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Scheibenbremsen oder nicht nach "Materialversagen"

Die haben zusammen mit nem MTB-Magazin einen Prüfstand entwickelt, für Emittlung der Bremsleistungen, die Standfestigkeit hatten sie wohl draußen getestet, 220 HM, gleichbleibendes Gefälle, durchschnittlich > 11%, gleichbleibendes Systemgewicht von 85 Kg… das ist das, wie ich’s noch im Kopf habe, hab die RB grad nicht hier..

Dass in den Fazits (zu allen Tests auf der Welt) selbst ein „Totalversagen“ gern wieder relativiert wird, liegt natürlich oft daran, dass mancher Werbekunde sonst womöglich komplett abspringen würde.
 
Die haben zusammen mit nem MTB-Magazin einen Prüfstand entwickelt, für Emittlung der Bremsleistungen, die Standfestigkeit hatten sie wohl draußen getestet, 220 HM, gleichbleibendes Gefälle, durchschnittlich > 11%, gleichbleibendes Systemgewicht von 85 Kg… das ist das, wie ich’s noch im Kopf habe, hab die RB grad nicht hier..

Ist ja Pipifax, hab hier im Mittelgebirge ja ständig 100hm Anstiege rauf und runter, da wird die Bremse nichtmal richtig heiss außer man fährt praxisfern mit schleifender Bremse runter oder Bremst alle 20hm von 50 auf 0 ;-)

--> Würde mich interessieren was da getestet wurde.

Dass in den Fazits (zu allen Tests auf der Welt) selbst ein „Totalversagen“ gern wieder relativiert wird, liegt natürlich oft daran, dass mancher Werbekunde sonst womöglich komplett abspringen würde.

Naja, wenn es wirklich praxisrelevantes Totalversagen regelmässig geben würde dann wäre der Hersteller irgendwann nicht mehr am Markt, es gäbe Sammelklagen und die Foren wären voll davon. Ich bin skeptisch was den Test angeht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

mfg
cane
 
Ich habe den Roadbike Test bzgl. Scheibenbremsen gelesen.
SRAM Force war ne gute Wahl :)

Was mir wirklich am besten gefällt ist die Souveränität der Bremse.
Wetter? Egal.
Lange steil bergab? Egal.
Viele enge Kurven auf ner Bergab-Strecke? Egal.
Die Dinger bremsen einfach immer und überall völlig souverän und gleichzeitig mit geringer Handkraft.

Ob da jetzt kürzere Bremswege als bei Felgenbremsen bei raus kommen?
Ich glaube ganz sicher ja.
Aber wenn nicht... dann halt nicht.

Zum Verschleiss:
Ich habe nach knapp 5000 Kilometern die Klötze gewechselt, weil ne Alpentour anstand und ich dort gute Klötze haben wollte. Die Klötze waren nicht komplett verschlissen - ich würde sagen so zu 70%. Da für mich der Taunus und Rheingau zum Revier gehören sollte klar sein, dass ich auch hier die Bremse schon nennenswert benutze. Somit ist der Verschleiss für mich völlig okay (Um Missverständnissen vorzubeugen: Mir egal ob was anderes länger hält - das hier ist okay).
 
Ist ja Pipifax, hab hier im Mittelgebirge ja ständig 100hm Anstiege rauf und runter, da wird die Bremse nichtmal richtig heiss außer man fährt praxisfern mit schleifender Bremse runter oder Bremst alle 20hm von 50 auf 0 ;-)
Was verstehst du unter "richtig heiss"?
Bei mir reicht eine Vollbremsung aus Tempo 30, um danach die Scheibe nicht mehr anfassen zu wollen. - Probier das mal aus und halte dann die Finger fest an die Scheibe. ;)

Und für ganz praxisfern halte ich das nicht. Solche Fahrer sehe ich öfter mal. Das sind dann auch mal die, denen bei Felgenbremsen der Schlauch "plötzlich" auf Abfahrten platzte.

