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Ich dope mich, wer noch?

Don Sebastiano

-63 kg :D
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Moin!

Vielleicht hat ja jemand ein paar Erfahrungswerte, die man mit mir teilen möchte.
Zu der Situation:

Im letzten Sommer hatte ich endlich einen Termin zur ADHS-Diagnostik und dabei kam dann auch 'raus, dass ich ADHS habe (wurde schon lange vermutet).
Die Klinik empfahl Medikent oder Elvanse Adult als Medikation und mein Neurologe und Psychiater verschrieb mir sodann Elvanse Adult.
Elvnse Adult 70mg nehme ich täglich ein Mal.
Und ja, es hilft ganz ordentlich. Vor allem steuert es sehr gut gegen meine Fatigiue an (habe auch Multiple Sklerose).
Nun aber zum sportlichen Teil:
Anfangs stellte ich die Verbindung gar nicht her, aber inzwischen dämmerte es mir:
Während Ausdauersporteinheiten liegt mein Puls etwa 20 bis 25 Schläge höher als er es früher tat. Das führt dazu, dass mein Puls im GA1 gerne mal über 150 (ca. 85%), im GA2 über 170 (ca. 95%) und bei Intervallen schon mal bei knapp über 200 (ca. 110% max. Puls) liegt.
Gleichzeitig fühlt sich das Ganze bei weitem aber nicht so anstrengend an, wie es das bei Belastung eigentlich müsste. Es geht halt alles viel leichter und auch länger.
Ist ja auch klar: Höherer Puls = bessere Durchblutung = mehr Sauerstoff für die Muskeln.
Der Wirkstoff in Elvanse Adult heißt Lisdexamfetamin, und ja, der steht auf der Dopingliste, also keine C-Lizenz für mich und keine Jedermannrennen.
Der Effekt von dem Zeug tritt nach etwa einer Stunde ein, bleibt dann drei bis vier Stunden auf seinem Maximum und fällt dann langsam ab. Nach etwa 16 Stunden sind rund 75% davon wieder weg.
Ich werde mit meinem Neurologen da noch sprechen, wollte aber mal von euch hören, ob es da Erfahrungen gibt.

Ist der höhere Puls schädlich und wenn ja auch schon bei den obigen Werten?
Bin ich hier der Einzige der so was nimmt?
Gibt es andere oder ähnliche Erfahrungen?
 
Das Medikament steigert neben der HF auch den Blutdruck. Sollst Du damit Sport machen wenn es wirkt?
 
Glaube es gab mal ne Studie, die Training mit sehr hohen Herzfrequenzen als eher schädlich bezeichnet hatte. Wenn Du über 100% der HFmax liegst könnte man das mal diskutieren.
Im Prinzip würde ich auch mal den Blutdruck bei Belastung messen lassen und die Herzgesundheit feststellen lassen.
Man kann dann überlegen wann die höchste Dosierung wichtig ist und ob man dann an den Randzeiten, wenn die Wirkung nachlässt das Ausdauertraining legen kann. Einfach, um die Effekte von Sport und Medikation sinnvoll zu planen und dauerhaft in einem etwas niedrigeren HF-ereich trainieren zu können.
 
Es ist sicher keine schlechte Idee im Forum nach Erfahrungen zu fragen, aber entscheidend wäre für mich letzten Endes die Meinung eines Kardiologen. Mein Gefühl: wenn die Faustformel für den Maximalpuls 220 minus Lebensalter ist, würde ich einen Puls von 220 meiden. Definitiv bald klären.
PS: Dementsprechend wäre Dein Alter noch eine interessante Info.
 
Höhere HF ist eigentlich nicht so gut.
Früher, als ich richtig gut im Training war, hatte ich Ruhepuls von etwas über 50.
Meine damalige Freundin hatte auch ADS. Nach der Diagnose gab's Ritalin. Habe das auch ein paarmal ausprobiert, allerdings nicht im Rennen. Bei richtiger Dosierung steht man schon gut unter Strom und kann schnell fahren.
Wie gesagt; nur einige Male probiert. Mir war das dann doch zu unsicher.
Keine Ahnung über Langzeitauswirkungen gehabt oder ob es nicht doch bei Belastung schädlich sein kann.

