wenn ich mir den Artikel in der Tour vergegenwärtige, wo sie (letztes Jahr?) ne
Shimano-Scheibenbremse mit Ice-tec-Scheibe am Renner getestet haben, ist mir ganz anders geworden. Die haben das Ding soweit ich mich erinnere innerhalb von 3 Bremsungen zum Fading = Totalausfall gebracht. Und der Alukern der Scheibe ist wohl bei einem Versuch sogar rausgequollen.
So trügerisch ist die Erinnerung
Und das gabs mit Video.
Der Kollege hat sich erstmal mit Zusatzgewichten im Rahmen und Rucksack auf die Masse eines eher sport-unaffinen (oder zumindest regelmässig in
@bigsize XXXL Thread schmökernden, kräftig gebauten) Radlerkollegen gebracht.
Danach hat er einige Minuten die Bremse über mehrere, dicht aufeinanderfolgende Kehren in kontinuierlichem Gefälle (und in seiner gewohnten Fahrweise) schrittweise auf satte Betriebstemperatur hochgeheizt, und im Auslauf (also im Bewusstsein reichlicher Platzreserve) mit dieser Ausgangsstellung dann eine Vollbremsung von 70 auf 0 hingelegt.
Was lernen wir daraus?
-Auch Scheibenbremsen sind nicht unendlichbelastbar (ganz was neues)
-Ein Ühu sollte grundsätzlich Abfahrten etwas anders angehen, als ein 65kg Floh (tut er in der Regel auch), es sei denn, er kann das per Material ausgleichen.
-Leichtbaufirlefanz, Ingenieursspielzeug und unnötig komplizierte Lösungen sind, wie üblich nicht immer die solideste Wahl. Möglichst massive Stahlscheiben statt Alurippen sind nicht so fancy und unerträglich schwer, funktionieren aber.
-Wenn mans drauf anlegt bekommt man alles kaputt. Wenns ganz bleiben soll, sollte man alle Faktoren im Auge behalten. Platz vor der Nase, wenns schnell wird, Eigengewicht, Gefälle und dessen Länge, Fahrweise und Klima. Es ist nie ein Faktor alleine, sondern die Kombination.
Btw.: auch in diesem Fall hat man alles zusammengepackt, was der Bremse das Leben schwer macht. Auch ein sehr warmer Sommertag haut da mit auf die Waage.
Gabs nicht neulich ein Rennen in Kathar oder sonstwo in der Gegend, bei dem bereits während der Neutralisation der Reifenkitt geflossen ist, weil bei 45 Grad Celsius bereits ein büschen
Bremsen reicht, um dessen Schmelzpunkt zu erreichen, andererseits aber eigentlich nichts mehr kühlt?
In diesem Sinne auch an den TE: GC gibt zumindest eine Chance, daß auch Dein Erweckungserlebnis bei überdurchschnittlich hohen Temperaturen geschah. Mal nachrechnen, ob10% mehr oder weniger Differenz zwischen heißgebremster Felge/Scheibe und Umgebungsluft genauso reinhauen, wie 10% mehr oder weniger Reibringfläche, in der Tendenz auf jeden Fall.