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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

Ohne jetzt die ganzen 16 Seiten gelesen zu haben, scheint mir die allgemeine Meinungslage verständlich. Ich möchte hier ein Beispiel aus einem anderen Sport vorbringen was vielleicht ähnlich gelagert ist. Ich spiele Basketball. Rennrad fahren tue ich faktisch "nur" weil es a. Spaß macht und b. toll für die Fitness ist und die Gelenke deutlich mehr schont als laufen. Mit nunmehr 39 Jahren habe ich meine beste Basketballzeit hinter mir, spiele aber immer noch gerne und auch Vereins mäßig im Ligabetrieb. Mein Team spielt Bezirksliga was beim BBall die 3. niedrigste Liga in NRW ist. Da ich aus dem Rheinischen Raum komme (Köln, Leverkusen), haben sich hier einige ehemalige Nationalspieler oder gar vergangene Europameister angesiedelt. Die sind mittlerweile Mitte 40 Anfang 50. Da die auch noch etwas Ballen wollen kann es schon mal sein das man in der Bezirksliga gegen einen ehemaligen Europameister spielen muss. Egal wie alt der ist, uns Hobbykicker macht der blind fertig! Wenns sein muss auch alleine. Das passiert immer häufiger in der letzten Zeit. Ich persönlich empfinde das als in höchstem Masse unfair und dem Wettbewerbsgedanken nicht zuträglich.

Im Radsport einen gewissen Ehrgeiz an den Tag zu legen ist ja gut aber Leistungsklassen mit der Möglichkeit für jeden einen reellen Wettkampf zu bestreiten halte ich für unabdingbar. Es macht doch auch viel mehr Spaß sich so zu messen das man fair gewinnt. Um mal ein Extremes Beispiel zu nennen, ich kann mir nicht vorstellen das ein ehemaliger Profti Fahrer Spaß daran haben kann MICH zu schlagen, das macht der schon auf den ersten 100 Metern klar wenn er das will. Übertriebener Ehrgeiz und Egozockerei kenne ich aus meinem obigen Bespiel auch, aber mir würde es keine Freude machen.
 
Ehemalige Profis, die etwas auf sich halten, übernehmen einen Großteil der Führungsarbeit bis ein paar km vors Ziel und überlassen dann den anderen den Kampf um Sieg und Plätze.

Dann macht das auch jedem Spaß.

Leistungsklassen im Jedermannbereich wird schwierig, weil das gleich wieder mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden wäre. Es müssten ja von jedem die Ergebnisse zentral gespeichert werden. Ausserdem würden Leute die neu einsteigen und erst in die höheren Ligen aufsteigen müssten das Ergebnis verfälschen.

Darauf verlassen, daß sich jeder selber korrekt einschätzen wird, kann man sich nicht.
Viele sind so vom Ehrgeiz zerfressen, daß sie lieber in der Kinderklasse gewinnen, als sich bei den Erwachsenen einzuordnen.
 
Darauf verlassen, daß sich jeder selber korrekt einschätzen wird, kann man sich nicht.
Viele sind so vom Ehrgeiz zerfressen, daß sie lieber in der Kinderklasse gewinnen, als sich bei den Erwachsenen einzuordnen.

Ein weiteres Beispiel aus einem anderen Sport, Golf (Bitte keine ist kein Sport Diskussion das ist hier nicht mein Punkt), Im Golf gibt es das Handicap. Grob vereinfacht bedeutet das eine Einstufung des Spielers in eine gewisse Spielkstärke. Wenn ein HCP 0 Spieler gegen einen HCP 10 Spieler spielt, hat der HCP 10 Spieler 10 Schläge vor, sprich wenn er 9 Schläge mehr braucht als der HCP 0 Spieler dann hat er gewonnen! Das ist vielleicht nicht 1:1 übertragbar aber solch eine Einteilung wäre doch auch im Radsport denkbar? Dann wäre es viel fairer?

Wenn sich ein Spieler durch erhöhten Ehrgeiz ein gutes HCP "ergaunert" wird das im Wettkampf schnell entlarvt!
 
