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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

Bedenkt aber mal, dass wahrscheinlich nahezu jeder von euch als ehemaliger Profi (KT/A-Fahrer) ein Angebot, bei dem er in einem Jedermannteam mehr bekommt als in einem durchschnittlichen KT Team, annehmen würde. Dass dies so richtig ist, behaupte ich ja nicht, verstehen sollte man die Leute aber auch. Und scheinbar können Sponsoren im Jedermannbereich auch besser werben als im Profibereich.
 
Ich denk' mir halt, - weshalb Missmut gegenüber "(Ex-)Profis in Jedermann-Freizeitrennen auftritt,- dass man es so vergleichen kann, als wenn ein Erwachsener in einem Wettkampf für Kinder teilnimmt. ;)
Das empfinden die wenigsten als "sportlich fair".
Ja, das stimmt, aber auch andersherum fehlt´s an Lässigkeit. Wenn der Ex-Profi in seiner alten Disziplin nen Affen macht, ist das nicht besonders sympathisch. Aber der Hobbyist, der sich darüber aufregt und Unfairness reklamiert, versteht nicht, dass der Ex-Profi nun eben mal schneller ist. Soll er extra langsam laufen/fahren? Der Sinn des Sports (diese Sache da mit Olympia) besteht doch eben gerade auch darin, sich geschlagen zu geben, wenn ein Besserer kommt. Und zwar ohne seine Leistung zu schmälern oder zu jammern, denn alle laufen/fahren die gleiche Strecke. Also ich freu mich gern für die Sieger, auch wenn mich die Leistungen der Älteren oder der Behinderten (letztens überholte ich bei einem Halbmarathon einen Blinden, der mit Guide lief) menschlich mehr berühren.
 
Ehrlich?
Wer im August schon 20.000 Km in den Beinen hat, hat nixx im Kopf oder er labert. Tippe auf zweites, denn ersteres ist einfach mal physiologischer Dünnsinn.

20000 sind schon ne Nummer.
Dachte schon ich bin spaßbefreit, komme da aber nicht ran.:D
 
Ja, das stimmt, aber auch andersherum fehlt´s an Lässigkeit. Wenn der Ex-Profi in seiner alten Disziplin nen Affen macht, ist das nicht besonders sympathisch. Aber der Hobbyist, der sich darüber aufregt und Unfairness reklamiert, versteht nicht, dass der Ex-Profi nun eben mal schneller ist. Soll er extra langsam laufen/fahren? Der Sinn des Sports (diese Sache da mit Olympia) besteht doch eben gerade auch darin, sich geschlagen zu geben, wenn ein Besserer kommt. Und zwar ohne seine Leistung zu schmälern oder zu jammern, denn alle laufen/fahren die gleiche Strecke. Also ich freu mich gern für die Sieger, auch wenn mich die Leistungen der Älteren oder der Behinderten (letztens überholte ich bei einem Halbmarathon einen Blinden, der mit Guide lief) menschlich mehr berühren.

Du hast vollkommen Recht...sich wirklich für jemand anders zu freuen und seine Leistung nach seinen Voraussetzungen auch anzuerkennen scheint in der heutigen Gesellschaft nicht mehr so oft vorzukommen. Gerade auch wenn man mal bedenkt, welche Entbehrungen und Trainingsfleiß der Profi im Kinder und Jugendalter und natürlich auch später auf sich nehmen mußte um solche einen Leistungsstand zu erreichen.