Ich halte auch die sonstigen Fahrbedingungen für nicht ganz irrelevant. Nun ist ja nicht jeder RR-Fahrer ein Fliegengewicht. Systemgewichte von 85kg in den Tests haben nur begrenzte Aussagekraft wenn der Fahrer allein schon mehr wiegt. Außerdem gibt es doch einige Leute, die ihr RR zur Randonneuse umbauen und dann mit Gepäck unterwegs sind.

Dann kommt noch hinzu, dass man es so manche Abfahrt nicht ganz so flüssig angehen kann, wie bspw. in Rennen auf abgesperrter Strecke. Da "stören" dann ggf. auch noch andere Verkehrsteilnehmer das Abrollerlebnis.

Im Grunde kein Problem, wenn man sich, wie bei Felgenbremsen, der Grenzen bewußt ist und notfalls auch mal kurz eine Pause einlegt, wenn man dann doch mal zu viel bremsen mußte. Probleme haben dann oft die Leute, die, weil ja nun kein Reifen mehr wegen Hitze scheitert, meinen, ihre Scheibenbremse wäre über jeden Zweifel erhaben.
Fading, verglaste Bremsbeläge, stinkende Plasteteile, ... alles schon dagewesen. - In der Realität.

Ist eben doch ein wenig anders, als bei Motorrad oder Auto, wo die "Motorbremse" nicht unwesentlich zur Geschwindigkeitsreduzierung beiträgt.
 
Zur Abwechslung mal etwas aus der Praxis. Bin am Sonntag Brixen - Würzjoch - Lüsen - Brixen gefahren und die Randbedingungen waren:
- Systemgewicht ca. 95 kg
- Rennrad mit TRP Parabox R, Rotoren Avid HS1 160/160, Beläge: TRP, organisch
- ab Abzweig Würzjoch -> Lüsen: ca. 7 km mit (lt. quaeldich Pässelexikon) meist um 10%, Spitzen bis16% Gefälle, ges. ca. 700 Hm, schmale Straße mit vielen Schlaglöchern/Rissen, häufige 90° Kurven um auf Holzbrücken die Bachseite zu wechseln

Was ist passiert: Auf der sehr bremsintensiven Strecke wurden die Rotoren richtig heiß und sind blau angelaufen. Das heiß werden hat sich durch ein verändertes Bremsgeräusch bemerkbar gemacht und gegen Ende wurde die benötigte Handkraft etwas höher. Aber mangelnde Bremswirkung gab es keine und nach dem Abkühlen war sowohl Geräusch als auch Handkraft wieder beim Alten.
 
Was ist passiert: Auf der sehr bremsintensiven Strecke wurden die Rotoren richtig heiß und sind blau angelaufen. Das heiß werden hat sich durch ein verändertes Bremsgeräusch bemerkbar gemacht und gegen Ende wurde die benötigte Handkraft etwas höher. Aber mangelnde Bremswirkung gab es keine und nach dem Abkühlen war sowohl Geräusch als auch Handkraft wieder beim Alten.
Hättest du da noch ein wenig weitergemacht, wäre es eben nicht beim Alten geblieben. Und das meinte ich damit, dass auch eine Scheibenbremse nicht eine "Sorglosbremse" ist. Es gibt auch hier Grenzen. Größere Bremsscheiben können diese Grenzen noch ein wenig nach hinten verschieben. ;)
An sich funktionieren alle moderneren Bremsen anständig. Wenn man will, kann man jedes System aber an seine Grenzen und darüber hinaus bringen. Manche Leute schaffen das aus Unkenntnis aber auch ohne den expliziten Willen. :cool:
 
Korrekt, es gibt keine Sorglosbremse. Die Physik gilt immer und setzt Grenzen. Die Frage ist nur wo die Grenze liegt und wie sich die Annäherung an die Grenze bemerkbar macht.
Das beginnende Fading war eindeutig zu spüren und problemlos beherrschbar. Wenn die Straße dann nicht breiter geworden wäre und ich daher endlich mal rollen lassen konnte, wäre irgendwann ein kurzer Stopp angesagt gewesen.
 
