AW: Sinnvolles Training bei wenig Zeit?
vielleicht erst mal ein hinweis, warum ich hier in die diskussion eingestiegen bin:
1. ich habe jahrelang fast nur ausdauertraining und -fahrten gemacht. bei zuletzt fünfstelligen jahreskilometerumfängen wird man so - ganz ohne spezifisches krafttraining - ganz nebenbei auch deutlich schneller. soweit also ganz konform zu laplace...dann hat mich ein bißchen der ehrgeiz gepackt und ich habe angefangen, etwas strukturierter zu trainieren. vor allem intervalle und einheiten an der schwelle - auch soweit noch "laplace". ---- diesen winter werde ich aber auch krafttraing machen ... und das mit hoffentlich guten gründen...
2. bei aller liebe an kontroverser diskussion mag ich es nicht, wenn ohne den seeehr erfahrenen oder professionellen hintergrund missverständliche bis skurile behauptungen aufgestellt werden wie "kraft braucht man nicht" - und eingestiegen bin ich da, als laplace den sinn von kraftausdauereinheiten mit niedriger frequenz als unsinn bezeichnet hat.
allerdings hat soyac recht, dass wir auch viel aneinander vorbei geredet haben: radfahren trainiert man mit radfahren - oder anders: durch viel ausdauerndes fahren wird auch viel kraft-ausdauer antrainiert - und für den hausgebrauch reicht das dann
ich stimme laplace auch zu, dass intensives maximalkrafttraining a la bankdrücken wenig (oder nichts) bringt. das thema weiße/rote muskelfasern will ich nur mal erwähnen. dass sprinter die daraus resultierende kurzfristige maximalkraft aber brauchen, dem stimmt laplace ja auch zu. soweit jetzt die annäherung von oben...
jetzt also die bereiche, in dem wir uns - meiner meinung nach - noch streiten oder missverstehen

:
Definition der Anforderungen: Wenn man ein mehrstündiges Bergzeitfahren hernimmt, dann kommt man zu Anforderungen, bei denen keine (kraft) spitzen benötigt werden. Radfahren kann aber auch mehr sein - von kriteriumsrennen über ortsschildsprints bis antritten, um bei gelb über die kreuzung zu kommen.
Definition von kraft/ausdauer: schon klar, dass das definiert ist

- ich meine nur folgendes: wenn ich seit diesem jahr in der lage bin, am ende einer langen steileren steigung noch mal deutlich zu beschleunigen, dann ist das für mich eine kombination aus ausdauer (ich komme die steigung in der gruppe "an der schwelle "hoch - konnte ich schon letztes jahr) und kraft (ich kann oben noch mal kräftig antreten - klappt erst jetzt noch anderem training). hier reden wir vielleicht aneinander vorbei - aber ich habe im thread halt den eindruck bekommen, als müsste man nur die allgemeine ausdauer herz/kreislauf und die ermüdungsresistenz der beinmuskeln trainieren - nicht aber deren outputpotenzial (die 13 kg schafft jeder...). dass hier alle kraft nicht nützt, wenn man nicht die ausdauer, laktattolleranz und regenerationsfähigkeit hat - geschenkt.
notwendigkeit von mehr kraft als der untrainierte: ich will es deshalb mal andersherum angehen: ich bin mir absolut sicher, dass ich durch jahrelanges radfahren jetzt mehr kraft in den beinen habe als vorher. daraus schließe ich, dass der körper zur bewältigung der ansprüche "nebenbei" kraft aufgebaut hat. warum sollte es dann unsinnig sein, dem körper durch spezifisches krafttraining neben dem radeln zu unterstützen? insbesondere dann, wenn man noch (anfänger) oder wieder (verletzung) (noch) keine durch Ausdauertraining aufgebaute Muskelmasse (mehr) hat...
konkret: die von dir gelobten harten intervalle führen definitiv zu einem kraftaufbau ... und wenn man im winter draußen nicht in schwitzen kommen will, kann man durch krafteinheiten wohl doch etwas kompensieren.
aber ich will die diskussion für mich auch abschließen, weil mir die schreiberei wieder mal zu aufwändig wird ... und die aseinandersetzung auch etwas zu theoretisch und zitatlastig und zu wenig von eigener er-fahrung geprägt zu sein scheint ... nix für ungut - auch dafür ist ein forum da!