Ich sehe da ein etwas anderes Problem, welches mir in den letzten 2/3 Jahren aufgefallen ist. Jedenfalls bei kleineren Rundstreckenrennen mußte ich das feststellen: Die Felder der Jedermannrennen werden immer größer und größer. Selbst bei kleinen Rennen sind mehr als 60 Fahrer keine Seltenheit. Durch das immer höher werdende Niveau sind diese Rennen schneller. Das Hauptfeld (erste Gruppe) fährt oftmals mit mehreren Mitnuten oft gar 20 min bis halbe Stunde Vorsprung ins Ziel. Als nun der "normale Jedermann" mit weniger als 7.000 Jahreskilometern kommt man ins Ziel und muß miterleben wie man hier schon am Abbauen und die Siegerehrung schon im vollen Gang ist. Da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man sich nicht mehr wahrgenommen fühlt. Am Ende des Feldes sieht es so aus, als ob die Leute nur für das Foto des großen Starterfeldes und die reinkommenden Startgebühren gut sind und damit die (ex) Profis/Lizenzfahrer ihr großes Rennen haben. Im Juni diesen Jahres mußte ich miterleben wie 15 min nach dem Sieger noch 2 Alterklassenfahrer um Rang 5 und 6 und damit Cuppunkte fuhren, aber das Ziel schon abgebaut war. Ich hoffe mal, dass bei so etwas die Veranstalter sensibler reagieren und die nicht so starken Jedermänner, die ja auch ein Anrecht auf ihr Rennen haben, ganz aus der Szene vergraulen. So wie ich das sehen, haben die „Hobbyfahrer“ den Radsport und die Jedermannszene nach vorn gebracht und auf Grund der Teilnehmerzahlen für Sponsoren attraktiv gemacht, sodass ehemalige Lizenzfahrer/ExProfis lieber hier mitfahren. Sollen und dürfen sie ja auch, es sind doch Renne für Jedermann.
Auch glaube ich, dass es den Fahrern die diese Diskussion hier führen, nicht um Siege oder TopTen Platzierungen geht. Wer lange genug beim RR fahren dabei ist, der kann seine Leistung schon realistisch einschätzen.
 
Hallo Homunculus,

Ja, das stimmt, aber auch andersherum fehlt´s an Lässigkeit. Wenn der Ex-Profi in seiner alten Disziplin nen Affen macht, ist das nicht besonders sympathisch. Aber der Hobbyist, der sich darüber aufregt und Unfairness reklamiert, versteht nicht, dass der Ex-Profi nun eben mal schneller ist. Soll er extra langsam laufen/fahren? Der Sinn des Sports (diese Sache da mit Olympia) besteht doch eben gerade auch darin, sich geschlagen zu geben, wenn ein Besserer kommt. Und zwar ohne seine Leistung zu schmälern oder zu jammern, denn alle laufen/fahren die gleiche Strecke. Also ich freu mich gern für die Sieger, auch wenn mich die Leistungen der Älteren oder der Behinderten (letztens überholte ich bei einem Halbmarathon einen Blinden, der mit Guide lief) menschlich mehr berühren.

D'accord! (Nicht nur zu dem Hervorgehobenen!)

Als ich selbst noch Leistungssport betrieb, war's immer sehr angenehm, wenn man in anderen Disziplinen gut mithalten konnte (nur aufgrund der Voraussetzungen, die in der eigentlich präferierten Sportart essentiell waren); nicht selten sogar besser abschneiden konnte, als diejenigen, die sich ausschließlich ihrer Disziplin verschrieben hatten.
Die körperliche Leistung mußte man natürlich selbst aufbringen, doch hatte ich (zu dieser Zeit) halt ganz andere Voraussetzungen - vor allem (Trainings-)Zeit.

Insofern, sollte der (Ex-)Profi schon aus dem olympischen Gedanken heraus, sich nicht mit "Jedermann/Hobbisten..." messen (wollen).
Man weis doch, dass er es besser kann - er muß es nicht auf dem Marktplatz beweisen.

Gerade in technischen Sportarten oder Materialsportarten hat / hatte der (Ex-)Profi doch ganz andere Möglichkeiten und Voraussetzungen, die ein "Nur-Hobby-Sportler" gar nicht erreichen kann.
Bitte nicht falsch verstehen - der "Nur-Hobby-Sportler" ist wahrscheinlich und nicht selten mit derselben Leidenschaft, in seinem Rahmen demselben Fleiß, der gleichen Trainings-Disziplin und demselben Spaß unterwegs.

Was demjenigen aber zum Nachteil gereicht, sind die fehlenden leistungsunterstützenden Faktoren wie zB verfügbare Zeit, Technik(-trainer / -kontrolle), Schulungen, evtl. Material, volle Konzentration und Ausrichtung auf den Sport.

Weshalb sollten diese Anstrengungen - aus Hochleistungssport-Sicht sicher kaum der Rede wert - nicht doch belohnt werden, indem der fleißige Hobbist "auch mal auf 'nem Treppchen endet"?
Ich konnte mich damals darüber bzw für denjenigen freuen (auch, oder gerade auch, wenn ich wußte: "Das hätte ich auch (spielend ? )geschafft!"

In diesem Sinne ...
MfG
KLR
 
...

Insofern, sollte der (Ex-)Profi schon aus dem olympischen Gedanken heraus, sich nicht mit "Jedermann/Hobbisten..." messen (wollen)....die ein "Nur-Hobby-Sportler" gar nicht erreichen kann.
Ja,ich weiß, es ist schwierig und sicher gilt es, von beiden Seiten sportliches verhalten zu zeigen!


