• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

So einfach ist es meines Erachtens nur bei den Rennradkurbeln, die aus einem Stück sind (2 kleine Ärmchen). Bei Sport- und Tourenradkurbeln (3 kleine Ärmchen bzw. direkt befestigtes Kettenblatt) sind beide Seiten exakt gleich.

Genau! Sonst hätte sich das Problem ja wirklich nicht gestellt. Und die Zahl der Beiträge zeigt ja auch, dass die Frage nicht ganz so trivial ist, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint...
Beste Grüsse,
Timmy O'Tool
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Bei den Überlegungen zum richtigen Einsetzen der Kurbelkeile wird meistens vergessen, dass das Drehmoment der linken Kurbel zwar erst auf die Achse übertragen wird, danach auf der rechten Seiten wieder von der Achse auf den rechten Pedalarm und dann auf das Kettenblatt.
Zeigen die Muttern in Tretrichtung wird die Achse rechts "falsch" belastet; zeigen sie entgegen der Drehrichtung liegt das Problem links.
Abhilfe schafft eigentlich nur das feste Einschlagen der Keile. Dabei unbedingt die Kurbel bzw. Achse mit einem Holzklotz o.ä abstützen um das Lager nicht zu beschädigen. Wenn man einen Messing- oder Kupferstab als "Meißel" nimmt, kann man auch einen normalen Hammer zum Einschlagen nehmen.
(Die verzinkten Kurbelkeile, wie sie vielfach bei ebay angeboten werden, kann ich absolut nicht empfehlen, da die sich als schwächste Teile meines 70 Jahre alten Rennrades präsentiert haben. Verchromte Original-Keile aus DDR-Restbeständen sind da die bessere Wahl.)

In der DDR-Fahrradbastel-Literatur hat man es sich übrigens leicht gemacht und beide Varianten in einem dargestellt:
Finde den Fehler im folgenden Ausschnitt ;)
(aus Jennrich "Mein Fahrrad)

Kurbelkeile sind eigentlich nicht dafür bestimmt, aus- und eingehämmert zu werden. Das richtige Werkzeug hierfür ist die Keilpresse, mit der das Austreiben selbst sehr fester Keile so einfach ist, wie das Öffnen einer Büchse roter Bohnen und selbst von einer 90jährigen mit athritischen Händen im Akkord bewerkstelligt werden könnte (beispielsweise "VAR", hier gibt es zwei Versionen: eine wie ein überdimensionaler Kettennietdrücker, die andere wie eine Zange, die eine Übersetzung zur Kraftverstärkung nutzt). Da die meisten Keile die Prozedur ohne großen Schaden überstehen und wiederverwendet werden können, lohnt sich die Anschaffung schnell.

Alternativ kann man auch ein Kugellagerabziehwerkzeug aus dem KFZ-Bereich verwenden, hier muß man aber darauf achten, daß der Abzieher/Austreiber genug Auflage/Abstützfläche bietet und eine bewegliche Spitze aufweist, um das Auftreten von Scherkräften am Kurbelkeil zu vermeiden.

Ich habe hier übrigens einen Satz Kurbelkeile mit zwei Gewinden, wovon eines als eingebauter Abzieher fungiert, wenn man eine Stahlhülse und eine Unterlegscheibe dazwischensetzt. Sehr pfiffig konstruiert. Kommt bei der nächsten Fotoaktion auf den Aufnahmetisch.

Gruß
Peter
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Hallo Diamant-Fahrer,
ich bin in den 80ern recht erfolgreich auf Diamant Radrennen gefahren und bin heute eher unfreiwillig zu einem Diamant-Rennrahmen gekommen. Das war so nicht beabsichtigt, ich hätte erst im nächsten Frühjahr nach einem ostdeutschen Fortbewegungsobjekt für die Teilnahme an der L`Eroica 2010gesucht.
Zum Umstand des Kaufes und der angeblichen Historie des Rahmens, die der Verkäufer mir erzählte, schreibe ich später.
Erstmal wüsste ich von Euch Auskennern das ungefähre Baujahr und wie gut oder schlecht der Rahmen einzuschätzen ist. Besonders interessieren mich die ungewöhnlichen Ausfaller, die habe ich so noch nie gesehen. An der Sitzstrebe ist auch eine komische Lasche angeschweisst, deren Funktion sich mir nicht unbedingt erschliesst.
Also helft mir bitte und schreibt alles, was Ihr zu dem Rahmenmodell wisst oder helft mir mit Links weiter.
Danke erstmal und bis später,
Alexander
Diamantseite.jpg