Gibt es die Faustformel immer noch? Galt damals schon als zu unsicher. Besser waren Stufentests.
 
Die Faustformel kenne ich auch nur aus dem Netz. Kann eigentlich für ernsthafte Leistungsdiagnostik nicht wirklich verwendet werden, weil sie einfach viel zu ungenau ist. Aber ganz grob um einzuschätzen, wie sich die Pulsbereiche mit dem Alter verschieben, finde ich sie anschaulich.
Und 220 ist der Extremwert auf dieser Skala. Daraus schließe ich, dass das menschliche Herz nicht dafür ausgelegt ist, solche Pulsfrequenzen über längere Zeiträume zu leisten.
Ich denk mir: Es geht ums Herz. Wenn da was schief geht, geht das Licht aus.
 
Es ist sicher keine schlechte Idee im Forum nach Erfahrungen zu fragen, aber entscheidend wäre für mich letzten Endes die Meinung eines Kardiologen. Mein Gefühl: wenn die Faustformel für den Maximalpuls 220 minus Lebensalter ist, würde ich einen Puls von 220 meiden. Definitiv bald klären.
PS: Dementsprechend wäre Dein Alter noch eine interessante Info.
Moin!
Diese Faustformel ist mir auch bekannt. Danach läge mein Maximalpuls bei 179.
Bin 41.
Bevor ich Elvanse nahm bekam ich meinen Puls mit größter Gewaltanstrengung beim Spinning auf 181.

Glaube es gab mal ne Studie, die Training mit sehr hohen Herzfrequenzen als eher schädlich bezeichnet hatte. Wenn Du über 100% der HFmax liegst könnte man das mal diskutieren.
Im Prinzip würde ich auch mal den Blutdruck bei Belastung messen lassen und die Herzgesundheit feststellen lassen.
Man kann dann überlegen wann die höchste Dosierung wichtig ist und ob man dann an den Randzeiten, wenn die Wirkung nachlässt das Ausdauertraining legen kann. Einfach, um die Effekte von Sport und Medikation sinnvoll zu planen und dauerhaft in einem etwas niedrigeren HF-ereich trainieren zu können.
Hatte ich auch geplant.
"Dank" einer orthostatischen Dysregulation (war damals noch nicht bekannt) hatte ich vor rund zwei Jahren einen ausgehenten Termin beim Kardiologen.
Wir hatten damals alles untersucht, mit Herzultraschall, EKG und Belastungs-EKG.
Der sagte damals nur, dass er jedem ein so gesundes Herz wünsche, wie ich es habe.
Ich "quäle" es auch nicht mit Nikotin, Koffein oder Alkohol, sondern halte mich von dem Zeug fern.

Das Problem mit dem Training in den Randzeiten ist, dass die eigentliche "Anti-ADHS"-Wirkung zwar nach rund 16 Stunden weg ist, aber die Nebenwirkungen noch etwas länger anhalten.
Erst wenn ich das Zeug rund drei Tage nicht nehme normalisiert sich der Trainingspuls wieder.

Dazu stellt sich mir die Frage, welche Auswirkungen es hat, wenn man, jetzt mal jemanden ohne Medikation angenommen, nie im GA-Bereich trainiert.
Ich meine, was passiert denn, wenn jemand nie GA trainiert sondern überwiegend "ballert".
Vor einigen Jahren habe ich das auch so gemacht. Feierabendrunde gefahren oder auch am WE und dann "gib ihm die Kante":
Keine Runde unter einem 32er Schnitt, teilweise auch Strecken von über 100 km mit dem Tempo, Sommer wie Winter. Auch schon mal 80 km mit 'nem 36er. Immer Vollgas.
Als ich mal einen Winter keine Lust auf Radsport hatte fing ich mit dem Laufen an. Da lag mein Puls auch immer im Bereich von 160 bis 170.
Als wir dann im Frühjahr unsere erste Gruppenausfahrt hatten, ging ich ab wie die Luzi, völlig ohne Grundlagenausdauer.
Im Fitnessstudio hatte ich nach dem Kraftraining auch immer 45 Minuten Liegeergometer 'drangehängt, begonnen mit 250 Watt und alle fünf Minuten 15 Watt draufgepackt.
 