... Als nun der "normale Jedermann" mit weniger als 7.000 Jahreskilometern kommt man ins Ziel und muß miterleben wie man hier schon am Abbauen und die Siegerehrung schon im vollen Gang ist. ...
Das habe ich auch schon oft bemängelt. Es wäre für den Veranstalter ein Leichtes, die Ehrung so zu legen, dass die Masse der Fahrer im Ziel ist. Aber auch hier ist es andersherum oft nicht besser. Seien wir ehrlich, liegt die Siegerehrung so, dass schon viele Fahrer im Ziel sind, hauen die auch schon ab und zollen dem Sieger ebenfalls nicht den Respekt. Habe ich beim Laufen ebenfalls schon oft erlebt!
 
Nein, ich verdiene mein Geld & erledige meinen Haushalt selber. Ich habe eben Prioritäten. Wenn ich nächste Saison gerne in Jedermannrennen in die Top 5 fahren will, dann habe ich den Willen (Zeit/Fachwissen/Talent/Fleiß whatever) dazu und schaffe das auch. Und wenn nicht, dann sind es eben die andern schuld :D

Egal, wer welche Zeit für was auch immer 'aufbraucht' - you name it, irgendwer wird plärren. Also, Füße still halten und reflektieren ;)


Danke dafür. Meine Vereinkollegin liegt im GCC zur Zeit in den Top Ten Gesamt der Frauen und Top Drei Altersklasse. Arbeitet normal und nimmt sich einfach die Zeit für Training und Rennen. Wie Du schreibst man muss Prioritäten setzen:)
 
Bei den Frauen ist das Ganze wirklich ne Farce. Da fährt eine auf fast Profi-Niveau mit, gegen die der Rest nicht den Hauch einer Chance hat, dann ein paar starke ambitionierte, die um Platz 2 kämpfen, dann wiederum die "alten und lahmen". Bei den Männern gibts wenigstens immer mehrere Siegkandidaten und die anderen Leistungs-Gruppen. Und das Ganze bei den Frauen hat mit Radrennen nicht viel zu tun, da gehts NUR darum, wer am besten irgendwie drannbleiben kann, weil so stark wie die Männer sind die Frauen einfach biologisch bedingt nicht. Einen Zielsprint oder gar eine Attacke zwischen Frauen kriegt man beim GCC nicht zu Gesicht
Die Frauen sollten unbedingt einen eigenen Startblock kriegen. Dann sind die untereinander nicht benachteiligt und belauern sich gegenseitig und können richtig Rennen fahren. Meiner Meinung nach sind die Frauen/Männer in einem Feld auch ein Sicherheitsrisiko. Z.B. gibt es eine, die fährt meistens eine Weile in der Spitzengruppe auf der kurzen Distanz mit, wovor man Respekt natürlich haben sollte. Ihr fehlt aber im Vergleich zu den Männern total der Antritt, dadurch kommt total viel Inhomogenität ins Feld, weil man sie nach Kurven immer überholen muss, auf längeren Geraden mogelt sie sich dann immer wieder vor. Und irgendwann, wenn ein paar Antritte aufeinander folgen, fliegt sie dann sowieso raus. Ich glaube, für die Frauen selber wäre es auch viel schöner, wenn die in ihrem eigenen Feld unterwegs wären.
 
In Bochum hatte ich eher Mitleid mit dem C-Feld. Jeder der live dabei war weis wovon ich rede. Ich wusste zwar, was die Jungs vom GCC vorne im Stande zu leisten sind. Aber auf dem flachen Rundkurs war das mal der Oberknaller.
 
Frauen im eigenen Feld sieht dann so aus: ;)

large_image.jpg


Quelle: http://fotos.rennrad-news.de/p/304048
 
Wie Du schreibst man muss Prioritäten setzen:)

Eine etwas überspritze Darstellung ohne den Anspruch der Vollständigkeit und unter Weglassung diverser Zwischenstufen
wahrer Jedermann/Hobbyfahrer :
1. Familie
2. Job
3. Radsport

Hier bestimmt 1. und 2. wann Zeit ist für 3.

ambitionierter Jedermann
1. Job
2. Radsport

Hier bestimmt 1. und 2. wann Zeit ist für alles andere.

