Eine Pausenregelung benachteiligt aber die Teilnehmer, die mit wenig Schlaf gut auskommen, dafür langsamer fahren und bevorteilt die, welche mehr Schlaf brauchen, aber schneller fahren können. Das schöne am Ultracycling ist aber ja gerade, dass man auf verschiedene Arten schnell sein kann! Das macht es ja gerade spannend.
Beim RAP gab es ja eine Pausenregel. Was dazu geführt hat, dass die vorderen Fahrer nach der Hälfte wieder im Basecamp zusammengerollt sind und dann ihre Zeit abgesessen, ob schlafend oder nicht, haben. Wenn du ums Podium mitfahren willst, finde ich das extrem paternalistisch und übergriffig, weil es deine strategischen Möglichkeiten beschränkt. Marek Rupinski, der mit ziemlich wenig Schlaf auskommt, wurde Fünfter. Wir werden leider niemals erfahren, ob er seine Platzierung hätte verbessern können, hätte er durchfahren können. Weil das kann er! Aber er ist über 50, der Sieger war (glaube ich) so mitte Zwanzig. Ist das jetzt besser, oder fairer?
Wenn du da mitfahren willst, beispielsweise, und du möchtest gerne ausschlafen, dann ist das Zeitlimit mit 82 Stunden absolut großzügig genug dafür. Und wem das Wort Leistung im Zusammenhang mit Sport unangenehm ist, der sollte sich einfach von Rennen fernhalten. Ich habe das Verständnis für. Aber genau dafür gibt es Ja Brevets, wo alles völlig egal ist. Hauptsache man bleibt im Zeitlimit. Das kann ja jeder dann so machen, wie er will. Wenn die Sicherheit der Teilnehmer aber gar so wichtig ist und es keinen Leistung Charakter haben soll, wieso erhöhen wir dann die zum Teil doch recht sportlichen Zeit Limits im Brevetbereich nicht einfach deutlich? Denn Schlafmangel ist auch Teil der Brevets. 8h pro Nacht wird schwierig werden. Es kann ja jeder quasi eine Etappenfahrt draus machen. Oder noch besser einfach auf Radreise gehen, das ist nämlich auch total geil, und super entspannt, und hat keinerlei Wettbewerbskomponente!
Daher kann ich tatsächlich vieles einfach nicht nachvollziehen.
Das Unknown Race habe ich gerade mit großer Spannung verfolgt. Die vorderen Plätze sind durchgefahren. Hätte es eine Pausenregel gegeben, wäre das ein anderes Rennen gewesen. Vielleicht wäre der Strabs dann nicht mal zweiter geworden. Was wäre daran besser?