Ich habe mal versucht, im Schwesterforum die letzten Beiträge zum Thema Canti - V-Brake - Scheibe zu finden. So auf die Schnelle kam nur etwas so um 2009 heraus. Davor gab es ähnliche Diskussionen wie hier. Von den Scheibengegnern wurden zum einen hauptsächlich Kinderkrankheiten, auch wenn sie schon lange nicht mehr Stand der Technik waren, zum anderen überwiegend persönlich gehörte Einzelfälle als Argument gegen die Scheibenbremse aufgeführt, sowie die systematischen Unterschiede zwischen beiden Systemen breit ausgetreten. Faktisch gibt es heute bei MTB nur noch Scheibenbremse.

Bei den Trekkingrädern bzw. in deren Foren gibt es diese Diskussion wie hier heute noch. Dort ist die Tendenz, das bei den Serienfertigungen die hochpreisigen Räder mit Scheibe kommen, und die billigeren mit V-Brake.

Im RR-Bereich wird viel davon abhängen, wie die Richtung im Profi-Bereich hingeht. Solten die sich irgendwann einmal für die Scheibe entscheiden, dürfte es dann relativ schnell wie bei den MTB aussehen.
 
[...]
Im RR-Bereich wird viel davon abhängen, wie die Richtung im Profi-Bereich hingeht. Solten die sich irgendwann einmal für die Scheibe entscheiden, dürfte es dann relativ schnell wie bei den MTB aussehen.
Solange die 6,8kg Grenze für UCI-konforme Räder gilt, spricht wenig dagegen, dass Profis mit Scheibenbremsen unterwegs sind. Die Gewichtsgrenze ist mit entsprechendem technischen/finanziellen Aufwand erreichbar. Bereits jetzt werden ja die "normalen" Räder mit Felgenbremse mit Gewichten auf 6,8kg gebracht. Um den Profizirkus als Werbeplattform zu nutzen, werden Shimano, SRAM & Co die Scheibenbremsen sicher massiv dort platzieren, wenn dies wirtschaftliche Vorteile verspricht.

Ob wirtschaftliche Vorteile herauskommen, ist aber gar nicht leicht zu beantworten. Wenn man sich die Bremssysteme im Detail betrachtet, dann sind Felgenbremsen wesentlich preiswerter zu fertigen als hydraulische Bremsen. Ein Set (vorne + hinten) Ultegra Bremsen (ohne STI) kostet um die 100 Euro, ein Set XT-Bremsen inklusive Bremshebel und Hydraulikschlauch kostet etwa 190 Euro. Da neige ich zur Vermutung, dass die Marge für Shimano bei der mechanischen Bremse höher ist. So einfach ist es aber noch nicht, denn durch die neue Technologie wird ja nicht nur beim sowieso stattfindenden Neukauf eines Rennrades über die gegebenenfalls niedrigere Marge weniger verdient, sondern auch ein neuer Markt geschaffen für die, die unbedingt ganz schnell die neue Technologie an ihrem Rad haben müssen. Durch das pushen der neuen Technologie geraten also sowohl Marge als auch Absatz in Bewegung.

Wenn aber tatsächlich das Gewichtslimit von 6,8kg nicht mehr gilt (http://www.rennrad-news.de/forum/threads/uci-überprüft-das-gewichtslimit-und-die-3-1-regel.136793/), dann würde sich die Scheibe bei den RR-Profis wahrscheinlich nur dann schnell verbreiten, wenn die neue Untergrenze sich auch mit Scheibenbremse erreichen lässt.
 
Würdet Ihr an meiner Stelle auch "umsteigen" oder ist jemandem von Euch etwas ähnliches passiert ? Nächstes Jahr kommen ja ein paar schöne Discmodelle raus !?

Gruß aus Hannover
Gunnar

Ja, mir ist 2009 im Trainingslager in Italien bergab in einer Serpentine der Vorderreifen geplatzt. Schulter ausgekugelt, haut abgezogen, Laufrad im Arsch. Ich denke auch, dass Überhitzung dazu führte, dass der Latexschlauch platzte. Jetzt werden wieder einige sagen "wasn Quatsch, das kann auch mit Butyl passieren". Ja kann, ist aber nicht. Bei 38 Jahren Harakiri Abfahren mit Butyl und Clinchern oder mit Schlauchreifen, kam es nie zu Problemen und ausgerecht, wo ich auf Latexschläuche wechselte, angestiftet von irgendwelchen Beiträgen, wie toll und gescheidig die rollen sollen (für mich kein Unterschied zu Butyl), passierte es. Alles andere war ansonsten wie es immer war.

