Die erste Frage wäre, wo fängt man an zu rechnen? Beim Abbau der Rohstoffe incl. Legierungselemente für Metalle, und für Carbon die Herstellung von PAN incl. Harz zum Laminieren? Selbst bei Eisenerzen gibt es Unterschiede; Magnetit enthält mehr Eisen als Siderit. Bedeutet, aus 1t Gestein gewinnt man bei gleicher Energiemenge unterschiedlich viel Eisen. Dazu kommt Transport aus Australien, Indien, oder Brasilien. Hochofenprozess, Stahlherstellung, Legierung kochen usw. Das sind unglaublich zeitaufwendige Rechnungen. Dann hat man Energiemenge X für eine Legierung. Dann Rohrherstellung und Verarbeitung zum Rahmen. Dazwischen die Transportwege. Bei Carbon das Gleiche. Wenn die Rahmen fertig sind, hat man für jeden eine verbrauchte Energiemenge und Umweltbilanz. Die wird aber durch den Fahrer noch beeinflusst.
Beispiel: Ein junger Mann kauft sich einen Stahlrahmen weil längere Lebendauer, recyclebar, belastbarer, usw. Damit fährt er gelegentlich schnell und riskant. Den einen oder anderen Treppenabsatz nimmt er auch mit. Konsequenz; höhere Belastung führt zu kürzerer Lebensdauer. Rahmen bricht früher. Es muss der nächste Rahmen her. Mit dem neuen Rahmen übersieht ihn ein Rechtsabbieger, also folgt der dritte Rahmen.
Zweites Beispiel: Herr Y kauft sich ein Carbonrad von einem Teil der ausbezahlten Lebensversicherung. Damit fährt er nur bei schönem Wetter und abseits des Straßenverkehrs. Außerdem vorsichtig, weil das Rad sehr teuer war. Deswegen kann er es theoretisch vererben.
Obwohl der Stahlrahmen in der Herstellung vielleicht weniger Energie benötigte, wird die Umweltbilanz durch den Fahrer wieder schlechter. Er brauchte 3Rahmen. Der Herr Y hatte anfangs vielleicht eine schlechtere Umweltbilanz wegen mehr Energie für die Herstellung, weil sein Rad aber Jahrzehnte alt wurde ist die Umweltbilanz über den langen Zeitraum wieder besser geworden.
So gesehen ist alles immer relativ.