Diamantsteuerrohr.jpg

Diamanttretlager.jpg

Diamantausfaller.jpg
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

... An der Sitzstrebe ist auch eine komische Lasche angeschweisst, deren Funktion sich mir nicht unbedingt erschliesst.

Ich habs mal irgendwo im Forum gelesen,
irgendwann wars mal Vorschrift, ein Rücklicht (oder Katzenauge?) montiert zu haben. Damit ließe sich also schonmal eine erste zeitliche Eingrenzung machen.
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

... Erstmal wüsste ich von Euch Auskennern das ungefähre Baujahr und wie gut oder schlecht der Rahmen einzuschätzen ist. Besonders interessieren mich die ungewöhnlichen Ausfaller, die habe ich so noch nie gesehen. An der Sitzstrebe ist auch eine komische Lasche angeschweisst, deren Funktion sich mir nicht unbedingt erschliesst.
Also helft mir bitte und schreibt alles, was Ihr zu dem Rahmenmodell wisst oder helft mir mit Links weiter.
Danke erstmal und bis später,
Alexander

Da es sich schon um die moderneren Muffen handelt, lässt sich das Baujahr auf Anfang 60er bis Anfang 90er Jahre "eingrenzen". Genauer wäre es mit der Rahmennummer (links oben auf der Tretlagermuffe) möglich, aber die scheint unter dickem Lack versteckt zu sein.
Die Ausfallenden sind die normalen vertikalen, wie sie Diamant seit Mitte der 50er verbaut hat; auch an Sporträdern (Diamant "Luxus Sport")
Die Lasche an der Sitzstrebe ist angelötet (geschweißt ist an dem Rahmen hoffentlich gar nichts) und ist in der Tat zur Befestigung eines Rückstrahlers oder Rücklichtes gedacht. Wurde meines Wissens an allen DDR-Diamant-Rennradrahmen verbaut. (ausgenommen Sondermodelle -> Modell 167 "Friedensfahrt")
Lackierung und verchromte Spitzen deuten auf einen größeren Radhändler hin, der die einzig verfügbaren Rennräder individualisiert angeboten hat. (in Richtung der Profi-Rennräder getrimmt)

Interessant wäre natürlich die Historie des Rahmens, um noch mehr sagen bzw. bestätigen zu können.
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Also helft mir bitte und schreibt alles, was Ihr zu dem Rahmenmodell wisst oder helft mir mit Links weiter.
Na, so weit ich mich da auskenne, scheint es sich doch um ein reguläres Mod. 167, nur eben in "Speziallackierung", zu handeln - anhängend Bilder eines original erhaltenen Rades (Eigentümer und Fotos: Erik Herrschmann).
Der Lack Deines Rahmens ist aus meiner Sicht unbedingt erhaltenswert - das Lenkkopfschild finde ich besonders geschmackvoll :)