Folge: 5 Jahre lang bin ich wie ein Rentner die Berge runter gefahren, Omas auf Hollandrädern waren schneller. Erst dieses Jahr war es auf einmal weg. Ich hatte es einfach nicht mehr im Kopf dieses Gefühl der Hilflosigkeit, die ich hatte als ich mich lang gemacht habe.

Der Wechsel auf reine Alufelgen sollte doch reichen. Man muss halt etwas ändern, um das Gefühl loszuwerden, es passiert gleich wieder. Bei Scheibenbremsen wirken auch immense Kräfte einseitig auf die sehr leichte Rennradgabel. Das ist ja immerhin kein MTB mit super fetter Gabel, wo das egal ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Faktisch gibt es heute bei MTB nur noch Scheibenbremse.
Und ich kenne tatsächlich Leute, die lieber wieder welche mit Felgenbremsen gekauft hätten. Gibt's nur leider im normalen Sektor nicht mehr. Es finden auch längst nicht alle MTBler so toll, dass fast nur noch 29er erhältlich waren.
Insofern ist es letztlich Wumpe, was wir hier rumdiskutieren. Die Hersteller drücken einfach einen "Standard" in den Markt.

Von mir aus könnten die auch Rahmen mit Scheibenaufnahme basteln, die "klassischen" Bremsaufnahmen aber ebenfalls drinlassen. Entscheidet der Besitzer eben selbst, was er wie fährt. Aber das würde die Herstellung wohl zu sehr verteuern. Außerdem könnten ja einige Leute gar Altmaterial weiternutzen. Und das wäre ja nun wirklich schon abartig wirtschaftsschädigend. :cool:

Wird ohnehin bald Zeit, dass ein neuer Centerlockdurchmesser "standardisiert" wird. Auch so eine Sechslochaufnahme ist ziemlicher Murks, wo die 6 doch die Zahl Luzifers ist. Eine Siebenlochaufnahme wäre m.E. dringend anzuraten.

Auch diese Tretlager"standards" sind m.E. ziemlich ungünstig. Wenn wir mit den Scheibenbremsen durch sind, sollten wenigstens 72mm Innendurchmesser im Kommen sein. Für Trittgewaltige 73,7mm und alternativ 75,3mm. Je nach Bedarf in den Breiten 71mm, 74,4mm, 76mm und 80mm. Später könnte dann auch standardmäßig das Getriebe dort rein. - Aber erst später, wenn wir entsprechende Tretlagerbuchsengrößen dazu erdacht haben.

Zudem sollte auch wegen der Bruchgefahr dringendst mal über neue Durchmesser bei Sattelstützen und Vorbauten nachgedacht werden. :D

Ich sehe das alles so ähnlich schon kommen.

PS. Nabeneinbaubreiten von 130 und 135mm sind auch ziemlich unzeitgemäß und lassen sich mit 14fach kaum realisieren. Bevor wir aber daran drehen, sollten wir erst einmal unterschiedliche Steckachsendurchmesser durchprobieren. :mad:

Ich sag' Euch: "Wir erfinden das Fahrrad neu und das b.B. auch jährlich!"
Vorteil: Wir brauchen keine Ersatzteile mehr. Bei den revolutionären Neuentwicklungen lohnen Reparaturen ohnehin nicht mehr.

PPS. "Umfragen haben ergeben, dass sich Rennradfahrer etwas benachteiligt fühlen, weil die "29er" so einen dermaßen größeren Reifenumfang fahren. Deswegen werden wir nun auf ein anderes Felgenmaß umstellen. 622er wird nun durch 652er ersetzt. Eine entsprechende Kettenblattanpassung stellt kein Problem dar, da wir zeitgleich entsprechende Größen mit LK 94,8mm anbieten werden."