Dies stellt keine Wertung über gut oder schlecht, richtig oder falsch dar. Diese Entscheidung muß, kann und wird jeder für sich selber treffen. Dabei spielt immer eine Rolle wie man es schafft sein eigenes Umfeld zu organisieren. Teilt eventuell der Partner das Hobby oder hält einem dafür den Rücke frei. Gibt einem der Arbeitgeber ein Arbeitszeitmodell, bei dem man eventuell in der "Mittagspause" trainieren kann und und und ... da trifft meines Erachtens diese 70 zu 30 Modell recht gut zu. Mit 30% des Aufwandes eines Semiprofis erreiche ich 70% seiner Leistungsfähigkeit um mir die restlichen 30% zu erarbeiten müßte ich 70% mehr trainieren.
 
Ich muss zugeben dass ich täglich ca. 2 Stunden vor der Glotze "verschwende". Ich brauch das um Abends runterzukommen.

Wenn ich das streichen würde, könnte ich statt durchschnittlich 2 Stunden pro Tag auch 4 Stunden pro Tag trainieren. Wenn man dann noch 9 Stunden Arbeit und 7 Stunden Schlaf dazu rechnet wären immer noch 4 Stunden übrig ;).
Ich kenne auch viele Leute die pro Tag 2x90 Minuten im Zug oder Auto sitzen um zur Arbeit kommen. Wenn man die selbe Zeit mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt dann kommen auch ordentlich Kilometer zusammen.

Leute die wirklich ambitioniert trainieren, gehen ev. auch nur 80% arbeiten und haben so einen kompletten Tag pro Woche zusätzlich zum trainieren. Ich hab das diesen Sommer eine Weile lang gemacht um etwas Überzeit abzubauen und das ist wirklich eine geniale Sache :daumen:


Um nochmals zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: Dass Jedermannrennen nicht unbedingt fair sind stört mich nicht besonders da ich keinen Anspruch erhebe vorne mitzufahren. Ich freue mich über persönliche Ziele wie z.B. eine bessere Zeit als im Vorjahr, im vorderen Drittel zu sein oder auch einfach über das Erlebnis an sich.
Ich komme ursprünglich aus der Läufer Ecke. Da gibt es ein Rennen in dem jeder vom Neueinsteiger bis zum afrikanischen Weltstar zusammen laufen und niemanden stört es dass er auch mit noch so viel Training keine Chance hat auf dem Podest zu landen.
 
mich stört hier ein wenig der gedankengang team mit sponsor= leistungsdruck=doping. das ist quatsch!!!

ich kann da nur für mein team sprechen, was laut liste hier ja angeblich zu den "großen" gehört. bei uns im team herrscht von seiten des sponsors/der sponsoren null leistungsdruck oder gar eine verknüpfung der unterstützung mit guten platzierungen.
 
20.000 Kilometer bis August ist für einen normal talentierten Menschen sicher kein Weg zu "höheren Stufen" - für einen Nicht-Profi ist das - selbst wenn der nur Teilzeit arbeitet - Raubbau am Körper. Irgendwann gilt der Satz "viel hilf viel" einfach nicht mehr.
Ich glaube aber ohnehin, dass euch da jemand einen Bären aufgebunden hat

Zumindest für die Leute von Graakjaer trifft das aber wohl zu,
aber die gehören auch eigentlich nach A/B
 
Neidisch bin ich auf Leute, die vom Arbeitgeber her gute Möglichkeiten zum Training haben (z.B. Polizei).
Das hätt ich auch gerne. ;)

Das Leben ist eben Unfair. :(
 
Zumindest für die Leute von Graakjaer trifft das aber wohl zu,
aber die gehören auch eigentlich nach A/B
20TKM bis August sind selbst wenn man noch eine Pause im Herbst berücksichtigt deutlich über 25TKM im gesamten Jahr, das ist auch bei A/B nicht der Normalfall.
 
Wer hat Dich daran gehindert bei der Polizei oder Post anzufangen?

Meine Lehrer. ;)

Ernsthat: Was hat das damit zu tun, dass ich sie um die Möglichkeiten beneide. Oder um den ganzen Job. Oder es ihnen missgönne. Oder will, dass sie nicht an jedermannrennen Teilnehmen. Fände die Möglichkeit halt einfach auch Toll. ;)
 
Ganz einfach, DU bist neidisch (was für mich etwas sehr negatives ist). Da stellt sich halt die Frage, warum Du nicht den Beruf gewählt hast. Dann bräuchtest Du nicht mehr neidisch sein und das Leben wäre für Dich ein Stück fairer.
 
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