Das ließe sich relativ einfach zumindest etwas eindämmen: Anstatt Jedermann-Rennen sollte das ganze als Hobby-Rennen ausgeschrieben werden. Somit wären schonmal alle mit C-Lizenz draußen und somit das Niveau spürbar gesenkt. Möglicherweise würden dann etliche Fahrer keine Lizenz mehr ziehen, weil sie sich z.B. auf den GCC konzentrieren möchten, ihnen würde dann aber Tempohärte fehlen, da sie bei Lizenzrennen nicht mehr startberechtigt wären. Das hat jeder Veranstalter in der eigenen Hand.
 
Im Golf gibt es das Handicap. Grob vereinfacht bedeutet das eine Einstufung des Spielers in eine gewisse Spielkstärke. Wenn ein HCP 0 Spieler gegen einen HCP 10 Spieler spielt, hat der HCP 10 Spieler 10 Schläge vor, sprich wenn er 9 Schläge mehr braucht als der HCP 0 Spieler dann hat er gewonnen! Das ist vielleicht nicht 1:1 übertragbar aber solch eine Einteilung wäre doch auch im Radsport denkbar? Dann wäre es viel fairer?
Es gibt eine solche Einteilung im organisierten Radsport, da gibt es C,B,A-Klasse Amateure. Das setzt aber eine veranstalterübergreifende Organisation vorraus, die es im Jedermannsport aber gerade nicht gibt, und die wohl auch von den Teilnehmern nicht gewollt ist (Jeder müsste Mitglied werden, Beiträge zahlen, sich an Regeln halten).

Eine Handicapregelung wäre nicht so toll, weil dann die Gefahr besteht, daß nicht derjenige gewinnt, der als erster über die Ziellinie fährt, sondern irgendein anderer.

Mögliche wäre eine Einteilung in Startblöcke nach vermuteter Leistungfsähigkeit. Ich vermute, daß größere Rennen so bereits arbeiten. Wie auch immer die Leistungsfähigkeit ermittelt wird.
Gewinnen kann man vom A-Block, aus. Alle anderen haben mit der Rangliste am Ende nichts zu tun.

Aber auch das ist schon schwierig, weil es dann vorkommen kann (und in der Praxis auch vorkommen wird) daß irgendein Fahrer aus dem E-Block 5 Minuten schneller fährt als der Sieger des A-Blockes. Man kann sich das Theater, daß dann entsteht, lebhaft vorstellen.
 
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Das ließe sich relativ einfach zumindest etwas eindämmen: Anstatt Jedermann-Rennen sollte das ganze als Hobby-Rennen ausgeschrieben werden. Somit wären schonmal alle mit C-Lizenz draußen und somit das Niveau spürbar gesenkt. Möglicherweise würden dann etliche Fahrer keine Lizenz mehr ziehen, weil sie sich z.B. auf den GCC konzentrieren möchten, ihnen würde dann aber Tempohärte fehlen, da sie bei Lizenzrennen nicht mehr startberechtigt wären. Das hat jeder Veranstalter in der eigenen Hand.
Auch das wird nicht klappen, solange die Rennen nicht unter dem Dach des BDR veranstaltet werden. Weder wird der BDR ohne weiteres bereit sein seine Fahrerkartei an Veranstalter zu geben, die sich seinen Regeln nicht unterwerfen wollen. Noch werden die Werbeagenturen, die Jedermannrennen veranstalten, prüfen wollen ob ein zahlender Kunde eine C-Lizenz hat und deshalb sein Geld dort nicht lassen darf.

Am Ende ist es immer das Problem, daß die Orga von Jedermannrennen ausserhalb des BDR stattfindet. Ohne Verband keine sportlich korrekten Ergebnisslisten. Mit Verband keine Jedermannrennen.
 
Eine Handicapregelung wäre nicht so toll, weil dann die Gefahr besteht, daß nicht derjenige gewinnt, der als erster über die Ziellinie fährt, sondern irgendein anderer.

Das ist natürlich ein guter Punkt! Auch ist es natürlich nicht im Sinne des Radsports das die Spannung bei der Zieldurchfahrt verloren geht. Wenn sich die Jedermänner aber nicht organisieren und kategoresieren wollen, sei es aus organisatorischen als auch finanziellen Gründen, dann wird es nicht funktionieren. Mich wundert das allerdings, in jedem andern Sport ist es doch auch so. Jeder Sportler ist in irgendeinem Verein oder Verbandorganisiert, selbst die Thekenfussballmanschaft speilen organiserte Thekenligen. Das soll im Breitensport Radfahren nicht möglich sein? finde ich sehr befremdlich? Vielleicht bin ich aber auch hier zu Naiv!
 
