifahrer der das Rad weggeräumt hat, der Fahrer im Wagen hätte das Fahrzeug auch alleine aus der Gefahrenzone fahren können.

und via Funk einen Arzt und Rettungsteam direkt anzufordern, sodass auch alle Teams über den Funk benachrichtigt werden können, dass da eine Gefahrenstelle ist.

Das hätte der Fahrer ebenfalls alleine tun können, dazu braucht er seinen Beifahrer nicht. Bei Unfällen kann es bei den verletzten auf Sekunden ankommen. Da muss einer von Beiden sofort zum Verletzten und erste Hilfe leisten. Sie waren in dieser Situation zu Zweit!
Stell dir vor, du siehst einen Unfall auf der Straße, ihr seit zu Zweit. Du steigst aus sicherst die Unfallstelle und steigst dann ein und fährst weiter. Natürlich rufst du noch einen RTW, aber das wars auch schon.

Hat man dann alles richtig gemacht?
 
Also ich hab mir gestern Abend die Wiederholung der 2. Etappe der Wallonierundfahrt angesehen.
Da würdest du keine RTF lang führen dürfen aber ein Profirennen.

Das war wirklich übel und bekommt nun auch zu Recht ordentlich Kritik.
Ich habs auch gesehen. Da waren schon einige sehr schmale Stücke dabei. Aber bei einem Rennen in Belgien ist das halt auch der Erwartungswert. Für die Teams glaub ich so weit erstmal kein Problem, wenn man bedenkt, dass viele Mannschaften aus Benelux kommen, die ja auf ähnlichem, wenn nicht gar dem gleichen Terrain trainieren.

Gekracht hat es ja auch dann nicht an einer echten Problemstelle, sondern eingangs eines recht großen Kreisels, mitten im Feld.
 
Es war der Beifahrer der das Rad weggeräumt hat, der Fahrer im Wagen hätte das Fahrzeug auch alleine aus der Gefahrenzone fahren können.



Das hätte der Fahrer ebenfalls alleine tun können, dazu braucht er seinen Beifahrer nicht. Bei Unfällen kann es bei den verletzten auf Sekunden ankommen. Da muss einer von Beiden sofort zum Verletzten und erste Hilfe leisten. Sie waren in dieser Situation zu Zweit!
Stell dir vor, du siehst einen Unfall auf der Straße, ihr seit zu Zweit. Du steigst aus sicherst die Unfallstelle und steigst dann ein und fährst weiter. Natürlich rufst du noch einen RTW, aber das wars auch schon.

Hat man dann alles richtig gemacht?
Ähm nach den hiesigen Gesetzen? Ja!

Es ist NIEMAND verpflichtet erste Hilfe zu leisten. Es ist tatsächlich legitim NUR den Notarzt zu alarmieren und dann nichts zu unternehmen! Man muss sich nämlich nicht in Gefahr begeben.

Und eine Frage. Was soll dieser eine Mensch, welcher mit Sicherheit unter Schock Stand, denn machen, wenn eine verletzte Person 10 Meter tiefer im Wald liegt? Ihn alleine Rambo mäßig raus schleppen?
 
Die UCI hat die Verhaltensregeln für Begleitfahrzeuge erst 2017 überarbeitet, nachdem aus dem Feld aufgrund von Unfällen Druck gemacht worden ist. Dass das Begleitfahrzeug an der Unfallstelle bei der Lombardei-Rundfahrt kurz gehalten und dann zügig weiter gefahren ist mag von außen betrachtet vielleicht bizarr anmuten, ist aber aufgrund der Straßenführung nachvollziehbar. "Wir" Diskutanten wissen überdies nicht, ob die Besatzung des Begleitfahrzeuges über heraneilende Hilfe für den verunglückten informiert war. Jeder der Rennen fährt oder schon einmal gefahren ist, weiß um die Gefährlichkeit von auf der Strecke stehenden Fahrzeugen.

Bin was das "Restrisiko" betrifft ganz der Meinung von @börndout.

Viele Grüße!

