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Smarttrainer und ERG-Mode, ich verstehe es einfach nicht

mauli32

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Hallo zusammen,

ich habe mich hier neu registriert in der Hoffnung, Hilfe für mein Problem zu finden, denn scheinbar bin ich selbst einfach zu blöd...
Ich bin allgemein ein ziemlicher Neuling im Rennradsport, ich komme aus dem Langstreckenlauf. Um meiner Begeisterung auch im Winter nachkommen zu können, habe mir vor ca. 1 Monat einen gebrauchten Tacx Vortex Smart-Indoor Trainer gekauft. Ich bin darauf seither ca. 200 km gefahren. Es handelt sich dabei um meine erste Erfahrung mit Indoorradtraining, bin auch hier also ein völliger Neuling.
Ich verwende ihn in Kombination mit der Tacx Desktop App via Bluetooth und zusätzlich mit meinem Wahoo Elemnt Bolt.

Nun habe ich als erstes den am Elemnt vorinstallierten 20 min FTP-Test gemacht und bin erstmal richtig erschrocken. Ich dachte, die Rolle ist standardmäßig in einer Art "Straßenmodus", die also einen normalen Rollwiderstand ähnlich der Straße erzeugt, wenn man nicht gerade ein Bergauf-Profil einstellt. Aber ich war dann sehr überrascht, wie groß der Widerstand war und wie heftig es ist. Es fühlte sich an wie mit permanentem heftigen Gegenwind zu fahren. Letztendlich konnte ich nicht über ein FTP von 110 Watt kommen und das kam mir schon irgendwie komisch vor, weil ich dachte, dass ich an sich nicht total schlecht in Form bin.

Nun habe ich bisher diverse Trainings aus der Tacx-app ausprobiert und hier fängt mein wirkliches Problem an:
In der Rubrik "Power" sind viele Workouts, die Intervalle mit unterschiedlichen Wattwerten vorgeben. Soweit ich das verstanden habe, wird der Tacx-Trainer dabei im ERG-Modus von der App gesteuert. Die App passt den Widerstand der Rolle automatisch an. Ich dachte, dass ich dabei eigentlich nix tun muss, außer auf meine Trittfrequenz zu schauen, also auch nicht schalten. Auch hätte ich gedacht, dass bei den Intervallen mit den höheren Wattwerten der Widerstand größer wird als bei jenen mit den niedrigen Wattwerten. Zb. bei einem 40 sec Intervall mit 200w ist es anstrengender als bei einem 20 sec 100W-Intervall.
Bei mir ist es nun aber genau umgekehrt. Sobald beim Workout der Graph hinaufgeht und das 200W-Intervall beginnt, wird der Widerstand der Rolle viel geringer und ich kann das locker mit > 100 Rpm in einem hohen Gang treten. Es ist aber nicht anstrengend. Dann, wenn das Intervall auf zb 120W runtergeht (zur Erholung) bremst es mich richtig her und ich muss meine Trittfrequenz sehr stark verringern, damit es überhaupt ein Erholungsintervall ist. Oder ich müsste in einen viel niedrigeren Gang schalten. Das Problem ist aber, dass das 200w-Intervall nicht annähernd anstrengend ist. Und auch wenn ich dort meine Trittfrequenz verringere, bleibt der Widerstand gleich (gering). Ich kann also treten wie ich will. Es steht immer 200w da, ist aber nicht anstrengend. 120W sind dafür deutlich anstrengender.

Ist das normal? Wo liegt mein Denkfehler?
Nach allem, was ich bisher gelesen habe, zB dieser Beschreibung: https://support.trainerroad.com/hc/en-us/articles/201869764-Erg-Mode-Explained , leuchtet mir das überhaupt nicht ein.

Wie kann ich mein Training so einrichten, dass die Intervalle mit den hohen Wattwerten die Anstrengenden sind?

Mein weiteres Problem ist, wie kann ich eine Bergauffahrt wirklich simulieren? Ich dachte, der Tacx Vortex kann Steigungen bis zu 7% simulieren. Aber bei den Workouts in der Tacx app in der Rubrik "Slope" ist es wiederum so, dass es dann, wenn es bergauf geht, sehr leicht zu treten ist (wiederum mit einem hohen Gang), während die Rolle dann, wenn es bergab geht, wieder bremst (dafür wird aber eine sehr hohe Geschwindigkeit - entsprechend einer Abfahrt - angezeigt?). Ich hätte gedacht, dass bergauf einfach der Widerstand höher wird, sodass ich zB auch auf das kleine Kettenblatt schalten muss usw. Das funktioniert aber auch nicht so.