Das ist natürlich ein guter Punkt! Auch ist es natürlich nicht im Sinne des Radsports das die Spannung bei der Zieldurchfahrt verloren geht. Wenn sich die Jedermänner aber nicht organisieren und kategoresieren wollen, sei es aus organisatorischen als auch finanziellen Gründen, dann wird es nicht funktionieren. Mich wundert das allerdings, in jedem andern Sport ist es doch auch so. Jeder Sportler ist in irgendeinem Verein oder Verbandorganisiert, selbst die Thekenfussballmanschaft speilen organiserte Thekenligen. Das soll im Breitensport Radfahren nicht möglich sein? finde ich sehr befremdlich? Vielleicht bin ich aber auch hier zu Naiv!
Das stimmt so nicht. Es gibt natürlich organisierten Hobbyradsport (C-Klasse) . Es gibt aber auch andere Breitensportarten, in denen der Organisationsgrad sehr gering ist. Laufen, Inline-Skaten, Radfahren, Klettern, fallen mir sofort ein.

Vlt. hat das damit zu tun, daß in diesen Sportarten keine Infrastruktur notwendig ist, um sie betreiben zu können. Fußballer brauchen einen Platz zum spielen. Der muss organisiert werden und es müssen irgendwoher die Gegner kommen. Das geht mit Verband besser zu organisieren als ohne. Radfahrer, Läufer, sind mit der Straße, so wie sie da ist, völlig zufrieden, warum sollen sie sich dann organisieren? Wenn sie faires Kräftemessen wollen, können Sie in einen Verein eintreten.
 
Auch das wird nicht klappen, solange die Rennen nicht unter dem Dach des BDR veranstaltet werden. Weder wird der BDR ohne weiteres bereit sein seine Fahrerkartei an Veranstalter zu geben, die sich seinen Regeln nicht unterwerfen wollen. Noch werden die Werbeagenturen, die Jedermannrennen veranstalten, prüfen wollen ob ein zahlender Kunde eine C-Lizenz hat und deshalb sein Geld dort nicht lassen darf.

Fahrerkartei abgeben?
Du weißt schon das du im rad-net ganz öffentlich und einfach nach einem Namen suchen kannst und dann seinen Lizenzstand (C, B, A, KT oder Profiteam) sowie all seine Platzierungen der letzten Jahre angezeigt bekommst?
D.h. der Rennveranstalter muss bei der Anmeldung nur einen kurzen Blick ins rad-net werfen und weiß sofort ob es ein Lizenzler ist oder nicht.
Das der Jedermannrennveranstalter wahrscheinlich nicht auf das Geld der Lizenzler verzichten will ist ein anderes Thema. Meiner Meinung sollte man es aber einschränken, da Lizenzler im Jedermannbereich nichts zu suchen haben. Es gibt genügend Lizenzrennen!
Ganz nebenbei finde ich Veranstaltungen wie den GCC in der jetzigen Form generell fragwürdig. Wer Rennen fahren will, sollte einfach in den lizenzierten Bereich gehen. Den GCC kann man ja gerne als Marathonserie ohne Zeitnahme durchführen. Ist aber ein anderes Thema.
 
Das ließe sich relativ einfach zumindest etwas eindämmen: Anstatt Jedermann-Rennen sollte das ganze als Hobby-Rennen ausgeschrieben werden. Somit wären schonmal alle mit C-Lizenz draußen und somit das Niveau spürbar gesenkt. Möglicherweise würden dann etliche Fahrer keine Lizenz mehr ziehen, weil sie sich z.B. auf den GCC konzentrieren möchten, ihnen würde dann aber Tempohärte fehlen, da sie bei Lizenzrennen nicht mehr startberechtigt wären. Das hat jeder Veranstalter in der eigenen Hand.

Wenn man den GCC als Hobby ausschreibt, werden wohl Knyss und co. keine Lizenz mehr lösen und dann ständig neben GCC auch bei den kleineren Hobbyrennen starten. Das hätte zur Folge, dass diese in der Spitze eventuell stärker besetzt sind, als manche C-Rennen. Ich erinnere mich an eine Ausgabe des Komets von Köln (Jedermann), als Knyss gewonnen hat und zweiter war Marcel Wüst...

Ehemalige Profis, die etwas auf sich halten, übernehmen einen Großteil der Führungsarbeit bis ein paar km vors Ziel und überlassen dann den anderen den Kampf um Sieg und Plätze.