Karl
 
Und eine Frage. Was soll dieser eine Mensch, welcher mit Sicherheit unter Schock Stand, denn machen, wenn eine verletzte Person 10 Meter tiefer im Wald liegt? Ihn alleine Rambo mäßig raus schleppen?

Och der arme Kerl, stand so sehr unter Schock, das er geistesgegenwärtig und sehr zielgerichtet das Rad beiseite räumt und blitzschnell wieder einsteigt.

Das mindeste was er machen kann, ist zu dem Verletzten zu gehen und nachzusehen ob man helfen kann. Keiner erwartet von Ihm dass er Evenepoels die Böschung rauf schleppt. Sollte eine starke Blutung da sein, kann man versuchen sie zu stoppen, man könnte auch eine Behinderung der Atemwege beseitigen. Das kann Leben retten, wenn der RTW zu lange braucht.

Nach den hiesigen Gesetzen ist man durchaus zur Hilfeleistung verpflichtet:
§ 323c Strafgesetzbuch (StGB): "Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbes. ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft."

Ich sehe nicht wie er sich hier in Gefahr begeben hätte, wenn er Hilfe geleistet hätte.
 
ob die Besatzung des Begleitfahrzeuges über heraneilende Hilfe für den verunglückten informiert war.

Wie soll denn Hilfe schon unterwegs gewesen sein, wenn der Unfall unmittelbar vor ihnen passiert ist? Die waren in diesem Moment die Einzigen die überhaupt von dem Unfall was mitbekommen hatten.
Und zum Fahrzeug aus der Gefahrenstelle entfernen, das hätte der Fahrer auch ohne seinen Beifahrer machen können.
 
Was is das den fürn mecker tread?
Back to lockdowm and no race?
Jetzt fahren sie wieder und es wird zum problem.
Ich verstehe das nicht und ich bin mir sicher, das strassenrennen mittlerweile nicht zu unsicher sind.
Mfg
 
Wie soll denn Hilfe schon unterwegs gewesen sein, wenn der Unfall unmittelbar vor ihnen passiert ist?

Das Video habe ich mir gerade eben angeschaut, und Du hast recht! Die Besatzung war quasi Augenzeuge des Unfalls. An dem Video lässt sich aber auch sehr gut erkennen, dass das Begleitfahrzeug weiterfahren musste, weil es in einer unübersichtlichen Kurve stand. Und noch einmal: Besatzungen von Begleitfahrzeugen sind bei Profirennen nicht für die erste Hilfe für verunglückte Fahrer zuständig. Und ich gehe davon aus, dass sowohl durch die Livebilder der Fernsehübertragung als auch über den Funk des Begleitfahrzeuges Hilfe angefordert worden ist.

Viele Grüße!

Karl
 
Ich sehe nicht wie er sich hier in Gefahr begeben hätte, wenn er Hilfe geleistet hätte.
Also ICH würde keine 10 Meter Böschung hinunter klettern! Wenn du das kannst und regelmäßig machst darfst du das gerne. Ich würde mich dabei in Gefahr begeben mich direkt neben ihn zu legen. Wäre ihm auch nicht geholfen.

Und ja wenn direkt vor mir einer über eine Mauer geht und dann nicht mehr auftaucht wäre ich geschockt! Wenn du auch bei sowas Erfahrungen gemacht hast, könnte man sich Gedanken machen. Der Rest ist einfach "seinen Job" machen. Automatismen abarbeiten.

Ich bin schon Mal im Graben mit Auto gelandet. Tempo hundert und dann die Radaufhängung gebrochen. Als ich stand, bin ich ausgestiegen, hab mich neben mein Auto gesetzt und habe absolut nichts mehr mitbekommen. Ich hatte keinerlei Verletzungen, nichts! Und dennoch war ich dermaßen geschockt, dass ich nichts mehr geplant machen konnte. Die ersten 5 Autos sind unbeeindruckt vorbei gefahren, den 6. Habe ich gesagt "alles ok, der 8. Ist geblieben und hat Rettungsdienst gerufen. Ich war zu Nichts mehr zu gebrauchen.
 
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