@pjotr Hatte da vor Jahren mal ne Studie. Finde ich nicht mehr.
Im Prinzip kannst Du davon ausgehen, das jeder Reiz zu Anpassung bis zu einem gewissen Grad führt und es dann irgendwann auch zu negativen Überlastungserscheinungen kommen kann. Auch Risikofaktoren wie Disposition zu Gefäßerkrankungen sind mit zunehmendem Alter bedeutender.
Wenn man sich ohne Medikation über Jahre an eine bestimmte Herzleistung und sich damit an ein HMV angenähert hat und nun durch Medikamente einen Faktor für längere Zeit über den Maximalwert künstlich erhöht, bleibt immer abzuwarten, was passiert. Normal ist das dann auf jeden Fall nicht mehr, sondern es bedarf einer individuellen Abschätzung in wieweit solche Maximalwerte der HF da verträglich sind. Es ist also eine echte Spezialfrage zu der ich insbesondere wegen der Medikation keine Antwort weiß. Allgemeiner Rat, Experten fragen.
 
Das sehe ich auch so. Man sollte die Belastungsfrage von kompetenter Fage abklären lassen und es gibt dann ja auch tatsächlich die Option länger und wenigerintensiv zu trainieren. Im Prinzip würde ich prophylaktisch in den alten HF Bereichen, die vor der Medikation ja bekannt waren weitertrainieren und dafür die Dauer etwas erhöhen.
Das mit dem Ballern ist ja auch bei ADHS-Kindern ein Problem. Ich muss ständig dafür sorgen, das sie niecht überdrehen wenn sie nicht richtig eingestellt sind (oder sie aktiieren bei Überdosierung on Retalin).

Für die powerbasierten Leistungsbereiche bietet sich an von Oben nach unten die Intervalle und Dauermethoden mal mit etwas weniger Intensität und etwas mehr Dauer zu trainieren. Und dazu im ersten Schritt die alten Pulsgrenzen als obere Begrenzer zu verwenden.

Beispiel für 2*20 Intervalle: HF Obergrenze von damals nehmen und die Belastung etwas niedriger ansetzen. Intervalle fahren und bei erreichen der HF Obergrenze die Leistung etwas runterregeln.
Wenn man das ausgetestet hat geht es eventuell auch mit der niedrigeren Leistung in der 2. Serie ein paar Minuten länger. Müsste auf vergleichbare Effekte kommen.

Ich mache sowas auch in Aufbauphasen z.B. bei längeren Intervallen oder bei Dauermerththode im L2 zu Beginn einer Traininngsphase.

Das Ziel wäre hier wegen der Medikation und der zunehmenden Risiken im Alter eher langfristig eine Belastungsform zu finden, die den Stoffwechsel ausreichend trainiert aber eben nicht in extrem hohen HF Bereichen zu liegen. Das müsste das Herz und den Kreislauf mehr entlasten und aerob umfangreicher trainieren.

;an kann natürlich auch eine Fahrradergometrie mit Medikation machen und die Leistungsbereiche und HF Grenzen neu bestimmen. Das wird bei Patienten mit Betablockermedikation auch so gemacht. Man orientiert sich da an der Leistung und Laktat bei künstlich gedämpfter HF.
In Deinem Fall wäre es jetzt aber die HF, die der obere Begrenzer wäre. Insofern kannst Du es mit einem Pulsmesser auch selber ganz konservativ austesten. Schaden kann es nix wenn man die HF wie zuvor nimmt und dafür ertwas weniger intensiv trainiert, dafür zunehmend länger.
 
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