Dann macht das auch jedem Spaß.

Mir nicht. Am besten sie sind gar nicht erst dabei. Ein Marcel Wüst z.B. fährt doch nur da mit, um Werbung für sein komisches Team zu machen, womit der den Jedermännern das Geld aus der Tasche ziehen kann. Vielleicht gibt es auch noch eine Geldprämie dafür, dass der Veranstalter damit werden darf, dass er am Start ist.
Aber wenn Ex-Pros erst durch Führungsarbeit oder Attacken das Rennen maßgeblich beeinflussen und dann mit dem Ausgang nichts zu tun haben, finde ich das noch bescheuerter, als wenn sie dann sich richtig bemühen. Und ich würde mich weniger über einen geschenkten Sieg freuen als über einen zweiten Platz hinter einem Ex-Profi.
Manchmal sind die Expros aber auch wirklich auf dem gleichen Niveau wie die Jedermänner, dann finde ich das OK. Ein Kumpel von mir hat mal vor einem (unbekannteren) Expro so ein kleines Rennen gewonnen.
 
Wenn man den GCC als Hobby ausschreibt, werden wohl Knyss und co. keine Lizenz mehr lösen und dann ständig neben GCC auch bei den kleineren Hobbyrennen starten. Das hätte zur Folge, dass diese in der Spitze eventuell stärker besetzt sind, als manche C-Rennen. Ich erinnere mich an eine Ausgabe des Komets von Köln (Jedermann), als Knyss gewonnen hat und zweiter war Marcel Wüst...

Das ist die gleiche Situation wie in meinem oben beschriebenen Basketball Beispiel, ein ehemaliger Nationalspieler kann mit auf dem Rücken gebundenen linken Arm gegen uns gewinnen. Und das ist hier mit den Ex Profis doch ähnlich. Nur wie erkennst du ob der Ex Profi fit ist? Vielleicht hat der seit 3 Jahren nicht mehr aufm Rad gesessen und will einfach nur mitrollen? Schade finde ich wenn diese sich dann profilieren. und mir dem 100% Hobbyradfahrer zeigen wollen wo der Frosch die Locken hat.
 
Vlt. hat das damit zu tun, daß in diesen Sportarten keine Infrastruktur notwendig ist, um sie betreiben zu können. Fußballer brauchen einen Platz zum spielen. Der muss organisiert werden und es müssen irgendwoher die Gegner kommen. Das geht mit Verband besser zu organisieren als ohne. Radfahrer, Läufer, sind mit der Straße, so wie sie da ist, völlig zufrieden, warum sollen sie sich dann organisieren? Wenn sie faires Kräftemessen wollen, können Sie in einen Verein eintreten.

Das mag ja soweit stimmen, aber aus meiner Sicht auch nur für das Training oder die Privatrunde. Fussball kann man auch nicht alleine spielen, oder wenn nur verhältnismäßig unspektakulär. Aber nehmen wir wieder andere Sportarten, Langlauf, das kann man toll alleine machen. Aber wenns um den Wettkampf geht dann muss das organisiert geschehen. Gleiches gilt fürs Schwimmen, in dem Moment wo ein Wetkampf ausgetragen wird, muss der organisiert werden und wenn dem so ist, dann kann ich auch ein Kontrollsystem der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer etablieren, man muss das nur wollen.
 
...Wobei man auch oft in einem Graubereich ist zwischen Doping und nicht Doping. Wenn man ganz streng ist, ist nach Dopingliste auch jemand gedopt, der sich irgendwann nen Joint raucht oder in ner Disco ne Pille einschmeißt, selbst wenn das eher kontraproduktiv ist....

Der Idee nach ist der Joint oder die Pille in der Disse sicherlich weniger Doping, als das, was z.B. aktuelle Aspirin oder Wobenzym Werbekampagnen propagieren. (Aspirin gegen den Muskelkater nach dem Hausfrauenaerobic :crash:)
Doping definiert sich ja über die Zielsetzung im sportlichen Kontext. Das gilt (wie das klassische indizierte Doping) auch und besonders für die chemische Unterstützung der Regeneration. (Von Masthormonen entwickelt man ja ohne Training auch keine sinnvoll einsetzbaren Mukkis).
Deshalb ist die Alpecin-Werbung ja auch zwar albern, aber für dieses Forum einfach falsch. Haare sind ja einfach kontraproduktiv für die Aerodynamik.