Leute, ich seh's kommen. :D
 
Ist ja Pipifax, hab hier im Mittelgebirge ja ständig 100hm Anstiege rauf und runter, da wird die Bremse nichtmal richtig heiss außer man fährt praxisfern mit schleifender Bremse runter.
Das mit der schleifenden Bremse wird dann plötzlich praxisrelevant, wenn man in einer engen, kurvigen Abfahrt ein Auto vor sich hat. Für ein Schwergewicht wie mich ist es dann mit egal welchem Bremssystem die beste Variante, zu warten, bis es frei ist.

In den bayerischen Voralpen bin ich eine Straße mit längeren 15% Passagen und vielen Querrillen abgefahren. Aufgrund der Querrillen konnte man es nicht laufen lassen --> Langsames Abfahren mit schleifender Bremse war angesagt. Hab eine Pause eingelegt, die hätte ich mit Scheibenbremse genauso gemacht.

Das bekannte Tour Magazin Video fand ja auch auf so einer für Bayern und Tirol typischen steilen Almstraße statt. Das Systemgewicht mag für viele praxisfern sein, andere liegen halt noch drüber...
http://www.tour-magazin.de/technik/so_testet_tour/video-praxistest-scheibenbremsen/a30097.html
Naja, wenn es wirklich praxisrelevantes Totalversagen regelmässig geben würde dann wäre der Hersteller irgendwann nicht mehr am Markt, es gäbe Sammelklagen und die Foren wären voll davon. Ich bin skeptisch was den Test angeht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
Für ein Totalversagen müssen halt beide Bremsen ausfallen. Ansonsten isses nur eine nette Story, wie hier (schon wieder bikeradar...):
http://www.bikeradar.com/road/gear/...tarmac-pro-disc-for-rocky-mtn-ntl-park-44930/
http://www.bikeradar.com/road/news/article/shimano-r785-road-hydraulic-disc-caliper-failure-45088/

Bei einem platzenden Schlauch reicht einer für einen Abflug. Allerdings - das ist mir auch noch nicht passiert, da sich da ja auch einige Gegenmaßnahmen ergreifen lassen.

Ich finde es schon wichtig, dass die Magazine darauf aufmerksam machen, dass Probleme mit Überhitzung auftreten können. Viele meinen ja jetzt, sie stellen auf Scheibenbremsen um und dann ist alles gut. Und das stimmt nicht. Abfahren und Bremsen will weiterhin gelernt sein.

Und für wirklich schwere Menschen hat jedes System seine Tücken. Ich hab aber keine Lust, mir das Pässefahren verbieten zu lassen, nur weil ich 105kg wiege... Ein signifikanter Anteil davon steckt schließlich in meinen Oberschenkeln. ;)
 
Bei einem platzenden Schlauch reicht einer für einen Abflug. Allerdings - das ist mir auch noch nicht passiert, da sich da ja auch einige Gegenmaßnahmen ergreifen lassen.


Könntest du mal deine nenen und erklären? Wiege 90kg, mit Rad hab ich die 100 dicke geknackt, mit Tasche auf dem Weg zur Arbeit oft die 110. Von daher interessiert mich das :-)
 