Das Indoortraining macht mir an sich wirklich Spaß aber irgendwie verstehe ich es nicht und kann es deshalb auch nicht effizient steuern. Auch das mit dem FTP-Test über das Wahoo Elemnt verstehe ich nicht, denn wenn ich in der Tacx App oder auf dem Elemnt im ERG-Mode 260 Watt einstelle, kann ich diese wie oben geschildert ganz locker treten.

Der Tacx Vortex ist auf dem neuesten Firmware-Stand und ich habe ihn schon X-mal kalibriert (natürlich auch nach 10 min Aufwärmen). Der Reifendruck liegt bei 8 bar.

Ich wäre wirklich dankbar, wenn mir jemand eine (idiotensichere) Erklärung für die Funktionsweise des Rollentrainers geben könnte oder mir erklären könnte, ob bei meinem Rollentrainer alles in Ordnung ist bzw. wo das Problem ist.

Vielen Dank im Voraus!
 

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Re: Smarttrainer und ERG-Mode, ich verstehe es einfach nicht
Die Funktionsweise hast Du schon richtig verstanden, so sollte das alles laufen.
Slope Modus stellt den Widerstand nach Gelände /Geschwindigkeit und anderen Parametern ein. (Gewicht, Rollwderstand Luftwiderstands wert in den Grundeinstellungen der SW) ein, und man kann mit Schalten darauf einwirken.
ERG Modus stellt den Widerstand nach Wattvorgabe aus dem Trainingsprogramm ein. Schalten sollte den Wert nicht verändern, bzw. der Trainer regelt in kurzer Zeit nach, damit die Watt wieder anliegen. W = Drehmoment x Drehzahl

Interessant wird es, wenn man den Vorgabewert von, z.B. 300W bei einer TF von 100 nicht mehr halten kann und versucht durch langsamesTreten das zu kompensieren, der Trainer regelt den Widerstand hoch und es wird schlimmer, geht dann wenn man Pech hat bis zum Stillstand (nennt sich Spirale des Todes ;-)

Aber,...

Anscheinend funktioniert der Rollentrainer nicht so wie er sollte. Warum das so ist kann ich natürlich nicht sagen, irgend etwas stimmt da nicht.
200W sollte schon deutlich schwerer als 100W sein.

Lass mal den Wahoo Bolt weg und versuche nur mit der Tacx SW zu steuern, eventuell stören die sich gegenseitig.
 
Irgendetwas stimmt bei dir nicht. Ich habe ein paar ERG-fähige Trainer über einige Wochen ausprobiert (Tacx Neo, Wahoo Snap) und es war sehr einfach und weitgehend intuitiv, im ERG-Modus zu fahren. Und wenn man in der App zB 5% Steigung einstellte, wurde halt der Widerstand entsprechend erhöht.

Probier den Tacx Vortex (am besten über Bluetooth mit Companion App) ggf. mal bei Zwift aus, die ersten 7 Tage sind ja frei und man kann jederzeit kündigen.
 
Versuche mal über eine andere Software zu fahren. Neben Zwift fahre ich die Trainingsprogramme am liebsten mit Virtugo. Kostet nichts, braucht nur einen vernünftigen PC, sonst lädt dieser beim Start ewig. Hatte vorher keine Erfahrung, war aber total easy. Körper-Gewicht einstellen, FTP-Test machen und dann fahren. Fühlt sich realistisch an und fordert auch gut die Körner. Vor dem ersten Start über die kostenlose Taxc-Software die Rolle unbedingt kalibriern!
 
Das beschriebene klingt wirklich nicht nach der erwarteten Funktionsweise, also technischer Fehlfunktion.

Einen Erklärungsansatz um die Beobachtung mit der Annahme korrekt funktionierender Technik unter einen Hut zu bringen könnte es aber doch geben: falls du (entgegen besseren Wissens, du schreibst ja selber “Trittfrequenz konstant halten“) doch irgendwie intuitiv bei hoher Wattforderung erst mal stark beschleunigst und bei niedriger Anzeige TF herausnimmst, dann könnte es sein dass du für die niedrigen Watt im “ERG-Keller“ stecken bleibst während du über die Intervalle mit hohen Wattzahlen mit viel TF und vergleichsweise wenig Kraft hinwegpedalierst. Gerade als Sportumsteiger, bei dem die fahrradspezifische Kraft noch nicht im üblichen Verhältnis zur generellen Kreislaufleistung vorhanden ist könntest du dafür anfällig sein. Misst du die Trittfrequenz objektiv oder vergleichst du nach Gefühl?
 
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich werde Zwift mal ausprobieren, sofern mein Laptop dafür leistungsfähig genug ist.