 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Guten Morgen und danke erstmal für die Antworten.
Jetzt mal was zu den Kaufumständen: ich war gestern mit unserem Sohn auf einer DDR-Oldtimer-Ausstellung (IFA-Treffen) und da waren auch etliche Teilehändler. Für Teile haben wir uns nicht so interessiert, aber in einer dunklen Ecke blitze mich etwas an. Da standen ein noch original verpackter Diamant-Rahmen (Sportrad) und eben der blaue Rahmen. Da ich eigentlich genug Räder habe, wollte ich schon weitergehen, kam mit dem Verkäufer aber doch ins Gespräch und er sagte, das mit dem Rahmen schon an der Friedensfahrt teilgenommen wurde und einem Lotte Meister gehört hat. Mit dem Namen konnte ich nichts anfangen, er meinte, der Herr sei ähnlich erfolgreich gewesen wie Täve Schur, nur nicht so populär (wohl nicht in der Partei?:D). Lange Rede, kurzer Sinn: hin- und herüberlegt, Geld geholt, dann war der Rahmen meiner. Ich habe noch einen 38er Rennlenker und einen Lenker-Flaschenhalter dazubekommen. Der Rahmen wurde schon mal "bearbeitet": die Muffen sind diletantisch überpinselt, die Banderole am Unterrohr wurd nachträglich aufgebracht. Ein paar Lackschmisse sind natürlich auch, aber das stört mich nicht. Gern würde ich die silberne Farbe entfernen, weiß aber nicht, was mich darunter erwartet.
Die Rahmennummer ist durch den Lack nicht mehr zu lesen, am Oberrohr gibts eine Zahlenkombi 574988, vielleicht ist das die Nummer. Anhand der Listen könnte es demnach BJ 67 sein, andererseits müsste die Kombination dann 7stellig sein.
Ich freue mich, den Rahmen aufbauen zu können, werde das Rad dann aber nur sehr selten fahren (auf jeden Fall L`Eroica 2010), da mir das Radtraining mit neumodischen Gefährten mehr Spaß macht.
Hier noch ein Bild von mir aus früheren Zeiten :D.
Alexander
FE2.jpg
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Glückwunsch zu dem Rahmen. Das ist ein wirklich sehr schönes Stück mti sehr geschmackvoller Lackierung. Die Muffen würde ich nicht entlacken, bestenfalls die Farbe ausbessern oder nachpinseln. Das gehört so zur Geschichte des Rahmens.
Die Rahmennummer kannst du vielleicht mit Papier und Bleistift durchrubbeln, vielleicht kann man ja dann was erkennen.
Dieser Rahmen wird auf der eroica sicher gut ankommen. Wenn ich dort teilnähme, würd ich auch mitm Diamant kommen, damit fällt man bestimmt mehr auf als mit einer verchromten 50er-Jahre Specialissima.
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Hallo Alexander,

tolle Geschichte und das Baujahr dürfte auch hinkommen. Diese Muffen kamen Anfang der 60er auf den Markt und die Hebelsockel am Rahmen waren auch bis Ende der 60er zu finden, dann aber mit dem 75 Jahre Diamant Aufkleber und nicht die alten des Modell 167.

Glückwunsch und halte den Rahmen in Ehren.

Heiko
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Hi @ all

bin neu hier habe mich extra hier angemeldet da ich ein Diamantrad aufbauen möchte.

Auf die Idee bin ich durch einen Arbeitskollegen gekommen der sich schon ein Rennrad bzw. Sportrad aufgebaut hat. Außerdem sind wir von Heikos-Diamantseite inspiriert worden.

Als Grundlage habe ich ein Mifa-Sportrad, Singlespeed mit Freilauf, LM-Felgen mit Renaknaben mit Flügelmuttern und Rasant Bremsen. Es soll ein so leicht wie möglich werden, jedoch original Teile besitzen der Singlespeed soll erhalten bleiben. Also ein Schöner leichter Singlespeedrenner

Zur Zeit wiegt der ganze Spaß 15kg.

Und sieht so aus :D

Oldschool.jpg


Brauche also noch ein paar schöne Rennradkurbeln, Vorbau und Lenker hab ich schon.

Nun ist die Frage welche Bereifung ich aufziehen soll? Da ja dort das mit das meiste an Gewicht eingespart werden kann. z.Z sind Schwalbe Marathon augezogen 28x1,75

Möchte aber gern sehr schmale und leichte Rennradbereifung nur welche?