Könntest du mal deine nenen und erklären? Wiege 90kg, mit Rad hab ich die 100 dicke geknackt, mit Tasche auf dem Weg zur Arbeit oft die 110. Von daher interessiert mich das :)
Gerne, auch wenn das meiste trivial sein dürfte oder bekannt. Also, ich beziehe mich jetzt auf das Vermeiden von Hitzeplatzern in der Abfahrt. Abgesehen von fahrtechnischen Gesichtspunkten, die bei Scheibenbremsen die gleichen sind.
  • Alufelgen verwenden, kein Carbon. Die bessere Wärmeleitfähigkeit von Alu sorgt dafür, dass die Hitze von der Bremsflanken schneller auf das gesamte Laufrad verteilt wird und dieses dann auch schneller wieder abkühlen kann.
  • Keine Leichtschläuche verwenden und kein Latex. Sondern 100g Butyl.
  • Velox Gewebefelgenband in der richtigen Breite. Das ist schön dick und isoliert den Schlauch zu einem gewissen Grad von der heißen Felge. Die richtige Breite sorgt dafür, dass der Reifen und das Felgenband überlappen, der Schlauch also keinen direkten Kontakt zur Felge hat.
  • Hitzeplatzer sind oft das Ergebnis von nicht optimaler Montage. Wenn der Schlauch sauber montiert ist, kann er nirgendwo hin und sich nirgends einklemmen. Der Innendruck wird vom Reifen abgestützt. Um das zu erreichen: bei der Montage zunächst auf ca. 1bar aufpumpen. Dann rundrum auf beiden Seiten den Reifenwulst vom Felgenhorn wegdrücken, um sicherzustellen, dass nirgendwo sich ein wenig Schlauch dazwischen gemogelt hat.
  • Kein Reifenheber bei der Montage verwenden. Es besteht eine kleine Chance, damit den Schlauch vorzuschädigen. Bei der Montage gegenüber vom Ventil beginnen und die Reifenwülste sauber ins Felgenbett schieben. So lassen sich auch als schwierig bekannte Fälle (Veloflex) ohne Eisenfinger werkzeugfrei montieren.
  • Ordentlich Talkum auf den Schlauch. Hilft für die saubere Montage. Außerdem: Der Reifen kann bei starker Längsbeschleunigung (beim Bremsen zeigt der Beschleunigungsvektor gegen die Fahrtrichtung) auf der Felge wandern. Zieht er den Schlauch dabei mit, kann das Ventil vom Schlauch abreißen. Talkum sorgt dafür, dass der Reifen wandern kann, ohne den Schlauch mitzunehmen. Es würde mich interessieren, ob man diesen Schadensmechanismus auch mit einer Scheibenbremse erzeugen kann, oder ob das nur bei heißer Felge geht.
  • Aus dem gleichen Grund: Die Rändelmutter am Ventil (z.B. bei Conti-Schläuchen) weglassen. Sollte der Schlauch doch mitgezogen werden, gibt das noch etwas Bewegungsspielraum vor dem Ventilabriss.
  • Sollte die Montage fehlerfrei sein, gibt ein Butylschlauch bei 130 - 140°C auf. In diese Bereiche bin ich aber noch nie vorgedrungen, konnte meine Felge immer ohne mir die Finger zu verbrennen anfassen.
Des weiteren: Tubeless Systeme werden immer leichter und ausgereifter. Der neue Vittoria Tubeless ready Reifen soll gar so leicht sein wie ein normaler Clincherreifen. Irgendwann werde ich das wohl doch testen.

Schlauchreifen leiden nicht an der Hitzeplatzer Thematik und haben Notlaufeigenschaften bei Defekten (es kann schließlich auch auf "klassische" Weise ein Platten bei 80km/h entstehen). Bei zu großer Hitze gibt aber der Kleber auf. Efetto Mariposa behauptet, dass ihr Carogna Tape hitzebeständiger als üblicher Schlauchreifenkleber ist. Vielleicht teste ich das irgendwann einmal. Das Produkt ist noch recht neu.
 
Amazon.com führt das. Habe aber keine Erfahrungen mit dem Import... Ist aber wie gesagt noch ziemlich neu, das wird sich vielleicht in Zukunft leichter beschaffen lassen.
 
Amazon.com führt das. Habe aber keine Erfahrungen mit dem Import... Ist aber wie gesagt noch ziemlich neu, das wird sich vielleicht in Zukunft leichter beschaffen lassen.

Hm, den Laden meide ich, wenn es irgendwie möglich ist. Und das ist es eigentlich immer. Mal sehen, wie es im Frühjahr aussieht. Im Winter stehen die Tubis sowieso im Keller. Ich spreche mal meinen Freundlichen auf das Zeug an. Vielleicht tut sich ja was, wenn beim Großhandel ein paar Anfragen eingehen...
 