Die Trittfrequenz messe ich anhand der Tacx desktop app. Es ist so, dass wenn die angezeigte Wattzahl bei einem Intervallwechsel größer wird, ich quasi „in ein Loch“ trete, weil es eben viel leichter geht. Dann erhöhe ich die Trittfrequenz so viel wie geht, damit ich mehr Anstrengung habe. Wenn das Intervall wieder wechselt, bremst es die Rolle richtig her und ich muss eben ganz langsam treten um mich zu erholen oder in einen deutlich höheren Gang schalten. Das ist vor allem bei Intervallen mit <= 100W der Fall. Es wäre also mit diesem „ERG-Keller“ erklärbar.
Es lässt sich aber nicht erklären, warum die Rolle bei hohen Wattzahlen so wenig Widerstand hat und diesen auch nicht bei einem Wechsel in der Trittfrequenz anpasst. Ich trete also zb gemütlich mit 50-60 rpm im 10. Gang und es zeigt mir 250 W an. Das kann doch nicht sein?

Da es auch euch komisch vorkommt, habe ich jetzt den Tacx support kontaktiert, ich hoffe die haben eine Antwort darauf!

Mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Du könntest auch mal die Tacx-Geräte weglassen (außer den Trainer natürlich ;) ) und nur mit dem Bolt trainieren. Da sind ja einige Programme vorinstalliert.
Du musst dann noch darauf achten, dass der Bolt die richtige Einstellung hat: auf einer der Seiten kannst du den Modus ändern.
 
Du könntest auch mal die Tacx-Geräte weglassen (außer den Trainer natürlich ;) ) und nur mit dem Bolt trainieren. Da sind ja einige Programme vorinstalliert.
Gute Spur, es wäre nicht das erste mal dass konkurrierende Steuerprogramme zu Verwirrung führen. Der Trainer sagt einem nicht, auf welchen Meister er gerade hört. Wenn z.B. der Bolt konstant 150W ERG fordert und sich damit durchsetzt, dann würde ein Benutzer dem auf einem anderen Bildschirm ein Intervallprogramm gezeigt wird (das aber nicht beim Trainer ankommt) intuitiv zwischen “ERG-Keller“ und “ERG-Vakuum“ wechseln.
 
Es lässt sich aber nicht erklären, warum die Rolle bei hohen Wattzahlen so wenig Widerstand hat ...

Ich trete also zb gemütlich mit 50-60 rpm im 10. Gang und es zeigt mir 250 W an. Das kann doch nicht sein?


Ich vermute stark, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit des Hinterrades / der Rolle zu gering ist. Bei niedrigen Geschwindigkeiten können diese preisgünstigen Rollen kaum mehr als 150 Watt erzeugen. Falls die Rolle also im ERG-Modus den Widerstand erhöht, musst du gleichwohl die Umdrehung der Rolle hochhalten (!).

Und was gar nicht geht, ist eine echte Bergsimulation, also leichte Gänge fahren, also zB 300 Watt bei Kettung 34-28. Dicke Watt musst du auch im dicken Gang treten!

Wenn beim ERG-Training in der Erholungsphase 100 Watt eingeregelt werden, kannst du natürlich auch nicht mehr als 100 Watt erzeugen. Wenn die Umdrehungszahl der Rolle dabei aber zu gering ist, kann die Rolle diese 100 Watt auch nicht mehr gleichmäßig einregeln, es fährt sich dann rumpelig.

Du kannst das mal testen. Schalte ERG-Modus aus. Trete nach Tacho 15 km/h (=niedrige Umdrehungszahl der Walze). Erhöhe in der App manuell den Widerstand, behalte die niedrige Geschwindigkeit aber bei. Schau, was die Tacx dabei für eine maximale Wattzahl schafft, ich vermute um 150-200 Watt.

Für einen vernünftigen ERG-Modus brauchst du wohl mindestens eine Wahoo Snap oder Direct Drive.
 
Hallo,

nachdem ich jetzt mit dem Tacx Support Kontakt aufgenommen habe, wurde mir (kostenfrei) eine neue Elektronikeinheit (das rechte Teil an der Rolle wo das Kabel eingesteckt wird) zugeschickt.
Ich habe sie jetzt ausgetauscht und siehe da, jetzt funktioniert alles so, wie ich es mir gedacht habe, dass es funktionieren müsste. Der Rollenwiderstand erhöht sich, wenn die von der Software vorgegebene Wattzahl steigt und senkt sich auch wieder.

Es war also tatsächlich ein Problem an der Hardware, das nun gelöst ist.

Vielen Dank an euch alle und an dieser Stelle muss ich auch echt die Firma Tacx sehr loben, deren Support ist echt super und unkompliziert!

Mfg
 
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