Wenn Du das bei der häsischen Formulierung unter "chemische Unterstützung" mitrechnest, bist Du wahrscheinlich weit über den genannten 30%.
 
Das kommt drauf an. Bei Rund um Köln fahren halt 100-200 Leute ein Rennen auf C-Klasse Niveau ...

Die würden aber auch genauso fahren, wenn sie sich abseits angekündigter Veranstaltungen irgendwo auf der Straße treffen würden.
Die haben halt Bock zu ballern, dazu sind die Jedermannrennen ja auch da und geeignet. Es macht aber keinen Sinn sich danach zu beschweren, wenn sie nur vierter geworden sind, weil einer mit deutlich mehr Erfahrung auch Spaß hatte.
 
Die würden aber auch genauso fahren, wenn sie sich abseits angekündigter Veranstaltungen irgendwo auf der Straße treffen würden.
Die haben halt Bock zu ballern, dazu sind die Jedermannrennen ja auch da und geeignet. Es macht aber keinen Sinn sich danach zu beschweren, wenn sie nur vierter geworden sind, weil einer mit deutlich mehr Erfahrung auch Spaß hatte.

Sobald es bergauf geht, wird da auch geballert. Und wenn sich das bei nem C-Klasse-Rennen nicht lohnt, weil Antritte nach Kurven fehlen (was streckenbedingt meistens nicht der Fall ist), wird da (meiner geringen Erfahrung nach) auch nicht geballert.
 
Auch das wird nicht klappen, solange die Rennen nicht unter dem Dach des BDR veranstaltet werden.

Hierzu noch ein weiterer Hinweis, den wohl viele nicht kennen:
Streng genommen findet hier schon einiges unter dem Dach des BDR statt (zumindest die großen Jedermannrennen wie die vom GCC)! Diese Rennen sind alle im rad-net ausgeschrieben. Hier müssen nämlich auch alle Lizenzinhaber aufpassen: Wenn ein Jedermannrennen NICHT im rad-net ausgeschrieben ist, hat ein Lizenzler KEINE Startberechtigung von seitens des BDR bei dieser Veranstaltung! Da spielt es auch keine Rolle, wenn der Rennveranstalter nichts gegen einen Start hat! Erfolgt der Start trotzdem und der BDR bekommt Wind davon, kommt auf den Lizenzler eine Strafe zu (je nachdem Sperre oder Geldstrafe)!
Mit der Unterschrift unter den Lizenzantrag stimmt der Lizenzinhaber nämlich der Sportordnung des BDR zu. Und darin ist geregelt das der Sportler nur bei Wettbewerben startet, die auch im rad-net ausgeschrieben sind!
 
Auch Wick Medinight enthält Ephedrin. Dann gibt es viele mit asthmatischen Problemen. Wenn man dann Salbutamol kriegt, wo soll man das als Jedermann anmelden? Auch Kortison nehmen sicher viele nicht zu leistungssteigernden Zwecken.
Ich weiß nicht, wie das mit den ganzen Schmerzmitteln ist, kenne auch außerhalb des Sports viele, die sich Ibuprofen ständig reinpfeifen.
Keine Ahnung, ob das streng genommen legal ist.
Die Grenzwerte sind aber recht hoch. Bei Salbutamol z.B. sind es 1,8mg am Tag, das sind ca. 18 Hübe aus dem Inhalator. Laut einem anderswo verlinkten Interview mit dem ehemaligen Schalker Mannschaftsarzt kriegt ein Fußballprofi bei einer schmerzhaften Verletzung (also auch Prellung etc.) 3x 800er Ibuprofen am Tag (weiß jetzt aber nicht, ob das dann schon meldepflichtig ist). Das sind auf jeden Fall ziemlich gewaltige Mengen und erklärt wohl ganz gut, warum zum Beispiel Bastian Schweinsteiger im WM Finale so lange spielen konnte, obwohl er regelrecht verprügelt wurde. Man muss gar nicht unbedingt dopen, um seine Gesundheit zu gefährden, der legale Bereich ist schon ganz schön heftig.

Umso lustiger finde ich es, wenn überführte Sportler dann irgendwas von nem esoterischen Blasentee (o.Ä.) erzählen, der mit einem Dopingmittel "verunreinigt" war... o_O
 
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