  • Ordentlich Talkum auf den Schlauch. Hilft für die saubere Montage. Außerdem: Der Reifen kann bei starker Längsbeschleunigung (beim Bremsen zeigt der Beschleunigungsvektor gegen die Fahrtrichtung) auf der Felge wandern. Zieht er den Schlauch dabei mit, kann das Ventil vom Schlauch abreißen. Talkum sorgt dafür, dass der Reifen wandern kann, ohne den Schlauch mitzunehmen. Es würde mich interessieren, ob man diesen Schadensmechanismus auch mit einer Scheibenbremse erzeugen kann, oder ob das nur bei heißer Felge geht.
    [*]Aus dem gleichen Grund: Die Rändelmutter am Ventil (z.B. bei Conti-Schläuchen) weglassen. Sollte der Schlauch doch mitgezogen werden, gibt das noch etwas Bewegungsspielraum vor dem Ventilabriss.
Talkum scheint mir ein MUSS zu sein. Ich hatte vor knapp einem Jahr mal bei einem neuen Laufrad einen neuen Vittoria Hyper mit neuem Conti-Schlauch ohne Talkum für ein paar Tage probemontiert. Gut 7bar drauf. Sah gut aus, paßte, alles ok.
Bei der Demontage waren Reifen und Schlauch an mehreren Stellen arg verklebt. Das Ganze ließ sich zwar noch voneinander trennen, an einer Stelle büßte der Reifen aber eine dünne Schicht Gummi ein, die nun weiterhin auf dem Schlauch haftet. (War eben alles neu und wohl frisch aus der Produktion.)
Danach "endgültig" mit ordentlich Talkum bestäubt montiert und da verklebt garantiert nichts mehr.
(Früher waren Schläuche, frisch aus der Verpackung, auch ein wenig talkumiert. Heute anscheinend nicht mehr.)

Was die Rändelmutter angeht, so verwende ich die nur nicht an Felgen, die rein für SV gebohrt sind. Einige Felgen sind aber entweder durchweg für AV gebohrt, da helfen für den "Schlauchboden" der Felge kleine Adapter zur "Lochverengung", im Felgenboden selbst bleibt aber das große Loch. Da nehme ich dann doch die Rändelmutter.
Oder "oberes" Loch wurde SV-gebohrt und das im Felgenboden AV. Was das soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht, gibt's aber häufiger auch. Dann dort eben kein Adapter, aber eben auch Rändelmutter.

Warum auch nicht? Ich stelle damit ja bestenfalls den Zustand der durchgängig SV-gebohrten Felgen nach. Und da passiert auch nichts. Wichtig scheint mir eher zu sein, dass man den Schlauch nicht von vornherein so ungünstig verbaut, dass das Ventil schon da schräg stehen könnte. (Ich habe schon so manche Montage gesehen, wo das Ventil gleich etwas schräg stand und per Rändelmutter geradegestellt wurde.) :rolleyes:
Auch bei heftigsten Bremseinlagen ist mir bisher kein Reifen gewandert. Liegt wohl an den eher höheren Drücken, die wir im RR-Bereich so fahren. Wenn aber doch, sollte das Talkum den Schlauch ausreichend schützen.

"Wandernde" Reifen kenne ich eher aus dem CX-Bereich oder von der Alltags- oder Breitreifenfraktion, wo man doch eher niedrige Reifendrücke verwendet. Aber auch hier passiert bei großzügigem Talkumeinsatz nichts.
Wer aber dort nicht "talkt", und stärker bremst, ... Ja, auch bei Scheibenbremsen ist dann eine Schrägstellung des Ventils möglich. Im ungünstigsten Fall inkl. Abriß.

Bei heißgebremsten Felgen stelle ich mir auch die Frage, ob am Ventilschaft das Felgenband überhaupt komplett den Felgenkontakt verhindern kann. Ich könnte mir vorstellen, dass dort der dickere Gummi durchaus ein wenig mehr Hitze bekommt.

Ansonsten denke ich, dass man bei angepaßter Fahrweise (ggf. Pause einlegen) zu heiße Felgen oder Bremsscheiben vermeiden kann. ;)
 
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