Leute, Leute...
Ich habe zwar noch kein Rennrad, was aber nicht heißt, dass ich noch mit Stützrädern durch die Gegend fahre. Als Jugendlicher habe ich bei Wind und Wetter jeden Weg mit dem Rad gemacht, sowohl innerorts auf Radwegen als auch außerorts auf Straßen. Daher erlaube ich mir mal, meine two cents beizusteuern.
1. Radwege haben nichts mit mehr Sicherheit zu tun, unabhängig von Baustellen und parkenden Autos. Mir hat mal ein Herr gesetztenderen Alters (Was mein Glück war, denn ein jüngerer hätte mich wahrscheinlich direkt überfahren!) zum Abstieg über die Motorhaube gezwungen, weil er lediglich auf den Autoverkehr achtete und verkannte, dass er einen Radweg kreuzte, auf dem ich Vorfahrt hatte.
2. Auf schmalen Landstraßen gibt es nicht nur Radfahrer, die den Verkehr aufhalten. Gedrosselte Mopeds z.B. sind oftmals langsamer unterwegs als ich auf meinem Drahtesel. Darüber regt sich keiner auf. Mit Recht, denn die haben auf Radwegen nix verloren und müssen die Straßen benutzen. Damit kommen wir zum nächsten Punkt:
3. Am öffentlichen Straßenverkehr hat der teilzunehmen, der sein Vehikel beherrscht. Beim Auto soll der Führerschein Aufschluss geben, ich lasse das mal so stehen. Es gibt aber nichts gefährlicheres als Radfahrer, die unsicher über die Straßen eiern. Als Autofahrer bekomm ich keine feuchten Hände, wenn ich mal mit 35 km/h hinter einem RRler hinterherfahre, obwohl ich 80 fahren könnte. Wenn allerdings jemand anfängt zu kippeln, weil er von hinten ein Auto herannahen sieht/hört, wirds für alle brenzlig. Deswegen: RR auf häufig befahrenen Straßen ja, wenn man sein gerät beherrscht. Meine Einstellung hierzu wird auch im Fred "Angst vorm ersten Mal" deutlich.
4. Auf Deutschlands Straßen gilt das Rücksichtnahmegebot. Für mich als Autofahrer bedeutet das, dass ich gefälligst Radfahrer nicht so überhole, dass ich beim Herauslehnen aus dem Auto die Gangschaltung neu justieren kann. Für mich als Radfahrer hat es bedeutet und bedeutet es weiterhin: Wenn ich zum Hindernis werde, weil ich nicht überholt werden kann (z.B. wegen Gegenverkehr), fahre ich an die seite und lasse mich schön brav vom angestauten Konvoi überholen. Das ist sicherer für mich und hat bis jetzt noch nie zu Anfeindungen, sondern meist zu dankbarem Winken und Kopfnicken der Autofahrer geführt. Danach wieder in den
Sattel und weiter geht´s.
5. Grund des Ausgangspostings war ja das Zuspätkommen/Zeitdruck. Hierstelle ich mal als passionierter Autofahrer die Frage: Warum mit dem Kfz immer auf den letzten Drücker fahren??? Wenn ich weiß, dass ich um 8 Uhr Schule habe und mit dem Auto 10 Minuten brauche, warum muss ich dann um 10 vor 8 losfahren und mich selbst unter Druck setzten??? Entschuldigung, aber die 5 Minuten früher brechen einem keinen zacken aus der Krone. Im gegenteil, man fährt mit Zeitpolster gelassener und weniger riskant. Zeitdruck hat man nicht, den macht man sich.
Wie gesagt, just my two cents.
LG,
Andi.