Liebe Grüße
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Prinzipiell ließe sich auf einem Mifa-Sportrahmen ein leichtes Radl aufbauen, wenn man 10-11 kg als "leicht" durchgehen lässt.
Aber Mifa ist nicht Diamant. (Hätzt vielleicht eher das Mifa-Thema anrufen solln, das ist da etwas artverwandter.) Der Grund: das Tretlager ist anders, Mifa hat Thompson- und Diamant has BSC-Lager. Deswegen sind die Diamanten auch so gefragt, denn für BSC gibt es Tretlager aller Schattierungen, für Thompson fast gar nix.
Also wenn du eine Rennkurbel suchst, dann wird da nur eine Stahlkurbel mit Keil gehen, was nicht viel an Gewicht sparen würde.
Letztes Jahr hab ich einen Randoneur auf Mifa aufgebaut, wenn du willst, schick ich dir den Aufbaubericht, den ich nebenher verfasste, wo also auch die verschiedenen Etappen, Erfahrungen und Irrwege aufgeführt sind. Ziel war es, ein Mifa mit durchwex Alukomponenten aufzubauen, ausgenommen die Lager. Ohne Licht, Schutzbleche, GT und Seitenkoffen wöge das Rad um 10 kg.
Das Ergebnis sieht im Moment so aus:
 

Anhänge

  • Matxaka-V3.jpg
    Matxaka-V3.jpg
    59,5 KB · Aufrufe: 254
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Lotte kommt von Lothar. Den Rest kann man wohl in einschlägigen Chroniken nachschlagen....
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Mit Lotte Meister könnte eigentlich nur Lothar Meister I (Friedensfahrtteilnahme u.a. 1953, 1954) oder Lothar Meister II (Friedensfahrtteilnahme u.a. 1955 und 1957) gemeint sein.
Weiter wollte ich bei den Experten hier im Forum anfragen, bis wann eigentlich das hier vielzitierte Modell 167 produziert wurde. Wenn ich mir auf Heikos Seite die Kataloge betrachte, so ist in dem Katalog von 1963 bereits das Modell 707 enthalten. Allerdings hat der Rahmen noch die ursprüngliche Blau- oder Grünmetallic- Lackierung mit angelöteten Pumpenhaltern und Schaltehebelsockeln. So wie ich die Rahmen kenne, war auf dem Steuerkopf auch das Aluschild aufgenietet. Gegenüber den Vorgängermodellen ist lediglich auf dem Unterrohr der Diamantschriftzug größer und ohne Weltmeisterstreifen. Ja aber worin liegt nun die Unterscheidung zum Modell 167? Schaut man sich den Katalog von 1956 mit dem Modell 167 an, so fällt lediglich auf, dass hier nur ein Viererkranz verwendet wurde und das Dekor noch ohne Weltmeisterstreifen ist. Die sogenannte Schurnase ist nicht zu sehen. Ich habe gerade in der Bucht ein Diamantrennrad ersteigert, was ein Modell 167 sein könnte (das mit der Schaltung mit kyrillischen Buchstaben). Aber mich interessiert schon woran ich die Unterscheidung zum Typ 707 vornehmen kann, wenn es nicht gerade auf dem Lenker eingraviert ist. Danke Stefan
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Schaltung mit kyrillischen Buchstaben? Eine Charkow vielleicht? Sind da außer der Schaltung noch mehr solche Teile dran?
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Ich habe das Rad noch nicht abgeholt, aber nach dem Schriftzug auf dem Bild scheint es eine Charkow zu sein. Geschaltet wird die mit einem Lenkerendschalthebel, ob der aber dazu gehört weiss ich nicht.
 
AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.

Ich finde die Idee bzw. Frage von BSGRenner dufte! Habe mich auch schon gefragt, welche Modelle es alles gab und von wann bis wann sie produziert wurden.
Vielleicht ist ja einer der Kenner in der Lage, eine knappe èbersicht - vielleicht in Tabellenform - mit möglichst vielen Modellen und den entsprechenden Jahreszahlen zu erstellen?! Mich würde das sehr interessieren...
Gruss,
Christian

p.s.: Ist vielleicht auch bekannt, in welchen Stückzaheln die Renn-Diamanten produziert wurden?
 
Zurück